Skip to main content

Full text of "Griseldis: Apollonius von Tyrus"

See other formats


This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world's books discoverable online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that 's often difficult to discover. 

Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 

We also ask that you: 

+ Make non- commercial use of the file s We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 

About Google Book Search 

Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web 

at http : //books . google . com/| 



Digitized by 



Google 










1>-Vt f »v" - f "k 



v„ 



^-/^ 




^ 






^ 







..-^^ 



>' 



^ 















/ ,**■ "% V- 



v-^^ 



%.. 



' I 

I •' 

ll 







"-^ 






o- 



^'h. 



^ 







-V/. 



^'^yi'^:^'^) 



<2^ 











V ^'r/npf^) 






ci^" 



Digitized (^*^ 



rr^f^Dgle 



S' 



■>> 






o 









^; 



<:.,., 




<.*- 



.-r^^ii-v^^ 



--^^^vy^; 



♦ 



"VS?' 



Q^ ) ..^'\ 



'V'iS-'-^t-y .*- 



/^5 sy ^w^ t / 













>> 





/^ 



^^^ 



(B^^rtl^ir 



>^ <^ 







cnjkLB^-o^ 










..^ 



n 




..^^^ 



^o-'pnp 




^^'AT^nfcv 




.?>'• 



'^^.zrfiC 



^<> 



^.^^'- (^i^V 



..C- h 



■'i,.. 



— w 

~\JJ y\ 



-'^wprg. 




-'yyyypnp ^■^- 



.# 



■^ 



\ 



'^'^»'■r.x'wV .>^^ 





"C.- 







':^»jj:r^ ^^.^^' Digitized^^oat)-.^':':>r' 



Digitized by 



Google 




J 



totftelinlwrsttiii 




Digitized by 



Google 



■^^ ^ 



Jttttiietlnnjen 

7 



bct 



(geutfepe^ ©efiettpaft 



jut erfojf^uns 



)iaterlönbif(^er @)ita(^e unb ^Itert^ümer 



in £(t|)}i9* 



5* S3anb« 






V 1 



1. O. ® e t 8 e I. 
1872. 



D i gl il zec f by 



Ge€)gle- 



1 



"711 (-^'72,3 



Digitized by 



Googk- 



ii n wi . 1 i '.m ' ■ ■■■ 



HAth/ 



INHALT. 



8«iU 

Gj^frdji^jcX^ JLXp^T'Bdtntg j ii i f G eschichte der •Univenit&l^Leipsig. .4-^,441. 
Schröder, C., Griseldis.. Apollonios Ton Tynis. Ans Hand- 
schriften herausgegeben I— XCIl (143—295) 1—153. 



151968 . 



Diaitized bv ' 



»■^».- •- ij m w *'»'' j. M 1 1^. J ii fm^gmmair'y^rr 



M ^A'iii ■ Uli 



o 



wm'mttmi^^mm^ 



GRISELDIS. 



tr: 






|apölloniüs von tyrüs) 



m^cL 



AUS HANDSCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN 



VON 



CARL SCHRÖDER. 




LEIPZIG, 
T. 0. WEIGEL. 



Digitized by 



Google 



Wtr glauben keiner Entschuldigung zu bedürfen, viel- 
mehr Dank zu verdienen^ wenn wir aus der Reihe der alten 
Volksbücher ein Paar wieder hervorsuchen und in ihrer 
alten Gestalt dem heutigen Publicum vorführen. Es ist 
nicht nur interessant, es ist auch lehrreich und wichtig, aus 
eigener Anschauung die Bücher kennen zu lernen, welche die 
bevorzugte Leetüre früherer Jahrhunderte bildeten, anfangs 
nur abschriftlich verbreitet, dann aber von der neuen Kunst 
des Bücherdrucks besonders gepflegt und in immer neuen 
Ausgaben den weitesten Kreissen zugänglich gemacht. Und 
wer den Erfolg der Sammlungen von Volksbüchern in neu- 
hochdeutscher Sprache betrachtet, welche Schwab, Simrock, 
Marbach u. A. veranstaltet haben, der wird erkennen, da^s 
jene alten Historien auch heute noch mit ungeschwächter 
Kraft auf unverdorbene Leser wirken.*) Aber man wird 
den Verdiensten jener Männer volle Gerechtigkeit wider» 
fahren lassen können und doch zugeben müssen, dass auch 
bei der discretesten Behandlung der Texte das innerste 
Wesen der alten Erzählung Schaden leidet. Künstlerisch 
vollendete Dichtungen^ ein Epos oder Drama im grossen 



♦) Ehen jetzt wieder beginnt eine Leipziger Verlagsbuchhandlung eine 
neue Sammlung: Bibliothek sämmtlicher deutscher Volksbücher. Heraus- 
gegeben und mit literar^historischen Notizen versehen von Ihr. R, MüUlcner, 
Erster Band. Leipzig, Carl Minde. 0. J. 



1519G8 



Googk 



Digitized by 



IV 

Stil^ welche sich an die Höchstgebildeten der Zeit wenden, 
welche ein rhetorisches Pathos nicht nur vertragen sondern 
verlangen, sie mögen Ueber Setzungen erfahren ohne andere 
Einbusse als die welche mit jeder Uebertragung verbunden 
ist, Werke dagegen wie die Volksbücher , die auf alle Kreisse 
des Volkes berechnet und dem Verständnisse der Masse an- 
bequemt sind, wollen durchaus im Original gelesen werden; 
sie mit ihrer naiven Darstellung y ihrer stark mundartlich 
gefärbten Sprache, sie vertragen unser gebildetes Schrift- 
deutsch nicht: was in ihnen nur naturwüchsig ist, scheint 
in der Uebersetzung platt und gewöhnlich, ihre Natvetät 
wird uns kindisch, — eine archaistische Sprache in der 
Uebertragung wäre das Mindeste was nöthig wäre um diese 
Bücher unsrem Verstehen und Empfinden fiäher zu bringen. 
Und bedarf es denn dessen? Die Sprache des Jahrhunderts 
in welchem vorzugsweise die Volksbücher entstunden, des 
fünfzehnten, bietet dem Verständnisse weit geringere Schwie- 
rigkeiten als die Dichtungen aus der Blütezeit des Mittel- 
hochdeutschen, sie zu lesen wird atuh dem weniger Geschul- 
ten leicht möglich sein. 

Auch sprachlich sind die Volksbücher bisher wenig ge- 
würdigt, DcLS freilich aus guten Gründen : handschriftlich 
sind sie nur sparsam vorhanden uftd die alten Drucke, so 
zahlreich sie auch waren, sind fast verbraucht und werden 
nur selten noch gefunden. So mag auch nach dieser Seite 
hin die vorliegende Publication nicht ohne Interesse sein, 

Dass nun gerade Griseldis und Apollonius hier vereint 
erscheinen, hat einen rein äusserlichen Grund, den nämlich 
dass sie in der Handschrift, aus welcher wir sie entnehmen, 
zusammenstehn , Apollonius unmittelbar auf die Griseldis 
folgend. Von dieser Handschrift, im Besitze der Leipziger 
Universitätsbibliothek MS. 1279, Papicrhaiidschrift des 15. 
Jahrhunderts in 4^,*) gab zuerst Nachricht Haupt im ersten 
Bande der Altdeutschen Blätter von Moriz Haupt und Heiyi- 



*) Eine wortgetreue Abschrift dieses Codex, gefertigt 'im Weinmonat 
1816', besitzt die Breslauer Universitätsbibliothek ; sie ist signiert IV 4'* l06^ 



rieh Hoffmann^ Leipzig 1836, S. 113/./ er Hess den grasten 
Theil des Prosainhaltes der Handschrift abdrucken ebendort 
S. 117—163 und 300—308, die Griseldis*) aber und den 
Apollonius nicht. Es schien der Mühe werth nachzuholen 
was Haupt unterlassen hattCy diese beiden Stücke gleichfalls 
zum Drucke zu befördern und auch die andern Bear bei- 
tunken in Betracht zu ziehen^ welche diese Stoffe im Mittel 
alter erfahren haben. 

Die Leipziger Handschrift^ eine Sammlung von Thier- 
fabeln^ Sageft% Märchen^ Legenden und moralischen Versen 
theils heimischen tfieils fremden Ursprunges^ durchgehends 
von einer und derselben Hand geschrieben ^ ist das Werk - 
eines Obersachsen ^ wie seine Sprache beweist ^ eines Kloster ^ 
geistlichen wie er selbst angibt zum Schlüsse der Crescentia 
Bl. 304': An dem abende des heyligen geystes, das yß an 
dem phyngestabende, yß dis gescMchte ußgescbreben vnder dem 
officio dy wyle man dy toufe seynte, von eyme alden kranken 
brndere nf dem sichbuße yn dem dömtczcbenne^^). In wel- 
chem Kloster es war^ hat uns der Schreiber leider nicht 
berichtet^ vermuthlich in den Meissner Landen. 

Dass das Ganze Urschrift sei, hat Haupt a. a. O. 
*$*. 116 als wahrscheinlich bezeichnet und die Gründe dafür 
angegeben: nicht nur die bei aller Verschiedenartigkeit des 
Inhaltes überall gleiche Sprache, sondern auch häufige Ab- 
änderungen zuerst anders gefasster Sätze. Ein schlagender 
Beweis scheint U9is 7iamentlich in einer Stelle des Apollo* 
nius (s. unten S. 71,5) gegeben: dort führte der Schreiber, 
der die Disticha seiner lateinischen Vorlage sonst alle über- 
setzte, zwar den lateinischen Text an, Hess aber diess Mal 
denselben unübersetzt und behufs späterer Nachtragung, die 
aber nicht erfolgt ist,einen grösseren freien Raum,veriHuthlich 
weil ihni augenblicklich die Reime nicht zu Gebote stunden. 



*) In neuhochdeutscher Veheriragung gab die Griseldis aus eben dieser 
Handschrift Reinhold Bechstein in seinen Alldeutschen Märchen, Sagen 
und Legenden, Leipzig 1863, S. 34—56. 

♦*» So steht geschrieben tmd nicht dömtczcheyne wie Altd. ßlL 1 S. 
117 gedruckt ist. 



- D i g i t i z ed-by 



Googk- 



VI 

Das Hauptgewicht unsrer Publication haben wir auf 
die mitteldeutschen Texte gelegt^ indessen schien es nicht 
unzweckmässig t vom Apollonius aurch eine zweite Recension 
vollständig abdrucken zu lassen, nicht nur weil sie offen^ 
sichtlich auf eine andere Handschriftenklasse des lateinischen 
Textes zurückgeht und daher mancherlei Verschiedenheiten 
bietet, sondern auch und hauptsächlich um der Persönlich^ 
keit willen des muthmasslichen Uebersetzers , und weil sie 
die Grundlage gewesen ist für die späteren Drucke. Diese 
Recension entnehmen wir einer Handschrift der fürstlichen 
Bibliothek zu Donaueschingen Nro. 150, Papierhandschrift 
des 15. Jahrhunderts in kL fol.^) Diese Handschrift ent- 
hält ausser dem Apollonius nur noch die Griseldis; am 
Schlüsse dieser letzteren nennt sich der Schreiber Bl. 53*: 
Explicit per me Petnim Hamer tunc temporis cappellanum in 
Kirchberg a* dni M* cccc* Ixriij"*^ feria 4* po8t letare. Welches 
der drei oberdeutschen Kirchberg gemeint ist, wird kaum 
zu entscheiden sein und ist auch von untergeordneter Be^ 
deutung, da alle drei im Gebiete der schwäbischen Mundart 
liegen. 



*) Barack, die Handschnflen der Fürstlich Fürsienher gischen Hof- 
bibliothek in Donaueschingen, Tübingen 1S65, S. 151 /f. 



uigiTizea oy v ~~ 




LITTERARfflSTORISCHES ÜKD BIBLI06RAPfflSCHE& 

1. Grtseldis, 

Ueber das Büchlein von der Griseldis können wir uns 
kurz fassen und ein/ach auf die Ausführungen verweisen^ 
die über dasselbe ^t gewohnter Gründlichkeit Reinhold 
Köhler an zwei Orten gegeben hat.^) Aus ihnen ist ersieht* 
lieh, dass die Erzählung von dem Markgrafen Walther von 
Saluzzo und der Griseldis, welche die letzte Novelle der 
zehnten Giornata in Bocca^cicfs Decamerone bildet und durch 
zahlreiche Drucke in allen Sprachen des Abendlandes Ver* 
breitung fand, ja noch heute als Volksmärchen in Deutsch* 
land, Dänemark, Russland und Island fortlebt, wahrschein* 
lieh nicht Erfindung des Boccaccio, sondern einer im Volke 
umlaufenden Erzählung nachgebildet ist*^) und wiederum 
von den Späteren nicht direct aus dem Decamerone ent* 
nommen wurde, sondern aus einer freien Nacherzählung in 
lateinischer Sprache, welche Petrarca verfasste.***) 

Von dieser Bearbeitung des Petrarca sind uns zwet, 
wohl ziemlich gleichzeitig, etwa bald nach der Mitte des 15. 
Jahrh. entstandene und von einander durchaus unabhängige 



•) Archiv für Lilteraturgeschichie herausgegeben von Richard Gosche, 
Band 1 S, 409 /f. Sodann in Er seh und Gruber, Allgemeine Encyklopädie 
der Wissenschaften und ICünsie. Erste Section, 91. Theil, S. 413 ;f. 
**) Vgl Archiv für Litteraturgeschichte a. a. 0. S. 4\{ Anm, **. 
*♦♦) A, a. 0. S. 409 Anm. 



— ©tgrtee€H57 



Google - 



deutsche Ueber Setzungen erhalten : die eine hier naehfolgends 
abgedruckt^ die andere handschriftlich vorhanden in Do* 
naueschingen^ Heidelberg und München, sie die Grundlage 
der Drucke, von denen der erste 1471 in Augsburg er- 
schien. ♦) 

Obwohl nun Beide auf Petrarca beruhend, unterscheiden 
steh doch diese Uebersehungen sachlich dadurch, dass unser 
Text die von Petrarca vorausgesandte kurze geographische 
Einleitung weglässt; stilistisch indem UTtser Autor dem la- 
teinischen Text weniger wörtlich folgt, zur Breite neigt und 
namefUlich den Gebrauch von Synonymen liebt. Die ge- 
nannte Einleitung und die nächstfolgenden Sätze mögen 
zum Vergleich hier stehn, im Wortlaute der oben beschrie- 
benen Donaueschinger Handschrift : 

[41*] In dem land Italia gen nidergang der sannen Ittt ain 
überbocher berg, gehaissenO Vesalas ^ des gttpfel raicbet über 
alle wölken in den latter anbetrübten laft. er ist ocb edel von 
siner aigen*) natar and och das uß im entspringet') der Pfad, 
an der sitten gegen ufgang der sannen fliessend: an dem Ur- 
sprung klain und in kurtzem fliessen, wechset er so wunder- 
lichen, das er von dem poeten Yirgilio ain küng der wasser 
wirt gehaissen. er rint och sterklich enmittenO durch das land 
Liguriam und dar nach durch Emiliam und Flamminiam und 
fltißt ze Venedig an der porten*) in das hoch mer. aber das 
erst land umb den Feseiberg ist lustig und fmchtber, in dem 
etwe vil mechtig stet merkt und dörfer ligend. under andern 
an dem berg lit die stat SalutZ; die man fast buwet und fürne- 
mer wann die andern, von der inwonung der marggraffen des 

1. gehaisse Es. 2. agcn Hs.^ aigne der Druck von 1471. 3. ent- 

spinget Hs, 4. mittelen der Druck. 5. Fenedig und an der porten der 

Druck. 



*) yeini Blätter in fol; Schlusswort des Druckers: Hie endet sich 
die Epistel Franczisci petrarche vß latin zeteutsch gemacht von ainer tugent- 
reichen frox^en gehaissen Griseldis ; die ainem kunig durch ir tugendreiche 
werck "wie wol sj^e nider von gehurt vras gemächelt ward. Die hat getruckt 
Gintherus zainer von Reutlingen tzu Augpurg (sie) nach cristi gehurt. M®. 
cccc°. Ixxj^ jar. 



"Pi y i l i züü by 



Coog Je^ 



IX 



selben landeB^ der ainer fflrnemer und grösser was ander den 
andern 9 gehaissen Walther: an den gebort die regierung^) sins 
gescbl&cbtes und des gantzen landes. er was ocb in plüendem 
altera, von tagenden sitten und geburt adelicb und in allen 
dingen übertreffenlich, wann allain das er [41^] sieb beulen 
lies an dem das er bett und nit gedacbt uf künftig gfit zege- 
winnen. also lag er ocb ob dem vogelen, jagen und allem 
waidwerky das er Til siner sacben diamit versomet*). ocb ains, 
da Ton sin volk fast betrfibet was: er besorget sieb vor dem 
band der g^macbelscbaft und der ee. wie wol sie das lang zit 
unwilligclicb vertragen , docb zeletzt giengen sie gesamle t für 
in, und ir ainer der fümemer und dem berren baimlicber und 
baß redend was, spracb also 'aller liebster berre^^ diu güttikait 
macbt uns gebertz*) und manlicb^ das wir alle und iedlicber 
besunder, so dick uns not ist; uß gfltem getrüwen dicbfanspre- 
cbeui und nun so sol min stimm den ainbelligen stillscbwigenden 
willen des Volkes dinen oren fürbringeu; nit dar umb das icb 
ain secber sie mer. wann die andren*^; sunder dar umb} das du 
mit vil zaicben gezftget baust, das icb dir etwas lieber sie wann 
die andren"), so uns aber alle dine werk zä allen zitten wol- 
gefallen und all weg wolgefallen sind, so das") wii- uns selber 
sälig schätzen von dinem regieren, so ist docb ains^ ob wir dicb 
dar inn erbitten mügen, dar von wir die säligisten wurden die 
in allen landen funden wurden: das ist das du dicb vergeme- 
belst und dinen nit allain frigen willen sunder [42*] gewaltigen**) 
hals dem joch der säligen ee machest undertänig, und das du 
das schier tun wollest, wann die tag fliegen gächlingen hin weg: 
wie wol du bist in blüender zit, doch haimlich und stillscbwi- 
gend stilt dir daz alter die blümen diner Jugend, so ist och 
der tod zfi allen zitten den jungen beraitt als den alten und 
ist nieman begäbet für in, sunder so maß iederman sterben, 

6. an de gehört regicning Bs., an den gehört regicmng dtr Druck. 7. 
allar Hs. S. vesomet ä., versumct dtr Druck. 9. gehcrczet der Druck. 

10. Diese mir unverständlichen Jl^orte nit dar umh — die andren loMten bei 
Petrarca {Berner Ausg. v. 1G04) *S. IST: non qnod singulare aliquid habeam 
ad haue rem. 11. wenn ander der Druck. 12. so tu das der Druck, 

13. Die Worte nit allain — gewaltigen stehn im Druck versehentlich anstatt hier 
erst nach den Worten schier tun wollest, mit Auslassung des Wortes willen. 



^^ 



u i y i üiuu UV 



o 



und als gewiß ist das er kome, so UDgewifi ist die stund siner 
zflkunft. darumb bitt wir dich : empfach das gebet dines Volkes, 
das dinen gebotten allwegen gebdrig gewesen ist und hin fttr 
sin soll und enpfilch uns dir zfl sieben ainen gemachel, wann 
wir wellen dir aine schaffen*') die din wirdig ist und wol her- 
komen, das wir billich gfltes dar von sollen hoffen, ach herr, 
erledige din Tolk Ton kummemufi, das du, ob dir villicht icht 
widerfftr, nit abgangest on liberben'*j und din volk blib on ain 
hopt, dar zfi sie begird band.' U. s. w. ohne erhebliche Ab- 
weichungen von unserm Texte, nur dass dieser den WaU 
terius seine Kinder nach Genua (12, 16; 14, 26) senden 
lässt statt wie bei Boccaccio , Petrarca und in der Donau- 
eschinger Hs. nach Bologna; der befreundete Graf, der die 
Kinder erzieht, heisst von Panico (Boccaccio: PanagoJ wie 
bei Petrarca, dagegen in der Donau^schinger Hs. der grauf 
von Pavintz. Zwei kleine Einschaltungen, Reflexionen, und 
das Schlusswort, die unser Schreiber hinzufügte, hat er 
selbst durch Unterstreichen mit rother Farbe (11, 32; 14. 
30; 21, 28) als nicht in der Vorlage stehend gekennzeichnet, 
Verfasser der oberdeutschen Uebersetzung soll Heinrich 
Steinhowel sein.*) Dann würde also vermuthlich die Gri- 
seldis der Zeit nach vor das Decameron fallen, denn das 
ist schwer glaublich , dass wer das ganze Decameron über- 
setzt hat, dann später eine einzehie Erzählung aus demselben 
nach einer lateinischen Bearbeituftg nochmals übersetzen 
sollte, während der umgekehrte Fall nichts Auffälliges hätte. 
Wer übrigens das Decameron mit seinen scharf ausgeprägten 
stilistischen Eigenthümlichkeiten mit der Griseldis in Bezug 
auf Stil undDiction einer vergleichenden Betrachtung unter- 
zieht, der wird sich nur schwer entschliessefi können zu 
glauben, dass diese Werke aus Einer Feder geflossen seien, 
und wird sich erinnern, dass die allgemein angenommene 
Autorschaft Steinhöwels am Decameron gleichwohl durch 
kein einziges Zeugniss gestützt ist. 

14. woUen aine sohaffen dir dtr Druck. 15. on erben dtr Druck. 



*) Vgl Rochholz in de)' Germania 14 5. 411. 



a/^^mam 



XI 



2. Apollonius. 

Die Geschichte des Apollonius von Tyriis ist auf uns nur 
in einer lateinischen^ in zahlreichen Hss. verbreiteten und 
mehr/eu^h gedruckten*) Bearbeitung gekommen, welche ein Un^ 
bekannter von dem griechischen Original anfertigte ; denn dass 
ein solches, wahrscheinlich in einer der Küstenstädte Klein^ 
asiens entstanden**), zu Grunde liege, beweisen zur Genüge 
die zahlreichen Graecismen des lateinischen Textes.***) Diese 
griechische Erzählung trägt ein durchaus heidnisches Ge^ 
präge, deutlich genug erkennbar unter dem leichten Schleier 
christlicher Diction mit welcher der christliche Uebersetzer 
oder Bearbeiter seine Vorlage umhüllte: der häufige Ge^ 
brauch des Namens Gottes und Worte wie angelico vultu 
in ihrer Gegensätzlichkeit gegen die Anrufung des Nep- 
tunus von Seiten des schiffbrüchigen Apollonius, gegen den 
Priapusdienst u. A. lassen das Ursprünglichkeitsverhältniss 
nur schärfer hervortreten, namentlich da diese heidnischen 
Elemente mit dem Gange der Erzählung wenn auch nicht 
untrennbar , doch weit fester verflochten sind als dies bei 
den christlichen irgend der Fall ist. 

Eine wichtigere Seite in der Thätigkeit des christlichen 
Bearbeiters war es, dass er seinem Texte die Räthsel des 
Symphosius einfügte, die der Grieche nicht wohl kennten 
konnte. Diese Thatsache gibt uns zugleich für die Ent- 
stehung der lateinischen Bearbeitung den terminus ante quem 
non, womit freilich Wesentliches nicht gewonnen ist, so lange 



*) Ohne Ort und Jahr, wohl vm 1470 (vgl. Wiener Jahrbücher 56 
5. 255 Anm.)\ Venetiac 1563; Aug. VindeL 1595 durch Velser, derselbe Text 
in M. Velseri Opera, Norimb. 16S2, p. CSl— 704; in Gesta Romanorum 
herausg, r. Adalbert Keller, Stutig, u. Tübingen 1S42, S. 232—253; von 
Lapaume, Scriptt. Erotici ed. Didot, Paris 1S56, p. 611 ff.; endlich von Riese 
in der Bibliotheca Teubneriana, Lipsiae 1S7I. Auf diese letzte Ausgabe 
nehmen wir Bezug, wo im Folgenden des lateinischen Textes gedacht wird, 
**) Noch heute an der kleinasiatischen Küste als Volksmärchen lebend; 
vgl Hahn, Griechische und albanesische Märchen, Leipzig 1864, // S. 250 
und dazu Liebrecht in den Heidelberger Jahrbüchern 1S64 S. 217. 
♦♦•) Riese S, XI f. 



r 



Dinitirpfl hv 



£^ 



XII 

die Angaben der Litterarhistorikcr über die Zeit des Sym- 
phosius so erheblich auseinandergehji. Die neueste Unter- 
suchung über die lateinischen Handschriften der Historia 
Apollonii regia Tyri*) nimmt, um zu einer näheren Zeit- 
bestimmung zu gelangen, ihren Ausgang von den im Texte 
genannten und in ihrem Werthverhältniss zu einander er- 
zvähnten Münzen und kommt zu dem Resultat, dass danach 
die Zeit der Abfassung des lateinischen Buches Z7uischen 
Caracalla und Constantin, also in das 3. oder den Anfang 
des 4. Jahrhtmderts fallen 7cürde.**) 

*) Meyer fw den Sitzungsberichten der philos.'philolog, Classe der 
Münchener Akadetnie d, W. 1872 Heft 1, Sitzung am 13. Januar. 

**) Es mag gestattet sein, an diesem Orte mit wenigen kttrzen und 
anspruchslosen Notizen Nachricht zu geben von einer schönen Hs. des la- 
teinischeti Texfes im Besitze des Herrn Geh. Hofrath Dr, Hänel in Leipzig, 
Pergamenthandsckrift des 13. Jh. in foUoy welche ausser dem Dares Phry- 
gius ufid Bedds Englischer Kirchen geschickte auf BL 59—68 den Apol- 
lonius enthalt. Die Erzählung beginnt Bl 59* mit den Worten: Fuit qui- 
dam rex in Antiocbia cioitate nomine Antioclius. Hie habuit ex amissa con- 
juge filiam, spedosissiinam nirginem, in qua nicbil rermn natura errauerat. 
Que cum ad nubilem etc. und bietet einen, übrigens nicht schlechten^ Text 
der Classe welche Meyer a. a. 0. S. 11 als Classe C bezeichnen mochte, 
Lesungen aus AundB gemischt, indessen mit entschiedenem Vorwiegen von 
B. Während z. B. unsere Hs. zu Anfang {nach Rieses Ausgabe auf deti 
ersten beiden Seiten) deti Text der Classe B bietet, fehlen ihr wiederum 
Bl. 59'» die Worte nouum nequitiae genus excogitauit (Ä 3, 15i, desgleichen 
ut aduenientes — conditionem accederent {B. 4,6), deren Fehlen nach Biese 
der Classe A eigenthümlich ist, nicht aber gleich darauf {R.4, \0)die Worte 
interposito breui temporis spatio, welche sie vielmehr wirklich enthält; 
ebenso steht in unserer Hs. das in A fehlende patriae snae princeps [R. 4, 
II) und doctus — bei Riese fidus — habunilautia litterarum {R. 4, 12). — 
Bl. 59c ist die Reihenfolge der Ereignisse dieselbe wie in der Variante bei 
Riese 6, 18. — Die Erzählung des Schiffbruches {R. 13. 16—15, 3) lautet 
in unserer Hs. Bl. 60* ganz kurz: Qui dum uauigat, inter duas boras mu- 
tata fidespelagi, concitata lempestas, pulsat mare sydera coli.* Tuuc sibi 
unusquisque rapit tabulam mortemque minatur. Et in tali caligine etc. — 
Bie Zeile, welche von der Abreise des Apfiiuiüus nach Aegypteu handelt 
(R. 33, 12), heisst in der Hs. Bl 03*=: naucm ascendit, ignotas etlonginquas 
Egypti petens regiones: nach Riese wäre die Hinzu fügung des etlonginquas 
eine Eigenthfvnlichkeit von y. — Bl. 63* folgt der Lesung von y: ut au- 
diuit Tbarsiam laudari et filiam suam etc. (R. o5, 23). — Bl. (i3* lauten die 
Worte: preparauit et lateri suo Celans abiit ad nutricis etc. (R. 30, 14). — 
An Räthseln enthält unsere Hs. Bl. 66^ und ^ nur sechs in dieser Reihen- 
folge: Est domus etc. (R. 52, 24;; Dulcis amica etc. (bei Riese fehlend; 



■"EH g i t i zod ' b^^ 



r:r>ngTf> 



T 



xm 



Eine poetische Bearbeitung in lateinischer Sprache /and 
das Buch durch Gotfrid von Viterbo, welcher der Geschichte 
des Apolloniu^ historische Wahrheit beimass — er setzt sie 
in die Zeit Hannibdls — Und deshalb in sein Pantheon 
aufnahm^*) Seine Erzählung ist sehr summarisch; die 
Räthsel übergeht er\ aber vielleicht nicht sowohl weil er sie 
verschmähte^ sondern weil es ihm Schwierigkeiten bereiten 
mochte^ die in je drei — nicht leoninischen — Hexametern 
überlieferten Räthsel der von ihm beliebten Strophe an^ 
ztibequemen. 

In der deutschen Dichtung bis gegen Ende des 13. 
Jahrhunderts geschieht des Apollonius nur ein Mal Erwäh» 
nungy und zwar in Lamprechfs Alexander *% wo es heisstr 
Zestöret lach d6 Tjrus. 

di stifte sint der kuninc Apollonius, 

Ton dem di buocb sagent noch, . 

den der kuninc Antioch 

nbir mere jalgete, 

wander ime sagite 

ein rStisle mit forbten, 

daz was mit bedecketen Worten 

gescriben in einen brief, 

daz er slnes selbes tobter beslief. 



rgh unten S. 67, 11); Ipsa graois etc. iR. 54, 1); Non siun iuncta comis 
etc. (R. 54, S); Nulla michi certa etc. {R> 54, 16): Nos sumus ad celumetc. 
(Ä. 55, 14). Nach den Worten comitantur ad auras heiss{ es dann weiter 
in unserer Handschrift: Apollonius respondit 'Grandes scale sunt uno con- 
serti ordine, equales mansiones babentes. Alta quicunque petunt, per nos 
(sie) comitantur ad auras.' Et bis dictis misit se super Apollonium Tbarsia 
et strinxit inanibus complexa et ait 'Quid te tantis malis affligis? Exaudi 
uocem meam et deprecantem respice uirginem, quia te tarn prudentem uirum 
xnori uelle befas est. Si coniugem desideras, deus tibi restituet; si filiam, 
saluam et incolumem repperies. Presta petenti, quod te precibus rego.* 
Et tenens lugubrem eius uestem, ad lucem conabatur attrabere. Apollonius 
autem in iram conuersus surrexit et calce eam percussit. Et impulsa uirgo 
cecidit et de genu eins cepit sanguis efäuere. Seditque puella, cepit flere 
et dicere etc., also hier zietnlich vollständig die Classe B. Vgl. übrigens zu 
dieser Stelle Meyer a. a. 0. S. \A. 

*) Pistorius-Struve German. Scriptt. II. p. 175— ISI. 
*•) In der Ausgabe von Weismann l 5. 72 T. 1247—56. 



Diaitized bv 



Goo<?le--^ 



XIV 



Indessen scheint Lamprecht die Sage^ wie IVeismann S, 485 
hervorhebt, nur ungenau gekannt zu haben, da er von einem 
Briefe spricht, in welchem Apollonitcs geantwortet habe auf 
die versteckte Frage. Dc^s ihm eine deutsche Bearbeitung 
des Stoffes bekannt gewesen sei, ja dass es überhaupt da- 
mals eine solche gegeben habe, kann aus dem Umstände^ 
dass in einer Stuttgarter Hs. des lateinischen Textes neben 
einigen der Räthsel dieselben in deutschen Versen am 
Rand beigeschrieben sind,*) kaum geschlossen werden, viel* 
mehr wird man diess für den ersten Versuch einer Ueber* 
Setzung halten können. Zudem haben wir das unverdäch- 
tige Zeugniss Heinrichs von der Neuenstadt, der gegen 
Ende des 13, Jahrhunderts den Apollonius dichterisch be- 
arbeitete und ausdrücklich hervorhebt, dass vor ihm das la- 
teinische Buch deutsche reym nie geßchriben gewan. 

Der Inhalt dieses Gedichtes**) ist in Kürze folgender. 
Der Dichter beginnt mit Nabuchodonosors Traum und 
dessen Deutung durch Daniel und fährt fort Bl. \^: 
Nw ist der trawm geschaiden. 

ir sult euch nicht lan laiden 

das ich das zwispil han gethan: 

es ist ain hohe gieß dar an, 

die gott auff aller weide kintt 

die nw vnd furpaß lebentig sint, 

sie gett auch gar auff ainen man 

von dem ich muet zu sagen han. — 



♦) S. Massniann, Denkinäler deutscher Sprache und Literatur , Mün- 
chen 1S28, Vorrede S. 10 ufid dagegen Weismaan S, 473. 

*♦) Handschriftlich in Wien: s. Hoffitianns Verzeichniss der alt- 
deutschen Handschriften auf der k, k. Hofbibliothek zu Wien S, US utid 
150; in Gotha: s, Jacobs u. Vkert, Beiträge zur altern Litteratur 11 S. 
^^\-ff- Liese letztere Hs. ist von mir im Folgenden benutzt; kleinere Stäc/ce 
aus ihr sind bisher gedruckt: Reichard, Buch der Liebe S, 363—396 und 
Bibliothek der Romane Bd. 20 S. 255— 2S2; Vulpius Curiositäten 1, Stück 
5 5. A0\ ff., und auf diese Mittheilung gegründet Auszüge in Prosa inlduna 
«. Hermode 1S12 S ihO/f.; ferner bei W. Grimm, Altdänische Heldenlieder 
S. 470—473; Altdeutsche Wälder 1 S. Vif; v, d. Hagen's Museton 1 S. 
266-269. 



■WT 



GoQgk 



zu. seiner Tochter, ünd^vmff£^ sie,, seinen ^Willen zu thunj^ '. .-/ ^^v-. 
trlSssljnun^Mm^s^ ^ * ' 





















crj^rvT^^ ^ 



^^:' 



'^^: 



^--^-rW»-"*^^'' 







risatrappen ^md 



<^;.--,rr.V.<r^7.*vr>^;.;- 






1 1»-^ 









^ die fimtaQ yon der liaiden land^ 

^ , -Wie .4ie waren genant, / ^: :x-- ^ %- ... 



• -^ ; . * kamen za^Antioehim; 

\^nn $ü aier^'iäüf'J^ Haüpfi^^der^Getodteien 

sekn^ kehren, die^J^tisten um; die es trotzdemrwdgen^ bOssen 
jmUt dem 'Tode.^.^^:^^'^^'^^^^^ 

^ Auch Appolomus^^ies Königs von Tyrlaitd Sohn^ macht 

~^*V grosseni Gejolg^^^iäi auf den^ Weg nach ,Antiochia: 

In der Nähe cder Stadt' wird er^von^Taliarcüs angerannt 

vMTtdi^eif^ zu'^esiehn. lyie liustung 

des^A^olänius :mrd beschrieben BL 4*: ' "^^ ''^ '\ 

Bain heim fort ain Tundelt\ '• • • - ' 

^ prait ynd ginebeli* \ :-.^ -* r.^ - - -*^ 

die serene.was dar inne - ; ' "^ • • -^ 
geworcht mit maisterB sinne. • . 

:r sein «aichen was -die aerene: - ^^ • 

niden ain walene,'--^ -- • ^-:^: 

w, oben weybeB pilde, ,.y% 'T ..; 

das fart er an dem schilde. . . 
der schilt was allenthalben pla,,. . 
mitten Jtuff:dem schilde da ,^ .-^ :-\:./: .. 
die serene was geschmeltzet 






r-w.-^-'^'^ 



-v^f^ 



>>.-:^w 







-M 



■'^•/f- 
-f^-^^ 






'^) werschelier JST«. 



.€,. r-.r 















MÜta 



E^!r4?; 



*^^^: 



' -r'^^fe,-^- -•'•'• * ''"/^ ■ •••■-XVI' 






^*-' .•^>:«--- 



- '•-..•■ X 



'^ • \: SutJosHffren^tflU^^ vom Rass^gtsto'chenyBLV : 



er lipiÄfel :*cla8 rora^ müeß sein verlorn ,_ 



irv V- V, -rCs 










. Taliarcüs ■ zieht ieichanii 



olonius schmückt sich 




ij^^")-. .v^^^.<S8 'setfU.KleUun^''Bi:f^^ und 

. - i-'^*'^^^ ' ' ' ^ ' ' ßußtnut der. werde patawn- , ^ .r ^ 

■^-.;^^\: >:^ V -. -^v.*f^)^*® Sachen im nach.;.,,,^ \^.\ ,,^ 

^53f*>-i^:>::. ,.v,^ -^^em/muter die dem genas I " - .v^ ; . . . 

;7t . :vd<> dich^äöTrwerdefrotj '^; , \. 

"^Jr*: .^/r ■ vTiv . . dite was des Volkes segensraeff» - - 

ungern vernitnmi^undthm dasRäthsel vorlegt BL 6*i. i , 

fe^j^v.-V t 'vatters 'flaisch deß leb ich; • . ^ ,;-.>* 

^^*J!^ T .: -T^r. ^ X meinen vatter such ich nÄ tnr \^. - 

vnd meines weybes sun dajL zü:^ ., • 
noch jost nocn SO' gewinnen kan . 
-.^V^- meiner Jieben muter manv^: «;' :* u - .: 
^^-i Ap}>plom sich eine^^Weile und antwortet: 

C ;-^ -hin wider gieng Tyrus/' 

Mdn TOtsel/her, Mt alÄwV^ '^'- "- "■-" 

imrainiksit die füret michr -^ 

innig, selber xieroke -dich?' •' *-- - ' 

vatters Maisch- des leb ich — . -. '■ r 

prueflfe dem dochter mynniklichV " • '^ ' * - -^ 'Tir; 



- ■-/»-,•• - 



r :^' - *c-f. -'»-«:> 



i«r ', 







-;^,.V^-^' 



; r^t=; 



^^ 



iC 




•^5 









' - - ^. ^ . . . ^ i . • ' • . . .- ' 



'^<.^ 



•^-:^--' 
:^^:^'' 



5?:i^ii3^^^' 



": A^^^"^ IMimi äye gpttynne - ' 






tTv'-r. 









. \ »ivx *» ^»4i 



r,j^,yi-A.''hil/t^^ '^i^ aus. Dankbarkeit ihm : ««^ 






^': .^[l -^4 S^/-^ 






•?. A-v- 















^^T -7 






*■ 









• w ._ loSt 4kuB -^OBser Bcbwere "^ . i. / ; 'LV^^^ ' ' .\ 
.; "^ ' mit lejbnar, ynd.mit spejBe, _ ; k v:^ v . r :. 

- ;i da von pin ich zu preyse . f • : 

- .. . her gesatist wie es ergie- - i -^jt. -;" ^> 
.Tnd.piu Bcin ^ezejog allue.. ii.r ...: - 
.Ein Jialles^^ahr weilt, jd* in der [Städte dann beschliesst . 
:-er' (nicht ^e im iaieinischeH\ .Bache, auf Roth des Stran- 
guillio) nach P.eHtafolis zu segeln^ die was vber ain mer ge- 
legen. Er beurlaubt sich von den Bürgerny die' ihm, zwölf 
Meilen weit, ^das^eleit geben. Danach aber OberfälU.sein '■ 
Schiff £in Sturm der es zerbricht^ seine Genossen ertrinken^ 
£r\ allßift. rettet^ sich': auf einem scheffprett Als der Tag 
graut, wann es was nacht do es im geschach, wird er ans Land 
gsworfen. Bl. \Q^i:^ -: : .:,i 

er gie zu lande vnd schawt sich.: 
*here got, wem pin ich geleich? 
ich pin nackent vnd ploß , . 

;: ,vnd pin der petlere genoS. - 

V ich pin zu pettelwerch enwicht, . 

das kenne got, ich kann sein nicht 
was dar Tmb? ich lems wol 
seyt ich petlens pflegen soU. . \ 

Da sieht er einen Fischer kommen » der, ihn in sein 
Haus auf nimnU und von seiner Armuth.ihm mittheilt^ 
dann aber ihm räth in die Stadt zu gehn^was A, thut. Bl. 11^: 



Diaitized bv 



Goode 



2?^r KSnig ist erzürnt über die Antwort tind gibt dem 
A^olomus Frist, sich besser tu bedenken und dann toieder ' 
zu kommen.^ A» fährt jinrütk Häck TyfUs i det^^^Konig aber' 
sendet ihm den^ Taliartiim''naA^ den vU ungelreweii p&lk 
(BL 6^1 mit dem Aufträge ,dm A/ aus der Welt tu schaffen. 
Doch gtiaHgi^ Per'^iei^fm Ptinde HachTyrus, HfOäj^ sein 
ritterpach nach und findet^ dctss er \ dem KStHgeseifk^Pi^ag^ 
• ^ richtig beantwortet hcAe.'iJ>ä»iagr^ernirtNa^teJlungen . 
des Anlio^hus'fürchtet, verlasst ennif seinen Mahnen heim- ' 
lieh Tyrus und geht zu Schiff. Grosse Trauer des Volkes, 
welches ihn nicht mehr findete Taliarcus kommt nach Tyrus, 
hart vom Verschwinden des A. und bringt erfreut die Nach*;- 
rieht desn konige. BL 7*: ^- ' • 1' ' f 

do antwort im der erto '«chatfr - 

^ .. "vnd Behenden {^epawr ' - * 

Antioeh der helleliimd >: -: - - 

'er mag wol fliehen' BO xeBtondJv •; " . 
, V . »yedodimit alleü synnen ' \ '" , • -^ 

- ^ - -^ mag ^ tolf liidit «itritocoL' - > ' ' ^^ 

c Er spricht die Acht über A. aus und setzt einen fir eis. 
auf seinen Kopp^: s^:'^ ' - 

r A. kommt umterdessen nach Tharsus und begegnet dem 
Elänicusy der ihm die yNächricht seiner "Aechtung mittheitt 
und den er dafür mitJtundert Pfund beschenken wüL Sl. V : 

do Bptaeh der arme gepawr 

'bo mnefi mich Bchlagen der Bchawr ^ 

ob ichs iimb dise ding 

name kainien pfennyng.' 

hm gieng^ def gut alte, 
Damach trifft er den Strangwillo^ diesem erzählter 
von seiner Aechtung' und hott von der Hungersnoth in 
Tharsus; er besChUesst den Bürgern mit seinen Vorräthen 
zu helfen. Folgt eine Beschreibung von Tharsus, seinen 
Häfen, Strassen und Ttmpeln. BL 8*: 

da mitten in de/stat roBi Btatißk 

erliaben tot ain BChoner Bank, 
t . . . dit igt pegral>en inne 

V. !• B 




»^-^i?'r^3^^ 


















J^n^ flTtltf 



■iPPpSÜ" 



o 



XIX 



do lieff gen im ain kindeleiny 
das was lieplich geyar, 
gel ndd langk was im sein bar, 
das waS allenthalben 
gescbmirbet mit guter salben, 
er ruft den porgeren 
oder ob da geste weren 
die iLurtsweile wolten han, 
die selten zu dem knnige gan 
in das päd vnd padten sieb, 
dar nacb wolt der konig reich 
vor der purg auff dem plan 
mit in knrtzweiln han. 

A. fürchtet sich theihunehmen wegen seiner Kleidung, 
doch hett er ain hemdell an 
das was harte wol getban. 
So mischt er sich unter die Leute und sucht einen mit- 
spilere. Zu einem solchen erbietet sich der Konig Altistra^ 
tes, mit dem er den Ball schlägt und der ihn dann zu 
Tische ladet. Der Anblick der vollen Wirihschaft macht 
ihn traurig. £1. 12*: 

do sprach ain rawuere 

'dem gast dem ist swere 

das deines gutes ist so uil. 

er hasset es, ob ich wanen will.' 

'nain zwar' der milte kunig sprach. 

'ja dut es im grossen ungemach 

das er sein nie gehabt hatt. 

rmb anders nicht es in nit essen latt.' 
Gegen Ende des Mahles erscheint des Königs Tochter 
Lucina, der mynne krantz, der Salden hortt, der wunnen wurtz- 
gart (Bl. 120; ^^^ f^^gl ihren Vater, wer der Fremde sei 
und lässt sich von A. sein Schicksal erzählen. Als sie da- 
nach vor den Gästen zu harfcn beginnt und von allen ge- 
lobt wird, ergreift auch A. die Harfe und spielt weit schöner, 
allgemein belobt. Bl. 14': 



düfüteih 



Clc^^n\o 



XX 

6y sprachen alle sampt do 

^der stett als Appollo 

vnd nicht als Appolonins.' 

den werden preyset man alsos 
Lucina entbrennt in Liebe zu A., begabt ihn reichlich 
und erbittet sich ihn vom Könige als Lehrer. Der König 
willigt ein. 

Eines Tages kommen drei Grafen zum Könige und be- 
gehren jeder die Hand der Lucina. Auf Veranlassung des 
Königs schreibt jeder auf einen Zettel^ wie viel Morgengabe 
er geben will — die drei Briefe werden im Wortlaute mit- 
getheili Bl. 15** — und sendet A. mit den Zetteln zu Lu» 
cinaf damit diese wähle; sie aber erklärt den Schiffbrü'- 
chigen nehmen zu wollen. Bl. 16**: 

Das nam den kunig wunder. 

er sach sy*) an pesunder, 

er fragte sy der märe^ 

wer der schefipruche w&re. 

ainer der vergaß sich 

Tierre, das pin ich.' 

do sprach sein geselle 

'das dich ain siechtum velle! 

war umb sagestu nit war? 

ich kenne dich alle jar 

vnd das hah ich wol vemomen 

das du vber see**) nie pist komen.' 
Der König aber ist ein synnig man U7td vierkt den Wil- 
len der Jungfrau und verlobt dieselbe dein Appolonius. Die 
Landherren werden zur Hochzeit entboten, die köstlich ge- 
feiert wird. Das Beilager wird vollzogen, Lucina wird 
schwanger. 

Eines Tages geht A. mit seincin Weibe am Strande und 
sieht ein Schiff aus Tyrus. Er redet mit dem Mamer und 
hört von diesem, dass Antiochus vom Blitz getödtet und A. 



*) sich Ä. 
**) sie Hs. 



warn 



XXI 



vom ganzen Lande zu seinem Nach/olger erkoren sei. Dann 
fährt der Dichter fort Bl. 18^: 

Anthioch du schänden pawnii 
an, dir*) ist erfallet der trawm: 
der donerslag hatt dich geschlageni 
dein leib, ddn gut» dein er zetragen, 
dn pist an eren gar verwnndti 
dein sei paawet der helle gmndt 
nn lasse im die rede stan 
und heben die abentewr an, 
es ist anch noch das peste 
ynd deB pnches grandfeste. 
was Tntz her ist geleseni 
das ist idn vorred gewesen. — 

A. gibt sich zu erkennen^ belohnt den Marner reich und 
beschliesst nach Antiochien zu fahren, Lucina nach anfängt 
lichent Widerstreben ist bereit ihn zu begleiten. Altistrates 
rüstet ein Schiff aus, auch eine Dienerin wird gewonnen 
Bl. 19*: 

die getrewe Ligaridis,**) 

sy was raine Tnd weiß 

vnd ain Fehayme dar za. 

So gehn sie aufs Meer. . Die Fahrt währt lange, Lucina 
gebiert eine Tochter und verfällt in Scheintod, BL 19^: 

als manigen frauwen noch geschieht 
wann man sy kinder gewynnen sieht 
ir geschach ain ding das was nicht gut: 
wann das geliberte plött 
schwellet sich ymb das hertze. 
so yngefoger schmertze 
da von der fraawen geschach 
das man sy far dot ligen sach. 
Grosse Klage des Gesindes und des Königs Bl. 19<: 



*) die Es. 
•*) Llgoddis Es. 



O 



xxu 

mit wainen vnd mit heylen 

er 8lug im grosse pewlen 

mit fewsten an das haupt 
Der Marner verlangt die Entfernung der Leiche, denn 
das mere tregt den toten nicht; A. lässt eine Truhe zimmern 
und die vermeintliche Todte, schön geschmückt, darein legen, 
dazu hundert — später ist immer nur von zwanzig die Rede 
— Pfund Goldes und eine Bleitafel mit der schriftlichen 
Bitte, die Leiche, wenn sie ans Land treiben sollte, ehrlich 
zu bestatten. 

Des dritten Tages tragen die Wellen die Truhe bei 
Ephesus ans Gestade, unfern der Behausung eines Arztes, 
Cerimonius geheissen; dieser sieht sie im Wasser schwimmen 
und lässt sie durch seine Knechte auffangen und ins Haus 
bringen. Man findet die Königin, ein Jünger des Ceri* 
monius, Filomenin genannt, nimmt sich derselben an und 
bringt sie durch seine Kunst und gute lattwarjen, die alle 
namentlich aufgezählt werden (BL 21^), wieder ins Leben 
und mit starken Weinen, die gleichfalls genannt sind, 
wieder zu Kräften. Cerimonius nimmt die Lucina als 
Tochter an und bringt sie, da sie ein keusches Leben führen 
will, zu den Priesteriimen der Diana in Ephesus. 

Unterdessen kommt A. wieder nach Tharsus, befiehlt 
seine Tochter dem Strangwilio und dessen Weibe, um sie 
mit ihrer Tochter Filomancia erziehn zu lassen, und schwört, 
weder Haar noch Nägel schneiden zu wollen bis zu dem 
Tage, wo er seine Tochter einem Manne geben werde. Dann 
will er sich beurlauben und nach Egypten ziehn. 

Während er aber noch in Tharsus weilt, kommen dort- 
hin Boten des Königs Paldein von Warcilone; dieser ist 
hart bedrängt von einem Volke, Goch und Magock geheissen, 
er bittet die Bürger von Tharsus um Hülfe und bietet 
reichen Sold. Das Volk ist von ungeheurer Grösse und 
greulicher Gestalt, aus seinem munde get gestanck recht als 
auß einem prifat (Bl. 23' j, des Volkes König hcisst Lolff 
und will Cläre, des Königs von Warcilone Tochter, zur Ehe. 
Die von Tharsus sind bereit zu helfen und A. wird ge- 






uar 



ieten, ihr Hauptmann zu sein, wozu er auch willig ist. Also 
segelt das Heer ab. Nach längerer Fahrt gelangen sie an 
eine Aue und A. beschliesst Heerschau zu halten. Da naht 
plötzlich eine feindliche Flotte, geführt von Adsalon, Konig 
von Pliant, Sohn des Königs Julian von Griechenland. 
Dieser ist der Verlohte der Cläre und auf dem Wege zu 
ihr : da dort zu Lande der Wein theuer ist, so führt er 
vierzig Schiffsladungen desselben mit sich. Absalon glaubt 
in dem Heere des A. das Volk Goch Magock und Kokk zu 
sehn und greift an: es entspinnt sich eine grosse Seeschlacht 
die mit der Niederlage der von Pliant, der Verwundung 
und Gefangennahme des Absalon endigt. Indessen stellt 
sich heraus, dass Absalon der Neffe des A. ist; also schliessen 
sie gute Freundschaft und segeln mit einander nach War- 
cilone, wo man die Nahenden auch anfänglich für das Volk 
Gock Magock und Kokk hält, dann aber bei genauerm Zu- 
sehn erkennt und freudig bewillkommnet. 

Auf Rath des A. schliesst Konig Paldein einen drei- 
tägigen Waffenstillstand mit den Feinden. A. und Absalon 
reiten in das feindliche Lager auf Kundschaft und laden 
hundert von den vornehmsten der Feinde in die Stadt zu 
einem freundschaftlichen Gelage, um ihre Art und ihr Be- 
nehmen kennen zu lernen. BL 29': 

Appolonius der degen p^ld 

hett schier wol vemomen 

wie er sein zu möcht komen, 

wan sy wurden ron dem wein 

als kint md torlein. 

das kam alles da von: 

si warn weines nicht gewon. 
Darauf gründet A. seinen Plan: er sendet dem Kaiser 
des feindlichen Volkes ain lagel Weines, und da derselbe 
Beifall fitidet und Verlangen nach mehr erregt, noch zwei- 
hundert Fuder. So beginnen die Feinde zu zechen: da 
truncken sy den gutten wein recht als ktie vnd schwein (BL 29'*) 
drei Tage lang, entblossen sich von ihren Waffen und ver- 
gessen, dass inzwischen der Waffenstillstand abläuft. A. 



u i y i üiLU 



o 



XXIV 

aber mit seinem Heere überfällt die Trunkenen und ver^ 
nicktet sie. Darob grosse Freude in Warcilofie und darnach 
Vermahlung Absalons mit Cläre. Appolonius empfängt 
reichen ^^ntheil an der Beute. Cläre gebiert den Ernas und 
zieht mit Absalon nctch Pliant. 

Eines Tages sitzen A. und Paldein bei Tische, da kommt 
ein herrlich geschmückter Mann viit grossen Schätzen ge-^ 
ritten ^ gibt siph ßls ein Sternseher Namens Albedacus zu 
erkennen und verkündet dem A., dass Pallas Juno und Ve^ 
nus ihn in ihren besondern Schutz genommen hätten^ dass 
das Land GcUßCfa ihm bestimmt sei und dass er seine Frau 
l^ucina V)ied^rsehn werde. Mr fügt hinzu Bl. 33**: 

^cfa waiß das auch harte wol 
das ich mein leben lassen soll 
pey dir von deinen schulden, 
doch laß ich dich ze holdeni 
wann es mag anders nicht gewesen, 
das hab ich an der schrift gelesen.' 

A. will ihpt nicht recht glauben y doch rechnet er auf 
der Götter Beistand Bl. 33': 

<deß helfe mir der gotter kraft 
den ich hab gedienet her: 
Machemeten vnd Jupiter, 
Diana vnd Venus, 
Juno vnd Satumus, 
Pallas vnd Treuigant, 
die gotter die ich hab genant, 
den hab ich dienst vil gethan, 
di sullen mir ze hilfife stan.' 

Der Sternseher wird ehrenvoll aufgenommen. Des an- 
dern Tages fragt A., wo denn das ihm bestimmte Land 
Galacia sei. Paldein antwortet: 'nicht fern von hier^, und 
b^eschreibt es: es ist überaus reich und schön ^ namentlich 
das goldene Thaly aber Niemand kann hüiein^ denn des Landes 
hüten zwei greuliche Ungethüme, Kolkan und seihe Mutter 
Flata. Folgt eine lange Beschreibung dieser unappetitlichen 



lüi^iisrnk^ 



Cc^c^^o 



"<W"WPPMpi"P>VI 



XXY 



Ungeheuer.*) Paldein selbst mit grossem Heere hat ein^ 
mal Kolkan bestehn wollen^ aber derselbe zerriss die Gehar- 
nischten^ so viele ihrer ans Land traten^ alle gegen ihn ge- 
schossenen Pf eile prallten an seinen Schuppen ab. Auf seiner 
Burg Galacia hält er sechshundert schone Jungfrauen, denen 
das Land dienen muss. Den König Ciprianvon Galacia hat 
er erschlagen, sein Weih aber und seine beiden Töchter 
Formosa und Cirilla tu JVeibe genommen. Als Paldein 
seine Erzählung geendigt hat, bestätigt Albedacus abermals, 
dass A. über das Land zu herrschen bestimmt sei, und dieser 
ist willig die Fahrt zu . unternehmen : er rüstet sein Heer 
und segelt ab, ihn begleiten Albedacus und Paldeins junger 
Sohn Printzel oder Printzlein. 

Nachdem sie gleich im Beginne der Fahrt einen hef* 
tigen Sturm glücklich überstanden haben, finden sie Land 
und betreten eine schöne grüne Aue. Bl. Z9t^ : 

da horten sy ain stymme 

mit jamer vnd mit grymme 

schreyen ynd wainen. 

^erre, was mag das mainen? 

ich hör in diser awen 

clagen aine frauwen. 

west ich das, es war mein ger^ 

wer die frauwen pracht her.' 
A. wappnet sich und geht der Stimme nach, nur von 
einem Knappen begleitet, 

vntz das sy vor in nahen 

ain frayßlich tier sahen, 

ain roß niden, oben ain man. 

Diess Thier, Achiron geheissen, greift sie an und bringt 

Beide in grosse Noth; A, ist fast todt, da erscheint eine 

Sirene und gibt ihm ein Kraut in den Mund welches ihn 

sofort heilt und so kräftigt, dass er Achiron bezwingt, Bl. 40': 



♦) Vgl 2. B. Bl 34«: di naWocher sind ir weyt, ain rotzel ir da vor 
leyt das ist langk als ain wnrst. 



cT 



XXVI 

Tyrus mit payden henden wag 

ainen krefftiklicben slag, 

er hett grymkleichcn mit: 

der slag im durch das Urne wAt 

di richte auff die zende: 

der streyt hett ain endei 

der dot hett im gesaget matt. 

das ist mir als ain rosenplatt. 
Auch den Knecht heilt die Sirene y welche eine Krone 
trägt und oben ein minnigliches Weib, unkn aber zwen 
schaepfischen geleiche {BL 40^) ist. Sie erzählt dann von 
Achiron, er sei Kolkans Vater und Mann der Flata: er was 
der merleute vogt, er wolte mich haben genotzogt, A. aber habe 
sie nun befreit. Als sie darauf des A. Namen erfährt und 
dass er Kolkan bestehen wolle, schenkt sie ihm einen un- 
sichtbar machenden Ring und den Bogen den Achiron trug, 
dessen Geschosse die Hornhaut Kolkans durchbohren werden, 
und räth ihm nach Grotimunt, Kolkans Burg, zu gehn und 
dort sich des Schwertes jenes Ungethüms zu bemächtigen: 
es schneydet sein hörn als ain prot {Bl. 41*). A. nimmt Ring 
und Bogen; seine Gefährten kommen hinzu, und die Meer- 
minne, die nicht lange ausserhalb des Wassers weilen kann, 
wird auf einem Schilde ans Meer getragen, BL \V\ 

do sy auff das mere kamen, 

ain luden sy vemamen, 

manige stimme klagleicb; 

traurig Tnd jamerleich. 

di merkunigynne sangk, 

ir stym sussikleichen erklangk: 

alle di saittenspil die da sint 

waren gegen ir styme plint. 

do deß der serenen schar 

in dem mere wart gewar, 

si hüben sich über das mere ho 

vnd wurden allesampt fro 

das sy ir frauwen sahen. 

si pegunden zu ir gaben 






r 



xxvn 

ynd lobten alle den hohen got, 
aller geschepfte sabaoth. 
A. und seine Genossen füren hin in gloria di richte gegen 
Galacia {BL 41*) und erreichen es des nächsten Tages. A. 
gibt dem Printzlein den Bogen, nützt die Kunst des Ringes, 
geht nach Grotimunt und bemächtigt sich des besagten 
Schwertes. Kolkan naht und wirft mit grossen Steinen: 
er warff sy auff dy kopffe das sy Tmbdr&ten als di tophe {Bl. 
42*)i ctber Printzlein mit dem Bogen und A. mit dem Schwerte 
todten ihn, A. erschlägt auch Kolkans Sohn Terkis, danach 
die Flata und befreit Formosa. Ihre Schwester Cirilla aber 
weigert dem A. das Land, er heirathe sie denn oder besiege 
sie. Seine Mannen rathen ihm zu dem tumay zwischen zwain 
leylachen {Bl. 44*); er weigert sich lange in dankbarer Er- 
innerung an Lucina, aber (BL 45*) 

Venus nam in an ir hant 
vnd gab in an alle wer 
vnd das kunigleiche her 
in der kunigynne gewalt. 

Also wird mit grosser Pracht Brautlauft gehalten und 
gleichzeitig Printzlein mit der Tochter des Königs von Span- 
gen vermählt. Fjormosa und ihre MtUter Anthonia bleiben 
bei Cirilla wohnen. A. lässt sich aus Kolkans Schuppen 
einen undurchdringlichen Panzer fertigen. 

Da kommen eines Tages Boten von Jechonia, König von 
Assiria, und laden A. zum Turnier: Preis des Kavipfes ist 
des Jechonia schönes Weib Marmella, die dem folgen soll 
der den starken König besiegt. Trotz Cirilla' s Bitten, die 
sich schwanger fühlt, nimmt A. die Einladung an. Albe- 
dacus verheisst ihm viel Ruhm und Ehre in dem Kavipfe, 
nur auf der widerkere solle er arbait ain michel dail in grossem 
eilende leiden. A. antwortet Bl. 49^: 

do sprach der kunig here 
'sanfftes leben vnd ere 
mugen nicht pey ainander weseo, 
das hör ich an den pAchem lesen. 



-DiQiti-nri hy ^ fOOQ.MViir.' 






xxvm 

wer nach eren streben wil, 

der muß vnderstunden ril 

vngeverte leyden. 

wer auff waichen seiden 

sich will strecken zu aller stund, 

der Wirt faul als ain bunt 

und mfifi ain weybhfiter sein 

als ain polsterbundelein* 

ainem frummen man zimpt wol 

das er tumay suchen soll.' 

A. nimmt ulso seinen Harnisch und den Speer Susan, 
der einst dem Achiron gehorte, und segelt von dannen. Der 
Tjost ergeht, A. tödtet den Jechonia. BL 50*: 

vbermftt, nu we dir ward, 
pfuy dich verfluchte hochuart, 
du stinckest in die helle 
Tnd der teufel ist dein geselle. 

A. setzt dem Lande einen edeln Herrn, Palmer geheissen, 
zum Fürsten und gibt ihm die Marmella zum Weibe. Dann 
macht er sich auf die Heimfahrt, nimmt aber auf des AI* 
bedacus Rath Proviant für ein ganzes Jahr mit sich. 

Nach vierzehntägiger Fahrt gelangen sie an einen Berg 
mit einer kostlichen Halde und gehn ans Land. A. sieht 
einen wunderbar schönen Vogel, den er zu fangen trachtet 
und lange verfolgt: plötzlich ist der Vogel verschwunden 
und A. verirrt. Inzwischen hat ein Sturm sein Volk ge^ 
zwungen das hohe Meer zu suchen, und als A. endlich wieder 
zum Hafen gelangt, findet er sein Schiff nicht mehr. Also 
irrt A. umher. Er findet einen Fluss, dessen Kiesel Edel- 
steine sind, und sammelt deren viele in seinem hemdes geren 
[Bl. 52**) um sie, wenn er heim komme, in seine Krone setzen 
zu lassen. Dann sieht er ein schönes gekröntes Thier, wel- 
ches ihm freundlich thut und ihm schmeichelt; von dem 
Geruch des Thier es gewinnt er Kraft, ebenso wie von der 
Berührung der Edelsteine. Das Thier mit lauter Stimme 
ruft alle andern wilden Thier e zusammen; A. fürchtet von 



Ibyi.jOi'iiniii 



^t i zocj L , _ _ 



XXTX 

ihnen gefressen zu werden, aber sie fallen vor ihm nieder 
und dienen ihm: sie scharren ihm einen Brunnen, gra- 
ben ihm eine Hohle und das gekrönte Thier bringt ihm 
Wurzeln, die ihn sättigen und ihm wunderbare Kraft ver- 
leihen.^ A. hat in seinem Gürtel ein Messer und Feuerzeug : 
er schnitzt sich Bogen und Bolzen, verfertigt sich eine Reuse, 
schiesst Vogel und fängt Fische und brät diese. So lebt 
er in dem Lande jvier Wochen und ein Jahr. 

Unterdessen hat die Mannschaft seines Schiffes viel zu 
leiden. Flegedein , Achirons Sohn , erkennt das Schiff als 
dem A. gehörig und gedenkt seinen Vater zu rächen: er 
bekämpft die Mannschaft und treibt das Schiff schliesslich 
auf das rothe Klebermeer, wo es haftet und die Leute Noth 
leiden. Endlich kofhmen die Windgöttinnen in die Nähe 
des Schiffes und Albedacus mit seiner Kunst zwingt sie, das 
Schiff zu befreien : es treibt dahin wo A. weilt, der sie mit 
Freuden erkennt. Albedacus, von der Ahnung eines ihm 
drohenden Unglücks gequält, hat unterdessen in seinen Bü- 
ehern von einem Thier Milgot gelesen, dessen Herz man 
essen müsse um vor Tod und allem Unglück bewahrt tu 
bleiben. Er geht aus das Thier zu suchen, findet und bannt 
es mit seinem Zauber und will es tödten. A. aber kommt 
dazu und hindert ihn, denn Milgot ist eben das Thier weU 
ches ihm das Leben erhalten hat. Er löst das Thier, und 
die demselben unterthänigcn Bestien führen Albedacus von 
dannen, so dass er nie wieder gesehn wird. 

A. beladet nun sein Schiff mit den stärkenden heilenden 
Wurzeln und segelt fort. Nach vier Wochen komvit er 
nach Galacia. Dort hat inzwischen Cirilla einen Sohn ge- 
boren, ist aber gestorben. Auch Paldein ist todt. Das Kind 
wird Ermogenes genannt und dem Syrinus in Pflege gegeben. 

Da kommen Gesandte von Balthasar von Armenien, 
der um Hülfe gegen Abacuk von der grosse Ji Romaney bittet. 
A. sagt ihm den Schutz zu und segelt, von Printzlein be- 
gleitet, mit seinem Heere nach Filadelfia, der Hauptstadt 
von Armenien, wo ihn Balthasar freudig empfängt und 
sein Lehnsmann werden will. 



Digitized by 



Google 



XXX 

Nun folgen grosse Schlachten, weitläufig beschrieben. 
Schliesslich geräth A. in die Gefangenschaft des Königs 
Nemrott von Bulgarien und wird diesem dienstbar. Er 
nennt sich nun Lonius. * 

Eines ' Tages sendet Nemrott den Lonius auf Kund- 
schaft nach der wüsten Babilonia und verlangt ein Wahr^ 
zeichen, dass er dort gewesen sei. Lonius macht sich auf den 
Weg und gelangt glücklich vom Libanon hinunter durch 
Schaaren von Löwen Panthern Leoparden Einhornen und 
Bären hindurch und über ain wasser groß das aus dem para- 
dise floß, Ewfraten ist es genant (Bl. 64*) nach der prächtigen 
Babilon. Am Burgthor ist Niemand, auch die Strassen sind 
leer. Lonius steigt auf einen Pallas und dringt durch eine 
kostbare Thür in ein herrliches Gemach: dort findet er zwo 
Agaren (BL 65') beim Schachspiel, einen Mann und ein Weib 
von minniglichem Antlitz, aber niderhalb was es wilde als 
ain klaines rosselein (Bl. 65**). Das weybel ist Pliades, des 
Achiron Tochter, ihr Mann heisst Piramort. Lonius möchte 
sie fangen, doch sie setzen sich zur Wehr; indessen erbeutet 
er von Pliades zwei Zauberringe und eine Spange und nimmt 
auch das Schachbrett und das Gesteine mit, nur einen Roch 
verliert er unterwegs. Von den Bewohnern der Stadt, oben 
man, niden tier (BL 66'), dann von Lindwürmern undfeuer* 
speienden Drachen heftig verfolgt und bedrängt, kommt er 
durch die Wunderkraft des einen Ringes glücklich über 
den Eufrat, den die Bestien nicht überschreitest dürfen. 

Noch bevor Lonius zu Nemrott zurückgekehrt ist, über- 
fällt ihn die Nacht und er legt sich zur Ruhe. Dem Schla- 
fenden stiehlt ein wildes Weib Pferd und Waffen, Lonius 
erwacht und ist untröstlich. Inz'-iVischen aber haben Nemrott 
und sein Ritter Climodin vom Gebirge aus den Thaten des 
Lonius in Babilon zugesehn und werden besorgt, dass er 
nicht zurückkehrt. Climodin sucht ihn, findet auch das ge- 
raubte Ross und darnach Lonius ; nur die Spange hat das 
wilde Weib behalten, da sie vor dem nahenden Climodin 
fioh. Doch als der Wald mit Jägerei und Hunden durch- 
sucht wird, findet man \auch das Weib tind die Spange. 



o 



XXXI 



Alle Kleinodien werden dem Nemrott gebracht, der dem Lo^ 
nius hohe Ehre erweist. 

Nun wird eines Tages am Hofe von einem schönen 
Wunderland^ das goldene Thal genannt y erzählt, zu dem 
seit zwanzig Jahren Niemand mehr habe kommen können, 
denn den Zugang hindert die Teufelin Serfanta mit ihrem 
Manne Idrogant. Des Landes Herr ist Candor, sein Weib 
Palmena^ ihre schöne Tochter Diomena: wer die erlangen 
will, hat viele Abenteuer zu bestehn. Lonius ist nach dem 
goldenen Thal lüstern und zieht mit Climodin und 200 
Mannen aus. Sie finden auch die Scheusale, deren Schill 
derung natürlich nicht versäumt wird, und bekämpfen die^ 
selben, aber vergeblich, denn Lonius ist zwar zum Herrscher 
des goldenen Thals bestimmt, aber erst dann wenn er frei, 
nicht mehr des Nen^rott Dienstmann sei. Diess Alles ver^ 
kündet ihm Idrogant, dem es von seinem Vater Pluto prophe^ 
zeit ist; er erkennt in Lonius den verheissenen Appolonius. 

Also kehren sie heim, unverrichteter Sache. Clunodin 
sucht nun den Nemrott zu bewegen , dass er A. frei gebe, 
aber vergeblich; vielmehr sucht Nemrott, der auf A. eifer- 
süchtig wird, sich desselben zu entledigen. Deshalb gibt er 
ihm auf, zwölf Brüder, die dein Nemrott den Gehorsam 
weigern, zu unterwerfen, hoffend dass A. von ihnen erschla- 
gen werde. A. willigt ein. Nemrott rüstet ein Heer von 
zehntausend Mannen, die Brüder kommen zum Kampfe 
jeder mit tausend Mann ; es ist ausgemacht, dass der ganze 
Krieg durch Einzelkampf entschieden werden solle. Dieser 
beginnt und A. erschlägt nach einander fünf der Brüder ; 
darüber in Zorn dringen die andern sieben geschaart auf 
ihn ein : damit aber ist der Friede gebrochen und es erhebt 
sich allgemeiner Kampf. Das Getöse hört ein Wurm, Pe- 
lua genannt, der in der Nähe eine Höhle hat, und kriecht 
hinzu; bei seinem Anblick fliehen beide Heere, den,A. aber 
ergreift er und will ihn in seine Höhle schleppen. Doch 
rettet ihn die Kraft des andern Ringes, den er zu Babilon 
der Pliades genommen hat: als der Wurm den Ring spürt, 
lässt er den A. fallen, und zrvar stürzt er von einem Felsen 



'ii^sm 



Ai 



XXXII 

herunter mit solcher Gewalt, dass er Tag und Nacht in Be- 
täubung liegt. 

Nun haust in der Nähe Gargana, ein wildes Weib, 
welches hundert Knaben und Mädchen rings im Lande ge* 
raubt und in ihre Höhle getragen hat. Gargana findet A. 
und will ihn , den sie für todt hält, braten zur Speise für 
die geraubten Kinder. Da aber erscheint Pelua wieder und 
Gargana flieht, vom Wurme verfolgt. Inzwischen kommt 
A. wieder zu sich ^nd vernimmt von den Kindern deren 
Schicksal, Als darauf Gargana zurückkehrt, todt et er sie, 
befreit die Kinder und führt sie in ihr Land zurück', vom 
Volke hoch gepriesen und im Liede gefeiert. Auf in- 
ständiges Bitten der Herren entlässt nun Nemrott den A. 
seines Dienstes, ye doch was es sein ralscher spot {Bl. 77^): 
er sendet den A. heim zu Lande U7td gibt ihm einen Diener 
mit, der ihm die Wege weisen soll, befiehlt aber heimlich 
demselben, seinen Herrn in die Wildniss zu führen und 
dort zu verlassen. Das geschieht. 

Dem Irrenden begegnet ein wilder Manii, Pilagrus ge- 
heissen, der ihm den Weg zum Flusse Gangis zeigt, zugleich 
aber ihn vor demselben warnt, da er zu reissend sei um 
überschritten zu werden; ausserdem seien seine Ufer der 
Aufenthalt wilden Gethiers. Als A. auf der Fahrt besteht, 
begleitet ihn Pilagrus U7id leistet ihm maniihaften Beistand 
im Kampfe wider einen uiigeheuren Aal und eisten Rieseit- 
krebs, kehrt aber schliesslich doch heim. Inzwischen kom» 
men alle wilden Thiere des Landes zum Gangis um zu 
trinken, und nachdem sie ihren Durst gelöscht, bekriegen 
sie einander, Bl. 79*: • 

wan wer den andern übermag 
der scliewbt in in den sagk. 

Ein Drache stürzt sich auf den Panther, A. hilf t diesem 
und tödtct den Drachen; inzwischen aber ist sein Ross von 
den Thieren zerrissen und A. beklagt bitter, den Rath des 
Pilagrus verschmäht zu haben und nicht mit ihm geritten 
zu sein. Bl. 80*: 



nigitivnHhwC -fOOalP 



sein*) klage ward aber newe. 

wa8 hilffet afterrewe? 

dem niemand geratten kan^ 

dem kan gehelffen nieman. 
Der dankbare Panther aber, den er befreit, nimmt A. 
auf den Rücken und trägt ihn schnellsten Laufes über eine 
Furt des Gangis .und bringt ihn des vierten Tages nach 
Ninive. Der Sultan von Ninive, des A. Schwestersohn, 
erkennt ihn und nimmt ihn mit Freuden auf A. sendet 
Boten zu Printzel und nach Galacia mit Nachricht von 
seinem Leben uftd heisst seine Mannen kommen; Formosa 
schickt ihm den unsichtbarmachenden Ring den ihm einst 
die Sirene gab. Auch Balthasar von Armenien, Palmer 
von Syrien und Andre kommen, und die vereinten Heere 
wider sagen dem Nemroft, Dieser bereut, den A. nicht ge- 
tödtet zu haben, so lange er in seinen Händen war, Bl. 82* : 

'piderman er nie wart 

wer sein veint lange spart.* 
Seine Feste Gabilott wird belagert und gestürmt, er 
selbst gefangen und des Landes verbannt und sein Schach- 
spiel ihm genommen.^ Seine Lande huldigen dem A., der 
mit ihnen den Persas, den Sohn des Sultans von Ninive, 
belehnt. 

' Nun erwacht in A. die Begierde nach dem goldenen 
Thale. Persas und Printzel wollen ihn begleiten, Letzterer 
hat des Achiron Pfeil und Bogen viitgebracht. An der 
Grenze des Landes heisst A, sie warten und geht allein, 
aber bewaffnet und dazu mit den Ringen und dem Geschoss 
ausgerüstet, aus um Idrogaiit und Serpanta zu bestehn: er 
tödtet Beide, Serpanta freilich nur mit grosser Mühe und 
mit Printzels Hülfe. Drei Krüge, in denen die beiden Un- 
gethüme Blitz, Hagel und Regen verwahren, werden ge- 
funden und zerschlagen: ein furchtbares Unwetter bricht 
los und wüthet drei Tage, aber ohne dem Heere Schaden 
zu thun. 



*) mein Hs, 

V. 2. 



Diaitized bv 



GooQle 



XXXIY 

Folgt eine Beschreibung des Landes Crisia^ in dem das 
goldene Thal liegt: es stösst an Indien und ist nahe bei 
dem Klebermeer; nicht weit davon wohnen die IHgmei und 
die Magroby. 

Das Heer erreicht die Hauptstadt und A. als B'ezTving^er 
des Idrogant und der Serpanta wird vom Könige Ar/axat 
und seinem Volke freudig empfangen, Arfaxat beschreibt 
nun in gleicher Weise wie schon früher die Herrn an Nem^ 
rotts Hofe die Abenteuer die der zu bestehn hut, der dc^ 
goldene Thal sein nennen will: ein goldenes Rad über einem 
Flusse versperrt den Zugang und lässt Niemanden drüber 
reiten als wer frei von aller Missethat ist; dann muss er 
ein goldenes Thor passieren und den Grafen der Stadt^ 
deren Eingang das Thor bildet ^ im Kampfe bestehn: die 
Stadt heisst Wdlsamit, dort ist die schöne Diomena; der 
Pfleger der Stadt ist Walsat genannt 

A, macht sich auf den Weg: er sowie Printzel, der 
Sultan, Balthasar, Palmer und Andre kommen ungehindert 
über des geluckes rad {BL SO"*), 7vährend es Einige abwirft: 
der sprach nicht wol den weyhen, jener ist arck des gutes 
(BL 90*J u. s. w. Dreissig Ritter im Ganzen gelangen über 
das Rad und werden in Walsainit herrlich bewillkommnet ; 
in dem mit Walsat zu bestehenden Tjost bleibt A. Sieger. 
Von dannen ziehen sie nach andern Städten die auf dem 
Wege nach Crisa liegen, in jeder wird turnicrt und überall 
siegen des A. Begleiter. In Monteros, der letzten Stadt vor 
Crisa , kommt Candors Sohn , auch Candor geheissen , und 
bringt im Auftrage seiner Schwester dem A. ein scheppelein 
von Gold und Edelstein : si gicht es ßey ir magtum (Bl. 92'), 
und sie wie das ganze Land 7V€rde dem A. unterthan sein. 
Auch der alte Candor kommt zur Begrüssujig , die Herrn 
in des A. Gefolge werden reich bescheiikt und köstlich ge^ 
kleidet, Bl. 92^: 

es mochte yetzund Schwabenlant 

kawm gelten di klaid 

di da wurden an iren leib gelait. 

Dann wollen die Gäste mit dem König in einen schönen 



XXXV 

Wurzgarten gehn^ vor dem ein Riese Wache hält; am Ein^ 
gange sollen sie in einem kostbaren Bruntun sich waschen: 
als sie aber die Hände ins Wasser tatichen^ wird dem A* 
der .Uame nagel Bchwartz als aines peren zagel (BL 93^), 
Andren werden einzelne Finger ^ Einigen die ganzen Hände 
schwarz. Den darüber Betroffenen erklärt Candor, so dürften 
sie nicht in den Garten; Bl. 93': 

'der ri8e slug ew demider 

giengt ir mit den mailen dar. 

es ist gut das ich ew pewar.' 

er fürte sy in ainen tempel, 

deß form vnd deß exempel 

was recht sinebel als ein kloß. 

der tempel was zemassen groß, 

do was ain gottynne 

Venus di süsse mynne. 

der priester vor dem altar lag 

der deß selben tempel pflag, 

dem zaigten sy di hende. 

er sprach *ewr missewende 

ist ew*) von den gedäncken kommen 

di weder schaden noch enfnimen. 

weit ir der mail ledig sein 

so gett für die gottin. 

ir habet frawen angesehen: 

da Ton sind ew di mail geschehen. 

nu get, ir frommen knechte, 

vnd saget vor ir rechte 

wie ewr gedäncken sind gewesen, 

so latt sy ew zehant genesen.' 
Also beichten sie der Reihe nach: auf jeden von ihnen 
haben die Jungfrauen, die ihnen leim Ablegen der Waffen 
und dem Anlegen der neuest Gewänder behülflich ivaren^ 
mehr als billig Eindruck gemacht. Doch werden sie alle- 
sammt nach diesem Bekenntniss rein und gehn in den 



♦) mir statt ew Es, 

C* 



O 



XXXVI 

Oarten* In diesem steht eine crystallene SätUe, zu welcher 
acht Stufen führen; sie hat die Kraft, auf tausend Meilen 
in die Runde dem sie Anschauenden das im Spiegel zu 
zeigen^ woran er denkt und wovon er gern Nachricht hätte. 
Candor steigt die Stufen, hinauf die Andren wollen folgen^ 
A. voran; BL 95*: 

do er den vierden staphen dratt, 
do gie er Tmb als ain rad 
vnd fiel zu der tür auß 
anff den rucken vnd auff den stauQ.*) 
Seinen Begleitern ergeht es nicht besser. Ihnen erklärt 
darauf Candor BL 95**: 

^ir außerwelten knechte, 
nu mercket ditz ding rechte: 
welich man zu kainer frist 
mit mi88etat besprochen ist, 
der er doch nicht bat getan 
Tnd hab doch den argwan, 
der enmag in das gertel nicht, 
nu mercket recht di geschieht: 
so edel ist das gestaine, 
als lawtter vnd raine, 
das es kain missetat 
aufif im in den garten latt. 
spot weret der erste staiu, 
wann es ist ain grosser main. 
der ander stain ist so perayt, 
er treybet aus alle arckayt. 
dem dritten ist vnmäre 
der fawle legerere, 
der sich mestet als ain swein 
so er zu turnay solte sein, 
der Tierde stapfen wil nit tragen 
auff im her ein . kaiuen zagen. 



♦) ßtrauP hat die Hs,, doch Bl lOl« richtig staui^. 



liirtiii^ '\i 



-F^ 



xxxvn 

dem fünften ist vnm&re 

ain yeglich lugnere. 

der sechste hatt am solche artt, 

er hasset sm&che hochnart 

allen rflm der sibende viert: 

kompt er auff in, er ist veizert 

falle Tnd alle tninckenhait 

ist dem achten staphen lait 

welich man der missetat 

-an im aine nicht hatt, 

der get vx der sewle dort; 
. das ist 4er aller peste hört 

den ye forste mer gewan. 

es scy weyb oder man, 

wer zu der «ewl mag kommen, 

der nymmet dar gar schonen frumen: 

mit seinen angen er sieht 

was Tber tausent meyle geschieht, 

gedenck an welcher slachte er wil/^ 

des sieht er lutzel oder nil.' 
A. ist beschämt und geht wieder in den Tempel der 
Venus. Die Göttin sagt ihm^ er habe sich allerdings der 
Zagheit schuldig gemacht: einmal indem er sich durch den 
Ring unsichtbar machte als er zu Grotimunt Achtrons 
Schwert von der Wand nahm; sodann als er zu Babilon 
vor den verfolgenden Drache^i floh. A. sucht sich zu rechte 
fertigen, Bl. 96*: 

do sprach der von Tyrlant 
- ' *Venus, grosser haylant, 

ich will mit meinen trewen sagen 

das ich pey allen meynen tagen 

mit wissen nie kainen man 

vor zaghait geflohen han. 

Venus, gottynne, süsse zyer, 

mit list Tahend man di tier: 

dem wolfif legt man di traucb, 

da vellet er in vntz an den paüch. 



41 



c\c\ 



gk. 



M 



r 



xxxvm 

sähe er den trauch ligen da, 

so war er lieber anderswo' u. s. w. 
Venus beruhigt ihn und sagt ihm, dass er des /olgenden 
Tages zehn Mann mit dem Speere zu bestehn haben werde^ 
sodann einen schrecklichen X^öwen ; doch solle er guten Muthes 
sein und an Diomena denken, die er auf der Zinne sehen 
werde, so könne ihm nicht misslingen. 

Am andern Morgen findet das Turnier statt: A. und 
seine Gesellen besiegen alle Gegner, die zuschauende Dio- 
mena entbrennt in heftiger Liebe zum Tyrer. Auch den 
Löwen, der gegen A. und die Seinen losgelassen wird, be- 
stehn sie, A. legt ihm einen Gürtel um und führt ihn Tjoie 
einen Hund vor den König. 

Tags darauf begibt sich Candor mit seinen Gästen wieder 
in den Garten: die Herren waschen sich im Brunnen und 
bleiben ohne Flecken. Beim Besteigen der Stufen aber, die 
zur Säule führen, wirft den A. die fünfte Stufe — Lüge — 
hinunter und aus dem Garten. Er und die Seinen sind 
höchlichst bestürzt; Diomena aber, die davon hört, sendet 
ihm durch eine Dienerin ein ringerlein, Bl. 100**: 

'sage dem von T}Tlant, 

das er es neme an di haut 

der stain halt so grosse kraft: 

w&r er mit missetat behafft, 

defi er doch nicht enist, 

er get hin ein an alle frist' 
Candor sendet den A. abermals zur Venus, die ihm ver* 
kündet, er habe sich der Lüge schuldig gemacht dadurch 
dass er seinen Namen in Lonius venvandelt habe, A. rechte 
fertigt sich, Bl. 100': 

'ich wil dichs schiere wissen lan: 

Hainrich vnd Haintzelein, 

mag das nich ain nam gesein? 

Appolonius vnd Lonius, 

zwar das dewtet sich alsuß/ ' 
Er erklärt noch weiter , dass er in der Dienstbarkeit 
seines Namens sich unwert h gefühlt habe und erhält Ab* 



f 



XXXTX 

Solution* Als [er dann wieder in den Garten geht — zur 
Vorsorge steckt er aier doch noch den Ring der Dioinena 
OH — gelangt er zur Säule. Printzlein strauchelt einmal 
ouf der vierten Stufe ^ springt aber wieder auf und kommt 
gleichfalls hinauf^ ebenso Palmer ^ während die Andren 
f^ald von dieser^ bald von jener Stuf e hinunterfallen. A. 
Schaut nun in den Cry stall der Säule und sieht ^ dass es 
saner Tochter in Tharsus gut geht, dass Altistrates noch 
om Leben und gesund ist und dass in Galacia Alles wohl 
Sicht. Nach Lucina fragt er den Spiegel nicht, da er diese 
für todt hält. Printzlein sieht, dass seine Gattin todt ist. 
Palmar sieht sein Weib bei einem Andren liegen: Beide 
sind darüber betrübt, doch verheisst ihnen Candor andre 
Prauen. In dem Garten ist auch ein Jungbrunnen, in dem 
sich die drei Herren verjüngen; von ihm und der sonstigen 
Pracht des Gartens weiss der Dichter nicht genug zu sagen. 
P>ann wird köstlich Hochzeit gemacht: zugleich mit dem A, 
^'ird Printzel mit Flora und Palmer mit Plantica vermählt. 
Dann geht es nach Crisa, wo gleichfalls Feste stattfinden, 
namentlich wird viel Wein consumiert, Bl. 106^: 

herr Pernhart von Kranenneste 

enbatt so uil weines nicht 

als mir sein weinzurel gicht.*) 
In Crisa bleiben die Herrn, bis die drei jungen Frauen 
jede eines Sohnes genesen: Diomcna gebiert den Tholovieus 
den Astronomen, Flora den Yppocras den Arzt. 

Danach erwacht in A. das Verlangen nach seinem Kinde 
in Tharsus, und er begehrt vo7t seinem Weibe Urlaub, Dio- 
mcna lässt ihn ungern ziehn und sagt ihm, dass, wenn er 
ihr die Treue breche, er nie wieder nach Crisa gelangen 
könne; sie gibt ihm einen Stein mit, der aus- dem Paradise 
sfamvit und grosse Kräfte birgt, nimmt ihm aber dafür den 
unsichtbarmachenden Ring. Vor dem Scheiden noch wird 
ihr ain freuntschafft kunt lieplich an ainem pette (Bl. 107**), 

*) "Dieser Bernhard von Chrannest kommt als Wiener Bürger, Münz- 
meister und Weingärtenhesitzer zu Kiostemeuhurg in Urkunden von den 
Jahren 1304—1332 vor. Wiener Jahrbücher 56 S. 257 Anm. 



J-^initJypH hy 



GoQffk . 



XL 

sie empfängt eine schöne Tochter ^ die später Altimena ge* 
nannt wird. 

A. besucht zuerst das dem Nemrott abgewonnene Land^ 
dann Balthasar von Armenien und wird überall wohl em- 
P/angen. Danach gelangt er auf seiner Seefahrt zu einer 
schönen Bergfeste^ Montiplein genannt^ einer Mohrenkönigin 
gehörig. Diese liegt in Feindschaft mit dem Mohren Pro* 
thasiuSf der sie zum Weibe begehrte und auf ihre Weige- 
rung hin , ihr Land verheert und ihre Burg belagert; sie 
erbittet von vi Hülfe ^ welche er auch zusagt. Also bleibt 
er auf der Bürg und wider sagt dem Mohren. Der sigestain, 
den ihm Diomena gtgeberiy wird befreit; mit diesem ist es 
so bewandt^ Bl. HO*: 

, von weß gesiebte er trübe wart, 
der 8olte lenger peytten, 
deß seligen dags nit streytten. 

Da er nun klar bleibt^ so wird der Kampf begonnen: 
derselbe endigt mit völliger Niederlage der Mohren und der 
Gefangennahme des verwundeten Prothasius , der sich mit 
schwerem Gelde lösen muss. 

Palmina aber, die Mohrin, entbrenfit in heftiger Liebe 
zu A. Sie bittet denselben, ihr aus seinen Leuten einen 
Mann zu geben nach ihrer eigenen Wahl und dafür zu 
bürgen, dass der Erwählte sie nicht verschmähe. A, sagt 
ihr das zu, und des nächsten Tages in feierlicher Versavim- 
lung erwählt sie, ihn selber, er aber trotz der Zurede seiner 
Mannen verweigert ihr seine Minne. Doch in der Nacht 
schleicht sich Palmina zu dem schlafenden A. ins Zimmer 
und ins Bett und erreicht ihren Willen. Palmina wird 
schwanger und gebiert Zwillinge, einen Sokn Garamant, 
der zur einen Seite weiss, zur andern schwarz ist, und eine 
Tochter Marmatora, dy ward ßcbwartz als ain kra (Bl. 112'^). 

Inzwischen geht in Crisa eines Tages Dioincna zur 
Säule und schaut hinein, lun zu sehn wo A. sei: sie er- 
blickt ihn, wie er mit der Palmina des Minncspiels pflegt. 
Heftig erschrocken und erzürnt sendet sie einen Diener, 
Cleopatras genannt, mit dem unsichtbarviachcfiden Ringe 







Digitized by 



XU 

nach Montiplein und heisst ihn den Bigestain erspähen und 
dem A. wegnehmen, zugleich aber ihm den Ring übergeben, 
mit dem er sich der Diomena antratUe. Cleopatras thut 
nach ihrem Geheisse und bemächtigt sich des Siegsteines; 
Bl. 113': 

er Tant den stain da er da was: 

do nam in bin Cleopatras« 

er gie für den von Tyrlant 

vnd sprach 'ditzvingerlein bat dir gesant 

Diamena di kunigein 

Tnd mant diob an di trewe dein/ 

er stieß das vingerlein an die bant: 

Cleopatras vor im verscbwant . ^^ 

das er sein nymer ensaeh. 

/awe mir we' der Tyrer spracb, 

^as deutent dise märe? 

di sind mir all zescbwire.' 

sein schone varb im entwaich, 

er ward schwartz vnd plaich 

paide an bant vnd an bar, 

di schone varbe dar 

di was all gar verlorn. 

das was im laid vnd zom. 

sein gel raider schöner part 

schwartz vnd rauch wart. 

er sprach 'mein schön''') ist verlorn. 

biet ich ir ee enporn, 

das det mir paß dann wol, 

seyt das ich sie Verliesen sol. 

es ist mir pey namen laid 

das ich ye so uil gestrayt 

vmb das lant vnd vmb das weih, 

seyt das mir mit gauckel mein leib 

guidein gemacht ward. 

ich hab noch den selben part 



*) So wird zu lesen sein statt schein der Hs, 



O 



XLH 

den ich in manigen streiten trug, 

jnein leib der ist ecbon genfig 

als er auff erden ist gepom. 

auff meinen aid, mir ist zom 

das ich ye so guidein ward; 

seyt es nicht ist von rechter art. 

di gauckelfarbe ist da hin. 

mir ist lieber das ich pin 

als ain ander man gestalt 

Ynd auch zu rechten tagen alt, 

dann ich w&r als ain pilde 

mit fromder färbe wilde'. . 
Cleopatras macht sich wieder sichtbar und überreicht 
dem A. einen Brief der Diomena, worin sie ihm die Freund- 
schaft aufsagt und ihren Mannen in seinem Gefolge ge- 
bietet nach Crisa heimzukehren. Sie thun es bis auf zehn 
Ritter^ die bei A. bleiben wollen. Als aber die Rückkehren- 
den der Diomena melden^ wie. sich Alles mit der Palmina 
zugetragen y erkennt sie des A, Unschuld und bereut ihre 
Voreiligkeit, sendet also Cleopatras abermals nach Montiplein, 
lässt dem A. den Siegstein und den Zauberring wieder zu- 
stellen und ihn bitten, doch nach Crisa zurückzukommen. 
A. sagt zu, zuvor aber wolle er nach Tharsus um seine 
Tochter, und ruuh Galacia um seinen Sohn Ermogenes zu 
sehn. Auch der Palmina wird dieser sein Entschluss kund- 
gethan, und mit 200 Mohren und dein Grafen Thcocras,^) 
einem der Zehn die nicht nach Crisa zurückkehren wollten, 
macht sich A. auf den Weg, zunächst nach Syrien wo des 
Palmer ehebrecherisches Weib wohnt. BL 115^: 

es was dem lantvolk auch kunt, 

das sy mer dann zu ainer stunt 

mit manne bette missetreten 

leicht mer dan an zehen stetten. 
Als nun das Landvolk vernimmt, dass Palmer nicht 
zurückkehre, vielmehr in Crisa geblieben sei und ein andres 



*) Die Schreibung der Bs, wechselt zwischen Theocras und Theochas. 



irjonrlri 



I ^I B Hi l I i^gWfP' 



XLHI 



W!ni genommen haie, so ist es durchaus willige sich von A. 
den Theocras zum Herrscher geben zu lassen ; di vngezogne 
ward gesant ron danne in ain ander lant 

A. sendet nun die Mohren heim und empfiehlt ihrer 
Treue die schwangere Palmina. Dann lässt er nach Gala^ 
cta zu steuern. Unterwegs finden sie eine grosse Mauer, 
weiss und glänzend, aber kein Thor zeigt steh in derselben, 
w%e viel sie auch suchend sie umfahren. BL 116*: 

ainer 8taig auff den mastpawm, 

er wolte recht tuen gawm, 

das er sagte mare 

was in der stat wäre. 

do er auff den mastpawm kam 

vnd der stete ding vemam, 

do lachte er als er wäre fro: 

bend md fuß ließ er do 

ynd uiel in die stat nider. 

si wartent, wanp er kam wider: 

deß was im lutzel gedacht 

ain ander ward dar pracht': 

der slug zesamen di hant 

Tnd sprang auff di schonen want^ 

darnach viel er ze tal 

hin ab in den weissen sal. c. 

sust sprangen zeben da hin, 

das nie kainer vnder in 

her wider auß weiten kernen, 

das man di warhait hett remomen 

was in der mawren wäre. 

do sprach ain mornere 

'pindet vmb mich ain starckes sayle: 

ob ich wurde so gaile 

das ich wolte springen nider, 

so ziehet mich mit krafFt herwider, 

so sag ich ew di*) warhait 

Tnd d er stat gelegenhait/ 

♦) der Es, 



m 



uigiTizea oy 



O 



XLIV 

.'^ 8i punden in gar uaste. 

do er kam zu dem maste^ 

do wolte er gesprungen han 
\--\' '' ' al$ da Tor was getan: 
-v' da häbten ey in vaste 

oben auff dem mäste. 

er schre mit lautter stymme, 

sein' clagen das was grymme, 

doch zugen sy in raste wider ^ 

yntz das er kam zu in hemider: 

do was er als ain stamme. 

si kerten in all Tmbe^ 

das er wort nie gesprach 

Tnd mit den äugen nicht ensach: 

er lag auff der stat dot. 

si sprachen 'was ist dise not? 

wir suUen schir Ton hynnen varen 

vnd vnnser lewt paß pewaren.' 

er hub sich von dannen 

mit allen seinen mannen. 

si sprachen in allem weys 

'da mag wol sein ain paradeyß.' 
Danach kommen sie an einen herrlichen Felsen mit einer 
köstlichen Burg. BL 116^ 

sy ancherten hin zu paß. 

do sahen sy, das"*) dort saß 

gar ain schöner altman, 

den rufften sy gemain an, 

das er durch got däte schein 

den rat vnd di hilffe sein. 

do er ir stimme vernam, 

ain ander bere zu im kam, 

der was elter dann er. 

si giengen mit ain ander her 

zu in al her an das port. 

♦) was Bs. 



B 



XLV 

si puten in tU süsse wort 

'got wilkomeiii lieben kindelein, 

gottes fride muß mit ew sein ! 

was batt :ew pracbt an di stat? 

michel wnnder rnß des hat. 

das ist gantzlieb war: 

es sind mer daim tausend jar 

das menschen auge^) nie erschain 

da her an disen stain.' 

das nam di leute wunder, 

sy fragten sy pesunder 

'durch got, herre, ir sult.vns sagen: 

seyt ir so alt von den tagen? 

Tnd was ditz wunder mayne 

das ir hie seyt allaine.' 

'got in seiner mayestat, 

der vns hie pehalten hatt, 

er waiß in seiner weißhait wol 

was er mit tns wurcken sol. 

er hatt ms**) pehalten hie, 

ir solt wissen ymb wie, 

nu mercket recht was ich sage: 

an dem jungisten tage 

suU wir gotes kempfer sein. 

es wirt geporen ain kiudelein 

zu Jerusalem von ainer magt. 

hat ew da von yemand gesagt? 

der soll der weld sunde tragen, 

er wirt durch vns ze tod erslagen, 

er wirt an dem dritten tage 

lebendig an alle clage, 

der wirt dann geben ain ee 

vnd nach der kain auder me: 

an der ee muß di weit wesen, 

wer an der sele wil genesen. 



♦) äugen Es. 
♦♦) vnBer H$. 



Digitized by ^ 



r 



XLVI 

sein name wuit gehaissen alsaB 
von Nasareth Jhesus Cristus. 
habt ir icht da von vemomen, 
ob er auff erden na sey komen?' 

Des antwurt Appolonias 
^erre, wir haben gehört alsuB; 
es sey ainer geporen, 
den habend di Juden Terloren, 
si jähen das er w&re 
ain grosser sauberere, 
er ward von in gefangen 
Tnd an ain creutz erhangen, 
so get gemayne di sage, 
er erstund an dem dritten tage. 
deB sind mer dann zehen jar. 
ich wayß nicht ob es sey war. 
das er hailig sey man will, 
es gelaubet an in rolkes uil.' 
do sprach der alt *da8 ist der 
der vns hat gehalten mtz her. 
gelobt seyestu, werder trost, 
so werden wir doch schier erloßt 
von disem eilende.' 
si sprachen 'schier ist ende 
diser vaigen weite kranck, 
es ist furpaß nit lanck 
das ditz leben ende hatt. 
gelobet sey diso mayestat! 
ich tuen euch yetzund bekant, 
wie wir paide sein genant: 
Elyas vnd Enoch. 
got will vns behalten noch 
vntz an den jüngisten tag. 
es ist vns doch ain groß slag*) 



^ tage: 8lage Bs. 



I TTi^THT 



••^ 



XLvn 

das wir deß anplick nit sehen 

den wir alle zu herren jehen. 

▼nB ist doch michel pafi 

dann menschen der ye speyfi geaß, 

so wären wir doch gerne dort 

dar^ ist di gothait vnd der hört' 

di rede horte vaste wol 

Appolonios aller synne vol. 

si sandten im ain körbelein, 

da legten sy zwelff oppfel ein: 

di waren also wol geschmach, 

si vertriben in allen vngemach. 

si jähen 'ditz ist ain paradeyß, 

da leben wir inne in schöner weyß/ 
Die beiden Alten zeigen ihnen dann die Richtung nach 
Galacia ^ wo sie bald landest und fröhlich bewillkommnet 
werden. Eine Schwester des Palmer vermählt A. dem Theo- 
craSf seinen Sohn Ermogenes einer Schwester Printzels, 
Dann aber lässt es ihm keine Ruhe mehr^ er will nach Thar- 
SUS9 wo er seine Tochter Hess; BL \\V\ 

wie ir dinck stunde seyt, 

das wil ich sagen^ das ist zeyt 
Das Kind also wird zum Tempel getragen mit grosser 
Feierlichkeit und empfängt den Namen Tharsia nach der 
Stadt Tharsus. Im fünften Jahre wird Tharsia zur Schule 
gethan und lernt gern und maiicherlei^ mit Meistern dis- 
putieren und namentlich Saitenspiel ; Bl. 118*: 

als vns di abentewr sayt, 

weylent was ain gewonhait, 

das man di junckfrawen an zil 

lernte gern saittenspil. 

es deten doch di pawren nicht, 

si sind zu solcher freud enwicht, 

ir spil und ir gefuge, 

di dausent pey dem pflüge: 



♦) das Bs^ 



DiniTizRri hv 



Cooalp 



^ 



XLTm 

orreporre, ge hin dan, 

la dein berphen lernen stan! 

Tarsia was also zart, 

(wann 81 was nicht von pawren art), 

si lernte selben unmassen uil 

berphen Tnd sayttenspil, 

si kunt aufif der rotten 

mer dann Tramtris*) ze Schotten 

da er lernt Tsotten, . 

di was selben kunste rol. 

das kam ir seyt ze statten wol 

vnd frumte ir eren uil. 

Filomacia ir gespil, 

Strangwilionis ainist kint, 

di was gen ir als ain rint 

payde an gep&r vnd an zucht. 
Auch hohe Körper Schönheit besitzt Tharsia; der Dichter 
widmet ihr langen Preis und vieint endlich BL 118*: 
- : ir schone was vnmassen groß, 

man funde nyendert ir genoß 

der di lant durch fftre 

geleicb nach ainer schnüre 

von Akers zu dem Reine. 
Als eines Tages Tharsia aus der Schule kommt , findet 
sie ihre Pflegerin Liguridis zum Tode krank; vor ihrem 
Sterben aber thcilt sie der Tharsia noch mit, dass ihr Vater 
Appolonius, ihre Mutter Lucina sei, des Königs Altistrates 
von Pentapolis Tochter; sie erzählt dann ferner von Thar- 
siens Geburt auf dem Meere und vcie die Bürger von Thar- 
sus dem A. die Säule gesetzt haben. Dann stirbt sie und 
wird von Tharsia betrauert: alle Tage besucht sie das Grab 
ihrer Amme und besprengt es mit Wein. 

Inzwischen hat Dionysiades, die von den Bürgern man- 
cherlei unliebsame Vergleiche zwischen Tharsia U7id Pilo- 
viancia hören muss und sich gern der Schätze der Tharsia 



*) tramchrist H$. 



Diaitized bv 



GooqIc 



XLIX 

bewachtigt hätte ^ tödtlichen Hass auf diese geworfen und 
beschliesst sich ihrer zi^ entledigen, um so mehr da sie glaubt, 
4ßss A. todt sei, weil er seit fünfzehn fahren nichts von 
steh habe hören lassen^ Sie dingt also einen ihrer Meier, 
Coßlus genannt, der Tharsia am Grabe der Liguridis auf" 
zyXauem und sie %% todien. Als er aber grade den Todes^ 
streich gegen sie führen vnll, kommt ein Seeräuierschiff afis 
Gestade: Coßlus flieht, Tharsia wird ergriffen und fort^ 
geführt. Cofilus tneldet seiner Herrin, dass Tharsia todt 
sei, und empfängt den bedungenen Lohn; Strangwilto aber, 
als er von der That hört, flucht seinem Weibe und betheuert 
seine Unschuld. Dionysiades lässt nun die Nachricht ver^ 
breiten, dass Tharsia jählings gestorben und begraben sei, 
und die Bürger von Tharsus, in dankbarer Erinnerung an 
die von A. ihnen erwiesenen Wbhlthaten lassen auf dem 
vermeintlichen Grabe der Tharsia ein Denkmal errichten, 
BL 1?1*: 

dar auff y^as haydenischen geschriben 

wie Tarsia da was peliben. 

di geschrift sprach aUo 

^ eren Appolonio«' 

do sprach der. ander puchstabe 

'gexaachet ist das grabe 

zu lieb Tnd zu mynne: 

da ligt pegraben inne 

sein liebes kint Tarsia, 

die dulcis.amur amia.' 
Die Seeräuber bringen Tharsia nach Metelin und stellen 
sie auf dem Sclavenmarkte zum Kaufe aus. Nun ist in 
der Stadt ain mrainer pulian, der ein offens sunthauß (BL 122*) 
hat; dieser beschliesst Tharsia zu kaufen, und obgleich An- 
thanagoraSy^) der Fürst der Stadt, sie ihm streitig machte 
thut er das höchste Gebot; Anthanagoras tröstet sich mit 
dem Gedanken, er wolle wenigstens der Erste bei Tharsia 
sein, die inzwischen in das sunthauß geführt wird. Als er 



*) Später meist Altanagoras in der Hs,, auch Attagoner. 
V. 2. D 






DiaitijecLby. 



Gaojjk 



dann wirklich kommt ^ weiss Tharsia ihn durch die Erzähl 
lung ihres Unglücks zu beivegen^ dass er ihr vierzig Gulden 
gibt und ihre Ehre unangetastet lässt; auch alle An^ 
dren die muh ihm zu Tharsia gehn^ werden durch ihre 
Bitten gerührt: sie wird von Allen reich beschenkt und 
bleibt doch Jungfrau. Dem pulian aber^ dem sie den zins irer 
rainikait bringt^ ist das nicht recht; er calculiert Bl. 123*: 

*wirt ain weyb gemachet sy, 

80 peleybet sy gerne pey mir hie 

▼nd zeuhet di jungen man an sich, 

so werden wir des gutes reich.' 
Also befiehlt er seinem Knechte: 

'Turpian, höre zu mir: 

nym Tarsyam zu dir, 

gewynn der magt ab den sigk, 

zefAr ir der keusche strick.' 
Doch wird auch Turpian zum Mitleid bewogen und 
schenkt den Bitten der Tharsia' Gehör ^ die mit ihm ver- 
abredet BL 124'': 

4ch pin gar wol gelert 

da Yon sich dein gut mert 

gibest du dar zu dein gunst, 

so leg ich für die hoben kunst, 
* da mit gewynn ich was ich soll. 

so kan ich auff der herphen woU. 

ich hab deß gfit gedinge, 

ich gewynne pfennynge 

das ich di weyle verzinse mich 

vntz das got erparmet sich. 

für mich morgen auff den platz, 

ich will vns ge^vynnen ainen schätz 

der dir nympt der sorgen purde 

paß dann dir mein magtum wurde.' 

do sprach der grobe Turpian 

^das ist mir lieb, das sey getan.' 
Und so geschieht es: Tharsia wird auf den Markt ge^ 
führt, und durch ihr schönes Harfenspiel , ihre klugen 



JULgüiz 



_GoQsk- 



LI 

Räthselfragen und die Erzählung ihrer Schicksale ge^mnnt 
sie nicht nur die Liebe des Volkes, sondern auch so viel Geld 
uvi den pulian zu befriedigen. 

Unterdessen kommt A. nach Tharsus^ mit rauhem Bart 
und langem Haar ^ da er Beides seinem Gelübde gemäss 
seit fünfzehn Jahren nicht beschnitten hat. Mit Bestürzung 
erkennt ihn Strangwilio, doch sein Weib, die ayttergalle, deß 
teufeis maufiualle t'Bl. 125*) beredet ihn Trauerkleider anzu* 
legen, sie trägt deth A. das Märcheji von der Tharsia jähem 
Tode vor und führt ihn zu de7n vermeintlichen Grabe. Der 
verziveifelnde Vater besteigt wieder das Schiff, verbirgt sich 
in dessen unterstem Räume und lä'sst nach Tyrus segeln. 
Die Winde aber treiben das Schiff nach Metelin, wo grade 
grosses Volksfest gefeiert wird. A. gibt seinen Leuten Geld, 
sich gleichfalls einen frohen Tag zu machen, nur solle bei 
schwerer Leibesstrafe Niemand ihm nahen in seinem KieU 
räum. \ 

Während das Schiffsvolk fröhlich ist, geht Anthanagoras | 

avi Strande lustwandeln ; das schöne Schiff zieht seine Blicke 
auf sich , er betritt es, nimmt Theil am Gelage der Mafin- 
Schaft und erfährt den Namen ihres Herrn, auch von seiner 
Tratcer. Anthanagoras dringt zu A. und macht eincfi Ver- 
such, ihn zu erheitern, aber umsonst; da sendet er nach 
Tharsia, damit diese ihre Kunst an dem Traur enden ver- 
Stiche, und Tharsia kommt. Bl. 12S*: 

Tarsia schier sich deß venvag: 

sy gieng hinab da er lag 

vnd gab im gütlichen grüß. 

si sprach 'got tue dir sorgen puß! 

wer du seyst, uil werder man, 

ich pitt dich durch mich trauren lan 

vnd sey nicht so gar verzagt. 

dich grusset hie ain raine magt.' 

si hub auff vnd sang 

das ir stymme schon erklang, 

si hett gemachet ain kleglich liet 

als ir das eilende riett: P 



\ 



o 



m 

*ich gen auff der sorgen pfat*) 
vnd das gducke wil mein nicht, 
all mein freud ist gar enwicht. 
ich pin recht als ain rose 
md als deß mayen klose 
di mitten in dem dorne stett, 
da manigerlay frucht auß gett. 
ich pin geraubet auff dem mere, 
gezucket von deß Schwertes slag, 
ich pin verchauft an alle were, 
das pewain ich alle tag. 
ich ward verchauft dem pulian, 
das was mein aller grostes laid; 
got hat doch paß zu mir getan, 
wann ich hab noch mein rainikait 
ich pin von hoher art geporen, 
ich pin ains hohen kuniges kint, 
all mein freund hab ich verloren, 
icb enwayß nicht leyder wo sy sint 
ich muß zestunden frolich wesen 
vnd pin doch mit not behaft 
ich trawe got, ich soll genesen, 
hilffet er mir mit seiner kraft, 
also soltu, werder man, — 
got der ist so tugentleich — 
durch seinen willen trauren lau. 
tuestu das, er tröstet dich, 
treib di clag von dem hertzen, 
laß dich an den werden got,^ 
enpfilhe im allen deinen smertzeu, 
er tröstet dich an allen spot. 
dein zäher werdent nit verloren, 
werder man, das hab zu mir. 
du pist doch reich vnd wolgei)oren, 
du komest von deinem laide scliir.* 



♦) Der Reimvers fehlt in da^ Hs. 



.Diaiti2ed.by. 



GooQle 



-^ 



Lin 



Tyrus der klagere 
was aller freuden lere, 
doch was er nit ze laß: 
er stand auff ynd saß 
ynd Bach di schonen magt an. 
zehant senfftzen er pegan. 
er sprach 4ch vil sorgen reich, 
wie streyt ich seihen wider michl 
ich muß an freuden sein verzagt' 
er sprach zu der schonen magt, 
er sprach 'junckfrauwe, ewr grossen*) tugent 
vnd ewr frolichen**) jugent 
sag ich gnad ynmassen groß, 
got der den himel peschloß, 
der müsse ew vergelten wol, 
wann ir seyt aller tugent vol. 
gott helffe mir, das ich euch lone 
schyr mit tröste schone, 
oh das ymmer soll geschehen 
das man in freuden mich sol sehen, 
du jahest mit deinem munde zart, 
du seyest gepom von hoher art : 
nu nym, schone magt, von mir 
zway hundert guldin gih ich dir. 
ge enweg vnd freuwe dich 
recht als du hottest mich 
gewunnen von disem jamerwe, 
vnd kum zu mir nicht wider me, 
wann mein clage ist newe 
vnd ist zegroß mein reuwe.' 
si ging vnd nam den hört 
vnd ließ in in der clage dort. 
Anthanagoras wird umnuihtg, als er Tharsta unver- 
rtchtcter Sache wiederkovimen sichte und littet sie, noch ein- 



*) grosse Et. 
*•) froliche Es. 



niniti7F?d hv 



Cooalp 



LIV 

vial ihr Heil zu versuchen : er "J^ill ihr fünfhundert Gulden 
geben, mit denen sie für längere Zeit den pulian befriedigen 
könne. Bl. 128*: 

Tarsia deß nicht enließ 

was 87 der furste dann hieß. 

si gie wider zu im hin 

vnd alsuß Bprach ßi wider in 

'es hatt mich ser petraget 

das du mich hast Ton dir jaget. 

dar vmb hastu mich geladen 

mit gute, das ich deinen schaden 

durch das golt wolt vbersehen. 

widß got, das mag nicht geschehen. 

ich will mit dir parlieren*) 

md vaste disputieren. 

ich gibe dir ain frage: 

sagestu mir di zetrage, 

so gib ich dir dein gut wider 

vnd wirflFe es dir für di fuBe nider. 

retestu dy retelein dan, 

so will ich zehant ron dir gan. 

pistu ain kunig, das wais ich wol, 

das du pist grosser weißhait vol.* 

Do sprach der mit dem parte 
'es mit mich gar harte, 
solt ich das gold wider nemen, 
es künde mir nicht wol gezemen. 
ich enneme sein slechtes nit wider.' 
er sprach zu ir 'nu sitz nider, 
ich höre gern dein weißhait. 
doch pin ich vil paß perayt 
ze klagen vnd ze waynen 
dann freuden hie pescheinen. 
nu heb an, schone, rnd sprich 



♦) palieren Hs, 



P l y i iLLü U]) V gpQMMi 



LY 

Tnd ge dann enweg vnd frew dich/ 

By sprach ^nu nym in deinen gawm. 

ee Btet ain hochgewachsen pawm, 

der hatt zwelff este, 

di sint starck vnd veste. 

anff yedem aste ziere 

stend schöner este Tiere. 

so hatt der este y^leich 

siben Togel herleich. 

rat, herre^ ist dir kunst pey, 

was diser pawm sey.' 

er straich hin hinder das har, 

er sprach ^der pawm ist das jar. 

di este di dar an stan, 

das sint di manat di dar ein gan. 

di Wochen sint di este gar, 

auß der siben fogel fliegen dar, 

das sint nicht dan siben tage. 

junckfrauwe, das sind ewer frage.' 

do sprach aber di schone magt^ 

si was mit weyßhait vn verzagt: 

'in der weit ist ain hauß, 

das hatt mit grosser 8t}'mme sauß. 

der wirt; der in dem hauß ist, 

der lauffet mit zu aller frist; 

der wirt ist hie vnd dort, 

er schweyget vnd sprichet nit ain wort' 

do sprach der Tyrlander 

'dein frag ist mir nicht schwer: 

der groß don*) vnd der sauß 

vnd das dratt lauffend hauß, 

das ist ain schnelles wasser. 

der wirt ist dar vnder nasser: 

das sind di schonen*"^) vische 



*) dan Es. 
**) schone Es. 



yGOQg, 



ni^i.i^^^K.,! ^i M VL|. --■^- 



L 



LVI 

dl man tregt zu dem tische: 

der schweyget vnd spricht nicht 

was halt dan in dem hanß geschieht/ 

do sprach di wolgetane 

Tarsia valsches ane 

'nu radt di ahentewr. 

es ist ain creatur: 

weylent vnd ee da ich lebte 

Tnd in hohen wirden schwebte, 

da gab ich mit preyse 

den lebendigen speyse. 

so pin ich layder nu dot. 

also tode leid ich grosse not, 

paide fleuch vnd jag. 

ich pin schwanger Tnd trag, 

ich kum alle tag nider 

vnd wird aber schwanger wider. 

mein pauch ist mir sinewel 

vnd pin zu dem gange schnell. 

ich laufif also drate* 

payde frft vnd spate, 

das noch weyb noch man 

mein fflßdritt erkennen kan. 

ich pin ze gutter masse langk, 

auff den lebendigen ist mein gangk. 

soltu di frag recht außlegen, 

so mustu rechter synnen pflegen/ 

do sprach der von Tyrlant 

*da8 retelein sag ich dir zehant. 

werlich ich doch sprechen will, 

dir ist der kunst gar ze uil, 

ain junges maidel als du pist, 

das du hast so grossen list. 

ain aych in grosser wirde schwebt 

so sy in dem walde stet vnd lebt. 

den schweynen gibt sy mit preyse 

aichelen zu der speyse. 



-9+gHfeed b^ 



Google - 



1 



Lvn 

80 sy danne.abe wirt geslagen, 
80 ist sy tod tnd muß doch tragen 
lebentig so sy ain scheff wirt. 
alle tag sy gepirt, 
den ain dar ab, dep andren dar in. 
anff den lebendigen gett sy hin: 
das ist auff den vischen, 
da muß sy vber wischen, 
der pauch ist ir sinewell, 
si ist von den unden schnell 
das in dem wasser nieman 
ir fftßdritt erkennen kan.' 

Tarsia hoher züchte vol 
sprach 'du pist geleret wol. 
hietestu nit hohe pfich gelesen, 
du enmochst nit so synnig wesen. 
mich entrieg dann der syn mein, 
du macht gar wol ain kunig sein, 
nu radt auch, herre, was ist das: 
es wirt gemacht ain klaines faß 
von holtz vnd von plumlein wol. 
es sey ledig oder vol 
oder vol oder 1er, 
es wiget doch geleichen schwer.' 
Appolonius schütte das haupt 
'junckfrauwe, wol ir daß gelaubt 
vnd solt ich mit ew fro wesen. 
ich hab so hoche pucher gelesen, 
vnd wert ir noch ains also clftg, 
ich geh ew diser kunst genfig. 
das vessel ist ain teuelein, 
da schreybt man mit dem griflFel ein. 
es sey vol oder ler, 
so wigt es geleych schwer, 
das du salig müssest sein! 
das wachs ist von den plumelein, 



Diaitized 



Lb£Qo?le 



Lvm 

80 ist ausserhalben das holtz. 
das ist ewr retel, maget stoltz.' 

Da der krieg sust geschach 
vnd di maget das gesaeh 
das er der frage gesaß, 
si traib ^in aber furpaß 
Tnd sprach 'bastu püch ie gelesen, 
deß mustu yetzund durfftig wesen. 
icb gib dir ain frage, 
das alle dein mage 
musten sin dar an legen 
Tnd guter witze pflegen.' 
das redte sy alles vmb das, 
das sy in tribe furpaß 
Tnd das er lenger sasse 
Tnd seines laydes Tergasse. 
si sprach zu im an allen haß 
'herre, sage mir, was ist das: 
aines Tcrt durch alle lant, 
es enhat weder fuß noch hant 
Tnd ist gar an alle glide. 
es raubt di leutt in dem fride. 
wer mit im ist haimleich, 
dem ist es*j gern schedleich. 
seinem prüder gibt es posen grus, 
es siecht in das er schreyen muß. 
es reytet seinen herren 
Tnd pringet im grossen werren, 
auch ze manigen stunden freuden tu. 
es stiftet mort ane zill. 
es hatt äugen Tnd ist pHnt 
Tnd ist zwayer muter kiut. 
sage mir, herre, pesunder: 
was ist ditz selbe wunder?' 



*) iß Hs. 



LGoQglf-: 



Digitized hy v 



f 



LIX 

do sprach der Tyrlander 

*inir ist die frag nit swer. 

wie ich doch sey jamervar, 

ich 8age dir di frage gar. 

das da vert durch di lant 

Tnd enhat weder fuß noch haut, 

das ist der wurfel, schone mait. 

er rauht in, der in pey im traft, 

er reyttet seinen heren 

so er in tregt in dem geren. 

seinen prüder siecht er 

so man in schüttelt mit ger. 

er hatt äugen vnd ist plint, — 

das yerstestu wol, libes kint 

Tnd ist auch von mfttern zwain: 

das ain wax, das ander pain.' 

'zwar' sprach di schone magt, 

'du pist ain helt vnuerzagt. 

ich muß dich fragen furpaß, 

nu sage mir, herre, was ist das: 

ich pin der Hechten sunnen kint, 

ich pin gewesen mit ir sint, 

ich pin auch mit ir geporen. 

ain her hab ich erkoren, 

da mit ich durch di lant var: 

funfftzig ist mein schar, 

funflf für ich dar nach, 

nach den mit zehen ist mir gach.*) 

ich muß ymmer vnd j-mmer wesen, 

niemand mag an mich genesen/ 

'der sunnen kint ist das liecbt; 

an das mttgen wir genesen nicht. 

funflFtzig pedewtet das 1, 

das ist langk Tnd sinewel. 

funff füret das t. 



♦; jach Hs. 



"^igilBWiMif" 



O 



LX 

z füret zehenev. 
nu hast du die retelein gar.'*) 
er warf hundert gülden dar, 
er sprach %e hin, schone mait, 
laß mich klagen mein laid* 
ich hab mit dir gesprachet Til, 
dem will ich geben nu ain zil.' 

Der maget pegunde layden 
das sy sich seit von im schaiden 
Tnd das alles ir werben 
an im solte verderben, 
ir was auch laid vmb den man 
des**) sy sich hett genomen an. 
si sprach 'nym hin dein gflt gold, 
ich kam nit recht zu solchem solt, 
mir wer lieber dein leben 
dann ob du mir woltest geben 
funff hundert pisande***).' 
sy pegriff in pey dem gewande 
vnd wolt in ziehen an den tag: 
do gab er ir ainen maulslag 
das das plut nach ran 
von nasen und von munde dan. 
do sprach di minnicliche magt 
'herre, das sey dir geklagt! 
ey werder got, nu waystu wol 
was ich not vnd angste dol! 
für war ich das sprechen mag: 



♦) Unter diesen sechs Räthseln ist nur Eines, welches auch die unten 
abgedruckten Texte haben, futmlich das zneite (vgl S. 06); wahrscheinlich 
gehen auch die andern auf lateinische Vorlage zurück, das letzte mit der 
Auflösung Lux ganz offenbar , aber sie gehören nicht dem Symphosius und 
ich weiss ihre Quelle nicht anzugeben. Das dritte erinnert an ein gleich- 
faUs in der Anthologia latina pars prior fasc.I p. 29S abgedrucktes Rät hsel, 
ist aber erheblich breiter ausgeführt, 
**) das Ifs. 
*♦*) pifande ffs. 



ninitjyprl h^ 



LvAiiiiia^ 



LXI 

seyt das ich in der vriegen lag, 

so hau ich alle meinet tag 

vertriben her mit jamerclag. 

ey getreuwe Liguridis, 

diser not wert du vil gewis, 

das du mir sagste di mere, 

das mein yatter were 

Appolonius Ton Tyrlant 

vnd das mein muter w&r genant 

Lucina von Pentapolin, 

deß kuniges tochter Altistraten. 

auff dem mer ward ich geporen, 

mein müter ward mir da verloren, 

seyt pin ich eilende.'. 

di magt want ir hende, 

sy wainte das das wasser floß, 

von den äugen aufif di erden schoß. 

'ey Appolony vatter mein, 

wa ist so lange di trewe dein? 

ey herre, was hab ich getan, 

das ich so grossen kumer han? 

ich wolt**) mir selb ee tun den todt 

ee ich so schemliche not 

lange wolte leyden 

vnd allen trost vermeydeu.* 

Dy rede horte Appolonius. 
mit lautter stj'mm rieflf er suß 
'o grundlose weyßhait, 
dein hochgeerte gothait 
was di ^vunder wurcken kau!' 
sein liebe dochter sach er an. 
er sprach *pistu Tarsia? 
got in der ierarchia 



*) hau und meine fehlen in der Hs. 
*♦) wolt fehlt in der Hs. 



Digiiizedtiy 



Google 



LXII 

muß vnnser payder "walten, 

der dich mir hat pehalten.' 

frolich er sy anlieff, 

mit ainer lautten stymm er riefif 

'lauflft her, di mir holt sein: 

ich hab di lieben dochter mein! 

mein ,clag hatt ain ende, 

da hin ist mein eilende!' 

si lieffen all gemayne. 

Attanagoras der raine 

lieff auch mit den andren dar, 

der geschieht det er war: 

er sach in an ir hangen 

vnd waynen auff ir wangen. 

er sprach 'herre, das ist mein kint, 

durch deß willen ich sint 

was in newen*) jamer komen**): 

der ist aller mir benomen. 

liebe dochter, ich pin genant 

Appolonius von Tyrlant. 

Strangwilio enpfalch ich dich. 

das ich dich hab, nu wol mich. 

wie hieß dein amm, dulcis amis?' 

si sprach 'herre^ Liguridis.' 

er ruflft mit lautter stymme 

'du pist meines hertzen gymme 

vnd mein ainpoms kint. 

nu freuwet ew alle di hie sint.' 

do kufite er sy an iren roten munt 

in ainer weyl wol hundert stund. 

er warflf von im das claggewant 

vnd legt an seinen leib zehant 

reiche kunigliche klaid, 

geendet was sein grosses laid. 



♦) newe Bs, 
**) kamen Bs. 



-UigitizncLbv V 



Coode 



"^ 



Lxin • 

Nun erzählt ihm Tharsta ihre ganze Geschichte und 
tn welchen Verhältnissen sie gegenwärtig lebe. Anthana* 
goras bittet den A. um die Hand der Tharsia: er habe ihr 
geholfen^ ihre Keuschheit zu bewahren^ er sei auch die Ver^ 
anlassung geworden^ dass der Vater seine Tochter wieder- 
gefunden. A. sagt zUf will aber erst sich an dem pulian 
rächen. Also beruft ,Anthanagoras die Bürger und trägt 
thnen vor, welches Unglück ihrer Stadt von A. drohe um 
des pulian willen: die Bürger leisen denselben lebendig ver* 
brennen, die Frauen, die in dem ßunthauß gehalten werden, 
lässt 'man frei. Auch Turpian soll getödtet werden, doch 
legt Tharsia Fürbitte ein, Bl. 133^ 

'ir Bult mir Turpian geben, 

ich will in gern lassen leben. 

das sey ew allen gesagt: 

von seinen wegen pelaib ich magt.' 

si gab im der frauwen aine 

dy ee was gemaine, 

di schönste di da inne was, 

als ich die abentewr laß, 

Tnd alles das der pulian 

ließ, das gab sy Turpian. 

si sprach 'nu sey ain piderman.' 
A. aber lässt nun Haar und Bart scheeren und zieht 
wieder königliche Kleider an. Den Bürgern lässt er ihre 
Mauren und Thürme wieder bauen, und sie errichten ihm 
und der Tharsia eine messingene Säule. Dann wird Bot- 
Schaft weit und breit in die Lande gesandt und alle Ritter- 
Schaft nach Antiochia zu einem foreys entboten. Darauf 
Verlobung der Tharsia mit Anthanagoras und Reise nach 
Tharsus, um an Stran^wilio und seinem Weibe Rache zu 
nehmen : sie werden gesteinigt und ihre Leichen den Thieren 
vorgeivorfen. Cofilus aber bleibt am Leben, weil er der Thar- 
sia, ehe er sie zu tödten gedachte, Zeit zum Beten Hess: 
diese Frist ermöglichte ihre Rettung. Die Bürger von Thar- 
sus werden gleichfalls zum foreys nach Antiochien geladen 
und ihr Burggraf Lucas verhcisst zu kommen. 



-««■i 



o 



LXIV 



Als nun A. auf dem Wege nach Antiochia tst, wird 
ihm im Traumgesichte befohlen^ nach Ephesus zu fahren 
und vor dem Altar der Göttin mit lauter Stimme seifte 
ganzen Lebensschicksale zu erzählen. A. thut so und auf 
diese Weise erkennt ihn Lumina: Beide feiern ein frohes 
Wiedersehn und Lucina evipfängt in der Nacht einen Sohn, 
der nach seinem Vater Appolonius genannt wird. Den 
Fürsten der Stadt Ephesus, Ercules geheissen, der noch nicht 
Ritter isti bittet A,, in Antiochia das Schwert zu nehmen. 
Bl. 135^: 

do sprach der herre 'das geschieht. 

ich will durch deineu willen dort 

vertuen meins vatter alten hört* 
Von dannen geht die Fahrt zunächst nach Pentapolis 
zu Archistrates i der dem A. nach Antiochia folgt ; dann 
nach TyruSy endlich nach Gales, der Hafenstadt von An- 
tiochia. Die zwei Afeilen Weges von Gates bis zur Haupt- 
stadt werden unter Ritterspielen zurückgelegt , auch der 
greise Altistrates bricht noch ritterlich eine Lanze gegen 
Eraclius von Persien. Der Einzug in die geschmückte Stadt 
wird eingehend geschildert, die Burg, welche vierlancket vnd 
vierecket (BL Hü') gebaut ist, wird beschrieben mit all ihrer 
Pracht, Bl. 140\- 

Symont hieß das hauß, 

es gewan kunig Artus 

nie so «chones pey seinen tagen. 
Des nächsten Tages wollen die Fürsten ihre Lehen em- 
pfangen, aber -4« a?^7/ sich erst krönen lassen. Die Könige 
aller Lande sind versammelt, nur Jeroboam von Jerusalem 
verweigert dem A. die Anerkennung : er g&b vmb in nicht 
ain wickenplat (Bl. 141"). Eine köstliche Krone, geschmückt 
mit allen Edelsteinen die das Mittelalter kennt (Bl. 141'), 
wird gebracht und von dem alfakyn, der hayden pabst von 
Xiniue ^BL 141**) geweiht, der dazu hebräische Worte singt. 
Bl. 142*: 

da waren ander satrappe, 

geleret nach der hayden ee, 



T 



LXV 

'■ "^-^ V 



di lasen md sangen 

nach arabischen zungen. 

di selben waren angelayt 

nach pfafflicher gewonhait. 
Also ergeht die Krönung; mit A. und Lumina zugleich 
werden auch Tharsia und Anthanagoras gekrönt, letzterer 
wird König in Tyrus^und soll desselben Tages noch Hoch- 
zeit halten. Zu diesem Feste kommt auch der Amerall von 
Waöilone, dessen Brudersohn A. ist^ und dieser will ihm 
entgegenreiten. Da er vor die Stadt kommt, ergreift plötz- 
lich ein armer Mann sein Gewand und mahnt ihn alter 
Schuld: es ist der Fischer, der ihn, den Schiffbrüchigen^ 
in Pentapolis in sein Haus nahm. A» führt ihn zu Lucina 
und bittet diese, ihn zu belohnen: sie macht ihn zum Richter 
der Stadt. Abends wird dann das Beilager gehalten, Bl. 142*: 

sy betten kurtzweyle uil. 

sy spilten schachzabelspil: 

der herre pegunde genenden, 

er zoch ainen venden, 

der sagte der kunigynne mat. 

was schadet das? deß wirt gut rat. 

vber ain kurtze zeji syder 

sagt im di schone magt wider 

mat Tnd das aine schach 

mer dann yierstunt darnach. -^ 

Des nächsten Tages abermals köstliche Wirthschaft, die 
fahrenden Leute werden reich beschenkt;^) darauf grosses 
Turnier. 



♦) Eier lässt der Dichter eine Anspielung auf die oft gerügte Karg^ 
hext K, Rudolfs von Hahshurg einfliessen. Die Stelle, die mir nicht ganz 
verständlich und mischeinend corrumpiert ist, lautet Bl 143**: 
man gab in solche gab 
das (als?) maister Albrechten dem Swabe 
der kunigKadolff nie gab. 
da ward der gab vrhab 
das je lenger auff get 
di weyle sein kunigreich stet. 
Aus dieser Stelle^ wenn sie richtig überliefert ist, würde hervorgehn, 
dass der Dichter noch zu Lebzeiten K. Rudolfs gedichtet hätte. 
V. 2. E 



D i g i t i : 



^tey-GooQle 



LXYI 

Während dieses Turniers nun erscheint am Hofe der 
Mohrenkönig Glorant , der eine gefangene Jungfrau mit 
sich führt und mit prahlerischen Worten die Ritter zum 
Kampfe fordert. Ercules von Ephesus bekämpft ihn und 
"ioird von Glorant getödtet. Inzwischen aber ist es der Ge* 
fangenen gelungen , einen Boten an A, zu senden mit der 
Meldung y sie sei Pallas von Assyrien, eine Verwandte des 
A., von Glorant geraubt : sie bitte um Erlösung aus der Hand 
des Mohren. Also reitet der König selbst gegen Glorant, und 
nach schwerem Kampfe tödtet er ihn; die befreite Pallas wird 
dem Könige Clarantz von Egypten verlobt und danach das 
foreys fortgesetzt. 

Da stellt sich dem Könige plötzlich eine minnigliche 
Frau dar mit aufgelöstem Haar und lautem Klageruf: sie 
heisst Lisebelle und klagt, Jornedan von Troja habe ihren 
Mann heimtückisch erschlagen; sie sucht einen Rächer 
unter den Rittern des Königs. A. selbst will sich waffnen, 
aber Eraclius von Persien kommt ihm zuvor und nimmt 
nach hartem Streite den Jomedan gefangen, der aber frei- 
gegeben wird als sich herausstellt, dass seine That nur ein 
Act der Rache war für ein ihm selbst von dem Erschlagenen 
zugefügtes schweres Leid. Indessen ist Joviedan willig, der 
Lisebelle zum Ersatz für den getödteten Gatten selbst die 
Hand zu reichen; auf des Königs und der Königin Zu- 
reden entschliesst sich Lisebelle, den Antrag anzunehmen, 
und bittet nur um eine Anstandspause von sieben Tagen, 
nach deren Ablauf die Hochzeit gefeiert wird. 

Abermals tritt eine schöne Jungfrau auf, Flordelise 
geheissen, klagend und Gerechtigkeit erbittend von de?n Könige 
gegen Silvian vonNasarcth : dieser hat Flordelisens Schwester 
durch schändliche Verläiundung in grosses Elend gestürzt, 
ihr die härteste und schmachvollste Behandlung von Seiten 
ihres Gemahls zugezogen. Flordelise hat Silvian am Hofe 
entdeckt und verlangt nun Gericht über ihn; da er leugnet, 
erbietet sich die Jungfrau, die Wahrheit ihrer Aussage 
durch Zweikampf zu erhärten. Diess sonderbare Ansinnen 
setzt den König in Verlegenheit, BL 155'^: 



-i^tfz-e 



Lxvn 



do fragte der yrtail 

der kunigy wie ee solte Btan: 

^si ist ain weib, er ist ain man. 

ich rede dar Tmb als ich wayfi: 

komet sy zu im in den krayB, 

wer der mayt ain gantzes her, 

er slug sy all, an alle wer.' 

do sprach ain alter satrapaß; 

der bischof in der stat waß 

Tierre, Terste di vrtail wol: 

wann ain weib kempfen sol 

mit ainem starcken manne, 

man dailt es geleich danne: 

ain weib ist ain halber man. 

herre, pey dem ampt das ich ban, 

sag ich dir wie im soll wesen, 

ich hab es in dem puch gelesen: 

es sol ain yeglicher man 

in ainer engen gruben stan, 

das er halber dar inne sey. 

scharffes wappen ist im nit frey, 

das ist recht Tber das lant; 

im sol auch di rechte haut 

hinder sich gepunden sein, 

das ist das rechte vrtail mein. 

man sol im ainen stecken geben 

da mit er were sein leben, 

noch ze groß noch ze kranck, 

der sol sein ainer eleu lanck: 

den gibt man im in di tencken hant, 

da mit sein wer ist bekant. 

ain plosser rock ist sein claid, 

vber ain hemde angelayt. 

die frauwe soll hie aussen gan, 

ainen stauchen in der hende han, 

mit riemen dar ein gepunden, 

swer pey dreyn pfunden. 



E* 



Diaitized bv 



GooqIc 



Lxvm 

di stauch soll wesen lernein 

md zwayr elen langk sein. 

von mitten morgen mtz an den tag, 

ob sy im nicht angewynnen mag, 

80 soll der man sein genesen 

md ledig von der frawen wesen. 

siecht, aber sy in ze tod 

oder er sy, so*) hat di not 

[ain ende zu den selben stunden]**) 

md ains das ander Tberwunden.' 
Dieser Vorschlag findet Bei/all und Ausführung: der 
Kampf ergeht in der beschriebenen Weise und Flordelise 
siegt; Florian von Rundelat erbittet und erhält sie von A. 
zum Weibe: so ergeht dreifache prächtige Hochzeit. Zu der^ 
selben erscheint auxh Elamicus, der einst zu Tharsus den 
geächteten A. warnte, und schenkt dem Könige ein kostbares 
Hörn: der König macht ihn zum Grafen von Montfort. 

Ehe aber die Gäste sich trennen ^ wird ein gewaltiger 
Kriegszug verabredet gegeti Jeroboam vonjerusalem, BL 1 57^ : 

der tag was gesprochen 

geleich vber vier wochen: 

an dem perg zu Syuan, 

da an fleusset Jordan, 

vnd vor Abrahames garten 

wolten sy sein warten. 

als mir das puch gesagt hat, 

er ligt drey meyle von der stat 

di da haisset Jerusalem, 

vnd zwo meyle von Bethlehem. 
Beim Anblicke des viächft^en Heeres flieht Jeroboam 
und Jerusalem öffnet dein A, die Thorc, Später wird A. 
Kaiser zu Rom und Christ, 

Zum Schlüsse nennt sich der Dichter, BL 15S': 
Der diß puch hat erdacht 

vnd in deusche zunge pracht, 

♦) oder er sey sy Hs. 
**) Dieser in der Hs. fehlende Vers ist von mir ergänzt. 



Digjtized by 



LXIX 

Abs 8ag ich eucli, das ist pillich: 

es geschach zu Wien in Osterreich. 

was ich euch sag, das ist war: 

es sind mer dann tausent jar 

das ditz puch ward am ersten geschriben 

in latein. seyt ist es peliben, 

das es ron kainem man 
• deutsche reym nie geschriben gewan. 

wer ditz puch gedichtet hatt, 

das sag ich euch, das ist rat:*^) 

(ain schone fraw in dar vmb pat) 

maister Hainrich von der Neunstat 
^ ain artzt von den pochen. 

will in yemand suchen, 

er ist gesessen an dem graben. 

got muß in inn seiner h&t haben! 

wie in das puch sey komen an? 

im gabs gar ain piderman 

dem poßhait ist vnmäre: 

der salig pfarrere 

her Niklas von Stadlaw.**) 

das in vnnser fraw 

pring in ires kindes pflege 

vnd weyse in aufif des himels wege, 

wann er ist ir vndertan 

vnd sant Jörgen kappelan. — 
Das Verhältniss Heinrichs zu seiner Vorlage liegt zteni' 
lieh klar vor Augen: bis zu dem Punkte der Erzählung, wo A. 
seilte auf dem Meere gebörne Tochter nach Tliarsus bringt 
und dem Stranguillio übergibt, folgt er dem lateinischen 
Texte sachlich durchaus, stellenweise auch wörtlich, sorueit 
das bei der Uebertragung eines Prosatextes in gereimte Verse 



*) ist nit rat Hs. 

**) Lieser Nicolaus kommt als Pfarrer von Stadlau (ad S. Georgium 
in Stadelaw) in Urkunden von den Jahren 129" — 131 S vor. Die schone 
frax^ war waJirscheinlich Wilhirgis von Hüttendorf. S. Wiener Jahrbücher 
56 S. 257 Anm. 



DiaitizecLbv 



Google 



LXX 

möglich ist; nur die kleine Episode von dem Rencontre 
zwischen A. und dem Thaliarcha hat er hinzugefügt. Das* 
selbe Verhältniss findet Statt von der Stelle an, 700 der Dich" 
/er sich zur Erzählung von den Lebensschicksalen der Thar* 
sia wendet, bis zur Reise der glücklich Vereinigten von 
Tharsus nach Pentapolis und von da nach Antiochia. Alle 
dazwischen liegenden und die an die Thronbesteigung des 
A. in Antiochia sich knüpfenden Abenteuer sind Erfindung 
des Dichters. Seine Erfindung^ sage ich, trotz der von ihm 
mehrfach und gerade bei diesen Abenteuern beliebten Be- 
rufung auf das puch, einmal auch BL 105** di littere ge- 
nannt, dem er selbst annähernd richtig ein Alter von mehr 
als tausend Jahren vindiciert. Diese Stellen sind recht ge- 
eignet darzüthun, wie wenig man berechtigt oder verpflichtet 
ist, diesen den Epikern geläufigen Recurs auf ein buoch in 
jedem Falle wörtlich zu nehmen. Oder wollte wirklich Je- 
mand im Ernste glauben, devi Dichter habe auch für diesen 
Theil seines Werkes ein lateinisches Buch vorgelegen ? 

Die Erfindung des Dichters ist trotz der bewegten Hand- 
lung nicht sehr gross , er operiert eben — wenn auch nicht 
ganz ungeschickt — mit den Motiven die wir aus den Ar- 
tusromanen zur Genüge kennen: wir begegnen auch hier 
dem ganzen Apparat von Riesen und Ungeheuern, irrenden 
Rittern und Zauberkunst en, mit gelegentlichem Hincin- 
spielen auch legendarischcr Elemente; wir finden dieselben 
ermüdenden Schilderungen von Rossen und Gewändern und 
Palästen und schönen Frauen, wie sie sich auch dort so un- 
gebührlich breit machen. Für den Geschmack des Dichters 
ist es bezeichnend, dass die nach unsern Begriffen hin- 
reichend wunderbare Geschichte des A. ihm halbwegs nur 
als Einleitung zu viel Wunderbar erc7n dient, und dass, rein 
äusserlich betrachtet, er das kleine Büchlein zu einem Epos 
von mehr denn zwanzig tau send Versen anschwellt. Für diese 
Mängel werden wir freilich weniger ihn als seine Zeit ver- 
antwortlich machen dürfen, nicht ihm persönlich die lächer- 
liche Verquickung klassisch- heidnischer Anschaictingen und 
Zustände mit Sitten und Gcbräitchen und der ganzen Ter- 



Pjgitized bv 



GooqIc 



LXXI 



minologie des Ritterthums anrechfun wollen; und diess 
Letztere anlangend wird man wenigstens anerkennen müssen, 
dass der bürgerliche und gelehrte Dichter sich den Jargon 
der ritterlichen Epik nicht übel zu eigen gemacht hat. In 
Betreff seiner Spr<uhe kann auf Grund einer so jungen 
Handschrift, wie die von uns benutzte ist, kein genügendes 
Urtheil gefällt werden i immerhin aber bleibt eine Anzahl 
platter Ausdrücke und Redewendungen namentlich in Epi- 
thetis erkennbar, und in den Schilderungen der v er sehte* 
denen missgeschaffenen Ungeheuer wird man mehr als ein 
Mal die Grenze des aesthetisch Zulässigen überschritten 
finden. Immerhin aber bleibt dem Gedichte ein guter Kern, 
nämlich die schöne griechische Novelle, mag dieselbe noch so 
sehr von wildem Gewächs überwuchert werden, und so mag 
wohl auch J. Grimmas Aeusserung zu hart sein, dass das 
Gedicht keinen Abdruck verdiene.^) 

Die nächsten Bearbeitungen dieses Stoffes, welche die 
Litter atur geschickte zu verzeichnen hat, sind die beiden nach* 
stehend abgedruckten, wohl ziemlich gleichzeitig entstanden, 
wie schon bemerkt. Beide wörtliche Uebcr Setzungen des la- 
teinischen Buches, aber auf verschiedene Handschriftenclassen 
gegründet. Eine künftige Untersuchung der Handschriften 
des lateinischen Apollonius , sorgfältiger als die von Riese 
gemachte, wird auch unsere Uchcrsetzungen in Betracht zu 
ziehen haben und zu ermitteln, u^clche Texte ihncii zu Grunde 
lagen; so lajige jene littcrarischc Masse noch so chaotisch 
ist,**) dürfen wir uns begnügeiiy die Verschiedenheiten un* 
sercr Recensionen einfach zu constaficrcn. Kur das mag 
auch hier bemerkt werden, dass der oberdeutsche Text sich 
meist eng an die Gesta Romanorum anschliesst und nur sei- 
ten, wie bei den Räthseln, die Bcnutzttng auch anderer 
Quellen vcrräth.***) 

Gleich zu Anfang, bei der Erzählung von des Antiochus 



*) Altdeutsche Wälder I S. 72 Anm, 
*♦) Vgl Meyer a. a. 0. S. 22. 
*♦*) ebenda 5. 17. 



TT igitize ' a ' b y 



Goog 



Lxxn 

Frevel an seiner Tochter hat der mitteldeutsche Text (M) 
ein paar kleine Züge^ welche dem oberdeutschen (0) fehlen ; 
2. B. die verrätherischen Blutstropfen 26, 5: do vilen di 
bluttroppen von ir uf das gefletze in der kammere, sodann die 
schändliche Beschwichtigung der Dienerin 26, 23 : unde epracb, 
si muste irem vatere sins willen gestaten.*) Dagegen ist 
viel breiter da wo Antiochus über die Vorzüge seiner Tochter 
redet und über die Bedingungen^ welche deren Freier er^ 
füllen müssen (92,31—93,7), hier übrigens auch erheblich 
ausführlicher als die entsprechende Stelle der Gesta Roma- 
nomm 233, 14 — 16. — Das Zwiegespräch des Apollonius mit 
seinem Schiffmeister M 30, 18— 2S fehlt in 0.**) — Auf die 
Frage des Apollonius , warum ihn Antiochus geächtet habey 
lautet die Antwort des Elamicus in M 31, 7: dor umme das 
du sien tochter haben woldest czu einer elichen frowen, da^ 
gegen in 97, 6 : darumb das dir kuntlich ist, ob er ain vatter 
oder sin selbs tocbterman sie. Offenbar ist die Lesung in M 
besser ; die in würde voraussetzen^ dass Elamicus, also 
wohl das ganze Volk^ das Verhältniss des Antiochus zu seiner 
Tochter kenne j Was doch nicht der Fall sein könnt e.^*^ 
Ebenso wenig Beifall verdient in 97, 14 f. das (aus den 
Gesta Romanoram stammende) Ansinnen des Apollonius^ Ela* 
micus solle ihm den Kopf abschlagen, um den ausgesetzten 
Preis zu verdienen, während in M 31, 19 Apollonius nur 
verlangt, der Alte solle mit einer fingierten Todesnachricht 
zum Könige gehn. — Die Schilderung des Schiffbruches ist 
nur kurz in M 33, 24—30, breiter in 99, 20—31. — In 
101, 34 — 102, 6 weigert sich Apollonius , der Einladung des 
Königs Archistrates zu folgen und rechtfertigt seine Wei^ 
gerung durch den Hinweis auf sein schlechtes Gezvand; in 



*) Vgl Riese 2, 1 1 : sed guttae sanguinis in pauimentum ceciderunt ; 
3, 10: et inuitam patris sui uoluntati satisfacere cobortatur. 
•*) Vgl Riese Variante zu 9, 8. 

***) Vebereinstimmefid bei Riese lö, 7 und Gesta Romanorum 235, 8: 
quia quod pater est esse uoluisti. Mit Recht tadelt Meyer a. a. 0. S. 10 
die Aufnahme dieser Lesung statt der in A stehenden: quia filiam eius 
in matrimonium petisti. 



Digitized by 



Google, 



1 



Lxxm 

M 36, 14flf. (übereinstimmend mit Riese 17, 19 ff. und Gesta 
Rom. 237, 17 ff.) redet def Diener gar nicht mit Apollofiius, 
sondern sieht nur seine Kleidung und gründet darauf seine 
Meldung an den König, dass der Fremde schiffbrüchig sei. 
— Als die Königstochter mitleidig den Apollonius nach 
seinen Schicksalen fragt, heisst es in M 38, 4: do hub he an 
unde Bagete ir da alle sien b6ße gevelle*), gewiss besser als 
-wenn in 103, 24 ff. Apollonius in directer Rede abermals 
sein Unglück erzählt. — Etwas breiter als 124, 23 ff. ist 
M 39, 4 ff. in der Beschreibung von des Apollonius kunstfer* 
tigem Spiel**)\ eine Abweichung auch von Gesta Romanorum 
238, 22, denen sonst hier näher steht, ist es wenn in 
das Wortspiel mit Apollo und Apollonius der Königstochter 
in den Mund gelegt und der Vergleich mit Orpheus hin'- 
zugefügt wird. — /« M 41, 10***) fehlt das Zwiegespräch 
des Königs mit seiner Tochter über deren Krankheit 
106, 8 ff. — Der Zug, dass die Freier der Archistratisf) den 
König ansprechen, während er mit Apollonius spazieren geht, 
wie in M 41, 11 ff. (Riese 22, 20ff.j, fehlt in 106, 18 und 
Gesta 239, 1 1 ; mit der Angabe, dass es nur zwei Jünglinge 
waren, steht allein. Der Inhalt des Briefes, den die junge 
Königin schreibt, ist länger in M 42, 17 ff. (wie bei Riese 
24, 7 ff.) als in 107, 9 ff. (übereinstimmend Gesta 239, 32 ff.), 
dagegen sind die Worte der Zustimmung, die der König 
an seine Tochter richtet 107, 32 ff. breiter als in den an- 
dem gleichlautenden Texten. — Eine Abweichung im That- 
sächlichen ist es, dass in 108, 15 ff., und zzi^ar in allein, 
der König zugegen ist, als dem Apollonius die Nachricht 
von des Antiochus Tode und seiner Wahl zu dessen Nach* 
folger gebracht wird; dieser Umstand bedingt auch eine 
andere Anordnung des darauf zunächst Erzählten. — In 



*) Ebenso kurz hei Riese 19, 8 f. und Gesta Rom. 23S, 3 f. 
•♦) Wieder in Vehereinstimmtaif/ mit Riese 20, 7 ff. 
♦•*) Wie auch bei Riese 22, 19 und Gesta 239, 11. 
t) Archistratis bei Riese, Archisti-ates in M, Cleopatra in 0. Lucina 
in Gesta Rom. und bei Heinrich von Scustadt, letzteres eljva ein Missver- 
ständniss der Worte cogente Lucina {Riese 2S, 6)? 






o 



LXXIV 

M 46, 15 "ivird der Brief, den Apollonius in den Sarg seines 
Weibes legt., nicht im Wortlaute mitgetheilt , sondern erst 
46, 34 bei dem Oeffnen des an die Küste getriebenen Sarges; 
umgekehrt in HO, 28 ff. und 111, 7 f.*) — Breiter als in 
Olli, 18 — 112,21 und etwas abweichend ist in M 47, 10—48,28 
die Erzählung von der Wiederbelebung der Königin: in M 
tritt mehr das Verdienst des Schülers hervor, der auch nach 
Gebühr belohnt wird; davon, dass Egemones (oder Cerimon 
in 0) die Königin als Tochter a^mehmen will, weiss nichts,**) 
wo es vielmehr 112, 11 heisst: ich Tvil dir zu dienste geben 
min ainige tochter. — Entschieden richtig ist, dass Apollonius, 
nachdem er seine Tochter in Tharsus untergebracht hat, auf 
die Irrfahrt geht, M 49, 27: unde segelte in das wilde meer 
wiet unde verne in frömde lant, in egrptische lant,***) während 
113, 9 f. ihn die Regierung von Antiochien antreten lässt: 
man begreift nicht, warum er unter solchen Umständen nicht 
sein Kind mit sich nimmt. — Dagegen verdient den Vor- 
zug da wo es sich um den Anschlag der Dionysiades auf das 
Leben der Tharsia handelt, namentlich in so fern als 
114, 31 ff. berichtet, wie Strangxvilio seine Einwilligung zur 
Tödtung der Tharsia gibt und sich an der erheuchelten 
Trauer um deren Tod betheiligt: in M ist bei der ganzen 
Geschichte von Strangwilio gar nicht die Rede, aber da- 
durch wird sein Benehmen bei der Rückkehr des ApoU 
lonius nach Tharsus M. 58, 33 ff. ganz unverständlich,'^) — 
Ein für den Charakter der Dionysiades bezeichnender Zug 
ist es, wenn in M 53, 10 ff. Theophilus von ihr tun den be^ 
dungenen Lohn betrogen wird, während es in 115, 30 au^- 
drücklich heisst: nim hin ain pfund goldes und zwai Silbers 



*) Bei beiden Gelegenheiten im Wortlaut, aber in abweichendem, bei 
Biese 29, Iff, und 30, 7 ff. In gleicher Anordnung , wie bei M, in Gesta 
241, 21 yf. 

**) Aber s. Biese 32, 10 und Gesta 242. 14. 
***) Gleicherweise bei Biese 33, 12 und Gesta 242, 31. 
t) Bier befindet sich übrigens M wieder in Uebercinstimmung mit 
Biese 36, l;f und 44, S;f. Vgl. aber Teuffei im Bheinischen Museum, 
Neue Folge, XXV II S. 107. Im Wortlaute verschieden, im Sinne ähnlich 
wie in ist der Passus Gesta 244, 14— 2S. 



"^•^ ^'"-'i 



LXXY 

und biß ewiclichen fri von allen diensten.*) — Der bedeu- 
tendste Unterschied zwischen M und ist — abgesehen 
davon dass ein Vergnügen im Reimen findet und auch 
Stellen^ die in der Vorlage prosaisch sind, in Verse umsetzt 
— der dass M zehn Räthsel enthält^ und zwar sämmtlich 
aus Symphosius genommen, während deren nur vier hat J^) 
In die Auflösung des letzten Räthsels in M scheint sich 
übrigens ein Missverständniss eingeschlichen zu haben; ich 
wenigstens kann die Worte 78, 8: die vorsmaet waß di wile 
si nicht czoppe hatte nicht vcrstehn. — Endlich ist die Ko* 
modie, welche Apollonius zur Ucberführu7ig der Dionysiades 
von Tharsia au/führen lässt, in M 79, 9— 18 gedehnter als 
in Q 130, 27-30. ♦♦*) — 

Die Bibliothek in Donaucschingen besitzt noch eine 
zweite Handschrift, welche sich bei sonst wörtlicher Ueber- 
einstimmung dadurch von der unten abgedruckten unter- 
scheidet, dass in ihr die Erzählung in Capitel, mit Ueber- 
Schriften versehn , gethcilt ist und dass sie ein gereimtes 
Vor- und Nachwort enthält.'\) Es wäre nicht unmöglich, 
dass diese Zuthaten erst zum Behuf e des Druckes eingefügt 
wären, wenigstens folgt der erste Druck des Apollonius genau 
jener Handschrift, nur dass er das gereimte Vorwort weg- 
lässt. Ueber Drucker , Druckort und Jahr hcisst es zum 
Schluss desselben, auf der ersten Seite des dreissigsten Fo- 
hoblattes: Die hystory des ktiniges Appollonij von latin zu 
teutsch gemachet | hat gedruckt Gintherus Zainer von Reutlingen 



*) Auch hier stimmen M und Riese 3T. 20^. zusammen; in Gesta 
a. a. 0, ist von einem Lohne keine Rede, aber auch nicht von einem Vor- 
enthalten desselben. 

**l Die Gesta haben nur drei, bei Riese stehn acht. M ist also in 
dieser Hinsicht reicher als alle erhaltenen Texte, Wenn Meyer a. a. 0. S. 
15 safft: „die Classe A muss zehn Rathsel gehabt haben", so würde dieser 
Vmstand für M den Anspruch begründen, den Text der Classe A zur Vor- 
lage gehabt zu haben, wofür auch sonst Manches spricht. 

***) Vgl. für M Riese 64, 24-05, 5 und für Gesta 253, 1—3, wo 
übrigens maledixit molieri eine der Situation besser entsprechende Sfimmung 
a'usdrückt als sprach mit senfter stimm. 

t) Nro. S6; vgl Barack's Katalog S. 73. 



•Di y rti züü by 



Google — 



LXXTI 

tzft Augspurg. Anno M*. cccc\ Ixxj'*. Der Epilog nun lautet 
folgendermassen : 

Da mit Bag ich lob danck vnd er 

Alpha vnd o on widerker 

Pillich, wann er hat gegeben 

Appoloni Btrenges leben 

Clar zetütscben vß latin 

Ettlicher alten hystoryn: 

Mit namen ließ ich nit verderben 

Doctor Gotfrids von Vitterben 

Oberstes kronickschreiben, 

Mit dem die kirch ouch wil beleiben. 

Junckfrow, hilf vnß gnad erwerben, 

Nit laß vns in den Sünden sterben. 

Ewig das wir synd behalten 

Mit allen rainen, jungen, alten. 
Es ist wohl auf die Autorität dieses Epilogs hin^ dass 
Gödeke^) — und Andre haben es ihm nachgeschrieben — 
dc^ Volksbuch nach dem Lateinischen des Gotfrid von Viterbo 
gearbeitet sein lässt. Doch kann das nur mit Beschränkung 
zugegeben und mu^s namentlich^ was die eigentliche Erzähl 
lung anlangt^ in Abrede gestellt werden. Schon die ein» 
fache Vergleichung unseres Textes mit einem der lateinischen 
lehrte das erster er zum weitaus gross ten Theile eine von 
Wort zu Wort getreue Uebcrsetzung ist; die wenigen Ver» 
schiedenhcitcn gestatten y ja fordern ihre Erklärung in der 
Annahme einer etwas abweichenden Reccnsion. Auch ist 
ja die ganze Relation des Presbyters von Viterbo sehr sum- 
marischj weit gedrängter als auch unser in Frage stehender 
Text: wie kurz behandelt Gotfrid S. 179 die Auf nähme der 
Tharsia in das lupanar, wie wenige Worte widmet er S. 17S 
der ScenCy in welcher die schcintodte Königin vom Arzte 
ins Leben zurückgerufen wird, und wie breit behandelt 
diese Stellen undy was das Wichtigste ist, im ziemlich ge- 
nauen Anschluss an die lateinischen Texte. Ja, kaum eine 



♦) Gnmdriss S. 119. 



O 



Lxxvn 



nebenhergehende Benutzung Gotfrids lässt sich Consta füren; 
mir wenigstens ist nichts Anderes auffällig geworden, als 
dass in wie im Pantheon S. 176 des Apollonius Gattin 
Cleopatra heisst,*) und dass bei Erwähnung von des Apol- 
lonius trefflichem Saitenspiel er mit Orpheus verglichen wird 
{S, 176), aber das Wortspiel mit Apollonius und Apollo hat 
Gotfrid nicht. Anders verhält es sich mit der, den latei- 
nischen Texten fremden^ historischen Einleitung über Alexan^ 
der und die Seleuciden: hier ist offenbar das Pantheon be- 
nutzt. Man vergleiche z. B. dort S. 162 die Einleitung zum 
XI. Theile: Annis ab Adam 58S8, a diluvio 1638, a dixisioDe 
linguarum 1537, ab imperio Nini 1731, a destructione Tro jae 772, 
anno ab Urbe condita 427 etc. mit der Einleitung von S. 
85, und man wird finden, dass trotz der durchweg verschie- 
denen — und im Abdrucke des Pantheon zum guten Theile 
falschen — Zahlen doch die Worte dieselben sind, und dass 
der Verfasser der Einleitung von sich in der Erzählung 
von Alexanders Thaten durchaus an Gotfrid hielt: Beweise 
dafür liefert eine Vergleichung der Beschreibung von Susa 
im Pantheon S. 165 mit S. 86, 13—19, der Antwort des 
Brachmanenkonigs dort S. 166 viit S. 87, 6fif. Und in so- 
weit mögen die Angaben des Epilogs zum Volksbuche zu 
Recht bestehn; nur wird das Hauptgewicht auf die alten 
hrstoryn zu le^en sein und doctor Gotfrid von Vitterbcn nur 
für die Einleitung in Betracht kommen. 

Auch diese Uebersetzung soll Heinrich Steinhöwcl ge- 
macht haben. ••) " Die Einleitung bekundet Ja aller di^igs den 
Gelehrten, den Historiker, und sie würde dem Verfasser 
einer Chronik, wie Steinhöwel eine schrieb,"^**) nicht übel 









*) Dagegen schreibt wieder Gotfrid Tranquilio statt Stranriillio. 
**) Kellers Ausgabe von Steinhöwels Decatneron S. 079. 
***) Falls nämlich die, schon 1531 mit Bestimmtheit ihm zugetchriebene, 
tütsche cronicÄ von ihm ist; s. Keller a. a. 0. S. 6S0, aber auch Rochholz 
in der Germania 14 5.411. Inzwischen mag beiläufig bemerkt werden, dass 
das yneines Wissens sonst nicht belegte Wort hinflus S. S5, 2 i.u der sehr 
ähnlichen Form hinflut auch in der Chronik {die mir allerdingt auch nur 
in Kobcls Bearbeitung vorliegt) BL 4^' steht. 



D i g i ÜACd bv 



dby Google i 



LXXTin 

zu Gesichte stehn. An bestimmten Zeugnissen für seine 
Autorschaft aber fehlt es auch hier. 

Dem ersten Drucke von 1471 sind nachstehende gefolgt: 
Augsburg y Joh. B emier 1476; Augsburg, Ant. Sorg 1479, 
wiederholt 1480; Ulm 1495; Ulm, Hans Zeiner 1499; Augs- 
burg, Hans Froschauer 1516; [Augsburg, H Steyner 1540; 
Augsburg, Hans Zimmermann 1552; ein Druck ohne An- 
gabe des Ortes 1556; endlich niederdeutsch: Hamburg, (Hernu 
Moller) 1601.*) 

Uebertragungen ins Neuhochdeutsche finden sich in: 
£. V. Bülow, Novellenbuch IV S. 332—364; Simrock, die 
deutschen Volksbücher HI S. 209—267; Simrock, die Qi^llen 
des Shakspeare (2. Aufl.J H S. 163—208. 

Zum Schlüsse einen kurzen Ueberblick über die Bear- 
beitungen unseres Stoffes in andern Sprachen.**) 

Unter diesen ist wohl die älteste die angelsächsische, 
auf die Gesta Romanorum gegründet*"^^); dagegen hat John 
Gower, der in das 8. Buch seiner Confeesio amantis die Ge- 
schichte des Apollonius einfiocht, dieselbe aus Gotfrid von 
Viterbo entnommen, f) Vermuthlich auf Gower beruht der 
dem Shakespeare zugeschriebene Pericles, wenigstens lässt der 
Autor den Prolog eines jeden der fünf Acte den Gower 
sprechen.f\) ^Dies Schauspiel ist dann wieder die Quelle 
einer Novelle geworden, welche George Wilkens verfasste und 
die 1608 zuerst gedruckt wurde -W^). 

Ins 13. Jahrhundert fällt eine poetische Bearbeitung 
des Stoffes in Spanien.^) Ebendort wurde er im 16. Jahrh. 

*) Graesse, Tresor I p. 165. 

**) Ausführliche bibliographische Sotizen s. bei Graesse a .a. 0. 
S. 165 f. 

♦•*) The anglo-saxon version of the story of Apollonius of Tyre 

with a literal translation etc. by Benjamin Thorpe. London 1S34. 
t) Dunhp^Liebrecht, Geschichte der Prosadichtnngcn S, 36. 
tt) Doch vgl Simrock, die Quellen des Shakspeare 11 S. 211/*. 
ttt) Neuo'dings wieder herausgegeben durch Tycho Mommsen : Pericles 
Prince of Tyre. A Novel by George AVilkins, printed in 160S and founded 
upon Shakespeares play. Oldenburg 1857. Vgl. Simrock a. a. 0. S. 213. 
§) 056 vierzeilige gUichgcreimte Stroplien , die Zeilen dreizehn- bis 
vierzehnsilbig ; abgedruckt bei Sanchez, CoÜeccion de poesias caslellanas. 



T.TYTY 

als Novelle behandelt von Juan de Timoneda in seiner 
Patranuelo betitelten Novelle fisavtmlung.*) 

Eine italienische Nachdichtung in Ottaverime wurde 
14S6 in Venedig gedruckt^ eine neugriechische in politischen 
Versen ebenda 1534, eine ungarische in Budan o. J. Dra- 
matisch behandelte ausser Shakespeare den Stoff auch der 
Niederländer D. Lingelbach^ gedruckt Amsterdam 1662. 
Einfach prosaische Drucke gibt es namentlich zahlreich in 
italienischer und französischer^ aber auch in englischer, 
niederländischer, dänischer, schToedischer^*) und böhmischer 
Sprache. 



Ed. n. Paris 1844, p. 531—561 und in der fiiblioteca de autores espafioles. 
Poetas casteUanoi anteriores al siglo XT. Madrid 1S64. p. 285—305. 

*) lücknar, Geschichte der schöfien Literatur in Spanien, deutsch von 
Julius, 11 S. 241. 

**) Der schwedische Druck wieder erneuert von P, 0. BOckström in 
seineti Svensk Folkböker« Stockholm 1645. 1 p. 140 ff. 



n3 i g i i i zeü 



tyQoOgl^ 



IL LAUTLICHES. 

Die nachfolgende kurze Darstellung lautlicher Eigen* 
thümlichkeiten erstreckt sich nicht auf den oberdeutschen 
Text des Apollonius: dieser zeigt ziemlich rein die Formen 
der schwäbischen Mundart^ die in Weinhold' s 'Alemannischer 
Gravimatik (Berlin 1 863) und in Birlinger's Alemannischer 
Sprache I (Berlin 1 866) ihre erschöpfende Behandlung ge- 
funden hat. Dagegen haben einige Worte über die Laut- 
Verhältnisse^ wie sie in uns er m mitteldeutschen Texte er- 
scheinen^ als kleiner Beitrag zu einer zu erhoffenden mittel- 
deutschen Gravimatik ihre Berechtigung ; sie erheben keinen 
andern Anspruch^ als lediglich den Lautbestand zu con- 
statieren. 

1. Kurze Vocalc, 

a in Vertretung von vihd. o: adder (ader 5, 13) A^ \\ u. 
immer; sal 4, 29. 5, 27. 29. 11, 2S w. immer; saltS, 24 (neben 
solt 8, 35); fram 5, 11; framen 33, 4; gelaben 5, 22; gelabe 
5, 22; gelabet 11, 4. 39, 30. 53, 10; gelabeten 25, 12 (neben 
gelobete 5, 31); laben 36, 29; antwarten 8, 25. 5S, 9; antwart 
11, 15. 14, 19. 58, 7; antwarte 3, 19. 19, 4. 26, 10 u. öfter; 
Wanten 6, 7. 9; Tvante 46, 24; gewanheit 76, 16; ab 8, 29. 10, 30. 
13, 33 u. immer; bevalen 12, 5. 14, 15. 19, 9; vagele 12, 8; 
idacb 12, 11; dacb 15, 10. 19, 14; tacbter 18, 10. 37, 13. 39, 1. 3 
(neben tocbter 37, 21. 39, 17); rormadert 18, 20; bave 21, 21; 



mal 



LXX^T 

tbabende 25,47; angeczagen 17, 9; üßgeczagen 17, 8; öfgeczagen 
41, 21. 49, 33. Daneben zahlreich a durch Rückumlaut: ge- 
stägket 27, 3; stagte 35, 21 ; satczte 29, 10. 73, 25; stragte 34, 17 ; 
gestragt 34, 27; margte 14, 34. 37, 2; larte 49, 30. 51, 12; gelart 
63, 17. 76, 28; erwagket 40, 28; Btalte 56, 17; bestalte 48, 16; 
.bestalt 45, 18; bedagkete 58, 30; vordagket 55, 26; gescbanket 
57, 4 ; vorkarten 60, 22. 

a für e in daste 63, 37 ; in der Schreibung ae (s. unter 
e) in Torhaelen (infin.) 32, 4. 16. 26. 

a au^ >«- mhd. n: untagent 26, 5; czagen (3. pL praet.) 
26, 35; badestaben 29, 18; badestabe 35, 18. 68, 25; stabe 35, 20. 
36,3; Stäben 36, 10. 

e Umlaut van a: stete 3, 8; veterlicber 6, 26; geste 7, 5. 
16. 38, 26; bebegelich 8, 8. 13, 34; schemeltchen 36, 15. Un- 
echter Umlaut in scheffer'79, 31 (neben scbaffer 79, 29). 

e geschwächt aus a: entwerte 7, 30; ent^varte 42, 16. 50, 
4; geentwart 50, 24; der czö 27, 19. 

e in Diminutiven (mhd. 1, in unserer Periode wohl 
schon geschwächt zu 1): dörfeben 6, 7; hußchene 6, 9. 8, 12; 
scbgfcbene 6, 15. 22; kölicben 6, 23; stellicben 9, 22; kindecben 
10, 19; thochtercben 11, 8. 

e geschwächt aus ei: enander 34, 31; metdenander 35, 2. 
38, 22. 41, 12. 78, 13; gewanet 35, 23. 53, 37; enwgnig 47, 19. 
52, 28; kuschet 57, 9; frtet 61, 9. 

e als unbestimmter Zwischenlaut in antewarte 31, 29; 
llcbenam 17, 21. 46, 11. 47, 10. 

e besonders gern, darin entschieden dem Niederdeut- 
schen sich nähernd, mhd. i vertretend: met 3, 12 u. immer ; 
vorswegen 3, 19; en 3, 22. 7, 32. 10, 32 u, s. w.; werst 4, 19. 
37, 27. 39, 2. 57, 17; wert 5, 16. 16, 15; wertschaft 5, 33. 36, 
20. 38, 22; wedder 5, 21 w. weder 5, 25; sethen 6, 30. 9, 2S; 
hen 7, 21. 9, 34. 13, 29. 19, 7; frede 10, 3. 31. 16, 32; brenge 10, 
34; brengest 31, 10; brenget 42, 1; brengen 11, 28. 15, 29. 59, 
6; volbrengen 13, 33; eme 14, 35; ene 25, 13. 2S, 13; kerchen 
29, 19; bieben 29, 32; vortreben 31, 34; legene 34, 27. 46, 32; 
spei 35, 30; speis 35, 33; speien 29, 24; spelte 35, 31. 39, 6; 
vel 16, 20 (neben vil 17, 34). 



LXXXU 

e für in weide (co7ij.J 13, 30. 34. 15, 1. 27 und öfter. 

e den verschiedenen Vocalen angehängt, wahrscheinlich 
zur Bezeichnung vocalischer Länge, wenn auch diese zum 
Theil heute, selbst in der Mundart, nicht mehr besteht ; so 
ae : thael 3, 7 ; czael 3, 8 ; aenseben 5, 5 ; spaen 6, 24 ; sael 7, 
16. 10, 23. 26, 16. 36, 23. 26. 29; schaer 7, 22. 35, 28; maen 
8, 2; gaer 9, 4; gebaer 10, 16. 12, 32; traen 11, 32. 18, 6; tbaet 
11, 32. 28, 33; gethaen 13, 16. 15, 8. 19, 19; aen 14, 12. 19, 8. 
27, 11; yaer 21, 17; tbaer 26, 16; raet 28, 23. 35, 7; staet 58, 
30. 60, 25. 76, 1 u. s. w.; ferner ee: begeert 5, 3; geweent 10, 
19. 13, 1: gescbeen 11, 14; eer 11, 14. 30, 16; ergeen 8, 30; 
geen 16, 31; gee 16, 16 (ge 31, 18); sweer 19, 5; eern 21, 11; 
erneern 21, 31; neert 49, 11; geneert 49, 33 ; meer (mare) 30, 
18. 33, 22. 52, 9; steeg 6S, 2; geelt 46, 32. 57, 11. 27. 58, 16. 
65, 30. 33; speelhfiß 35, 18. 20; geveeße 36, 33; ferner ie: jner 
4, 6. 8, 10 (wir 4, 19); dier 4, 26. 2S. 16, 5 (dir 4, 28); mier 5, 17. 
16, 8. 20, 34. 30, 35 (mir 31, 20); gieriger 54, 18. 57, 35; wieb 
3, 14. 18. 22; cziet 3, 19. 4, 14. 16, 27. 29; sien (pron.) 3, 17. 4, 8. 
33, 31 ; 8ien (infin.) 4, 27. 5, 2 (sin 4, 30); dien 4, 29. 16, 28. 47, 
44 (d!n 8, 10); mien 5, 15. 17, IS; fließ 7, 1. 5S, 1; anschien 9, 
21; ien 18, 10; lieb 17, IS. 21, 30. 48, 1; wiet 30, 22. 47, 27. 
liecb 47, 12; ferner oe und 5e: oern 4, 13. 13, S; geboet 5, 34; 
voer 8, 13. 31 ; soen 10, 16. 12, 32. 13, 8. 15, 31. 20, 31. 21, 25. 
32. 48, 6; loeb 15, 17. 20: tbuer 17, 7. 40, 23. 56, 20 und thoer 

27, 3. 55, 26; öel 47, 37; fröemde 35, 19; rerloern 37, 35; ge- 
beert 41, 24; geboent 48, 24: endlich ue und fle: thuen 3, 13. 
8, 28. 11, 1. 26; gethuen 19, 4; gebuers 9, 10; gebuersman 13, 
12; gebuer 52, 1. 19. 23: luet 40, 20; muere 27, 3; füer 44, 29; 
bluet 47, 33. 4S, 2; stuel 73, 33. 74, 1. 

1 als irrationaler Laut in Bildungs- und Biegungs^ 
Silben, für geschwächtes toid stummes e: gütis 5, 12; kolichen 
6, 23; stellicben 9, 22; bewegit 12, 11; betrfibetis 26, 9; gotis 

28, 1; blttirlicbem 46, 13: lichinam 50. IS; juugfrowichen 51, 6. 
52, 16; meidicben 51, 6. 71. 25; deruiehen 52, 22. 

1 in Diminutiven und Adjectivcn, Denn dass hier nicht 
7nehr wie im Mhd, das volle t bestehe, dafür spricht wohl, 
dass diess 1 mit e promiscue gebraucht wird; atich die be- 



Lxxxm 

liebte Gemination des n scheint darauf hinzudeuten. Det' 
gleichen Fälle sind: krüdecbin 6, 23; jungfrowechin 6, 27. 51, 
2. 11. 52, 5; hfiBchiime 8, 15; hüßcbin 6, 3t ; töcbterchin 11, 27. 
12, 1; thocbterchinne 14, 13; tücbercbine 12, 14; silberinne 7, 7; 
silberin unde goldin 7, 7 (güldene 7, 6); kindecbin 14, 10; Irin- 
nen 33, 7 und Srinne 33, 10; ledderin 34, 14; demicbin 53, 3. 

Verdumpfung von a: boderknecbt 35, 15; gewort 37, 
22; sorg 46, 16 (sarg 46, 9); und fast durchgehends dor und 
wor, wie dor czfi 4, 18 (dar czö 4, 17. 9, 13); dor nöcb 4, 23; dor 
ane 5, 26. 32; dor tn 5, 27; wor Ümme 5, 12. 26 u. s. w. 

für e in der Vorsetzsilbe vor- ohne Ausnahme: vor- 
gaz 3, 16; vorswegen 3, 19. 4, 9; Tomümftiklicb 4, 1; vormocbte 
4, 2 u. s. w.; ein Mal Grißoldis 19, 23. 

— mbd. n: worden 3, 20. 15, 9; gebort 4, 30. 5, 13. 10, 17. 
15, 16. 19. 16, 8 u. s. w.; kortezen 12, 31 ; tbogent 7, 2. 10, 6 und 
togenden 14, 27; woste25, 13; stormwetter 33, 26; nötdorft 45, 
14 ; orspmng 50, 11 ; jogent 55, 30. 

o/i> mhd. fl: ich vorebte 10, 34; ober 12, 11. 62, 31; scbif- 
brocbig 35, 7 ; obersebrift 60, 10; worden (conj.) 65, 26 und werde 
18, 14. 27. 21, 23. 80, 19; borgere 74, 30. 78, 33; forsten 75, 18. 

für mhd. 1: sobenden 45, 25. Dieser Fall reiht sich 
wohl besser an o für e, da mhd. 1 in unserm Texte gern 
durch e vertreten wird. Auch könnte sein, dass diess o 
eigentlich ^ sein sollte, also Verdumpfung von ^\ wenigstens 
begegnet auch söben 49, 31 und söbenczig 81, 5. 

n fiir mhd. O: kummen 5, 14. 7, 32. 10, 26. 16, 15. 18, 32 
(aber z. B. genomen 5, 27. 32, 6j; volkummelicb 30, 22; vor- 
turben 26, 11. 18. 59, 2 (neben vortorben 51, 30j; umvorsunnen 
29, 27; uffenbSr 30, 11 ; ful 43, 16. 63, 4; boumwuUe 47, 37; ge- 
swummen 50, 22; vorsturben 50, 17 z^«t/ gesturben 59, 21 (neben 
gestorben 59, 26) ; guldes 55, 20. 

u in der Vorsetzsilbe czu- gleich mhd. zer-: czuströweten 
9, 7; czurlsen 12, 7. 

n für a : beful 9, 1 (mhd. bevalch, beval). 

U findet sich nicht selten u geschrieben, wobei nicht an 

mhd. HO zu denken ist ; vielmehr ist das über dem u nur 

Schreiberzeichen , wie der Haken über dem n in deutscher 

F* 






O 



/ 



LXXXIV 

Cursivschri/i : jung 3, 10; BÜnder 4, 11; jüngfrowe 9, 1; münt 
14, 12 ; begflnst 15, 11 ; phflnt 30, 10; kfinst 39, 18 u. s. w. Zu- 
fall ist es, wenn diess Zeichen mit mhd. uo zusammentrifft, 
wie in genüg 8, 30. 14, 30. 16, 6 und öfters. 

2. Lange Vocale. 

ft meist rein erhalten, auch in dem Worte gt&yen 12, 17; 
marggräTen 3, 22 ; gräveschaft 80, 35, wo sonst andere mund- 
artlich benachbarte Quellen (vgl. z. B. des Matthias von Be- 
heim Evangelienbuch ed. Bechstein J. 18, 12) die Form grgve 
bevorzugen, ft widersteht dem Ihnlaut, wie naer 36, 2; naeste 
34, 33 (neben neesten 9, 32); vorsmaest 35, 5. 38, 34 (neben 
vorsmeer und vorsmeet 30, 7); yämerlich 18, 2 {neben yemerlicb 
18, 3j. Sonst ist der Umlaut von ft fast überall durchge- 
drungen und wird bezeichnet durch 

«: trgge 3, 16; betben 3, 22; neme 3, 22; gesprßcbe 3, 23. 
63, 18; gengdiger 4, 5; stgte 4, 15; undertenig 4, 36 u. s. w. 

8 für ei: klSnöd 7, 7 ; gesSnte (geseinte, gesegente, vgl. bei 
den Diphthongen el) 31, 23; wScbte 47, 37; gebßßen 72, 26. 

ft für i in dren (tribus) 43, 19. Hier kann auch ange- 
setzt werden, da unser Text meist dl und gl schreibt, dg 9, 1 ; 
sß 42, 9 (falls nicht Vocalkürzung anzunehmen ist), 

1 nach mitteldeutscher Weise für Ic : dl 3, 1 und meistens, 
wie auch s! 3, 19. 21 u. s. w.; vordrlßen 3, 17; libe 4, 7. 9, 18; 
llber 11, 7; libesten 4, 34; Itblicb 4, 26. 33. 12, 18 (aber lieb 5, 
11. 10, 27. 28); berbttet 5, 6; schlre 7, 4. 25, 18; dtnste 8, 13; 
dtnerinne 16, 27; biß 12, 13. 25, 23; liß 12, 11. 15, \1 (neben 
ließ 21, 5); biscb 14, 8; slst 17, 6; Ust 17, 14; czin 77, 8 undich 
czl 64, 24 u. s. w. 

1 für g: Ire 33, 8. 54, 5. 59, 35. 60, 5. 75, 9; Irinne 75, 10 
(neben grinne 33, 10 und grinnen 33, 7). 

1 für tt : vlnvüsche 47, 25. 

6 für ft: n6cb 4, 23. 31. 5, 35. 6, 23. 10, 14. 15 und meist] 
w6 4, 25. 7, 13; dö met 5, 27; j6 19, 18. 20, 8. 39, 22; wöpen 
30, 25; worn 19, 17. 52, 31; vielleicht auch flöchten 9, 1 und 
docbte 20, 18. 51, 27 (neben dächte 35, 12), 'wenn nicht die 



mSSSSSS 



Digitized by 



Google 



LXXXVI 

61, 3; scheint stellvertretende Schreibung für h zu sein in 
erloibet 16, 11, da auch erlöbet 42, 18 und erlÄbete 52, 28 sich 
findet. 

Ol als Zusammenziehung von oge: erczoin 9, 22; voit 55, 
17. ^7, 18. 24. 27; besonders aber von age und ftge: behoit 4, 
14. 61, 18; misseboit 11, 10. 42, 11; moit 19, 9; woiten 26, 35; 
abegesloin 27, 12; ersloin 45, 9; kloite 28, 22; gekloit 49, 3; her- 
kloite 56, 29 und erkloite 51, 16. 57, 31. 76, 25; froi8t29, 28; 
, ^ froiten 76, 1 ; ßoirt 40, 15; gesoit 43, 19. 56, 14. 57, 1. 59, 1 ; moi- 
tüm 54, 30. 57, 23 und moittbflm 55, 19; noile (also nagele 
nicht umgelautet) 49, 21; yoit 70, 7; entczoit 70, 8. 

OU für *: vordrouß 3, 17; gebout 12, 15. 29, 2. 55, 22. 75, 
35; beut 54, 23. 24; vorlouß 29, 14. 71, 28. 77, 3; kouß 48, 20; 
czoug 51, 29 (ruben czöch 9, 19. 30. 13, 28. 52, 20. 77, 12); gouß 
52, 18; slouß 55, 26. 74, 2. 

ni: geczuiet 3, 19; czaien 4, 31; czoit 40, 12; geczuig 35, 
16; luigest 42, 32; vorluist 43, 32; vorbuit 61, 4; geschrieben tti 
in rüime 16, 14. Diess ui vielleicht nur Schreibung für tt, 
denn es steht auch Torlflst 28, 19; czfigete 81, 1. 

A. Der Umlaut. 

Da^ ältere Mitteldeutsch scheint einen andern Umlant 
als e umgelautetes a» und g umgelautetcs &, nicht gekannt zu 
^ 'haben.*) Auch in unserem Texte finden sich Formen die 
dem Umlaut widerstanden haben: czoppe 9, 8; lobelicb 10, 6; 
tbocbtercbin 11, 8. 29; vögele 14, 17; werde (conj.) 18, 14. 27. 21, 
23. 26, 20; ober 19, 31; konde (conj.) 20, 15 und konden 20, 
15; grobelich 20, 13; forsthliche 21, 13; mocbte (conj.) 26, 27 ; 
borgern 32, 23 und borgere 51, 1 ; bozen (boßen) 6, 9. 19, 33. 56, 
31. 72, 9 und böze (böße) 15, 6. 26, 1; gebort 13, 4; fröltchem 
19, 27^ nötben 33, 12; schöne (adj.) 59, 35; erlößen 63, 34; lust- 
licb 3, 6. 19, 20; czucbtig 3, 10. 6, 27. 19, 22; guldin 7, 7; um- 
bekümmert 11, 6. 14, 10; abegunstig 37, 7; büßchene 6, 9 und 



^ •) Doch vgl. Hildebrand in der 4. Auf tage vom Sachsenspiegel, herausg, 

von Weiske {Leipzig 1870) Vorrede S. XllL 



mmm 



f 



TiXXXVII 

hfißchinne 8, 15; krftdecbin 6, 23; vgL ferner obejt die Beispiele 
für ü — mhd. de. Aber in überxviegejider Zahl stehn die 
umgelauteten Formen ^ zum Theil allerdings wechselnd mit 
den nicht umgelauteten: Consequenz wird man von keinem 
volksthümlich gehaltenen und daher entschieden mundartlich 
gefärbten Werke verlangen dürfen^ am wenigsten in einer 
Uebergangszeit , wie diejenige war der unsere Handschrift 
angehört. ^ Wir finden in unserm Texte: 

(— mhd. ö wie tt): forstinne 5, 24. 8, 33; forstliche 9, 
15; företlich 14, 28; ,wörde {neben worde) 7, 13. 18, 16. 21, 27, 
66, 2; köstlichen 10, 5 und köstlicher IS, 29; mögen 4, 16. 21, 
30; möchte 10, 22. 15, 20. 30, 20 und möchten 5, 34. 11, 14; 
löheliche 4, 31 und löbelichen 6, 4; dOrfchen 6, 7; töchterchin 
11, 27. 12, 1. 18; dörftig 34, 8; vörchte 11, 11. 30, 21; erwörgen 
11, 30; höhesch 19, 22; höheschen 16, 7. 19, 21; unhöbisch 12, 
1; ober 13, 10. 15, 21. 33. 17, 4. 35, 12. 51, 15 (neben ober); ge- 
hört 16, 9; börger 30, 31 t^wöfbörgern 26, 25 (neben borgem und 
borgere u. s. w. Dem echten Umlaute steht mehrfältig un- 
echter zur Seite: thögentlich 3, 9. 6, 11. 27. 29. 37, 16; sölde 
(conj.) 8, 30. 11, 29. 12, 18.:15, 29 (iiebcn solde 26, 29. 31); thö- 
genden 12, 19. 49, 17 ; vor (ante) 7, 22. 30, 24. 34, 18 (neben vor 
30, 25). 

ö als Verdwnpfung von e: fremden 19, 31. 72, 3 und 
frömde 49, 28; entpörnt 47, 24; vortörbe 73, 29; vorbörnen 74, 
16; wohl hierher gehört suben 15, 30. 49, 31 und söbenczig 
81, 5. 

6: frölich 3, 10. 13. 4, 21. 5, 35; erhöre 4, 18; schönen 6, 11 
(neben schöne); große 7, 9; thoten i toten) 11, 30. 14, 9. 20, 31; 
böße 15, 5 (neben böze, böße); höchste 15, 37; entplöst 17, 8; 
dann h — mhd. öu (wie 6 — mhd, ou, vgl. oben S. LXXXV): 
barhotig 17, 32; schifrobere 52, 82. 53, 2; löft 6S; 26; h für u: 
bövisch 55, 9, Uiicchter Umlauf findet sich in roer 67, 22 
U7id namentlich da wo 6 mhd. ou entspricht : ungloblich 6, 
34; glöbe 8, IS. 20, 23; gluben 9, 27. 47, 32. 59, 11; höbt 9, 9. 
30, 9. 39, 5. 63, 5. 73, 35; vorlöbe 36, 5: esselöbe 39, 12 (neben 
esselöbe 39, 6); lobe 39, 31 ; erlobet 42. IS und erlöbete 52, 28. 

tt (_ vihd. tt und lu): lüte 4, 20. 10, 9. 19, 32; fruchte 




\ 



Lxxxvm 

4, 31 ; fründe 4, 34. 18, 26 und frünt 15, 30. 36. 19, 14. 21; frünt- 
8chaft 9, 30; hüßchen 8, 12 und hüßebin 8, 11 ; sttmen 5, 21 ; ge- 
lllgke 5, 15. 20, 25 und oft; ntttcze 5, 17; czttchtig 6, 11. 20, 9 
(neben czuchtig); gerüchte 7, 12. 15, 6. 22; smügten 9, 9; süber- 
lieh 20, 26. 37, 15; krttczes 14, 11 (neben krüczes); umbekümmert 

11, 31. 15, 23 {neben umbekummertf; lümunt 15, 6; abegttnstig 
37, 2 (neben abegunstig) u, s. w. Unechter Umlaut steht in 
Bülch 4, 16. 6, 33. 8, 15. 10, 12; sülcbes 19, 3 (neben sulcher 14, 
20. 26, 32); um 7, 2. 8, 11. 16, 30. 20, 6. 27, 4. 5S, 25 und timme 

5, 12. 16, 2. 17, 9. 26, 12. 53, 11 (neben umme 31, 7. 33, 3); 
klimmest 44, 23 (neben kummest 32, 18); durch 31, 6. 63, 35. 
67, 22. 

tt Verdumpfung von 1: nttmmer 12, 29; ümmer 21, 31 ; 
von le: thüffe61, 33. 

fi (mhd. tte entsprechend) : übene 3, 12; gemüte 4, 33. 6, 
20. 12, 11. 14, 35; gutlich 5, 3. 11, 7. 12, 4; gute 5, 15; fügen 5, 
17; benümete 6, 5; betrübet 10, 24 (neben betrübet); betrüpenis 

12, 26; demütiger 15, 3; süßen 19, 28; bfichere 28, 32. Un- 
echter Umlaut: suchen 40, 7; suche 2S, 27; suchet 31, 30; sucht 
72, 28'; Torsuchen 10, 22. 14, 31. 15, 37*.. 

5. Consonantcn, 

a. Consonanten des Lippenschlusses. 

p (ziutschen zti^et Vocalcn gcmiuicrt) für pf, pli: kop 
28, 14, 19. 31, 20; köppe 27. 2. 36. 34: czoppe 9, S und czöppe 
71, 8; gelimplich 11, 7; blüttroppen 26; 5; opper 53, 1. 

p ausgefallen: barhotig 17,32; eingeschoben in hempde 
17, 18 (neben hemde 17, 20. 22). 



*) Beiläufig vwg bemerk l werden, dass neben den echten auch ein 
Theil der vorstehend bezeichneten unechten Uotluute sich schon früh auch 
im iS'iederdeutschen findet (ich glaube, schon im Beinke Vos ton 149S; 
vgl. S. XVII f. meiner Ausgabe , Leipzig ISTii und bis heule sich erhalten 
hat. Wie in unserm Texte thogeuden, so heisst es auch dort döget; für 
sftchen steht dort entsprechend mehrfach s'^ken, für glOben und hubt dort 
Inven und h'>vet, Alles heute herrschend; gleichfalls Jetzt in ausschliess- 
lichem Gebrauche sind vor und dorcli (durch unseres Textes). 



Digitized by 



Googfe 



I 



LXXXTX 

p für t: wöpen 30, 25. 

b/«rT zböbescli 19, 22;höbc8chenl6, 7. 19,21 ; unhöbi8cbl2, U 

b gemtniert zwischen zwei Vocalen: gibbet 34, 10 (neben 
gibestll, 3). 

ph anlautend (mehr/ach phf geschrieben): phlichtig 3, 2; 
phlümvedernbetten 6, 26; phert 9, 14. 12, 15; pbunt 30, 8. 31, 11. 
32, 1; phleit48, 18. 

t für t: ufere 30, 30 und fifer 34, 4; tbafele 34, 1 ; für b: 
büfe 74, 9. 

\ für b: büve74, 17; bfiven 74, 13. 

if ausgefallen: getrüe 4, 5; gethrüen 17, 10; vorthrüet 12, 
17. 17, 12; thrüe 5, 5; nüen 13, 27. 18, 25. 19, 25. Tornftet 
66, 6; eingeschoben in mfiwern 79, 35. 

Für if in der Zaulverbindu7ig tw Iritl qu ^w; tquanges 
11, 25; tquingen 16, 10; tquüg 36, 3. 

mfür n bei folgendem b, t, f : umvorbunden 5, 1. 52, 4; 
Tornttmftiklich 4, 1; Tornumft 9, 21; umbetracbten 8, 6; iimbe- 
kummert 11, 6. 31; amblig 12, 25; mamb&r 25, 9; umvorsunnen 
29, 27 ; umfnicbtbftrkeit 32, 10. 

m gern geminiert: kummen 5, 14 und oft; himmele 10, 
12; kammere 25, 23; nimmet 30, 24. 

b. Consonanien des Zungenschlusses. 

t überaus häufig th geschrieben : tbael 3, 7 ; thögentllcber 

3, 9. 6, 27 ; thuen 3, 8. 8, 28; betben 3, 22; tbage 4, 21. 22; thöt 

4, 24 ; thrfte 5, 5; thochter 5, 30. 6, 12; getbrenkes 6, 16; selben 
6, 30; gebetbenen 7, 11 ; thorste 7, 12; thrftg 7, 26; brfith 7, 28; 
gereth 6, 17. 30; czlrthen 9, 6; thrat 9, 11; meth 14, 15; geboth 
14, 25; thraen 21, 9; tbröme 21, 4; försthllche 21, 13; thabende 
25, 17; besthreicb 35, 22; sthuel 76, 14; ebtbiscbinne 78, 13. 

t ausgefallen: frünscbaft 31,,22; tröslich 37, 9. 

d/w> t: alder 4, 23. 16, 33; gehalden 5, 12. 10, 5; halden 

5, 22. 24. 49, 16; gewaldig 5, 29; gewaldiger 25, 4. 

d geminiert: ledderin 34, 14. 

d ausgefallen: flßewenig 10, 3; innewenig 75, 3; lebene 
47, 23 (neben lebende 47, 33); eingeschoben: metdenander 35, 
2. 38, 22. 42, 12; vorgesetzt: derkante 48, 19; derbtlb 53, 15. 



o 



xc 

Weiches z, meist ß geschrieben, zwischen Vocalen zU' 
weilen ss, und 6 werden ziemlich unterschiedslos gebraucht; 
z erhalten in vorgaz 3, 16; waz (quid) 5, 9. 11, 26; läzen 15, 
11; daz (conj.) 7, 12. 26, 11. 28, 18. 31, 21. 48, 30; daz (art.) 48, 
3. 78, 18; läz 38, 34; besaz 81, 9; steht für s in: alze 3, 5. 13; 
alz 3, 15;*alz6 3, 21. 22 und durchweg (nur ein Mal also 19, 
21); bözen (bdzen) 6, 9. 19, 33. 35, 21 ; wizen 10, 2 (neben wlse 
11, 26); waz (erat) 10, 10. 47, 20. 78, 20. 80, 6; genezen 10, 29; 
sptze 48, 17 ; erl6ze 58, 10. Die Schreibung ß vertritt älteres 
weiches z: fllßig 3, 15; laß 3, 16. 19, 6; vordrlßen 3, 17; vor- 
drouß 3, 17; laß 4, 17; laßen 7, 6. 9, 13; groß 7, 9; bloßen 9, 5; 
muß 11, 25; in derselben Functimi erscheint 88: lassen 7, 8; 
grösser 9, 16; Torgessen 10, 25; wissen 11, 2. 13, 17. Daneben 
steht ß für 8: iß (est) 3, 2 und immer; laß (legebam) 3, 5; 
waß (erat) 3, 6. 9. 13. 14 u. s. w.; unßer 4, 8 und unße 13, 5. 
17, 20; diße 4, 26; dißem 34, 19; dißes 78, 35 (daneben disses 
11, 35; disser 26, 10. 32, 18; dissem 32, 18); hfißchene 6, 9; 
höße 7, 24; sttlgeß 10, 24; bäßt (habes) 11, 4; vorllßene 11, 11 
(vorlisen 11, 13); wöchß 35, 10; grüßam 33, 26 {aber grüsamklicb 
62, 20); y^l^^(vgL oben wize und wlse) 26, 33; Walteriuß 20, 
18; liße 47, 22; geleßen 79, 8. Dagegen s für weiches z: das 
(conj.) 3, 15. 21 u. s. w.; das (rel.) 3, 16; das (art.) 3, 18. 19; 
beis (jube) 7, 32g bis 31, 16; weis 7, 35; es 8, 17; sties 9, 12; 
czurlsen 12, 7; vordrlslicb 13, 6; las 17,20; läsen 32, 30 (z'^Z. 
oben läz und läzen); blos 17, 18. 

sch für 88 : ebtbiscbinnen 48, 27 und ebtiscbinue 76, 3. 13. 
77, 27. Dagegen für %(t\i einfaches 8 : erwüste 43, 7 ; wünste45, 21. 

Hartes z erscheint nur in der Schreibung cz: ganczen 
3, 1 ; czü 3, 2. 11. 12. 17 u. s. w.; ßtolcz 3, 10; cziet 3, 19 u.s. w. 

ex für 8: beiderczlt 19, 22; entczoit 70, 8. cz ausgefallen: 
bersüfte 59, 17. 

n nicht selten für m im dat. sing, der ' Adjectiva und 
Pronomina: fiß scbalgbaftigen mute 10, 29; met betrübeten mute 
(munde) 14, 3. 17, 28; 31, 32; 50, 10; met unsen leben 16, 5; 
allen volke 16, 12; dlnen vatere 46, 1. 

n ausgefallen: agesicbte 14, 34; kleülcber 20, 15. 48, 17; 
reilich 36, 27. 46, 12 und reillcbem 53, 36. 



Diaitized bv 



GoocJk 



XCI 



c Consonatäen des Gaumcfisehlusses. 

k tn altmitteldeutscher Weise für % in : kein 4, 2. 7 und 
immer; keinwertikeit 8, 11. 

g für e, k auslautend: jung 3, 10. 13; mag 3, 13; 
cznchtig 3, 10; fltßig 3, 15; volg 3, 17. 4, 32. 58, 14. 73, 21 (volk 

3, 18); weidewerg 3, 12; ßtarg 6, 19; erschrag 8, 5. 15, 23. 28, 8. 
46, 30. 53, 1; werg 10, 7; amblig 12, 25; entsang 21, 5; dang 
31, 29; rog 34, 14; vorwerge 46, 23; llchbang47, 9; bang 71 j 
22. Ebenso vertritt g das k im Inlaut: gchigten 6, 3 und 
scbigte 15, 27 ; nagten 9, 5; smügten 9, 9; margte 12, 24. 14, 34; 
margte (foro) 32, 21 ; dangten 32, 33. 39, 35 und dangte 38, 17. 
53, 6; vorstogte 60, 7; nicht selten erscheint in gleicher Weise 
gk: krengkltcber 48, 6; krangkbeit 50, 4; margkt 50, 33. 73, 32; 
angker 69, 6; volgke 73, 25; dangke 74, 12. Sonst ist im All- 
gemeifun gk die Schreibung für ck: gescbigket 3, 11. 19, 9. 30. 
20, 2; gelügke 5, 15. 8, 27 ; Bcbigken 5, 16; digke 6, 28. 12, 24; 
nagket 9, 4. 17, 18. 34, 3; ambligkes 11, 34; erschrigkest 13, 18; 
agkermanne 16, 9; bedegkene 17, 24; trogken 17, 33; beflegken 
26, \Qu.s. w.; gk für gg: rogken 6, 24. 

g/«> ch: sülgeß 10, 25; elige 50,28; wislige unde klfig- 
lige 65, 21; vorgenklige 81, 9; czoug 51, 29. 

g für h: 8ägen 19, 16. 51, 20; gescbege 26, 30. 65, 25; 
geflogen 30, 3; sgge 40, 9; h6ge 70, 30; bogen 79, 9; wohl auch 
für h. in Bchregen 52, 33 ('wenigslc7is steht scbrebeu bei Jero- 
schin. Mild. Wb. II, 2, 213, 29). 

S /^> J- gener 16, 15. 20, 14: gens 29, 7. 30, 17. 53, 4: 
genem 44, 19; genne 59, 6. 

% für w: nachtrüge 6, 24; rügen 40, 16; gerügesam 74, 32, 

g angeschoben in: schreig 51, 6. 72. 13. 74, 14. 

g ausgefallen zwischen Vocalcn: geczuiet 3, 19 und czuien 

4, 31; Torswien 20, 20. 6S, 7; eiene 25, 3 ; stilleswien 37, 30. 3S. 
31; scbifbrochie 42, 30; schifbrüchieu 43, 9: scbifbrocbien 44, 
33; Btien 62, 12; swiet 66, 33; stiet 70, 21. 25. 31 ; nlet 70, 22: 
in Consonantenverbindung : werte (wergte) 12, 7. 

eil für h: böchen (rvgL bogen) 32, 22; im Auslaute: ent- 
pbäcb 4, 26; flücb (imper.) 31, 13 ; flücb 50, 33: und ofenbar nach 




xcn 

falscher Analogie gebildet: thfich (fac) 11, 9. 12, 5. 13, 34. 14, 
15.38,20.52,7.63,32. 

ch im Auslaut abgefallen: garnä 21, 5. 

h vortretend: herbitet 5, 6; herkant 6, 29; hergriflfen 9, 7; 
herwacbt 21, 4; herlficht 27, 8; habehöwet 32, 1; berhüb 33, 25; 
herfrischen 47, 33; herneert 50, 15; hörn (aures) 60, 29 u. s. w.; 
eingeschoben : YorstSherinne 48, 27. 

h abgefallen: er köning 37, 18. 80, 31; aufgefallen^ zum 
Theil durch Contraction: frSeit 52, 12; kerchwlunge 61, 4; 
TtrczSnde 50, 1 ; vorsrnger 30, 7; abesleet 30, 9; abeslaen 28, 14; 
näete 36,* 2; v&en 78, 30; Iten 38, 34 und in häufigem crien 
(czten zu schreiben?). 

J gern durch die Schreibung y bezeichnet: yagene 3, 11; 
yarn 12, 31. 34. 15, 12; y§merl!che 15, 22; y&merte 18, 1. 

J ausgefallen: müe 5, 7; frfie 40, 22. 25. 

Leipzigs im October 1872. 



3 

\ 



D l y i iLLüüjCOQri 



I. GRISILDIS. 



V. 2. 



Digitized by 



Uoo^le 



UNIVERSITY j 



OF 



^Lircfi^l ' 



[135'] Von der truwe unde ganczen gehorsam di 
eine elicbe frowe phlichtig iß czu baldene irem 
eliehen manne. Epistola ad Johannem Bocbacium 
de Certboldo de insigni constancia et uxoria fide. 



Yeme in walscben landen^ alze icb laß^ 5 

ein lustlicb frucbtbar lant gelegen waß. 
fruchtbar warn berg unde thael, 
stete, borgen, dorfere ane czael. 
In dem selbigen lustigen lande waß ein edeler thögentlicher 
berre, ein frisch jfing stoltcz man, wol geborn, czuchtig, frolich lo 
unde redelich in alle sinen tagen, wol geschigket czu yagene 
unde weidewerg czu fibene met valken, hunden, unde geneiget 
waß czu aller lust, alze ein jung frolich man thuen mag. aber 
ein Wieb hatte he nicht der selbige berre waß Walterius genant, 
unde waß uf das weidewerg alz flißig, das he der regirunge 15 
sins landes vorgaz unde waß trege unde laß dar czu. das be- 
gunde sien volg sere czu vordrißen: nemelich [136*] vordrouß 
das Tolk, das he nicht ein wieb nam unde bette erben met ir 
geczuiet das selbige^ vorswegen si etliche cziet. czu letczt 
quamen di gewaldigen czu samene met dem volke unde worden 20 
alzo eins rates, das si weiden reden met irem hern dem marg- 
graven unde en bethen, das he ein wieb neme. alzo erweiten 
si einen edelen hern der redaft unde gespreche was unde vor- 



11. tagen fehlt. 



12. Tveydever. 15. vJJ statt uf. 

145 



1* 



\S6iZ^-^^ 



nümftiklich konde vorlegen ir aller begerunge, der dem marg- 
graven heimelich waß unde vormochte sich kein im, met im 
czu redene. alzo gingen si gemeine czu irem hem dem marg- 
graven Walterius. do hub der an der dar czu gekorn was czu 

5 redene unde sprach ^genediger über herre, unser getrue unde 
ganczer gloube die wier in uwer genade haben unde in uwere 
übe, di gibet uns di kunheit das wir kein uwern genaden offen- 
bam unßer aller begerunge, unde sien gar lange in uns vor- 
swegen unde vorborgen iß gewest. [136*'] och, werdiger über 

10 herre, sal dine genade nicht vomemen, das ich ettewaß bisundem 
adder heimeliches von miner wegen wolle vorlegen : sänder was 
alles Volkes gemeine sin unde wille iß, das wil ich vor uwern 
oem oflfenbam. dine große werdikeit unde ere, gewalt, macht 
und alle dien herüche geberde hat uns alle cziet wol behoit 

15 unde iß uns stete wol gevallen unde meinen, wir sien alle selige 
lüte, das wir einen sülchen liben hem mögen haben, sunder 
eins iß das wir begern, unde laß dich dar czu erbitten unde 
erhöre uns die bete, alzo das du dinen mut dor czu gibest das 
du euch werst unde ein werdige frowe nimest. so sie wir wol 

20 di seügesten lüte di in vil landen gelein sien, uf das das du dine 
jungen frßlichen thage alzo met itelkeit czubrengest. di thege- 
liche cziet unde thage nemeu kraft unde [137"] macht weg: so 
volget nicht mer dor noch wen das alder unde dor noch der 
thot, das uns allen gemeine unde gewisUch wedervert, aber wir 

25 wißen nicht wenne, wie adder wo. nfl aller werdigester herre, 
entphach diße bete üblich, wir wollen dier alle undertenig unde 
gehorsam sien alze unßerm liben hern. begerst du von uns das 
wir dier erwelen eine frowe, so wol wir dir eine edele werdige 
frowe erwelen von grossem edelem stamme, di dien wol sal 

30 werdig sin von gebort unde adels wegen, met der du machst 
löbeliche fruchte adder kindere cziiien, di noch dier dine laut 
unde alles volg regim unde vorsteeu.* 

Czu haut bewegete die übliche bete daz gemiite des hern 
alzo das he sprach 'eya ir aller libe.steu früude, ir beweget mich 

35 dar czu das in minen [137'] mut noch nie gevallen iß. ich hatte 



3. herm. 10. dyne ühcrgeschriehcn stalt rwere. 20. dynen. 

146 



l 



große lust» frie unde ledig czu sinde unde umvorbunden in elichem 
leben unde wolde ledig sien aller sorge: aber doch sint dem 
male das ir das von mir so gar gütlich begeert unde bittet, so 
wil ich ach dar ane gehorsam sien unde wil mich des willeklich 
underwinden. och wil ich aensehen uwere thrue unde uwem 5 
glouben, das ir uch dar czu herbltet das ir mir wolt ußerwelen 
eine werdige frowe. der selbigen mfte unde arbeit wil ich uch 
vorheben unde vortragen, sunder ich wil mich das selber under- 
winden unde wil mir erwelen eine libe frowe. waz kan das 
adel eins dem andern gegeben? geraten di kindere wol unde 10 
werden fram^ so werden si von den eldem glichewol rechte lieb 
gehalden. wenne wor ümme? waß an den menschen gutis iß^ 
das iß nicht von dem [138*] adele ader gebort, sunder es iß 
von gote her kummen. uf den allemechtigen got unde uf sine 
gfite wil ich setczen mien eliche leben, mien gelügke unde alle 15 
mien heil wil ich im bevelen, der wert mier wol schigken unde 
f&gen waß mier ntttcze unde frömelich iß czu heile unde czu 
selikeit nfi dar, aller libesten fründe, sint dem male das uch 
das allen behegelich iß das ich ein fr^owe neme, so gerede ich 
uch allen hie unde gelabe, das ich uch dar ane volgen wil unde 20 
wil nicht lange stlmen : sunder ich wil wedder von uch eins gehabt 
haben, das ir mir och solt reden unde gelaben unde halden, 
das ir die frowe di ich werde ußerwelen, eert unde werdiget 
unde solt si halden alzo uwere förstinne, uwere lantfrowe, alzo 
das uwei; kein rede weder mich adder weder mine frowe unde 25 
nimant [138^ darf mich dor ane richten, wor ümme ich di frowe 
genomen habe, do met sal sich nimant bekümmern adder dor 
in werren, wen es iß mien frie gute wille: welche frowe ich 
nemen wil, die sal mir alze lieb sien alze eins gewaldigen Rö- 
mers thochter.' 30 

Das gelobete di herschaft alles gancz unde gewiß czu halden, 
dor ane solde keinerlei velen noch gebrechen, czuhant begerten 
si czu wissen die czit unde thag der wertschaft unde bochczit, das 
si sich möchten geschigken werdiclich czu entphande das geboet 
ires hem czu der hochcziet dor noch schiden sie frölich von hove. 35 



20. das ane. 34. m6ch. 

147 



"DigitiTBd by 



Google 



Dor noch bestalte der rorgenante werdige unde edele herre 
die wertschaft met sime gesinde unde met siner herschaft die 
he czu hove hatte: di schigten unde richten uß alles das man 
haben solde czu einer löbelichen unde [139*] herlichen hochczit 

5 der herre benfimete den thag der hochcziet 

Bi den selbigen gecziten, nicht veme von dem pallas des 
hem, da was ein kleine dörfchen, dor inne wanten wenig arme 
Wthe. under den waß einer 'czu male arm, genant Yanicola, 
der wante in eime kleinen bozen hußchene. den selbigen hatte 

to got genedeclich angesehen, alzo das he en begäbet hatte met 
einer schönen Üblichen thochter, die waß czüchtig thögentlich 
unde irem yatere czu male gehorsam unde underthenig: die waß 
Grysildis geheißen, sie waß alzo rornümftig unde wissende, 
das si ires alden vaters gar flißig warte unde siner geringen 

15 schefchene. alzo lebete sie met im in armut unde in großer 
meßekeit der spise unde des gethreukes, alzo das sie von keiner 
Wollust wüste czu sagene spise adder [139'] getrenkes, adder 
von weichen phlumvedembetten adder sanfte legen czu sagen, 
sunder under eime jungfrolichen hertczen hatte sie ein starg 

20 menlich herlich gemfite, alzo das sie das alder ires Üben vaters 
unde sien armut betrachte unde sien gar flißig warte unde siner 
geringen schefchen, unde ging czu wilen heim von dem velde 
unde kochte irem vatere krudechin, kulicheu, dor noch die cziet 
was, unde spaen iren rogken unde bereitte ire nachtrüge uf das 

25 siechte stro. alzo ernerten si sich beide in großem aamut, ane 
alle Wollust, in kintlicher uude veterlicher libe. das selbige 
czuchtige unde thögentliche juujrfrowechin Grysildis hatte der 
vorgenante herre Walterius digke unde vil gesehen unde hatte 
herkant ir herliche vornümftige geberde unde ire tögentlichen 

30 sethen, alzo das he sich wunderte in einem wiblichen hertczen 
sulche herliche redelichkeit luule geberde unde sülche schönde 
an einem [140*] einfeldigen juugfrowelichen libe, uude ir men- 
lich gemüte, das alczu male in einer sülchen jungen jungfrowen 
unsprechlich unde ung)6blich vorborgen waß unde offenbar er- 

35 schein, uf die selbige genante jungfrow Grisildis warf der ge- 



4. solden. 29. tugentlich. 31. sulcher. 33. eyne eyner. 

14S 



D i g i t i nod by 



Google 



nante berre sinen fließ unde erweite sie in sime hertczen czu 

einer eliehen frowen tim irer gi-ossen czucht, thogent unde rede- y 

licheit willen. 

Der hochczitthag ging her czu, die wertscbäft wart scliire 
bereit, die geste begunden sieb czu gamelene. vor der selbigen 5 
cziet hatte der vorgenante berre Walterius laßen machen güldene 
ringe, BÜberinne krönen unde andere klenod silberin unde guldin 
manicherlei. och hatte he lassen machen kostbarliche kleiduDge 
noch einer große einer andern jungfrowen, di alzo groß waß 
alz Grysildis. [140^] czu baut trat in der hochczitthag. die ge- 10 
bethenen geste warn gesamelt, aber nimant wüste, wer die brut 
were. do thorste och kein gerächte werden, von wennen di 
brut wörde her kummen adder wo sie were. die malczit adder 
essen waß och bereit, aber nimant wüste ron der brut czu sa- 
gene« das wunderten sich die lute czu male sere, unde der 15 
gancze sael adder pallas erschallete unde erklang Ton gesten, 
mannen unde edelen frowen unde werdigen matronen. 

In den geschichten quam Walterius der berre gar schöne 
gecziert unde gekleidet, der brut kein czu cziende. do volgeten 
im noch alle herschaft von mannen unde frowen unde edelen 20 
matronen, der brut kein czu cziende. der herre reit vor an hen 
vor der schaer unde vor [141*] der meniiige, aber di Übe juug- 
frowe Grysildis wüste aller minst, das sie di sache anlangete: 
sunder si berichte in ires vater büße was dor inne czii thunde 
was, unde nam die wasserkaunen unde ging verne czu dem 25 
bornen unde thrug wasser heim, do si alle ir ding do heime 
wol berichte, do bereite si sich unde ging czu den andern meiden 
in dem dorfe unde wolde och besehen die schone bruth ires 
hem Walierius. do begeiute ir der herre unde sprach 'Grisildis, 
wo iß* diu vater?* si entwerte im gar Üblich unde vornümftiklich 30 
^genediger liber herre, min vater iß do heime. in sime huße.' 
do sprach her 'heis en czu mir her vor kummen.* czu haut 
quam der gute aide man gegangen, der herre reichte im sine 
haut unde czoch [141"*] en von dem volke unde rette heimelich 
met im unde sprach 'Yanicula, ich weis wol das du mich lieb 35 



12. were fehlt, \ 3. adder ver wo. 19. volgetem. 31. myn Tater doppelt, 

149 



'■ D i c j Uwoc l by 1 



r 



hast unde bist mir holt, unde habe dich erkant minen getruwen 
maen unde meine nicht anders: was ich begere von dier, da» 
och das din wille sie. nemelich laße ich dich wißen, alzo alz 
ich dien herre bin, das ich dine thochter begere unde wil haben 

5 cze einer elichen frowen.' do erschrag der arme Yanicula von 
einer stilchen umbetrachten sache, das he gar na vorstarrete. 
gar czowelich vorsan he sich weder unde sprach 'werdiger liber 
herre, alles das dir behegelich iß, das wil ich, unde alles das 
du nicht wilt, das wil ich och nicht, wenne du bist min herre.' 

10 do sprach der herre 'ge wier alleine her in, das ich [142*] din 
tochter och frage um etliche Sachen in diner keinwertikeit.' 
alzo gingen si beide in das hüßchen: do haiTete alles volg hi 
voer. do ^vant he di jungfrowe Grisildis an dem dinste ires 
Vaters an irer arbeit, unde si wunderte sich czu male sere eins 

15 stilchen großen gastes in dem armen hußchinne. dor noch sprach 
der genante herre Walterius czu der jungfrowen 'Grisildis, ich 
habe met dinem vatere gereth unde deme iß es behegelich : ich 
glöbe es sal dir och wol behagen, das ich dich neme czu einer 
elichen frowen. aber das wil ich dir vorlegen: wen das geschiet, 

20 das du mir alzo gehorsam bist alles das ich met dir schaffe adder 
beginne noch minen willen, das es [142*^] och dien wille sie, 
unde das du in keine minen Sachen weddersprichst, unde das 
alle dien wille in minem willen stee, unde alles das ich thu 
adder beginne, do salt du mir keinerlei in sprechen adder reden.' 

25 do antwarte die jungfrowe unde sprach 'o min aller libester 
herre, ich weiß wol das ich sülcher großer ere nicht werdig bin, 
aber dien starker wille iß mir gelügke unde heil, ich weiß 
keinerlei das ich weide thuen adder bedenken adder betrachten h 

wedder dinen willen, unde ab du mich sterben bist, din wille 

30 sölde an mir ergeen.' do sprach der herre 'es iß genüg gereth.* 
czu haut fürte he sie her voer met siner haut vor das htißchin 
unde wiste sie unde czeigete sie allem volke [143"] unde sprach 
'di sal sien mine hußfrow, di sal sin uwer förstinne, di solt ir 
em unde werdigen alzo uwere frowe. habet ir mich lieb, so 

35 solt ir di vor di aller libeste haben.' 



18. eyne. 

160 



1 



MioMiJiM 



^^^^^^ 



9 

Czu hant beful en der herre die jüngfrowe Grysildis. de 
edelen frowen unde di üben matronen namen sie mittelwegen 
czwiscben eich unde czogen ir di alden kleidere gancz unde 
gaer abe unde emplösten sie nagket unde kleitten den jflng- 
frolichen nagten bloBen lichenam in schöne köstbariicbe kleider 5 
unde in edele gewant unde czirthen sie Ton der scbeitele uf di 
fuBe unde bergriffen ire czustroweten bar unde flocbten di gar 
reiniklich in sidene czoppe unde saczten uf ir bdbt eine güldene 
kröne, geezirt met edelem gesteine, und smügten si alzo gar 
scböne, das nimant konde sprechen, das sie eins armen gebuers lO 
tbocbter were. dor noch tbrat der herre Walterius czu unde 
sties ir einen [143**] berUchen guldin ring an ire baut, den he 
dar czu hatte laßen machen: do met Tortruwete he im die jüng- 
frowe. dor noch satczte he si uf ein snewiß phert unde fürte 
sie gar met großen em werdiklicb czu bove uf sin forstliche 15 
pallas met grosser froide unde lust: do volgete im nach alle 
sine herschaft von mannen unde frowen met großen froiden. 
alzo wart die libe bocbcziet frölicb unde lustlich volbracbt unde 
ein iczlicber ezoch heim czu dem sinen. 

Der selbigen genanten armen jungfrowen gab got der al- 20 
mechtige sttlcbe wisbeit unde vomumft, das es nicht anschien 
was, das si was in eime armen stellicben erczoin, sunder ire 
wisbeit unde ire klugheit waß alzo vorsichtig, glich alzi were 
von kinde uf bi wiseu klugen bern erczogen, unde waß von 
allen volke lieb [144'] unde wert gebalden tim irer klugheit 25 
Wille, unde alle di sie vor gekaut hatten, di konden kume 
glöben, daz sie des armen mannes Yanicole tbocbter gewest 
were. si was alzo von gutem geberde unde von guten seien, 
das si konde reden unde sprechen ernstlich unde och lieblich, 
das si met irer rede alles volg in ire libe unde früntschaft czoch. 30 
das was nicht alleine in irem veterlicben lande unde riebe kunt, 
sunder es wart offenbar in den neesten landen di do ttmmelang 
gelein warn, alzo das vil man unde frowen uß andern landen 
do ben quamen unde begerten si czu sehende unde czu erken- 



1. en fehlt 6. gewaD. 8. sydenedene. 22. waß was. 

23. vaJJ. 

151 



kyOUUylL 



Uigitized 



10 

nende. alzo waß der edele herre Waltcrius in sime elicbea 
leben met einer klugen wizen frowen begäbet, das be lebete do 
beime met frede unde met gemacbe. ocb wen ber ußewenig 
waß, so bleib be wol [144*'] ane alle ßorge. alzo wart be ge- 

5 balden vor einen köstlicben werdigen man von siner werdigen 
frowen, in der so lobelicb czucbt unde tbogent vorborgen was. 
wenne wor ümme? si werte niebt alleine ire wiblicb werg adder 
frowelicbe sacben, sunder sie bericbte allerleie ambacbt unde 
sacben der edelen lüte in dem lande in abewesene ires bem: 

10 si bericbte alle krige unde czweitracbt des volkes, unde waz 
met iren Worten alzo ernst in den offenbarn sacben, das man 
nicbt anders erkante, es were einer sttlcben frowen von himmele 
gegeben 8[ülcbe klugbeit unde vorsicbtikeit. 

Nicbt lang nocb den gescbicbten di libe frowe wart swanger 

15 nocb boffenunge ires under- [145'] tenigen volkes. czu bant ge- 
baer sie eine libe tbocbter, docb bette si über einen soen gebabet 
idocb erfrowete die selbige gebort nicbt alleine iren bem, sunder 
das gancze lant unde das volg. dor nocb, nocb der cziet do 
das libe kindecben geweent wart unde von der niilcb gesatczt 

20 wart, do tbracbte Walterius unde vorsan sieb czu male tif unde 
begerte czu besinnende, wie be siner frowen bestendekeit unde 
geborsam möcbte vorsücben unde erkennen, czu letczt ging 
be czu ir in iren sael in die kamere unde stalte sieb alze be 
gar betrübet were, unde bub an unde spracb 'Grjsildis, icb meine 

25 das du nicbt vorgessen bast sülgeß großen gelttgkes eins berlicben 
Wesens, du weist wol, wie du in di? scbone pallas kummen 
bist, du bist mir recbte lieb unde icb bin dir bolt, aber [145'] 
minen edelen luten bist du nicbt lieb: nemelicb siut dem male 
das du der frucbt genezen bist, so «precben si uß scbalghaftigen 

30 mute, ab si sollen einer gemeinen frowen unde eime gebUeriscben 
geslecbte undertan sien? aber uf das das icb mag frede unde 
gemacb met en bebalden unde mag sicher met en geleben, so 
iß mir notb, das icb tracbte unde denke, was icb met der tochter 
beginne, das icb verebte ich brenge si alzo weg, das mirs sere leit 



5. küStlicher werdyger. T. nich. 15. haut fehlt. .S3. trach. 
34. leyt doppelt. 

152 



11 

iß. das selbige wolde ich nicht ttauen, ich wolde dich das vor 
laBen och wissen, na wil ich, das du dinen willen och dor 
czu gibesty unde habe do bie gedult, alze du mir czu dem aller 
ersten gelabet unde geret haßt in dins vater büße.' 

Do di libe frowe [146*] Grisildis di wort horte, do bleib si 5 
mnbekummert, beide met werten unde met geberde umbetrübet 
sunder si sprach gar gelimplich unde gutlich 'eya liber herre, 
du bist min herre, ich unde din kleine thochterchen sint di dinen. 
ibuch nnd schaffe met dem dinen, waß dich wol lüst: dir kan 
nichsnicht behagen, das mir missehoit. ich begere nicht me lo 
czu habene wen dich, unde rörchte nichsnicht czu vorlißene 
wen dich, das habe ich alles alzo in mien hertcze eigentlich 
gesatczt unde geslossen, das ich es dor uß nicht vorlisen wil. 
große ding unde große Sachen möchten vil eer gescheen^ wen 
ich minen müt weide vorwandeln.' der herre waß der antwart is 
czu male fro, ab he sich wol betrübet stalte met dem gesiebt 
unde met dem antlitcz. [HB'*] alzo ging der herre weg von der 
frowen. 

In den selbigen geschichten hatte der vorgenante herre 
einen getruwen knecht, der im besundem heimelich was unde 20 
große heimeliche Sachen im ußrichte:. deme offenbarte he, waß 
he beginnen weide, den selbigen saute he czu der frowen. dor 
noch quam der knecht des nachtes czu der frowen in di häm- 
mere unde sprach ^frowe, habe gedult kein mier unde vordenke 
mich nicht in disser schult: ich muß es von tquanges wegen 25 
thuen. du bist so wise unde klujr, das du wol weist waz ge- 
horsam iß. ich bin geheißen, das ich dier das töchterchin nemen 
sal unde sal es do von brennen.' uß den worten konde di 
libe frowe nicht anders vomemen, wen he solde das libe tochter- 
chen erwörgen adder thoten. doch bleib di libe frowe umbetrfibet 30 
unde [147*] umbektimmert: si ersüfczte nicht, och liß si keinen 
traen irer treuen unde thaet och nie kein weinen, si hette aber 
wol mocht sprechen 'owe des rates mines mannes! owe der sweren 
stunde! owe des bittem ambligkes disses knechtes!' aber si sprach 



6. byde. 13. gesatcz. 27. lichter. 31. unde fehlt. 34. die 
Worte sy hette aber — dysses knechtes in der Hs, roth unterstrichen. 

J53 



Diaitized bv 



Google 



t 



12 

kein unböbisch wort, sunder si nam williklich ir libes tdcbterchin 
in ire arm unde sacb es an ande kustes gar liblicb an einen munt 
unde geseintes met dem czeichen des beiligen kruczes. dor 
noch gab si es deme knechte gar gütlich unde sprach 'ge hen 

5 unde thuch was dir min herre bevalen hat doch bitte ich dich 
um eins, das der lichenam des kindechens nicht vor di wilden 
thier geworfen werde, das es di nicht czurisen adder di wilden 
vagele, es si denne das dir ein anders geboten wert' alzo ging 
der knecht met deme [147^] kinde weg unde brachtes sime 

10 vatere. do es der sach , do wart die veterlich g&tekeit unde 
gemfite bewegit ober sien kint. idach so liß he nicht von siner 
emstikeit, sunder he volbracbte sinen gestrengen willen den 
he vor sich hatte gesatczt. alzo hiß he den knecht das kint in 
reine tficherchine winden unde legen in ein ledechin unde ge- 

15 bout im, das he sich setczte uf ein phert unde rete gar gemach- 
sam met großem fliße unde brechte das kint kein Genoviam 
czu siner swester, di vortruet waß dem graven tou Panico, unde 
hiß es der selbigen bevelen, das si das thöchterchin sölde üb- 
lich ufczien in allen czüchten unde thögenden unde sölde es 

20 lernen gute seten unde herlich geberde, imde sölde das och 
halden vorborgen unde heimelich, das nimant wüste weß kint 
sie were adder weme sie czugehörte. 

Dor noch 1148*] do das alles wart volbracht, Walterius der 
herre sach unde margte gar digke unde vil das antlitcz unde 

25 amblig siner frowen unde alle ir peberde, aber he konde nicht 
erkennen kein betrüpenis noch bekummemis in irem angesichte 
adder geberde, sunder si waß alles alle cziet eins sinnes unde 
eins gem&tes in allem dinste unde gehorsam ires hem Walterius 
met ganczer Übe, alzo das des kindes nfiramer gedacht wart met 

30 Worten noch met werken. 

Dor noch in korczen yarn enphing die Übe vorgenante frowe 
eine libe frucht unde gebaer einen soen. das was eine froide 
unde lust nicht alleine deme hem, sunder dem ganczen lande 
unde allem volke. noch czwen yarn, do das libe kint wart 



11. lyß doppelt. 13. koech. IS. thuchter. 31. CDphynt 

32. Baen. 

154 



\ 



«Ja. 



13 

geweent nnde von der milcb gesatczt, von den brüsten der 
muter, do ging der herre Walterius aber eins mals in di kam- 
mere czu siner frowen [148*"] nnde bewiste sine aide emstikeit 
nnde spracb 'frowe, dn hast Tor wol. gebort, was das volg nnde 
nnße berscbaft ret nnde spricbt, das en nnße ee adder elicbe 5 
leben gar Tordrislicb iß. nemelicb iß en das gar sere vordris- 
lieb, sint dem male das dn so fruebtbar bist nnde bast gebert 
einen soen. es iß vor mine oem knmmen das mürmelen das 
si triben nnde sprechen 'stirbet unser Über herre Walterius, so 
iß es nmbillich, das Tanicule thocbter kindere sollen ober uns lO 
herschen', nnde meinen es sie nicht redelich, das ein sttleb schöne 
lant sal einen gebnersman czu eime hem haben, das selbige 
iß di gemeine rede in dem volke. alzo muß ich mich besorgen 
nnde Törchten. wil ich aber n& met frede nnde gemache leben 
met den minen, so muß ich denken, das [149*] ich met dem 15 
kinde beginne, was ich met siner swester gethaen habe, das 
selbige thu ich dir vor czu wissene, das du hir noch nicht er- 
schrigkest alczu sere.' 

Do antwarte si nnde sprach 'eya Über herre, ich habe dier 
vor gesait, das ich nicht ander begere noch haben wil wen alles 20 
das du haben wilt, nnde waß du nicht wilt, das wil ich och 
nicht, ich habe an den kindem nicht me wen di arbeit der 
geberunge nnde das ich si emere. du bist ein herre mien unde 
der kindere: du machst des dinen in rechte gebruchen wie du 
selber wilt, do darfsdu mich nicht timme fragen, wenne ich habe 25 
minen willen gancz unde gar in dinen willen gesatczt von der 
cziet do ich mine alden kleidere ußczoch unde dine nuen klei- 
dere anczoch. dor ümme: was du wilt, das iß och min wille. 
[149'] konde ich vor hen czitlich wißen, waß ümmer dien 
guter wille weide werden, ich weide minen willen czub'ereiten, 30 
das ich och weide das du begerest. aber sint dem male das 
ich dinen mut unde willen nicht kan wissen, so wil ich doch 
dinem willen volgen, den salt du volbrengen : ab ich sGlde sterben, 
so weide ich sterben, thuch was dier l>ehefi:elich iß.' 



1. gesatcz. 4. gehör. 5. sprich. S. säen, vor mjiie doppelt. 
20. ich fehlt. 23. das ich sy ernerc später substituiert für der narunge. 



24. das dynen. 



15i 



Digitized by 



Google 



14 

Do das alles der herre Walterius horte, do wunderte he 
sich czu male sere so grosser hestendikeit in einem wiblichen 
gemüte unde hertczen unde ging von ir met betrfibeten mute, 
czu hänt sante der herre sinen vorgenanten heimelichen knecht 
5 czu der frowen. do der czu ir quam in di kammere, do ent- 
schuldeget^ he sich czu male demutiklich unde bat genade unde 
gedult von der frowen, ab he si do met betrubete, das he muste 
sime [150*] hem gehorsam sien. alzo hisch he das kint von ir 
glich in einer sülchen wise alze he es thöten solde. do nam 

10 si ir libes kindechin Üblich, umbetrübet unde umbekummert, in 
ire arm unde czeichente es met dem czeichen des heiligen krüczes 
unde sach es lange gar üblich aen unde kustes an sinen mflnt 
üblich, glich alsi dem thochterchinne gethaen hatte, ane alle 
betr&peniß unde leit, unde gab es dor noch deme knechte unde 

15 sprach ^im hen unde thuch do meth was dier bevalen iß. doch 
bitte ich dich, das du den lichenam alzo bewarst, das he nicht 
kumme vor di wilden vögele adder vor di wilden thier.' alzo 
quam der knecht weder czu dem hem met dem kinde, unde 
der herre vorstunt unde vomam alle antwart der frowen unde 

20 wunderte sich sulcher großer hestendikeit in einem wiblichen 
hertczen [150^] czu male sere, unde hette he nicht erkant kintüche 
übe, das di groß iß, so hette he si vordacht, das es were eine 
sunderüche grusamkeit, di do ginge uß eime wilden vieschen 
hertczen : aber der frowen waß nichsnicht über wen ires herren 

25 geheiße unde geboth. alzo sante der übe herre das kint czu 
siner swester kein Gnoviam, do sin tochter was vorborgen: di 
solde es och ufczien in aUen czuchten unde togenden unde soldes 
lernen gute seten unde herlich forstlich geberde, unde solde das 
heimelich halden unde vorborgen. 

30 herregot, es were gar genüg gewest, wiblich gesiechte 
so ernstüch unde gestrengeklich czu vorsiichene in elichem leben 
unde elichem ganczem globen. idoch liß der übe herre nicht 
abe von siner emstikeit adder gestrengekeit, sunder he sach 
unde margkte uf das antütcz [151*J unde agesichte siner frowen 

35 unde uf alle ir geberde, ab sie erne ir gemüte adder iren sin 

4. knech. 7. si fehlt. IS. den fehlt. 19. der herre fehlt, 
26. gnouion. 30. herregot— globen roth unterstrichen. 



15 

wandelte; adder ab si betrubeter adder bekümmerter weide wer- 
den, aber be erkante niebt andere^ wen das sie was flißeger, 
demütiger kein irem bem met allem geberde, alzo das sie beide 
nicbt anders warn wen eins sinnes unde eins gemütes. 

Dor nocb in den selbigen gescbicbten hub sieb ein b6ße 5 
gerücbte unde ein boBe lümant von dem bem von siner kindere 
wegen, das nimant konde wissen, ab be sine kindere getbot 
adder ertrenket bette adder wo he si hen getbaen bette : nimant 
wüste, wo si ben kämmen wem. dor ümme worden im di sinen 
sere gehaß. aber dacb wolde he von siner emstikeit unde ge- lo 
strenkeit nicht lazen di he begünst hatte, sunder he dachte unde 
Ihrachte, das he noch czwelf yam kein Rome sante unde liß 
briTe ußtichten unde machen unde sprach, [151^] he bette czu 
Rome von unsem geistlichen vatere dem babeste sülche brive 
erworben, das he sich von dem elichen leben von der vorge- 15 
nanten frowen scheiden möchte, dor ümme das sie der gebort 
nicht edele waß: dor ümme bette he ir noch das laut nicht loeb 
noch ere. sunder he möchte eine andere edele frowe nemen 
von großem edelen stamme unde gebort, der he unde alle di 
sinen möchte loeb unde ere gehaben, sülche brive unde sülche 20 
rede wart Ifitbar unde offenbar ober das gancze laut, dor noch 
do das betrfibete yemerliche gerücbte vor sine frowe Grysyldis 
quam, si erschrag do von nicht unde bleib umbekümmert ane alle 
sorge, wenne si hatte vor hen lange gancze und stete bestendi- 
keit in ir hercze gesatczt. dor ümme bleib sie glich eins gemutes, 25 
sunder si beitte unde harrete, das si möchte sehen, waß ir liber 
herre [152*] met ir beginnen weide, alzo schigte he noch czwelf 
yam unde sante noch siner swester kein Genoviam, das si ime 
sölde brengen di junge brut di he nü nemen solde, unde brechte 
och met ir iren libesten nesten frünt , der waß nä söben yaer 30 
alt : aber es warn sine beiden kindere, tocbter unde soeu. doch 
wart di rede alzo gemacht unde wart warhaftiklich gesprochen 
ober das gancze laut, es were di edele wol jeborne brut die 
der herre Walterius nemen solde, dem lande unde allen volke 
czu lobe unde czu eern, unde der knabe were ir naegeborne 35 
frünt. das that der herre Walterius unde trachte, das he sine p 

frowe Grysyldis wolde uf das aller höchste vorsüchen met einer 

157 



'^ 



H 






- ifr*--*nMiri-i"'r*'*"^"TT' TriT 



o 



16 

ßtllclieii bescbemunge vor allem volke, das doch nimant weste, 
wor ümme he das thaet, [152^] wen be alleine: das be ire gancze 
bestendikeit möchte Tolkömmelicb erkennen. 

In den gescbichten nam be vor sieb sine frowe vor dem 

5 Volke gemeine unde sprach 'ich habe met dier unde unsen 
elicben leben last genüg gehabet, es iß nü genüg gewest. ich 
habe angesehen dine höbeschen seten unde gute geberde unde 
nicht dine arme geringe gebort nü czemet mier nicht; das icz- 
lichem agkermanne adde gebuere czemet adder gebort, wenne 

10 alle di minen tquingen mich dar czu unde der habest hat mir 
das erloibet, das ich mag eine andere edele frowe nemen, deme 
lande unde allen volke czu lobe unde eem. nu iß bereit uf 
dem wege eine edele frowe di mine eliche bußfrowe sien sal. 
nu biß frisches [153*] unde gutes starken mutes unde rUime adder 

15 gieb ruum gener frowen di nü gar schire kummen wert, kere 
nü weder heim unde gee weder in dins vater aide htlschen unde 
denke dor an, das keins menschen gelügke ewig iß, sunder es 
wandelt sich gar lichtlich.' 

Do sprach di übe frowe Grysildis 'o min liber herre, 

20 ich habe das lange digke unde vel betracht unde erkant, das 
gar ein unglich ding iß met miner armen gebort kein uwer 
großen werdikeit unde herschaft, unde habe mich nie werdig 
geducht, daz ich uwere eliche frowe mochte gesin, sunder an 
dime dinste bin ich gar willig gewest, das hat mir alles wol 

25 gevallen. ich bekenne das bie dem allemechtigen, das ich mich 
in dime büße nie anders erkant unde wüst habe, wen alze eine 
mait adder eine arme dinerinne, von [153'] der cziet das du mich 
in dien huß hast bracht, so danke ich dier nü gar flißig der 
ere unde des lobes das ich die cziet von diner wegen gehat 

30 habe, unde .danke es gote, ab ich es tim en vordint habe, nu 
wil ich mich bereiten unde wil weder in mins vater huß geen 
met frede unde gemache in gutem sanften mflte. do ich mine 
jungen thage ent])haugen habe, do wil ich min alder enden, 
unde wil bliben eine selige wettewe, di einen sülchen edelen 

35 man gehabet hat, unde wil williklichen wichen der liben frowen 



5. sprach /Jf///^ 8. nich. 22. unde werde herschaft. 2Z. ich fehlt, 

15S 



^^§^mmA 



Cli^^Q}o 










Mi 






di czu dir kflnunet Mlicb unde wonneklicli» nn dir das beilege* 
lieh iB| so inl.ieh !.gttcne^ön hinne entUf uf lias das dine frowe 
selig ne;iB dem/dineiry^do ich met dir lusflich imde üblich 
digke gäebet habe.: >dor Idber so maehsdd mich heißen^ mine 
brutgabe met mier nemen unde weg tragen; was [1 54*]' di gäbe 
ifiyVdas Bist-da woL - ich- iiabes nicht Toigessen: do ich u8 mines 
yater hofie trat Tor die^thöer, do wart ich miner alden kleidere 
entpMst ; onde %%eoBagen>>mde-waTtTm6t «dinen kleidem gekleit 
unde angecsagen/ -^o^tlmme so habe ichnichsnicht mer cza dir 
bracht, wen gancsen geüumen globen unde minen bloßen nagten 
lieb, sieh nfl: ich' gebe^^dier weder dinen ring do du met micli 
dir Torthruet hastV'ich.^^e nft ufialle die kleidere di du mir 
käst gegebeui unde nim infl hen alle geczirde unde gesmide do 
mete ich gesmllgket'was .dö du mich in dien pallas list füern 
met großen eem. Ich bin bloß ünde nagket uß mins vater 
huße gegangen y also selbegest wil ich och weder heim geen. 
aber doch dlicht mich, das nicht [154*'] redelich tling si das min 
buch unde mien lieb sal blos unde nagket steen^ do unßer kin- 
dere inne gelegen haben, iß 68 dier behegelich, so las mich 
daz hemde an mime libe behalden, daz der buch do unße kinder- 
chinne haben inne gelegen, nicht bloß unde nagket stee vor dem 
TolkCi so laß mir das hemde czu lone miner jungfroweschaft 
di ich czu dir gebracht hal)e, di ich doch nicht Ton hinne thrage^ 
czu bedegkene den lichenam der di ettewen dine hußfrowe ge- 
west iß.^ 

Czu haut wante sich der herre ümme unde begunde czu 
weinende, das konde he nicht lenger Torbergeu; unde sprach 
uß betrftbeten munde 'je, du salt das hempjLe an dime libe 
behalden\ alzo ging he weinende weg. do czoch sie uß alle 
ire kleidere, di des hem gewest warn, unde ging 1155*] alzo 
nagket weg von dem herlichen hove, in einem bloßen hemde, 
barhötig, met barvessen fußen, czu ires vater ermeliehen htts- 
chinne, czüchtig unde schemig, met trogken ougen ungeweint 
unde met guten mftte. ir Tolgeten noch vil liber menschen, 



to 



t5 



20 



25 



30 



3. met Bel]rg. 
32. enneüche. 



11. da dych met. 21. nich. 22. laß doppelt. 









169 



JliQitnn 



P^^g^^ 






v^*C'.: 









man unde froweii; di wdnten sere unde yamerte'iri cEa'male 
eere ein Bttloli^Amerlich abeBcheidenToii froiden.imde^Tpnlier- 
lichem paUas iu^ lost o licm got, wi gar ein yemedieh 
abescheiden^waa /das einem wiblichen ^ bilde Ton 00 groSeir .her*f 
5 schaftylust runde wnnneklicher froide in ein ann gebnenhüBckeny 
di doch nie kein ^aen geweinte noeh keinen betrftbAen nint 
batteJ^'. -;:- -.-.• ..-.■.. . -... 

^ ^'/*..Gtn kflAt.rYanicob ir lib^r Tater i^ein alder man; do der 
horte daageteinmerä des Tolkefii do jging ke her Tornnde«ieh. 
10 sine libe:.tachter kommene, di trat cm dem hnfie ien blofi, in 
. eime {ISö^j'^mnlgenhemde. der selbige aide vater hatte alle 
< ciet dl selbige Whcziet siner tochter in eime großen vordechte- 
nifi linde hatte alle wege sfilche sorge, das es czu eime sOlefaen 
ende werde kninmen, das ein sfllch edel werdiger man sölde 
15 nemen eins armen gebuers thochter, das di hochcaet unde das 
V;' - elichejeben könde. nicht bestendig bliben, sunder wörde di brat 

V- . . vorwerfen ünde Vorstoßen, das selbige erkante der Yanicola^ 

-,^^V; . . ^^ glicäialze es czuging.met siner tochter. alzo suchte he ire. 
'^^^'''-^'-r ; alden klwdereri«reder her- vor die in einem winkel geworfen. 

"; -.T -^^ " 2a warn unde warutisere vormadert ako bleib sie bie dem vatere 
demfitiklich nock den alden sethen eczliche thage, alzo das ni- 
>^/;; mant erkennen -konde kein czeiohen eins betrupeniß adder um- 

^Tv^ mutikeity Sünder si waz alle cziet eins [156*] stellen gemfltes. 

t?: : v^ In den Belbigen geschichten nahete sich der grave von Pa- 

]l'r'^ 2b nico met siner frowen unde met der n4en brut unde met irem 

.K^' fründe unde ganczen herschaft do sante he vor hen boten czu 

:^^"-' dem hern. Walterips, der im wissen thaet, das he kummen werde. 

' T. . alzo ging ein gerüchte unde eine rede uß ober das laut, das di 

t^'J:.,' nüe brat queme met k(tetlicher herschaft, do liß der herre vor 

' ] • .. M sieh heischen sine frowe Grisildis unde sprach 'Qrysildis, ich 
[i^':-' begere von.dir, das du siest uf mune hove. morae wert kum- 

men mine jungfrowe di ich nemen werde, di wert kummen met 
,''''\.' ander herlichen herschaft: das du di alle suberlich entpheestl 

v;*. ' unde bevele dir di besorgunge mines hoves, das du di geste 

^^, .^ 2. yannelich. 7. die Worte herre got — mut hatte roth unter- 

ii^.; -^:- v . . strichttL, 14. ende fMt, 16. ihochtet. . 19. dy y eynem. 21. dem. 
jvr- / 25. froweii doppelt, 27. walterni. 2S. di fehlt. 31. by Tf xnyne. 

l^ ■'■:.:' '' . ■ '- m 



.- 



Riiiiti""^ *"" 



■^-^-.c. 






B frowenj icdiches noch sinen 
werden, ich weiSwol^^idaa du dast^oLkan^t, [156'!] wenneioK' . 
habe Sicht £r<)wen jotoch' geeinde di ein sfllchee konden.tißrichfen 
ako iredelich alzejdn g^tfanen kanst^oOrifrildis antwarte^unde- ^ 
spracht lab;di arbeit^Vül «weer. iß| doch begere ich, dir gerne 6 
«a^rvriUen cza^j^eiodei^^fl^^ wil ich nicht trege noch laß 
nenJ dor ' noch de & das! geeprach, do ging bI hen unde richte 
aenthische^ beBk€^:l9!ette^ 9j&n,jhlE% :.-y:0^^; 

.de/Cbeät^; indti'^^^ worden>aUe • ^ t^^S:^:r.' 

ding czn hove redelidü runde wo! nßgeriehl iinde geschlgket V lo .^^'~ \ ^'' 
r Om hant des :iie8ten thäges czu der terciencziet' quam der ^ ^^^'^'^■^^ 
graye^Yon Pflouck): dem/Tolgete alze. balde no6h di jongfirowe ?\^.4fi:'i 
di der harre nemen sölde, ake man sprach, met der ging der ^ '^■'^^^^''^ 
junge knäbe der ir frttnt sin solde^unde was dach ir bruder. \.\^.'-'''-yx'^. 

dii.konden' alzö gar herlich unde czttchtlich gebaem; "das alle ^ 15 
si [157*] sagen, di wunderten sich sttlcher czucht unde herliches 
geb^de Ton eOlchißn jungen Uten, do wom eczliohe ander dem 
Tolke des hem Walterius, 4i sprachen 'jo, der herre Walterius 
hat wol gethaen das he di aide brut vorwechselt hat unde nimr 
met nfl alzo ein lustlich Üblich mensche czu wibe, di so edeler 20 
gebort ifi imde hat also einen höbeschen weidelichen frOnt, den 
jungen knaben, di do beiderczit so höbesch czuchtig geberde haben.' 
In alle den geschichten waß Giyßoldis czu male flißig unde 
schemete sich nicht irer geringen kleidere, sunder sie ging gar 
czüchtekl|ch unde herlich der nuen brut czukein undeentphing 25 
si gar werdiklich, sprechende 'siet mir willekummen, aller libeste 
frowe!* dor noch en^hing si alle geste bisunder met frolichem 
angesichte unde met Üblichen s&ßen Worten.' [157^] och hatte 
si alle ding uf dem ganczen hoTc, thischCi benke^ bettegewant, 
alzo herlich angericht unde geschigket, das sich alles volg wun- 30 
derte unde nemelich di fremden geste, di si alle lobeten ober 
alle czucht junger Ittthe,. unde wunderten sich sere, dasein 
wiebesbilde alzo in geringen bozen kleidem so herlich geberde 
unde czucht konde erbiten der jungen brut unde irem frflnde, 
deme jungen knaben. 35 



6. nich nicht. 12. Tolgetem. 18. waltemi 21. gebor. 

ici 2* 



' ^-i: -.ijfy^-» 






'■^'•"'^^^^^^WgTTIzuCHS^^CT 



O 






20 



'^.^ 



*r.>': 



In den selbigen geecbieliteni do man czu fhische waß ge- 
sessen unde di gestehe herlicli geschigket onde gesatcst wanii 
^ iczlicher noch sinenwerdei^ do wante sieb der berre Waltorins 
, '^ 'kein Oricdldis, siher .slden frowen^ nnde wolde kAnii.ab si ocb 
5 sine Junge brat loben weide, nnde sprach czn ir 'Grysild]^ wie^ 
'\^. dacht didi Arn die'jungfrowe di ich nil nemen sal, ab sie nicht 
ifi Idbelich nnde herlich in allen oxfiehten?' do sprach Tor allon 
Sfti'j^ V --^^^^^ sie iß einiöbelich Üblich nnde 

^^:^ >H^^:> ein cxücbtig inensche tinde iß dien wol werdig in all^i eren 
io nnde fcanst keine schAnre noch czllchtiger binden wen die ißj 
r nnde machst met' hr ein fredelich lieb gemachsam leben fftm in 

allem hdle-'Unde^selikeit doch bitte idi dich flislich, das du 
''^ V ^ir nicht älzo gar ernst bist kein ir, sie nicht alzo grbbelich be- 
\ ^ : ' ;^ swerst add^ vordrieB ihuest, alz du gener frowen gethaen hast: 
15 wenne si iß gar jnng unde kleilicher nature, si konde ^ nicht 
, ttiiden.V ; , -^ ;> 

'Do sie di wort gesprach uß eime gfttigen unde milden 

hertczeui do dochte der herre Walteriuß an ire veste bestendi- 

. kdty die he digke gar emsüich vorsucht unde bewert hatte, 

r' -^ ~ ^;- 20 unde wolde es nfl.iücht lenger Torbergen noch vorswien, sunder 

sprach 'o Grysildis, ich habe nfl dich genflg Torsucht unde habe 

Yolkummelich.erkant dinen ganeeen glouben unde [158''] große 

\ bestendikeit, nnde glAbe nicht das imant sfilche gancse be- 

i ' r ' stendekeit unde großen globen ervaem hat in rechter übe eliches 

^ lebens.' czu haut noch den werten met grossen fröiden umme- 

. ving he sie met beiden armen üblich unde süberlich unde sprach 

'o Orysildis, du bist alleine mine libe buBfro, ich habe nie kein 

andere gehabet unde wil och keine andere haben, aber di 

jungfrowe <U do sitczt, di du meinst si solle mine brut sien, 

'so das iß dine libe thochter, der junge knabe ir frtlnt bi ir, das 

iß din Über soen« di du meinst ich bette si laßen t6ten, nfi 

enphest du si beide metdenander glich, das sollen di nü wissen, 

das ich nicht bin alzo gar boßhaftig gewest kein minen [159*] 

kindem, alzi mier czugesprochen unde gedacht bahn, das ich 



55^* 



5? -.1. 



^^- 



ymant vn sftlche. - bestendekey. 



scü^ 



^ c — 



n get&t solde lutbenV^ sonder ieh habe do bi bewert ganczen 
Testen globen dee elieben lebens meit miner iroweiL'^ 

" Do daB'GiT^dis börte^' do wart sie uB ganesrai berezen ^o, 
glich aln: were uB eime«weren slafe nnde throme herwacht^ alzo . 
das ir gama ir hert^ entsang. 'dor noch lif n czu in ^Ber 5 
wnnneWcW froide imde enphing Ire liben Idnd^ in ire Wden 
arm. , do bcgonde A Tor grossen froiden czn weinen« die vor 
hen nie kein! iffdnenlseüiat J^ 

in Idde UeB sie ni kdnäi ihxaen, di selbige wdnte nfl hie vor 
grosser wnnne mde froide. czu hant warn do di liben frowen lo 
nnde die w^rd^n matroneni di ir der eem wol gonden^ diwam 
[159^ alle fro nnde esc^n ir di aldm Ueider nB undekleitten 
ne gar herlich in fÖrstUiche kleidunge nnde alle herlich czirheit 
nnde gesmide. alzo wart esn male herliehe wertschaft Tolbracht 
met groBen froiden, met lachene nnde met weinende in froiden, 15 
Til herlicher wen der thag der hochcnet yolbiacht waB. 

Alzo lebete der edele herre Walterias manich yaer met siner 
liben frowen in rechter Übe frttnilich nnde in eintrechtiktiti nnde ^ 
dachte da 'an iren liben vater Tanicolam, des her Tor digke 
nnde yil vorgessen hatte:. d^ waB nfl gar alt worden, den 20 
nam he czn haire nnde besorgete en met ffifie nnde-erte en nnde 
werdigete en alze das he sich nicht me besorgen dorfte, das 
sine tochter vorstoBen werde, dor noch vorgab he »ne thochter 
eime w^digen hem: [160'] der machte he eine werdige frAliche 
hochcaet sinen liben soen bestetigete he czn eime erbelinge 25 
nnde czn eime hem, noch im czn herschene met sinen kindem 
die im got geben wOrde. 

Dis geschichte iB beschreben czn einer lere den liben elichen 
frowen, das si sollen lernen ganczen glonben nnde bestendekeit 
czn haldene iren liben mannen, alzo das si mögen beide lieb 30 
nnde sele emeem nnde l)liben bi gote flmmer nnde ewiklich. 
das helfe nns allen got yater, soen nnde der heilige geist Amen. 













-K^' 



14. Tolbrack 18. eyntrechtflcej. 
Satz roth unterstrichen. 



29. lerne. 32. der letzte Ab- 



163 



':^'C 



j Coor 





:--y-\ ':;'r:ri^^^^^ • 


■ ■ ' ■"■t'^] ^ . _ - •" 


;-'v ■;■;-■'■ ■•-.'';;'. 




\'-^r ._ • - -. -:,-.S'^^7'*^'i '^:.'^^^^^\"^"' '-"^' 


/' '•* ' '. '.' /y' ' '' 


' / ' ^ 




• ■ V .-..',' ' '.* , . 


^, _ ' 






r^i'.--' , . ' . •'■ ■.*■/•• .' . • ^-i- * 


' , ■ * • .' . 






- - ' ' ■ ^ ' 


"-' r- 






r-' "*'"-," ' • * " '.''.- 








*-- ■»-' .>^. , 








!' ' ■ '/Vi^ '. — ' ^ *. \ ■ 








l - . ' ^ . ' • 








i:'!-7"-'*^ -' -' . ' -. ./rr^.iVt-H:;: .u' : 


' ''."^•'*,'; *?.'*■ • -- - 


'--«' >^ 




* ••» ■ ■ . . . • 








$k;: -■ ^. .- •■-•';.■;::--' '/':'1^^'-^r'^ 


-» / vr- : c- ' ■ ' 


•J. 




'C^''^ *. ' - uir;i-^ii;7h"./'V:i^':/:^-fr:;'! 0^ •';: V 


- rv^y /'ü.,::^ '■ - ■■ 


-':^^^-' 






* " - 


. ' ... ..^ 




KV^"' ■- : "- "t^a*' ^:-*' .:. ^•La?:^. :: • 


. ■' 1 * f ■ » ■ ' *^ " ; • '' . ' 






r-^.%^^ ;■• , • - ;.- 'Äy-5>!,_ >,.^:i^*^ :,AV r: .'• 


•-1 ■ ' - • 


' ■ '" - 




ß^fe^-^'^Vf^C :'^tm:i.^- -• ' afß^ipr^H;/ ;; :.^- 


• r^i tnnz^r^^ r.Bii'n' t ";•• 


^rrr i»'," • ^ -.- 




|ipi:^v v^^^ ^c::^i^K'^'K:. / - 


-^:^:r.^:^■::;,-;3^ in e^. T.^' 


-^:^ '^'^ ; . 




l'V :>;'- - , '" Kjv/r.'vi»:-'^^- ff^ '^'' ^n;. • ^ 


. ^' /,; i'.,1 • . .\ ' i: ' ">■ 


: .'' 








■ .. :^%:: ' - 






■ -'i . : y ' ' " i : .:• ' ■ 


■ ^.^ :-':'* 




L-^-'^:'- .^ .- r ■ 














^ i-V' ■^■■'-. -:'■' :f:fcir^-'T'V_-Mi.'n=?/r Oi^^i;-. 


. '\ ; • w ' . . ' • **> 


. ' • "^■ 












—:V: _"."■'' '.'.' d^'^' ■'■■.[ ' •> .o-:;:jv;' ..: -' 


'. • ."v .« 


'.'?*' ~ 




■■_"•■.■'..' . • ". ■ , + f, w -.' < . *, 








•'*-'''•*''- • •' I:: J.MM'.:-« ... 


-^.■-'»..." '. .*_.. .-.; 


.1 L> - • * ^ 




^'>;A:-- :•••/- •••.-• r-^^ •- • . 


"'" r: , ' ■ r ' ' r '• 












«. ^ \",' <-■'-- ■ 








.^s..- : — .r ■ tJiy^'^ /^G/::.'-9it:ih i;r .L.. ' 


* . -• 7 ; ' I ' '. * * '• . ' ' ' ' . ■ 


-t " f ■ 




;f-:t^"^' '^'--*-." ^'^-liri' -^\-.T:).i -,^1./- .;r-4.i'. !: -■ 


. '' 4 «^J ■ V 'h ilr^: .\'' . 


• l-Vi: • ■ 




^^^ ^y ;•:'■-=:', tU£?^*-.- .,;C.r'V,Ji?^ ;:>-:. .-. i 


\ ' ;'. >■ *. ' ■ ■ ':'-"-■ 


' i ''*'.■ T ' 




^*'^':'^:'' ■'- "• =^'■; .r^'-z-w^/^iTv:::.* : : . 


* ' " 1 .^' -1. ' ' * ' . ■ 






' K- r ^ . - . . 








*^>fitLV. - l'. • .;'örT--:i'»'^^ /»ö^'-,->u' *j:'i "• - 


^ • •■ > '.;• . ' . 


tr-.-i..' ii. ^• 




«^,r -;^v' ' ' - ^^^-^^ ^-^ ^^■^i-.-v \^ / 


• \' .'-^ /r • -■■ ■ • 


-"— - . - ^ - ' - 




^^:, r^.-.', ',; .&5[ >:^; -.:-,;;: .*;\v^ü:>--; • .:■ 


• ' ', "■^. . * . - ' ' 






^-:' ;, . ;■ v«. 'd'^-j t' .•■'•; r^^.- •../ • • ' 




'. • t 






' ■' ' . ■ 






'.".••^-' ;. nr-\ ■:'. '■;"^>*-i.v\' t?':-'-^-'-- 


••'.,*. 


■ 




>• ^ •;.. - ■ ■ ■ 
















»C . ' - " 








A>t.'«; •-, ' . ^ ■ 








- -f; . . • :-... ,. .:^/i'f: i;;j) e;-. ^ / ". 








^-v:*-'- :.' • ; ■" . '-^ -■-' . i '' ■.. . - 


.. . , 






^■^■'-' '• ' ■ ' ! . -■ .' 


" ' 


' 




~ 'f' .\ - ••■• <'."■' i' ■• • 't '»- j ■' :•- 








^iv\«- -■'.-■-- r. ■»-"■ --' - -1.- ;i.. ; . ■ «. 








*•"*.*••'.■•-■ . ^ - », y. ,. 




, 




- •• ..;' .!;'^::;.. '.0 ^ '■.:' *'f:.'.\ '^T',. 






l 


> > • 




., " 




>'^-— '■" ■ " • "■"' ■ ■ ■ ■ 
















**■' V.*-- .V 








^-^;';::^>-.:-.. ../ ■ 








^'-'V^J .-• - . 








-V ^ •,"'•■ — 








;■ t '.■•', . 
















', ^ - 


y. 














































'^-'^'7 '.■,%•-•- ., '. • ' '- ''■ . ■.• . 


. 


■ rio--:-" 















Vr-_. .^-.. 















IL 1PP0LL.0NIUS TTRÜS. 






• -i'W -Vi. 



^S>^'-: 






C885IP 



Digitized by 















^'■^"^^■:. :^^fC\, 







.^e-rP 






k^:. . 



'«>^ V., , 






Pipwp 



o 




- ^ ^-:-^Tr 






-c^ .^::'?4v. 



w«. 





















^^•^'?^ 



[160*] H IT nach vÖlget das geschiclite von Appöl- \ 
lonio TyTo',Veine übliche hisiörie, unde ron dem: 
köninge Anthibcho 'Äer sine eiene tochtex beslit ^ \ 

1161*] Antioclins'^aB^n gißwaldiger könig'in sime grofien ^' 
rieh nnde sag in der stat Anthiocliia die den namen Antiocliia 5 
Ten im hatte. 4der «elbige kdnig hatte gar eine^BohAne thochter 
T<m siner vorstorbenen^^frowe. -äi «elbige tochter waB also 
8ch6ne , das die natise keinerlei «chftnde an ir Torsflmet hatte, 
dor noch do sie mambar wart nnde grofi genflg, do meerte sich 
nnde wnchfi ire schfthde «nnde wart czn male herlich, alzo das lo 
TÜ edder Ifite begnndein noch ir czn steendci di si begerten 
csn der ee czn nemende^'di dö gelabeten nnde hotten groBe 
hmtgabe czn gebene. do wart der vater erre nnde woste nicht, 
welchem he sine tochter geben weide, in der wise viel he in 
eine boBe hitczige falsche, libe, das he sine tochter [161^] vorder 15 
libete wen ein vater tm kint thnen saL alzo wart he in- im 
selber wfttende nnde thabende nnde vacht in der boBen ane- 
vechtunge der falschen übe. gar schire entviel im alle sine 
gflJikeit nnde vorgaB das he der jongfrowen vater was unde 
dachte si czn babene czn einer elichen frowen. czn letczt, do 20 
he das grusame gedechtenifi in sime hertczen nicht lenger er- 
liden konde, do ging he eins morgens gar frfi unde stieß uf di 
kammere siner tochter nnde hiß ir gesinde veme weg treten, 
he bette met siner tochter heimelicb czn redene. do met be- 



.-.\.,i»-srr 






<H-^ -.-:-%. ;*>*'•*•: 






12. botte. 21. jdch leger. 



lei 



AüüwIM 



"..^I,. .JJ^ij ^ VM^ 







X- -"".'. -r 



8cli6]ite he di boxe libe. aber do das sine tochter erkante, der 

werte sie Bich alze best konde, aber der rater liß nicht abe^ «ander 

beronbete n irer kflschen jangfrowschaft. [162*] do he das toI- 

^\T^ -^ ^: brachte, do ging he Ton ir ufi der kammer. dor noch hette « 

i"r i - 5 dea vater nntagent gerne .vorborgen: do Tilen di blattrop)>en 

Yoi^ ii^ ^ das gefletze in der kammere. in der eziet trachte si, 

. waß si nu begannen weide, czu hant quam ire kammermeiste- 

^. .rinn^ do di saeh das sie alzo betrabet waß, do erschrag n 

w^^i^"^-^!^ ande,«prach ^was'bedfit, das du alzo betrobetis mutes bist ande 

10 Torchteam?^, do ^^twarte si unde sprach Hn disser kammer 

r**' : V; : «ien czwene edele namen vortarb«u* do sprach di kammer- 

. meisteriime ^bwey:Wor tlmme sprichst 4u das?' di frowe sprach 

/mine hochcziet iß'Tor der rechten tageeriet volbracht: metsttl-. 

: . eher boBheit bin ich beflegket' do sprach die kammer- [162''] 

15 mdsterinne ^eyla^rwer iB so mechtig, der einer kioningesiochter 

säel'thaer also befl^ken? he hette doch wol den könig mocht 

Törchten.' dö «{frach' di frowe %ö ifi n& min vater? vomim 

miob recht: jmns <vater namen iB an mir vortorben. hie Amme 

were.mir über/ dar; tot weh das leben, das mins vater schände 

— 20 nicht offenbar wprde vor allem volke.' do das di kammermeister 

rinne horte/ das ir alzo leide was daz si begerte czu sterbene,' 

^ ,y ;^ do gab sie ir guten trost onde tröste sie met s&ßen worten unde 

"^T*:.^' ^; ; sprach, ni musteuirem vatere sins willen gestaten^ 

'^^^-C /' -^ '- '^ "^^^ selbigen geschichten hilt sich der vater kein sinen 

25 börgem alze^ein köning unde ein herre, aber do [163*] helme 

^ . hilt he sich kein siner tochter alze ir eliche man. dor ümme, 

das he siner itochter mochte selber also unordentlichen gebrachen, 

so tracjite he unde tiohte etliche swere fragen adder retczele, 

di man im solde raten adder ußlegen, wer sine tochter Men 

30 weide, geschege das nicht, wer di frage nicht geraten könde, 

; der solde sinen halfi verlorn haben. 

In, sülcher maBe warn vil forsten unde hem kindere, di 

sich dachten alzorwiBe unde klug, das si meinten si weiden di 

fragen uBrichten, unde durch der großen schönde wille der ge- 

35 nanten jungfrowen -weiten si ir junge leben unde czagen hen um 







4. si fehU. ^ 22. yl^ guten. 24. sieb fehU, 25. adder ti^tt aber. 

iw . 






MMAÜÖS 






idin 
5 wor 

e tocbter 









f^ry ,*>-<<> •>*■ ' 






Ser man/ ^-c::-, V.V 
ein fönte in'4em li3ideT7ro,.AppeUtaiaB genant, derwaBgar ^ >>^\:r - 
ridiemiAe--WBS"ber1i]M^ behendikatflllär wlirift: AeirzrL^:^!^^ 

liB-McIi^\if4ine gröBeKsehiift'tm segelte czu schiffe ^^ " ~ ^ 

in Antiochiam/ nnde.ging .ezn deme köninge und graste en, lO 
iprecbende n[>iB gegrfiBet, rköning'I' der kOning sack en aen^ 
abertmoh en nickt ^^emei* sonder ke antwarte im^ spreckende ' 
^lig bist *da nndc^diäe eidern!? der jOngeling sprack hnine' . 
«ldern-nn-^^T8torbenJ^^4er. könig .spiäck ^t du nickt nock 
en genant?^- ke sprach ^^ick bin Toii königklichem stamme ge- 15 ' 
/bom tinde begerC; das^dn mirgibestdinetocfatercza {164*] einer \ 
elichen- frowen.' do'^ das*' der köning körte,: das ke nickt gerne 
kortey^do «ach ke den jungen man .tten.tinde sprach /weist du 
ock di eigensckaft ^der üßsatczunge di defczu uBgesatczt iB, 
waz der thnen'sal der-inine tockter nemen-wil?' ke sprack Hck 20 
weiB si wol/'ick kabenn ock nf der mure urol geseken.' do 
wart vder kSning -cxomig made sprack %fl k&remine. frage,. di 
-satt dn^ mir tsea reckte nBsagen: gcelere'vereor/matema eame 
Mar; qtiero Jratrem metim^ matrü meeßlium, uxoria mee virum, 
nee invemo: ' :' '25 

lästers mag ick mich Schemen, 
' ' ' wer mich kan recht vomeinen: ; - . . 
' ''v miner muter fleisch habe ich gebracht, 

minen brader habe ich gesucht, r . 

^ miner muter. soen ich nicht envant, 30 

mins wibes man iß mir umbekant . 

sage, jung man, waB das si, 

so wert dir mine tochter frie.' 
[164^] Do das der junge man Appollonius Tjras horte, do trat 
ke czu rflgke ron dem kdninge dne kleine wile unde betrachte 35 



4. der hern. 



23. proprio statt matema. 



24.-filiam statt Timm. 






däyüi^ 







28 



.^- 



■?^ ^\l*" .«- ^ 



c-; 



fe?.,-;-- 







^y-^:^" 









ti.^^^ 



m 



M;^: 
^?^ 



P."- 



fe*^-- 



•-/ 



rieh linde Tonan rieh in riner behendikeit csa letext von gotii 
wagen erkante:Jie..di afiriehtnnge der Torgeleiten ftage: nnde > 
ging^ ezQ dem köninge onde spraeh ^öning, du liast reeht vor- 
geÜät 4eelere''f>ereor, icli Beheme miek lasters: dor ane lllgestd* ' 

^ nieht^ rieh dieh selber aen. oeh spriehst dn: matema'^^oarM . 

y^^efci^^ jorinermute^ ieh gebräehe: rieh an dine toehter.- 

da8 4>edtlih allee-: "du beslefest selber rdine toehter«' 
irr'^vj*^. f)o der :k9niiig 'horte 4i nfiriehtonge riner .fragen do erschrag 
he* eza male Mre^nnde Torehte rieh^' das rine sehande wörde 

10 ofifenbar.^.ip^erden^.nnde aaeh den jangeling an met ezomigen 
anäitec nnde hette es gern besehdnt onde sprach Mu bist no^ 
TenieTTon der^ iAr>[165'] richtunge imde von der yomemeliehcit 

" xBoher fragew '-^n ttnst erre worden, ieh möehte dir wol lafien 
4Etbeslaen' dinen: kop. doeh wil ieh dir geben 4rifiig tage frist, 

15 nnde bedenke ^eh' gar wol nnde knm denne weder nnde 'säge 
mir: di rechte warheit miner frage, so nimest dn mine toehter 
czn einer eliehen* frowen. geschiet aber das nicht, so sal dier 
recht -esn teile werden, das eime andern wedderyaem iB^das 
4n dinen kop Tvinitlst' «ko sehiet der jongeling .met orlob des 

20 koininges ;Ton im' nnde ezoch heim in rien lant Thymm. 

- Dor >noeh -rief der könig Anthioehns ezn im rinen hoTe- 
meister Thaüaichnm nnde kloite deme nnde sprach 'Thaliareha, 
dn'^ist tnin heimeliehe raet unde weist wol alle mine heime- 
lieheit. ich ^^aBe dich wissen, das der jnnge [i^b^] man Tyrus 

25 Appollonins hat mine frage recht erkant nnde uBgericht. hir 
ümme setcze dieh in ein sehif unde segele hen in Tyrum nnde 
Torrolge den AppoUoninm nnde sfiehe einen der sin Tiant ifi; 
deme gib gdt nnde gäbe, das her en t6te met dem swerte adder 
met Torgift.' 

30 Under den geschiehten, do Appollonins Tyjns von dem 
kdninge czn lande quam, do thaet he uf sinen kästen nnde ober- 
sach sine bfiehere. do erkante he nicht anders, wen die selbige 
nfirichtunge der vorgeleiten frage, do sprach he in im selber 
^0 we, wafi sal ieh nfl beginnen? ich habe die frage dem köninge 

35 recht bericht unde habe doch rine toehter nicht genomen. nil 



16. rechte o^ learheyt. 



35. bcriclL 

170 



iiüri — 



piJ.1. ^ifiyiijJ^ ' nJ. i,^ ii Jl^ i ft.^^!^^^i^ * . -.- 'H;r^'-^«j p|WpF! 



fr:. 



29 



iß mir dissetagecziet gegeben > das ich dar under Bai ermort 
werden^'r alzo ging he nß «ime aale imde gehoaty'das man czu- 
richte [i66«J iLöstUche achiff nnde liß di . f ttUen met tU gutem 
getreideande jiam .czu im «ilbers nnde goldes genug nnde köst- 
liche klddere unde och sine besten heimeliche frflnt unde schigkete 5 
im "einen Tedelichen echifineisteri dm andern tages tza male frft 
noch mittemacht, .jmde schifte unde segelte weg in gens wilde, 
ineer. /.Jt.- ^ /'-;■:;- ^oJ./fKi'^s-. . ■ * lz...^,i. ^^'*'''0:~ -.. - : ., 
, ;. In den aelbigen geschichten, Ton gebotes wegen des köninges .:.'. 
Antiochii satcste sich nen hofemeisterThaliiurcha in ein schif lo 
unde quam des andern tages in Tyriun, czu vorvolgene Appol- 
lonium Tyrumden unschuldigen menscheUf uf das, wen he weder> 
-quemO; das he g^e undeere von sime hem entphinge. und^ den 
selbigen gescUchten TorlouS das volg iren liben hem Appollo* 
nium Tyrom.. do^ en nicht funden, dohubsich:großbetrupe- t5 
niß yamer nnde leit durch die.gancze stat: do waß dem Tolke 
alzö leide^ das si nederleiten alle froide, springen -unde tanczen, 
nnde (166^] die badestaben worden gesloßeui nimant liß scheem 
baert noch har, di kerchen unde tempele unde thabemen worden 
alle czugethaen. czu haut quam Thaliarcha der hoyemeister; 20 
den der könig Antiochus ußgesant hatte czu thötene AppoUonium 
TyrunL do der sach, das die lüte so betr&bet warn unde das 
di tempele gesloßen warn, do sach he, das di hindere. lifen 
speien uf . der gaße. do ging he czu dem einen kinde unde 
sprach ^ibes kint, sage mier, ab du es weist: waß iß di sache, 25 
das alles volg in der stat bekümmert iß uude betrftbet?' do sach 
en das kint an unde sprach 'du bist wol ein umTorsunnen man, 
das du uns hindere dor umme froist, das du von unsen eldem 
wol wißen unde ervam machst weist du nicht, das diß volg 
betrübet iß unde bekümmert: von der cziet das unße Über herre 3ö 
AppoUonius heim kummen [167*] iß von dem kduinge Antiocho, 
so hat man en nicht gesehen, wo he bieben iß.' do das der 
hovemeister Thaliarcha horte, do wart he czu male fro unde ging 
weder czu sime schiffe unde segelte an dem dritten tage heim 



6. ander. 9. k6n7ngen. 11. anderm. 14. geschidi. 16. volka. 
22« der sach doppelt. 24. he fehlt. 



171 



..-^V:-- 







.. -;.'-,- r^'-i: 



~^*i>. 
»^J^ 






, nigitizpd hy. 



CoogTe 



■Wi 



30 

kein Antiochiam onde ging czu dem köninge and epracli 'frowe 

dich; herre her könig! AppoUonius vörcht dinen czom: he iß 

geflogen 9 das nimant weiß wo he bieben iß.' do sprach der 

köning /he mag wol weg fiien^ aber he kan mir nicht entflien.' 

5 czu'hant thaet en der köning Antiochns in di achte onde vor- 

echtet in alzo ^dn iczlicher der Appollonium Tyrum^ der do iß 

ein Torsmeer, der min rieh Torsmeet, — der den selbigen mir 

-■. . . brenget lebene, der sal von minem hove fonfczig phunt czu 

^r : . lone haben, aber wer im sin höbt abesleet^ der sal haben 

10 hundert phftnt phenninge.' 

, Dor noch do di vorechtunge gethaen wart nnde uffenbar 
, :\ ^ lutbar wart, do ,yorvolgeten Appollonium Tyrum nicht alleine 
sine yiande, sonder och [167''] sine fründe, di en denne vor- 
volgeten um des geldes wille. alzo suchten si Appollonium, 
15 aber si funden sin nicht in dem lande, do liß der könig schiff 
czubereiten, czu- vorvolgene Appollonium uf dem mere, aber eer 
di schiff bereit worden, do waß AppoUonius mittene uf gens 
wilde meer kummen. do sach en der schifmeister an unde sprach 
^erre AppoUoni, vorchst du dich nicht Tor falscheit adder yon 
^0 vorretteniß miner meisterschaft, das ich dich vorraten möchte?' 
do antwarte AppoUonius 'ich vörchte mich nicht vor dier, sunder 
ich vörchte den könig: dor tlmme füre mich wiet in das wilde 
meer. der köning hat gar eine lange haut, di volbrenget alles 
das he vor sich nimmet^ dor noch sprach der schifmeister 'es 
25 iß cziet das wir das hämisch unde wopen czu der haut vor uns 
nemen. wir kummen [168*] hie uf das süße wasser unde nahen 
unß dem fremden lande Tharso: do wol wir wol sicher unde 
1/ met frede bliben.' 

Gar schire quamen si czu dem lande Tharso. czu haut 
30 trat uß AppoUonius unde ging uf dem ufere hen unde her, be- 
trübet, do begeinte im ein man, der sien börger unde under- 
^' sesse waß, Elamicus genant: der gruste en unde sprach 'biß 

gegrüst, herre AppoUoni!' aber he vorsmete sinen grüß glich 
alz di gewaldigen die armen thuen. do wart Elamicus czomig 
35 unde sprach 'ich grüß dich unde du sprichst mier nicht? du 



21. nich. 31. der wal^. 

172 



niQitiTprl hu 




SP?" 






^WRB« 



:.^.-... 



'^!^*^^^^ 



31 



darfst mien annnt niolitVvörsmeeny ich bin doch der gebort groß 
genflg. :öch>inag |cl}-dit^;da8 Bagea>. das da;i^ nicht weist: 
da bist:in tdi achte g^thaen, daa man dich TÖrvolget' . do sprach . 
A^)ollomu8 ^wer ifi^jalzCL^echtig Aer einen forsten eins landes 
kan Vorschten?' ^^lamicns sprach ^das hat der könig Antiöchus i 
gethaen.^ " do fragete>1ie^d1iich welker sache wille iß das U^S^J 
geschein?:! Elamicoscisprach ^dor omme das du sien iochter 
haben väde8tvczu.Ldn6rx-eliche^ frowenJ: .AppoUoniaa spcach ^ 
Srie:ihflre. adder fwie^^och hat he michyorechtet?' Elamicus . 
der antwarte Sver dich dem koninge Antiocho lebene brengeti iO 
der scd haben nß siner kammere fflnfczig phunt phennihge^ ab 
wer dir din höbet äbealeet: unde saget im, das du toet^ieit, der 
aal haben hundert phunt* dor flmme Tormane ich dich: Ü\x6k' 
nnde beware dick' czu haut ging Appollonius weg von im unde 
ging 'C2U sime sdiaffere in dem schiff unde santte noch dem vs' 
Yörgenantem ald^i^ manne Elamico unde bis im geben hundert' 
pliunt gpldes unde sprach Wn über frttnt, du bist ein armer 
man: nim^hen das du yordint hast, das golt, unde ge czu dem 
kdninge^ Jjilioeh unde.erfrowe den unde sprich^ das di börgere 
mir. den kop ^be haben geslagen.' do antwarte der aide Ela- 20 
micQS.''orherrev daz fal? nicht sien, ich thu das nicht, sfinder 
frommer late frnnschaft unde übe iß besser wan silber adder 
golt- [169^] czu haut gesente he Elamicum unde ^g sin 
Straße, ^^ -h:^«'. 

Dor noch gar schire sach he einen man kein im her gende, 25 
der was gar sere betrübet, der waß geheißen Strangwylio unde 
waß ein richer börgeruß der stat Tharso des selbigen landes. 
czu dem iselbigen ging Appollonius, sprechende nt)iß gegrüßet, 
Strangwilio!' he antewarte im 'dang habe, Appollonius!' dor 
noch sprach Strangwylio czu im ^iber herre AppoUoni, waß suchst 30 
du hi in dissem lande? unde wor ümme gest du do met betrfi- 
beten mAte unde bist alzo gar betrubetes angesichtes?' Appol- 
lonius antwarte unde sprach 'der könig Antiochug hat mich uß 
mime rieh vortreben unde bat mich in di achte getham uf hundert 



7. geschey. da fekU. 11. phfunt. 
verme. ' 32. mfite. 

178 



12. abe doppcU* 13. hvnder. 






/ 



Digitized by 



Google 






^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ 



^^:^ 









^.'■•::r 



phnnt: di wil lie ime geben, der mir min höbet habdiowet nnde 
brenget im di botaduft das ich tot boL dor Ibnme hin idi hie 
her kommen^ das ich mich wil [109^] hiyorbergen imde yor- 
haelen i'n^'flinncnrn Iniidt. das 'that der köning dor Itainne} das 
5 ich mne-toditer nemen wolde csn der ee. nil hat he me selber 
'.genomen tza 'einem elichen wibe.* 8trangwilio antwarte csa 
hant ^erre AppoUoni, unBe stat ifi csn male arm, das m dine 
:;; werdekeit ]iidit;,n%ebalden kaa, wenne alles yolg des landes 
^ lit uMermsiBen igrofie hnngers ^not: -hie ifi cm ^ male große 
10 ihfirangeiinde nmfrochibarkeit des getrtides« dor fimme habe 
' 'Wir keine^offennnge onses hdls adder selikeity ^sAnder wir sehen 
den bittim toU y<Nr nnsen ougen.' do sprach Appollonios alcra : 
; hant 'Sirängwilio/min aller libester frant, danke gote das mine 
^^^ /^ ^.- ^ncht csa dissen landen gescheen Ist ich wil nwer stat geben 
: TT'"*^ ' " is hundert thnsent scheffel getreidesi ifi es das ir mich [ITO*] bi 
Si^' -~ ^^ yorbeigen nnde yorhaelen wolt' do das horte Strangwylio, 

M^iCc!- *^ . do viel he im ezu iufi nider nnde sprach 'o herre Appolloni, 
i^^t:^ ^1 kommest ;dn dUeer hangerigen stat cza holf e onde dissem yolke; 

H^r* "" ' .. : ^ßo woUe/wir nicht .alleine dine flacht yorhaelen, sander 8i49ollen 
r^rr^* '-^z' ; 20 alle vor dich aficzien ande dich yoryechten met idem swerte.' 
M; > ! dor noch thrat AppoUonias af dem margte in der stat Tharso 

g^r:_.^ :.: ^ of den hochen richters stal ande rif aß vor allem yolke ande 
böigem cza Tharso ande sprach 'o ir börgere yon Tharso^ ir : 
lidet große hangers noth. ich AppoUonias von Tyras, ich wil : 
25 ach thrßsten. ich hoffe, das ir an di selbige wolthat wert ge- 
denken ande mine flacht di ich cza ach gethaen habe, yorhaelen 
ande yorbergen. ich tha ach wißen, das ich Ton gebotes ande 
geseczes wegen des köninges Antiochi maß [170^] flachtig werden, 
na bin ich hi her . geschigket , ach cza selikeit ich wil nch 
30 lasen werden handert thasent scheffel getreides alzo gliches koft 
alze ich es do heime koft habe/ do das horten di borgere in 
Tharso, das tu den scheffel konden koifen um einen galden 
phenning, do worden si cza male fro ande dangten im gar her- 
lich nnde thragen das getreide in die stat ande wart yx>rkoaft 



g'.>v- 



1. phffnt 2. breget bj ich. 6. StrawOio. 8. werdekey. 
15. dar /)2r das. - 17. wyel . 19. sm. 26. ach fehlt. 28. ich 
fluchtyg. 34. vorkouf. 

174 



^Ifflf^P 



o 






-..M -Vy^/^-^f'" 




:.>.^ ' , ' i^. 4IU. ^■. - -v ,. ^ ^r- r:? ■ -• ; • 



--. :-. .yi>^'^ 



2. nich. 6. litt 13. Note des Schreibers: puto hunc locum vicia' 
tum et puto sie esse legendum nt sequitur: AppoUonios Thyros hat be- 
gäbet du Tolg in Thano nnde u der Btat czu hülfe kämmen in Iren grotoi 
nothm. den hat di sUt wedder begäbet met der friheit diaser snle. dn 
Icalicher der den ihot Torachnlt hat, kan he kommen czu di^ snle, die czn 
begrifene, ao sollen di beigere gedenken an di hälfe Appollonii unde BoUen 
den Me nnde ledig latoi. t8. der ynne doppelt, 

V. X 176 8 






^ A /</4-.vr^J 



gliehet konfes. ^ber der herre Appollonius wolde sins adeU 
unde fiiner. werdikeit :imde ere nicht yoigeasen, -ako daa he nicht . 
rai koöfman geheifien sien wolde: donmune so gab he, das gelt 
das •he-^>Ton dem gebtSde iennam/ alles czn eime gemeinen fra- > 
men imde^ nutcze der stait.-' dor noeh do di böigere erkanten ^ 
die groBe' ere tmde^hfllfe dien AppoUonios gethaen hatte, do 
lifien sie im ^ezu em onde.eza lobe machen einen [ilV] erinnen 
karren nf' dem maigtejmdelißen en oeh-dor nf gißenTonire, :: ^^^^^^^ 
alxo das he in der rechten hant hatte. getrieide, met dem linken -' \ 
fnfie trat he nf den seheffeli nnde satczten do bie ^eine erinne lo 
snle, do wart an geschreben: Tharsia di stat hat Thyro Appo- . 
lonio -eine gäbe gegeben dor nnmie das he in in nothen czn > 
hnlfe knnüne.' :" - r:^«^^ - \. 

l^och den selbigen geschichten noch kortczen cziten, [171''] 
do Vorgängen warn eflichen manden, Strangwylio unde Dyoni- i5 
siades sine huBfrowe di gaben Appollonio einen raet, das he 
solde schiffen unde s^^ in das königrich Penthapolitano- 
rum, dor inne möchte he sicher unde gewifier vorborgen unde 
Torhaelen bliben. dor noch gar schire bereitte sich Appol- 
lonius Tyrus met sime schiffe czu segeine in das rieh Pentha- 20 
polym, unde alle börgere Ton Tharso geleitten en biß an das 
meer met großen eem unde met großem lobe, met großem gute 
" unde gesmide czu sime echiffe. dor noch do he geschifte uf dem 
meer drie tage unde nacht, do wandelte sich di luft unde das 
wetter, alzo das sich herhub ein groß ungewittere unde gar 25 
grußam stormwetter: das betrubete das gancze meer unde das 
czubrach daz schif, unde ein iczlicher der do konde, erwttschte 
ein stflgke adder ein bret adder thayel von dem schiff, ab he 
sien leben dor uffe geretten könde, doch vorturben alle die in . 
deme [172*] schiffe waem, sunder AppoUonius quam uf eine breite so 



-.^■'/' 



o 



» '^ 



- -V^-^" 



^'Ü^^.-: 



^ tbafele des sehiffeB: dor nffe wart be tob winde nnde von waMere 
'getreben uf das laut kein dem riebe Pentbapolym. der noeb 
wart daa meer .gar stille, do atunt AppoUonins bloB nnde nagket 
nf dem* nfer nnde-aacb nf das meer nnde spracb 'oNeptanna, 

V 1^. du bist ein got «des-meres nnde bist ein falscb betriger der nnr 
soknl^gen menseben: dn bist nocb gmfiamer wen Antiodms 

^,; V tler k^nig*. wor Itmme bast dn micb gemaebt alzo arm nnde 

^\ ; ^(Mtig, das icb^^U^^ micb derköning 

r> .An^iöcbns licbüfeber mag Tonrolgen? wo/sal icb vA ben geen 
10 adder nf welcben 'ort sal icb micb wenden? adder wer gibbet 
mir btQfe adder- rat' mins lebens?* 

V :^ > In !der selbigen maBe do be di wort ezn im selber ^praeh, 
'^ ^db sacb iie ^dn Im geende einen fiscber, einen armen man, 

^V\^ : ;der batte -einen groben eifilicben rog ane. der waB ledderin 

: : ,^ 16 [172*] nnde waB scbdtczlicb, dor inne bein genne tbifen wassere- 

^j^./ ' ging' czn fiscbende. do Appollonins den selbigen viscber saeb, in 

^ Vh , \ fünet groBen not'Tiel be vor im neder cm faB nnde staigte' 

^f\" " - , - «icb vor en met weinenden engen nnde spracb % erbarme dich 
^;h ' tnin, wer dn birt, nnde bilf diBem armen scbifbröcbigen manne, 

f^'^'i' '^'"^^ao wenne icb nicbt eins geringen Stammes der gebort bin. ocb 
das dn macbst wissen, wes dn dicb erbarmest: icb bins, Appol- 
1^^ / lonins Tyros, ein forste mins veterlicben landes. vomim nnde 

vorstant nfl min grofie nngevelle nnde nngelflgke das mir wedder- 
V varn iB: das wil icb bi bekennen vor dinen f&Ben nndebegere 
1,4]/. ÄS min leben/ - " 

Do der viscber sacb alzo einen weidelicben jnngen man 
vor im legene gestragt, be erbarmete sieb sien nnde ergreif en 
bi dw bant [173*] nnde fnrte en beim in sien arme büscben nnde 
tbeilte im mete di spiBe di be gebaben konde von sime armnt 
BO ocb wolde be im meer gftte bewisen nnde czocb nB sinen swartczen 
eislicben viscbers rog nnde sneit den von enander nnde gab en 
im balb^ das be en um sich hing wi he konde^ nnde spracb 
'nim ben das selbige das ich habe, nnde ge ben in di naeste 
stat lii bie gelegen nnde sich, ab dn imande kanst vinden der 
85 sich dien erbarmen weide, lianst da aber nimande vinden der 



***^7^n- • 



»*-^ 



8. ich fehü, \% wor. 17. cz statt czu. 19. arme. 33. di fehUi 






D i g i t i iiQd L ^ 



!Tr- 



'»39 



T^'W 



J | ffJ i .Ji!.U 






^ •i*,*''T'«^^V- 



35 



sieh diea erbarmen wil, Wkiun weder czn mir: ich theile met 
dier mien anhat unde fischexi metdeBander glieh ober ein. och 
iob .Toimime dichV ifi das.dme diog beasei;; werdexL^j^ das 
dier ^Qgke unde bdl ;wederyert, [173''] das dumme gäbe. nicht 
▼oismaest unde mines annntes nicht voigisL' do sprach Appol- 
loniiis fich spreche •däs:yiff jdas ich ein sfilches vergesse, so gebe 
got das ich mee schifbrochig werde^ nnde das ich kernen raet 
noch hlllfe <nicht yinde.d^Ach alzo ober mich erbarme.!. 
• :^l/I)Qr.•llocl|i.-do Wd^lgesprachydo ging 1x0:4^^^ ^de \ 
di strafie di im geczeiget'wafi czn der stat alzo lange biB he lo 
czn der stat quam , nnde ging eza dem thor in. do trachte h6 
nnde dachte^ wo he einen. möchte vinden der sich ober en er- 
barmeter czn hant Wart- he geware, das ein jung Tent adder , 
ein knabe lief halb nagket in einer gasse^ der waB met salbe, 
bestrichen. . <es ^ modite .^inn alze ein boderknecht) der selbige 15 
knabe fhrng' bi im balle nnde ander geczoig do man mete 
speelt unde kSrczewile 1174*] tribet manicherleie: di.throg he * 
in das. speelhufi vor der badestabe. der selbige knabe rif ^6rt 
aUe^ liben frflnde, frfiemde unde bekant: alle di do lust sehen 
wollen I kummet in das speelhuB vor di stabe!' dor czu quam 20 
och AppoUonius unde ezoch nB den bözen rog unde stagte en 
besiet unde l>esthreich sich och met der salbe in dem badehuse 
(alze czn der cziet. eine gewanet unde sethe wafi). do sach 
AppoUonius czu manicherlei speie behendikeit, unde och met 
dem balle, unde sadi keinen der im glich were gewest met dem 25 
balle unde met ander behendikeit czu hant quam der köning 
Archistrates 9 ein herre des ganczen landes, met einer großen 
schaer siner hem unde einer dinerCi unde begunde och met den 
sinen czu körczewilen met balle unde andere behendikeit do 
das AppoUonius [174^] sach, do mengete he sich och in das spei 30 
unde Spelte met dem baUe kein dem köninge alzo behendekUch 
unde sndlikUch, das es der könig lobete, ab he wol meinte, 
im were met behendikeit des speis nimant gUch. dor ttmme 
sprach he. czu den sinen liben gesellen, tret besiet, disser jdnge- 












15. IHe Warte der Parenthese auch in der Bs. reih eingeklammert. 
16. byy. 19. frfinde doppelL 23. Die eingeklammerten Warte auch in 
der Ms.- in rother JClammer. ZO. Ap^oUojdxxs doppelt. 

177 3* 



-^-:t 



Digitized by 



Goüg " 



hl 









^.%' 












ling ifi mir wol ^UcIl' do da« borte Appollonios, das e& der 
könig labete, do naete he sich cza im onde trat czq im naer 
ande naer in derstabe nnde reib. den köning nnde tqong^ 
en :unde wusch' en^-^^alzo • reinlieb nnde InstUch, das eevdem ^^^ 

/ 5 köninge czn male' beb^elicb waß. dor noch in der TorlSbe^^ 

trogkente he den könig nnde bestreicb en Instlieb nnde liblidL'; -^ >' \ 
nnde machte sich czu. male bebegelicb nnde ging domoeb bei- ; /. 

Z^;- melich besiet ido^jsprach der könig. czn den sinen Hcb.sw^ 

l. iBß bi ininen kSdklichen beile^ das ieb jiiwerlde alzo reiniklieb 7, ' 
10 in der Stäben gewaschen nnde beriebt bin alzo [175*] von deme 
jtlngeliiv^. ich weiß aber nicht, wer he iß.' do rif he cznim ^ . 

■^* sinef diner ein>nnde sprach ^sich , wer der jnnge vent sie, . der . 
' sich kein mir alzo bebegelicb gemacht bat nnde mich sordnik- . ^ 
lieh gewaschen hat' alzo lief im der knecht nach, do sach he, 

'15 das he gar einen sohemelicben rog ane hatte, alzo lif he weder ^ 
czn dem köninge«. /der junge geselle iß schifbröchig.' do sprach 
der könig ^wo Ton weist du das?' he antwarte ^sin kleit bewiste^ 
das, ab he wol Jstille sweig.' do sprach der könig %nf im- 
czowelich nach nnde sprich: der könig bit dich, das du met im^ 

—20 in siner wertschaft bist in dem abentessen.' do das horte Appol- 
lonius, es geriel im gar wol unde volgete dem dinere, der en 
fürte uf des köninges pallas, aber he wolde nicht [175**] in den 
sael geen, do di wertschaft inne bereit waß, met dem boßen . 
kleide, aber der diner ging vor in den eal unde sprach czn 
25 demi' köninge ^^der schifbröche iß do vor unde schemet sich' in 
dem boßen kleide in den sael czu geende.' czn hant liß en 
der könig kleiden in reilich gewant unde kleidere nnde biß en 
ingeen czu dem abentessen adder wertschaft alzo ging Appol- 
lonius in' den sael unde wart gesatczt an eime langen thische 
30 nidene kein dem köninge. dor noch wart herliche spise nnde 
getrenke gebracht manicherleie. di geste warn alle frölich unde~ 
aßen unde thrunken, aber Appollonius aß nicht, sunder he sach 
gar betrflbet met weinenden ogen das silberinne geveeße nnde 
güldene köppe unde manicbraldige kostbarlicbe kleidunge der 
35 dinere unde der hem unde allerlei köniklich gesmide. 



fö'.'i^^ 



8. köynyg/ ' tO: alzo doppelt. 22. yS das k. 35. könyklic. 

178 



wm 




-••V- 'iff^- *'-. - 



• -- - ---i 



" In den selbigen geBchicbten beB bie dem köninge ein alt- 
[176*] lierre7 *^in äbegflnstig man, der margte das Appollonius 
nf allerlei gereeß ^gesehen batte betrfibeklicb. derspracVesü " 
dem kttniiDige 'isiciiY berre; deme jnngen manne bast du grofi 
ere bewist, aber'lieiB nmmutig nnde gan dler nicbt der ere 5 
nnde werdikeit'alle diiuB koningklicben gesmides." der könig 
spraeb ^dn Tordenkest •en'nmbillicb. be iß nicbt ab^gunstig, 
sfinder lie' erkennet y das lie yU mer^^orlom bat of <lem mere.' - . 
/alzo saeb' der koning Appollonimn gar trAslicb an imde spraeb l 
ganger man; ber gast, esset redelicb nnde setczet nwere boffe- lo 
nunge cro gote.* V ; • - ; > : \ 

' Dör -nöcb do 'der' tönig di wort gespracb, czubant quam : 
sine libe täcbter^ gar dn>scböne lostlicb liblicb menscbe, ge- 
gangen in den ^utel nnde tfarat czu irem vatere nnde koste den 
gar lieblicb unde sflbeflicb. dor'noeb entpbing si di geste all- iV 
^znmale gar. berlieb unde Üiögentlicb nnde knste einen iczlicben 
[176*"] bisunder^^^bis si qnam csii AppoUonio. do ging si weder 
czu irem Tatere unde spraeb ^ber er köning, min allerlibester 
Tater I wer iß der junge' man der kein dir ober sitczet unde iß 
eins gar betrubeten angesiebtes?' do spraeb der koning 'mine libe 20 
tocbter, ber iß scbifbröcbig worden uf den mere unde bat min in 
dem spelbuß unde in der stabe czu male metfliße gewort, unde 
bat sieb kein mir czu male bebegelicb gemacbt: dorümmebabe 
icb en czu tbiscbe gebeten, aber icb weiß nicbt ^ wer be iß 
adder von wenne be ker kummet wilt du es nfi baß wißen, 25 
so frage en selber: es ffiget dier wol allerlei czu wissene. es 
mag. ocb wol gescbeen, wen du in erkennest^ du werst dicb 
sien. erbarmen.* alzo ging die jungfrow unde saczte sieb bi 
AppoUonium unde spraeb czu im gar czttcbteklicb '0 junger man, 
ab diu Stilleswien dicb l>etrflbet stellet, aber dien berlicbe erbar- 30 
keit di bewiest [177*] das du edeler gebort bist iß dirs nicbt ~ 
Tordrossen, so sage mier dien gevelle unde dinen namen.' do 
spraeb Appollonius ^0 du aller scbönste köninginne, fragesdu 
nacb mime namen? icb bin Appollonius genant fragest du 
nocb mime gute? das babe icb in dem mere Torloem« fragest 35 












'')-■' ■y^'^T-' 









3. hat 15. nodi fehlt. 



n« 



rm 



Mj^^vT 



O 



38 



du noch mime adele? ich liabe most min rieh Thyrom Torlaßen 
nnde motte dor u6 flieiL* do sprach di jongfrowe ^sage mir di 
selbigen gesdiichte Uaerlieher nnde Interlicher, das ich das ror- 
nemen nnde vorsteen kan«' do hub he an nnde sagete ir da 

5 alle sien bAße gevelle nnde alle sien nngdflgke von anbegin 
czu dem ende, do he di rede Tolbrachte, do b^nnde he bitter- 
lich CKn weinende* do das sach der kOning, do sprach he 'eya, 
libe thochter, dn hast nicht wol gethara das du en fragest flm 
alle rien nngevelle nnde sin nngelügke: [177*'] alzo vormerst da 

10 im sine alden smerczen, sien yamer nnde leit nfi laB en met 
freden. sunder wilt du im icht czu gute thuen nnde wilt en 
begaben, das wil ich dir gerne günnen.' do di jungfrowe horte 
den willen ires vaters, das si Appollonium mochte begaben, do 
sach si Appollonium an nnde sprach laß alle betrftpeniß uß dime 

16 herczen unde wirf abe alle yamer unde leit: du bist der unßer. 

^ iA min vater sine genade gibet, so wil ich dich wol riebe machen.' 
AppoUonius Ton gründe sines hertczen dangte he der jungfrowen 
gat czüchtiklich. do wart der könig och sere fro von der gfiti- 
keit; das si Appollonium so getrost hatte, unde sprach czu der 

20 thöchte'r ^ine libe thochter, thnch mir das czu libe unde nim 
dine harfe unde benim deme jungen manne [178*] sin betrupeniß 
unde ^rfirowe di geste alle metdenander in disser wertschaft' 
czu haut sante :di jungfrowe einen knecht noch der harfe: di 
nam si czu der hant unde czoch di seithen recht unde hub an 

2& uf der harfen lustlich unde liblich czu singene, alzo das alle 
geste meinten, si betten nie sößers gesanges gehört, unde alle 
hem lobeten den gesang der jungfrowen. aber AppoUonius lobete 
in nicht dor ttmme sprach der könig 'o AppoUoni, ein scheme- 
lich ding fhust du nfl: alle mine geste laben mine tochter in 

80 irem meisterlichen singene, unde du vorsmaest sie met dime 
stilleswiene.' do antwarte AppoUonius unde sprach 'Über herre 
her köning, thörste ich vor dier reden, ich weide sagen minen 
sin. dine thocbter singet wol uf der Larfe, aber meisterUchen 
gesang [17S*'] hat si noch nicht gelaert. sunder laz mir lien di 



1. abe. 7. do sprach he fehlt, 9. rormest 12. ich fehlt. 
syme. 20. nim fehlt, 24. rech. 

ISO 



Digitized bv 



Googk 



39 






barfe^ 80 werrt du erkennea wa« dine tochter nicht weifi.' do 
sprach ^deor köiiiiig/AKp^oidi alze icL h6re, ao bist du behende ;^ : <.^{. 
in allen dingen.' n^de. bäSJin sine tachter^ die häi^ ::-;^^i^ 

hant ging. Appollonins möt^er harfe Tor di thoer unde satcste _^' '7^f0-^^^-' 
uf an AÄbt eine kioneli. dor noch g^ he met der liarfe in di * ^ ^ ^t'j^- 
^sselöW. nnde iiijte .4a:^^ harfen unde spelte " ^^'^^ 

alzo Insdichi dor czu.saBg-he met üblicher stimme, alzo stunt he ^ ^^ -< ^ *. . - 
4dzo gsj liertioh^?¥0]r'draiil^ unde allc^ herui das si meinteui : v^^B^^rj^^ 
^swcffe nicht ÄppoUoniii^'aunder es wereAppoäo> der got der '. j; i- r^^^^ 
waren sunne* met solchem üblichen unde lustüchem gesange, io ;^ ^ 
unde lebeten en alle met großer stimme» der noch kleite he ^^^iT^^' 
ttch. in; ein ander. herUch.kleit unde ging wedder in diesselftbe v C;^^ 
.unde -^begunde.do manioherleie kdstUche behendikeit unde be^' .^:;,' ."^ . 
hende.geberdeunde:[17d*Jebenthürei met behenden reden unde . ''-"^^l^^^^-j--' 
herüohen sprfichen. dasrwaß alczumale den hem unde dem 15 =^"0^^ r^^*' 
köninge.uB der mäßen ;behegeUch. do di. ju^gfrowe^ des kö- . ; _V *5vl ^ 
ninges tochter^ sa6h unde erkant^ di große behendikeit siner y -^x^^j 
kflnst unde wißheit; do wart ai gar hitcziklich entczunt in siner übe. ^ >^ -^ > 

Dor noch do di wertschaft uß waß, do sach di jungfrow , ' \ \^%^'-;^' 
iren vater an unde sprach. Qiber vater, es iß nicht läng das du 20 . V^- ;^ ^ 
mir gelobetcz, das ich yon dem dinen möchte AppoUonium be- - ^'^v'^. 

gaben.V do sprach der. vater 'jo, übe tochter, ich habes geret ^ 'i^^i* 4 

unde ich gan dir des noch wol.' czu haut sach di jung- V^^-j ; 

frowe AppoUonium an runde sprach 'AppoUoni^ di genade mins ^v '^-■^^, 

Vaters iß groß kein dier. ich wil dir geben czwei hundert 25 * > 

phunt goldes unde funfczig phunt Silbers imde wil dir geben 
herüche kleidere unde tlar [119^] czu czwenczig dineredi dien 
gesinde sollen sien.' dör noch sprach si czu irem gesinde 'geet 
hen unde brenget mir her di gäbe di ich minen meistere Ap- 
poUonio gelabet habe, die wile unße üben frttnde keinwertig 30 
sint' do alle ding in di Idbe gebracht worden unde AppoUonio 
gegeben worden , do lebeten di frttnde unde di geste di große 
mildekeit der jungfrowen. dor noch do di wertschaft waß gancz 
unde gar volbracht, do geseinten di geste den köning unde 
köninginne gar herUch unde dangten en libüch. alzo ging icz- 35 



27. phTng. 



DinlTizprl hy 



Cnnole 



. 






'0/v---v:^ 



40 




. lieber sinen weg. AppoUoniuB geseinte och den köniog onde 

spraeh 'o köninjgi An bist ein barmheredger herre der dörftigen^ 
:' \- . dn-hast dich min'-^haimet^ nnde da köninginne eine libhaberinne 
[180*] konst nnde wißhdt: ich geseine nch nnde scbddeTon 
. 5 Idnnen met orlöbe.^ do sach Appollonins an sien gednde das 
^^-^^ \ im' di *k5ninginne gegeben hatte, nnde sprach czn en kernet nn 

. . : /^ mien gereihe nf nnde geen weg nnde sftchen nns herberge do 
^<''. .^^^ \^..;':' wir inne mögen bliben.' do vörchte di jnngfrowey.si möchte 
'5!v'v.f; iren liebbaber -TCMrlifien, das fd en nicht me sege, nnde q)rach 
j^^ ; , \ .^ 10 czn dem köninge /liber herre her köniog, aller libester Täter, 
-"^' .-*' : Bagemir ab dir* das behegelich iß, das Appollonins, den wir 
^^J^ ' "' 7 begaW ^ben^iittte von nns cznit? ich Törchte das he mag 
^^"" /\ : berobet werden nnde das im böze Iflte nemen das selbige das 
r: ^ :::j , \ wir im gegeben haben;' do sprach der könig^be tochter, dn 
^:;.-v 15 seist recht^ csn hant liB im der köning czeigen einpallasmet 

sinen kamem, dor inne [180^] he mochte rügen met den sinen. 
aber di jangfrowe, des köninges tochter, di waß in siner übe 
entcznnt, das si des nachtes nicht geslaffen konde. ir hertcse 
fv.,. . .; wart alzo Torwnnt, cUts si alle wort, gesang nnde stimme, met 

^ .L.' J.20 allen herlichen geberde unde den Inet ganczer warhaftiger libe 
Teste behilt in irem hertczen. hir fimme des naesten tages er- 
wachte ai gar frfte nnde ging czowelich Tor di kamere ires Taters 
> /* ' .~ nnde offente di thöer nnde ging czn im nnde satczte sichTor 
■ ' en nf sien bette^ do das der Tater sach, he sprach czu ir 51ibe 
26 tochter, was bedflth das du ^so frfte bist erwacht? ich bins Von 
.; * 'dir gar imgewaent' di jungfrow sprach 'die behendikeit der wis- 

heit nnde knnst di ich gestern gebort habe, di hat mich er- 
; ^ wagket hir flmme, liber Tater, bitte ich dich [18 t*] gar flißig, 

das dn mir gibest nnsen gast Appollonium czn einen meisteret 
30 das ich Ton im iallerlei behendikeit der kunst unde wisheit lerne.' 
der köning wart czu male fro unde hiß Tor sich heischen Appol- 
lonium unde sprach 'AppoUoni, mine tochter begeert Ton dir 
czu lernende di behendikeit diner kunst. wilt du nfi ire be- 
- gerunge erfüllen unde wilt si lernen kunst unde wißheit, so 
,35 swere ich bi dem leben mins riches, das ich dir wil wedder 



y^^. 



27. gesterm. 

113 



Digitized by V^ÖOVT^ 






■;;':v-v.:.^.4i .- 



► v— " - -;w. 



geben of dem lande waB du yorlorn baat nf dem wassere.' do 
das bprte::AppolloniQS, beb^gunde di jungfrowe cza lernende : 
alle sine %ifibeit ^n letcst könde di entcamnte übe in dem 
Yorwuntien bertozeii der jangfix>wen nicbt lenger vorborgen bliben : 
alzo begnnde^ swach nnde kräng ezu werden nnde legete sicH 5 
csd bette.- do das der iLoning erkante, da wart im gar leide 
▼or sien [181''] tocbter nnde santebalde nocb köstlicben erczten/ 
siner.4ocbt^ ezn belfende. csa bant b^;riffen di erczte di adem 
unde den pTÜs der jnngfrowen nnde ocb Ire ^geledemäßy;«ber'; 
si kbnden keine saebe 4es sicbtoms erkennen nocb yinden. lO' 

Under dengescbicbten ging der könig met Appollonio eins 
tages spacziren Tor di stat unde kosten metdennander manicherlei/ 
CEu baut quamen drie riebe edele jflngelinge gegangen czu dem ' 
köninge: di selbigen, batten vor ben vor eczlicber cziet laßen 
werben ttm sien tocbter czu wibe czu nemene. di selbigen grusten 15 
den könig alle drie under einer stimme, do lacbte der könig 
unde spracb ^was meint ir da met^ das ir alle drie czu mir kum- 
met met-eime sulcben grüß?' si spracben ^erre, wier baben 
en iczlicber under unB laßen bitten ttmme dine tocbter, [182*] 
das wir si gerne betten gebabet czu einer elicben frowen, aber -20 
du bast uns lange ufgeczagen unde woldest keime ezu nocb 
abesagen^ das iß uns gar pinlicb gewest unde vordrossen. bir 
tlmme kumme wir bttte alle drie. wir sint di dine unde under 
dier gesessen unde sint riebe, unde der gebeert sie wir edele 
unde groß gebom. alzo erwele under uns einen deme du dine 25 
tocbter geben wilt, so treten di andern abe.' der köning spracb 
'ir siet nicbt czu recbter cziet kummen. mine tocbter di studiert: 
der inne iß si alzo flißig, das si kräng liet aber docb, das ir 
nicbt dörft meinen, das icb ucb wolle lenger ufczien, so scbribe 
ein iczlicber sinen namen uf einen brief unde sine brutgabe 30 
[182**] do be si met begaben wil: di scbrift wil icb senden miner 
tocbter, die sal selber welen unde kisen welcben si wil baben.' 

Gar snel worden di brive unde di czedelen gescbreben unde 
ocb di gäbe, do nam der köning di czedelen alle drie unde 
vorsigillirte si met dem ringe an siner baut unde gab si Appol- 35 



'•%5^::- 



► .-.y- » :rtr-y^r 



;^^ 









j^f, ,- — 



5. 8i fehlt. 29. dörf. 



188 



Digitizea 



O 



42 

lonio unde spracli ^renget di brire uwerem scbfilere, miner 
tochter.' Appollonios lif balde nf das sloB unde ging in di 
kammere der jongfrowen. do en di jongfrowe sacb, den si 80 
lieb batte, do spracb d ^ber meister, waß iß das bedtlten das 

5 du alleine geist in mine kammere?' AppoUonius spracb ^owe, 
nim di brive^ di hat dir din rater gesant di besicb unde lifi 
si.' do di jnngfrowe di brire gelaß unde di namen.der drier 
Jungelinge di Om se gebefben batten, do yant si [183*] nicbt den 
namen AppoUonii den sie gerne gehat bette, do sacb se Appel- 
le lonium an nnde spracb 'sage mir, über meister, ab dier das 
nicbt miBeboiti das icb micb Torlabe adder Tortruwe?' Appol- 

. lonius antwarte leb weide wol gar gerne, das du tU baß lernest 
kunst unde wißbeit unde dor nocb elicb wördest' do spracb 
di jungfrowe 'o meister, bettest du micb lieb, so sprechest du 

16 nicbt alzo.' dor nocb do si das gespracb, do czeicbente si di 
brive unde entwarte si AppoUonio, das be irem vatere brecbte di 
scbrift, unde schreib alzo 'o über herre her köning, aller libester 
Tater! alzo alz mir dine genade erl6bet czu schribene kein dir 
minen sin unde willen, so schribe ich dir nnde thu dier czu 

20 wißen, das icb den schifbröcbegen haben wil czu eime elichen 
manne: wenne der iß uf dem [183**] mere berobet unde groß 
ungelttgke bat en vorterbet och, liber yater, las dich nicht 
wundem, das dir eine cztlcbtige jungfrowe also wißlieb adder 
klüglich schribet: wenne das ich dir vor czucht unde schemde 

25 mcht thorste offenbam, das offenbare ich dir in dem geschreben 
brive, wenne di schrift hat nicht schemde.' 

Do der köning di schrift gelaß, do konde he nicht wissen, 
wen si meinte under den drien adder welcher schifbrochig worden 
were. dor ümme sprach he czu den drien Svelcber iß under 

30 uch der schifbrochie?' do antwarte der eine, Artigilon genant, 
unde spracb Hierre, ich bin der schifbroche.' do sprach der 
andere 'swig, du luigest das dich daz ungelUgke an ge! du 
hast met mir czu der schule gegangen unde bist noch nie uf das 
meer kummen unde weist nicht, waß scbifbroch iß.' do der 

35 könig nicht [184*] erkennen konde, welchen sine t och ter meinte 



2. v^ statt yl 11. nicb. 

:1S4 



D i g i t i zod b'j 



y Google - 



4. Echryff. t3. antliticz. 

18& 









-^ -•n»y'-.w.> 



do 6i Bpraeh Tön denr-Bobifbrocbigeii, do saeli \e Appolloninm jm 

imdd spfacli. hümjdi Mhiift.nnde lifi, du machst das Yornemen^ 

das icbriiidit^TYxnteeaäadder Tornemen kan/ du bist.do-M gewest, 

do mm tochter -di.'scliaifit liat gesohreben.* Appollonius disohiift 

gar niel^berlafi linde «luuDte^ das en di jongfrowesoliebbattei 5 ' ->^ >' 

das si ton M gcteimbenhattei nnde erschrag cza male sere. ^ ' :^ T^'> 

jdp erwdste en -ider^kSmig M der hantunde ging met im en wenig - ' . d<. 

^ dem ^ege Toi^lftiUi^drien jungeliogenrnnde sprM [^^'-^^^^ 

AppoUoni y hast dur fudent den schifbriiohien den; mine tochter -' '•'■ '.^'-f ;f f^f ' 
meint?' he antwarte nnde sprach 'o über berre^.thörste Ichs be-io 
kennen, ich bette, en tnnden.' do be das gesprach, do.sacb der /: ; r ;^ 
kSning fdas [184''] ihejersbbrogken waS, das he' sieb also sere 

Iscbemeto, diasT^en "aniliof «wärt roet alze eine rote roße.^ dp 

bi erkante der könig';;4äS: sine tochter AppoUonlum gemdnt 

batte in irer schrift, unde sprach czn AppoUonio >icb bin aller 15 

froide fol nnde frowe^mich. das mine ^tochter dich begeert czn . - 

«me elieben. manne ;ande iß ocb min gute wille.; dor fimme " * ;:^ v^'; 

laß dich nicht vordrißen der hochczit miner tochter.' dor noch • .^ v,.;? 

sprach be czu den dren jungelingen 'ich habe uch vor gesoit, ir ^z \ ;5:K< 

siet nicbt czu rechter czietkummen, mine tochter czu vortruwene, 20 .V' 

sunder wen es cziet wert, so wil ich es uch laßen wissen.' alzo ."-.ICS'- 

wiste he di drie jungelinge.Ton im weg. dor. noch hergreif he 

Appolloniüm bi der hant, nicht alze einen gast^ sunder alze : ^'. . ^ 

sinen soen, siner tochter man. czu haut ging he in [185*] das 

pallas der köningin, siner tochter, alleine unde ließ Appolloniüm 25 

bir uße. czu baut sprach he czu siner tochter ^ibe tochter, sage ^ ^ 

mir, wen hast du dir uß erweit czu einem elichen manne?' do 

Tiel di jungfrowe irem vater czu fuß unde sprach 'o min Über 

Tater, begerst du czu homde di begerunge diner tochter, so wil 

ich alle czwivelhaftige rede unde wort laßen vaem unde wil 30 

glich bekennen di warheit: ich begere Appolloniüm Thyrum 

minen meister. iß das du mir den nicht gibest, so Torluist du 

dine tochter.' do konde der könig nicht lenger gesehen die 

thronen siner tochter, sunder he wart beweget in große gfithe- 

keit unde sprach ^ine aller libeste tochter, es iß genczlich min 35 ~ 



■^^^^^ 



o 




gate will6; 68 sal gescbeen alze da begeerst. ich wil bestellen 

den bocbczietthag.' dor nocb des andern ihages [185^] aante der 

^/$>^ t köning cza sinen besten frtlnden in di andern stete/ nnde isloß 

. unde'Jsörgen in sime riebe cza den gewaldigen^ das si cza im 

5 kämmen solden. dö di alle qnamen, do spracb be cza^n ^<k 

ir üben firttnde, icb wil acb wander sagen nnde tbn acb das ' 

cza wissen, das mine tocbter wil nemen czu eime elicben manne 

^iren meister Appblloniam Tyrma, ohde bitte neb; das ucb das 

allen bebegelicb' ^biCi das si alzo einen wißen klugen man aß 

i dor nöcb do be das gespracb, do benfimete be den 

Ksbcziet ande bestalte 4i bocbcziet gar wlicb unde 

1 ;b köniklicfaer wise. di bocbcziet wärt met großer , 

lost Yolbracbty alzo das brat unde brntbegam große 

'[ bertczlicbe libe' czäsamene batten unde wunneklicbe froide. 

16 TJnder den selbigen gescbicbten, do eczlicbe cziet yorgangen 

' waßy das [186'i di köninginne entpbangen batte wol secbs man- 

dep CQCt, do ging AppoUonius met ir spatczim Yor dem tbore bi 

Jlr^. -. :, ; V ; dem^mere in der lustlicben soimmerczit do worden si geware, ' 

*'^*^ * ■ '" ' das Teme uf genem mere her czoch gar ein schöne groß schifj 

-S' . : ^ *^iO das si wunder liätte siner scbdnde. czü letczt erkante Appol- 

' \' lonius, das es quam uß sime lande Thyro. do der schifmeister 

v^^ ' -M ^^^ ^^™ lande quam, do sprach AppoUonius czu im Von wennen 

kümmest du her?' he spracb Von Thyro.' AppoUonius spracb 

'du basV min. Teterlicbe rieb genant' der schiftueister sprach 

25 'so bist du Yon Tbyro?' AppoUonius antwarte 'du sagest recht: 

-^"^yj y ' icb bin von Thyrp;' do sprach der schifmeister 'sage mir ab du 

^/^'. ^ eme kondest kennen den forsten von Tbyro, genant AppoUonius« 

/ /-■ [186''] vindest du den, so sage im, das he sich frowe unde habe 

.5^? rj einen guten mut: das ffler unde der blix von dem himmele hat 

>^9'- 30Torbrant den köning Antiochum met siner tocbter, unde das rieb 

^^•:* y. 'r czu Antiochia wert im noch gebalden czu gute.* AppoUonius do 

-■C he das horte, do wart he czu male fro unde sach sine frowe 

an, sprechende ^ frowe, den du hast vor einen schifbrochien 

.. ; :. ; . göbat, den erkenne nü. hir ömme, libe frowe, ich bitte dich, 

>^?t - 35 laß mich ben czien, das icb das rieb entpha unde ufneme.' czu 



't^n- 



13. volbrach. • 

186 



^^1^ 



'■i- 



O 



bant spracn ai irowB met wemenaen ougen *o mm uoer, wert.; 
ir verre in 'vfrömden landen, m sSlt ir doch mögelicli her heim 
ilen unde kommen cza .der gebort mins IdndeB adder czu mime . 
kindelbetta^. i^fl fliet iijta inichliie 

laBenl. das iß nieht lillieh.. sunder bestelle es alzo. das wir 5 
b^de^schiffen, lob wQ met dier do hen czien.' csa bant ging 
{187*] di; 'frowe czu irem vatere nnde spracb ^min liber vater, 
irowe dicb! got bat d^jLoning Ajitiö^ 

dunre nnde blixe •erdoHinnde-Torbrant, onde. das Jant- nnde. di ' 
kröne des ricbes wert -nume Üben bem ÄppoUonio czn gute ip 
noch gebalden. erUbe^^er^ das ich mejt im faen 8cbifie.\ do - 
das borte.der kSnig^-ilo^^art begar fro nnde biß ber Torbrengen 
gar ein.>berlicb sehAne scbif f das liß be czomacbenimde bereiten : . 
met aller' notdorft unde jnet alle dem das in dem scbüBFe noet 
nnde nftteze waß^ nnde'i9cbigte.ocb dor in eine wise klnge kinder- 15 
mater adder eineamme, Lieorides genant; di der fro wen warten 
solde in der gebemnge-des kindes. alzo worden alle ding wol 
bestalt 4o geleitte>4d der könig bis czu dem scbiffe an das ; 
meer. do koste be sine libe tocbter nnde ocb AppoUoninm iren 
bem liblicb. alzo scbeitten sie sieb liblicb [1S7^] von enander^ 20 
nnde wünste en bell nnde gelügke nnde guten wint czu segelnde 
nnde czu scbiffende.; :^ 

Alzo ..scbiften si ben uf das wilde mer met selikeit etlicbe 
tbage. dor nocb gar scbire begunde sieb das wetter czu wandeine ' 
manicbyaldiclicb in ungewittere. czu letczt an dem sobenden 25 
tage, in dem ungwittere, do gebaer di frowe eine tocbter in 
großen engesten, alzo das si czu male sere kräng wart, unde 
von großer kelde des windes unde ungewitters so geleferte das 
blut in irem libe unde di lebenden geiste konden sieb nicbt 
bewegen nocb geregen in den adem der geledemaßen : dor ümme so 
lag si alze ein tot menscbe. do das sacb AppoUonius, das si 
lag alzo tbod, do lif lie czu unde reiß sien kleit unde rofte sieb 
unde reiß sine scbdnen wangen met sinen benden unde viel 
nider [188*] uf iren Ucbenam unde spracb ^o mine libe frowe 
Archistrates ; eine einige tocbter des köninges Arcbistrati, waß 35 



14. notdoft. 



181 



^'r'-. 



-'^'.'^-^J: 



^^-^^•^^ 






l)M\7?l{\ hY, 



Ccrasle 



r* ■ '^^v.'-^ '^.^\r .■'-.,■■> ^ ; . A^ ■ ^' ^"^^T^fBgK^^ar^ . • ■ » ij. ' . ■ !■ » a v • ■ ':^ . ^'^ *> ' ■^■.^- 



^ -. ^- 



46 



fe*^ 



y 



werde icli antwarten dinen yatere, der mich gar liblich bat nf- 
_ . genomen?' in den' Belbigen geaehiehten ging czu im der achif- 
Sf.^r - •. . ;^ ^aeiater unde ipiaijh /^en^ wiaae waa dathfteat: daaachifnoeh 
daa meer'kan'^dbt liden noch getragen den toden lichenam. 
6 gebttt, das inan en in das meer werfe.' do wart Appoilodaa 
' fÜQfmng ünde ^' sprach /o du b6fier mensche, heist dn mieh den 
lichcaiam in das ineer werfen, der mich in mime armnt nnde 
^7;:^^^ v; ,v^., -enelende bat ^genomen?' csn kcnt rif he einen czimmerman 
n^^v\:^i^; nnäe ^^ machen^ ^on breten einen festen schrien adder saig 
''^'- •- .■ - 10 nnde liß den« fassen in bli nnde lifi en feste czuinachen. dor 
■ ' ' - - noch ÜB heden-lichenam siner frbwen caiem-nnde smtlglLen 
:vv.y :' ■ ^"^^ gewantnnde legete en in den schrien 

""T^t^- fmet größer ^ekl^geimde met bittirlichem weinende, nnde leite 
. . { . CEn iren hdbte ^»wenczig Schillinge güldene phenninge nnde 
ivv j ■'•■r- - t6 schreib dö bie ^en brif, das man den lichenam met dem gelde 
/ bestaten aolde werdeklich. alzo warf he den sorg met dem 
lichename In das meer. dor noch hifi he des kindes warten, 
das he doch do Ton möchte eine froide gehaben, di he von der 
^ - .. mnter nicht gehaben kflnde, nnde möchte deme köninge der 
^. 20 tochter kint ezdgen Tor di tochter. 

Dor noch an dem dritten tage wart der sarg met dem liche- 
name geworfen nnde getreben von wasser nnde von winde czn 
dem nrere des landes Ephesomm bi dnem Torwerge do ein 
kluger artczt inne wante, Egemones [189*] genant, der nf di 
25 selbige cziet ging spatcziem bi dem mere. do he den soi^ sach, 
he sprach czn sinen dinem 'nemet nf den schrin nnde traget 
en in nnße dorf.' do daz geschach, do that der artczt den 
schrin liße nnde behendiklich nf : do sach he dor inne legene 
eine junge frowe gar süberlich gesmüket in köninkliche Ueidere. 
30 do «rschrag he unde sprach ^0 wi gar yil bitter threnen nnde 
weinende ongen hat dißer lichenam sinen eldem gelaßen I' dor 
noch sach he nnder dem höhte das geelt legene nnde di schrift 
do sprach he ^wir wollen in der schrift besehen, waß diß be- 
trflpeniß bedtith.' do Tant he alzo geschreben ^ich bitte, wer 
. 95 dissen lichenam yint met dem gelde, czwenczig Schillinge [189^] 




6. comyg. 13. gro^. 

IM 



^■■^— — ^— ■■ ---^Ti rrr^— .^ ^ . - ninltized bv VjQ Q^|^ ^ 






mmmtSPSM 






47 



.1 



'( 



guldeae pheniüngei der neme di helfte eea lone« met der imdem 

belfte beftate he. den liohenam cza der erde, wenne der Uthonam 

hat tU bittere thfeneniibch im gelafien. wer aber. dwane -^ 

wert Tonilmelich acHiimde wert nicht yolbrengen dibeg^ninge 

der smercze unde dee leides, deme geeche das ochsinJielienam 5 ^ 

meht hestat wert cza der ^erde an ame letczten ende.* dor noch " 

do der.meister di •sohrift oberlaß, he sprach 'wir wollen der* 

smertcie. nnde. yamere jinion begeer nnde willen «rfüllen^V «sn • v^ 

haniliß- he machen eine.Jichbang adder eine bare, dor tf Ufi * C.' 

he legen den lichenam der jungen froweau dör noch qnam 10 

der junger des meisten, ein jong stadente, Unges nnde wises 

sinnes^^nnde sprach Geister, ich sehe das wir haben eine liech 

in deme-{190^] hnficV .he ^raeh 'jo, du knmmest recht, diße 

stunde hat dien gebeit ; Jiim eine btichse met salbe unde salbe 

den thoden lichenam czu täem begrepenifi.' 15 : A^ 

Oku hant ging der jnngeling czu deme lichename der jungen 
frowen unde ezocb di kleidere von der brüst unde bestreich di ] 

brüst met edeto ealbe gar behendeklich, unde greif dor noch i 

Um das hertcze unde erkante daz der lichenam enwenig lawe- ' - V.1 

lecht waz, der vor erkeldet waß. dor noch vorsuchte ho unde 20 V 1 

begreif alle adem unde geledemafien gar meisterlich unde be- j 

hendeklich^ alzo lange das he falte unde erkante, das gavr liSe 
unde gar keimelich der lebene geist in den adem noch mot dem ; . 

tode Tacht czu hant sprach he czu den din^m [190^] 'eutpömt 
-itdder entczttnt yirwflsche imde erwermet den lichenixiu gar n 
sanfte unde behendiklich/ dor noch do das waz Tolbraclit, do 
begunde das gelefferte blut vonnander czu flißende in den ndem, 
alzo das di junge frowe weder czu ir selber quam unde bogunde 
sich czu regene. do das der jungeling erkante, he ging czu dem 
meistere unde sprach Geister, du hast nicht wol gethaeu. du 30 
meintest, di frowe were thod: so lebet si noch, das du das vor 
war machst gldben^ so wil ich dar czu minen fliß thucn unde 
wil das gelefferte bluet herfrischen, unde di Torslossenen lobende 
geiste von der kelde di wil ich fri unde klar in das blut unde 
in di adem brengen.' do he das gesprach, do liß he di junge 35 
frowe tragen in sine slafkamere unde leite si in ein [191*] bette, 
dor noch liß he öel wermen unde wechte dor inne bouunvulle 

18» 



ifiU 



48 

unde Baibete do met den lieb unde di adem der jungen frowen : 
do begunde fiich das bluet czu erfrischene unde di lebenden 
geiste in daz marg unde ädern met dem blute czu loufende* 
czu haut begunde si di ougen uf czu thuende unde entphing das 

5 leben das si vor vorlom battC; unde sprach alczu baut met 
krengklicher stimmen 'o über soen, wer du bist: grif ezucbtik- 
lieh unde nicht anders wen alze es czemelrch unde mögelich ifi 
eins kdniges thochter unde eine köninginne czu betastene unde 
czu b^rifene.' do der jungeling erkante sine meisterschaft, do 

10 ging he czu sinem meistere unde sprach hneister, erkenne minen 
fliß.' der meister, do der horte das di frowe lebete, di he meinte 
das si tod were, do sprach he 'ich übe dinen fliß unde bewere 
dine kunst, das di behende iß. biß flißig in der kunst! [191''1 
unde och das du dinen fliß nicht salt vorlom haben^ so nim 

15 das gelt czu dier das di frowe gehabet hat under dem hebte.* 
dor noch bestalte der arczt, das di Ifrowe erquigket unde ge- 
spiset wart met lustlicher unde kleilicher spize, alze man di 
kranken phleit üblich czu spisen. dor noch do si frisch unde 
gesunt wart, das he derkante das si köniclicher gebort waß, do 

20 rif he sine frttnde czusamene unde erweite unde kouß di selbige 
junge frowe czu einer tochter vor alle sinen frftnden. czu haut 
baet en di selbige junge frowe met weinenden ougen , das he 
si alzo beschtttczte unde bewarte, das si nicht geschabemagket 
adder gehoent wörde von imande. czu letczt gab si der meister 

25 in ein nunnenkloster: dor inne lebete si gar faeiliklich unde 
herlich in [192*] allen czuchten unde thogenden, alzo daz si dor 
noch czu einer vorsteherinne unde czu einer ebtischinnen ge- 
kom wart. 

Under den geschichteu schifte Appollonius uf dem mere 

30 in großem leide unde betrupeniß hen unde her, biß daz he quam 
in Tharsum. do steig he uß den schiffe unde ging in das huß 
Strangwylionis unde Dyonisiade siner hußfrowe, di he hatte vor 
getruwe frflnde, unde graste die unde sagete en alle geschichte 
unde ungevelle das im weddervaem waß, unde wi he sine Übe 

35 frowe alzo klegelich vorlom hatte, doch hatte he etlicher maße 



4. 6iitphfyiig. 



26. daz sy dor sj czu. 

190 



D i g i t i zGc l by 



4 



O 



?^w 



besander froide Ton sime liben kinde das im von der fro^ 
bi dem lebene bleben iva& dor noch do AppolloniuB sin yaa 
geÜoit hatte, do BMh he Strangwylionemian nnde Dyonisiad^ 
sine boBfrowe imde^spiaclivo liber her wertende [192^] wertin] 
aller iibesten frfinde, iäi-thn.uch czu wissende: sint dem n 
das ich mine Übe frowe>Torlpniiiabe, so wfl ich nicht min ri 
Antiochia nfnemen, das mir noch wert gehalden. och wil i 
nicht Jweder^£Ea:demek9ninge czien, /deme ich sine tochter.y 
lom habe irf dem mere^ sunder ich "wil bliben bi denkoofllil 
uf den schiffen.' hir ttmme bevele ich uch min Idnt, mine übe lo 
tochter, das ir di dfcziet.nnde neert bi uwer tochter Philitemia. 
alzo bitte ich ueh^ das ir «i g&Üich uhiemet unde gebet ir einen 
nanten noch dem lande^harso^ daz ir si nennet Tharsyam. dor 
4ber wil ich si berelen deiriammen adder der kindermuter Ly- 
coride, di ir mine frowe geschigket hat, di wil [193*] ich och 15 
bi nch laßen: di sal mien kint bewam unde halden in allen 
sorgen unde lernen in allen czttchten unde thögenden.' 

Do AppoUonius das gesprach, do entwerte he en sin kint 
unde gab da met im vil goldes unde Silbers unde gar herliche 
schöne kleidere. dor noch, swur he gar thüre, das he sinen hart 20 
noch sine bar nicht weide laBen scheem noch sine noile an den 
yingem vorsniden, alzo lange biß he gelebete der cziet das he 
jien töchterchin einem manne gebe czu der ee. do das horten 
Strangwylio unde.Dyonisiades, di wunderten sich gar sere eins 
sttlchen großen gelöbde unde namen czu en das kint unde ge- 25 
lobeten das beide liblich uf czu cziende. der noch satczte sich 
AppoUonius in ein schif unde segelte in das wilde meer wiet 
unde veme in frömde lant, in [193^] egyptische lant. 

In den geschichten, do das übe kint wart fünf yar alt, do 
santen si es czu der schule: do larte es czu male wol. dor 30 
noch lerote si di söben frien kunste unde wart in alle iren 
Schriften uß der maßen behende unde wiße unde klug, alzo 
wart si ufgeczagen unde geneert bi Strangwylionis tochter Phili- 
temia bi der schule unde bi der lemunge. 



2. ymer. 3. «trawylionem. iO. vß statt vi 31. dy doppelt, 
33. philatemia. 

v.J. m 4 






^^["^2^ 



■ngf 



Tizea Dy ' 



O 



^:^ 



W^^ 



«H 



^A-V ' J 



vr,- 







^''♦-'.'K.r-' .v; '- 



r'i^ 






:v^ 



50 



Dor noch do si quam in daz Tirczende yaer, do quam si 
eina tagea uB der schale heim gegangen nnde vant, die ire vor- 
ateerinne nnde csnchtmeiBterinne aere kräng wafi. do aas sivor 
ir önde fragete flm di aache irer krangkeü n entwarte ir ^ch 
5 bin ^e aide frowe nnde werde sterben, snnder ich frage dieh| 
mine libe frowe Tharsia, ab du weist wer din rater iB adder 
dine mnter adder Ton welchem lande dn her knmmen [194*j 
biat?^'di; jnngfinowe sprach ^harsnm ifi min yeterliche länt^ 
Btr&ngwiUo tfi mxn^Tater^ Dyoniriades mine mnter/ do sprach 

10 di'.4sznchtmeisterinne nS betrfibeten mnte 'o min aller libestes 
jungfrowichen^ höre von mir den brspmng diner gebort nnde 
4ines geslechtesy das dn dich noch mime thode daste baeB be- 

* ' warn machst, ab dn in nöet adder in angest knmmest noch mime 
tode. din.veterliche lant mag Tharsnm heiBen, do dn inne 

15 geczagennnde hemeert bist, aber dine mnter hat geheißen »Ar- 
chistrathesy des köninges tochter Archistrati/ di nf dem mere 
▼orstnrben nnde Torscheiden iB, unde dien Tater AppoUonius 
Tyms leite iren lichinam in einen festen schrien nnde kleitte 
den lichenamvmet köniklichen kleidem nnde leite bi si czwenczig 

^ Schillinge [194^] goldene phenninge, do si met solde bestat werden 
werdeklich. wo aber der schrien met deme lichenam si hen 
gefloBen adder geswnmmen, daz weiß man nicht: sunder dien 
Tater AppoUonius Tyrus met großem yamere unde betrfipeniß 
hat dich hi her-geentwart in der wige unde hat dich met mir 

25 beTalen Strangwylioni unde Dyonisiade met großem gelde unde 
met köstlichen kleidem, unde Torlobete, sinen hart unde sine 
har nümmer czu bescheme, alzo lange das he dich eime erlichen 
liben manne gebe in das elige leben, uf eine sülchc cziet ge- 
lobete he hi her weder czu kummene, aber he hat in der cziet 

30 nichsnicht geschreben noch keine botscbaft getbaen. hir ümme^ 
jnine libe tochter, Tormane ich dich: ab dir dien wert Strang- 
wylio ui^de Dyonisiades, di du meinst das si dine eldem sin, 
worden unrechte [195*] gewalt thun, so fluch uf den margkt czu 
der sule di bie dem karren steet — di iß dime Tatere gesatczt 

35 — unde ttmmegrif di selbige unde klage do di unrechte gewalt, 



10. myne. 15. bjß. 



16. astrathes. 

192 



.i l LLUUlCO 



O 






- ^ . • • J ^ ». f- \, ' - -< ■* ^ j- ; 












51' 



das di borgere gedenken an dii wollhaet dines Tatere unde rechen 
dl gewalt jdi r^ wedeITell^ do sprach das jungfrowechin 'o 
mine ,libe meisterinne/ warst du alzo Törscheiden unde bettest 
mir das nicht gesaget, sb4ette ich nflmmer ervaern, -wo ich were 
her kcanmen.' alzo gab^die frowe Iren geist vt noch den werten & 
in dem schofie des meidichens. do schreig das jnngfrowichen 
klege&eh.do.liffen^di::4inere CSU unde namen den liehenam 
uride 1>egrub€# den. , vThinya - di jungfrowe; lifi ir machen ein . 
schöne hegrepenißmeteime'gebüde um daz grab; alze es eine 
[195''] gewanheit waß 4n ^en gecziten. dor noch in kortczen lo 
ihagen dachte das jungfrowechin wedder uf ire4em4nge unde 
ging wedder czu <ler^liule unde larte czu male wistich unde 
behendeklich di frien kunste unde and^e wishdt di si konde vor- - 
steen unde Yomemen, nsde wen si uB der «chule heim ging, 
so afi si nicht noch thrang nicbt^ «under gingTor ober das grab 15 
irer meisterinne unde bette do unde erkloite ir ehelende. " 

XTnder den geschichten geschach das ^s thages, 4as Dyoni- 
siadesy Sti^ngwylionis hufifrowe, ging 5ber den margt met irer 
tochter Philitemia unde Tharsia .ging bi ir, schöne gesmflgket 
alle beide, do di börgere sagen Tharsyam alzo gar schöne unde 20 
gesmflgket in ire besten kleidere^ si labeten si czu male herlich 
unde sprachen :aUe [196'^^eya; selig iß di muter unde der Tater 
di ein sflkh schöne kint czu der werlt bracht haben, aber di 
bi ir geet> di i6 eislich imd schfitczlich.' do aber das horte ' 
DyonisiadeS; das man Tharsyam so sere lobete unde ire tochter 25 
Philitemia Torsmete^ das fhrug sie gar swerlich in irem hertczen 
unde dochte unde trachte gar manicherleie in irem mute, unde 
sprach in ir selber 'es sin nfi funfczen yaer das Tharsyen vater 
Ton hinnen czoug, unde kämmet nicht das he sine tochter holte : 
ich glöbe das he gestorben sie adder iß uf dem mere vortorben, so 
unde ire czuchtmeisterinne iß och gestorben, unde hat nimande' 
der sie libet adder vorwest unde Torsteei ich wil si laßen von 
deme leben brengen unde wil di schönen kleidere miner tochter 
anczien unde wil si [196^] dor in smügken.' czu haut do das 
böße Wieb di große falscheit bedocbte, do sante si noch eime 35 



21. labente. 23. werl. 






■ ' * . i' ■ 



198 



Google 



u i y i i i 2ü(j by 



52 

gebuere in di vorstaet^ genant Tbeophilus, der waß ein schaffer 
in dem dorf unde Trag ir verbundene eigen man. czu deme 
sprach si 'Theophile, wilt du werden ein ledig frie man, um- 
vorbunden, so nim Tharsiam unde brenge sie ron dem leben.* 

5 der schaffer sprach 'waß hat das unschuldige jungfrowechin ge- 
sündiget, das es starben sal?' do sprach das falsche ungetruwe 
Wieb 'du kanst mich nicht erbeten, sunder thuch waB ich dich 
heisse. thuest du es aber nicht, so salt du minen czom erkennen, 
thdte si unde wirf den lichenam in das meer. dor noch, wen 

10 du das gethaen hast, so kum czu mir, so wil ich dich belonen 
unde wil dich fri unde ledig machen.' alzo wart [197*] der 
gebuer betragen met der frieit, unde ging weg bekümmert unde 
sorgreldig unde bereitte ein scharf swert unde hing das heime- 
lich uf sine site unde ging unde vorbarg sich heimelich bi deme 

15 grabe des vorgenanten wibes. 

Oar schire quam das jungfrowichen gegangen unde brachte 
noch der alden gewanheit ein kennechen met wine das si uf 
das grab gouß, unde begunde do czu erklagene ir enelende. 
do si nfl Ton deme grabe ging, do wttschte der grußame gebuer 

20 heftiklich her ror unde ergreif das jungfrowechin irnde czoch es 
bi den harn biß czu dem mere do he es t6ten wolde. do sprach 
das demichen 'o Theophyle, waß habe ich gesündiget, das ich 
Ton dinen henden sterben sal?' der gebuer sprach 'du hast nicht 
kein mir gesundeget noch din Tater der dich met großen [197''] 

25 gelde unde met schöner kleidunge hat hi gelaßen.' do sprach 
das jungfrowichin met weinenden ougcn 'nä ich jo sterben sal, 
so bitte ich dich gfitlich, liber herre, das du mich lest gote an- 
rufen unde ime enwenig beten.' do he ir das erI6bete, do baet 
si en czu dem andermale, do sprach he 'nä maches nicht lang,' 

30 unde czugte uf sien scharfe swert. in der selbigen maße quam 
f ar snelliclich met eime großen huie ein schif, do wom schif- 
r5bere inne, di sagen das jungfrowichen steende an sime thode 
under dem swert« des gebuers. do schregen si met luter stimme 
'o du grusamer mensche, schone dien selbes! was wilt du be- 

35 ginnen met dem swerte? das iß unße roub unde unße gewin 



29. male doppelt. 

194 



WIHJ' j^ ■■ .. J,, 



iC* 



[198*] unde dn^darfirt das opper nicht geleisten«' do erschrag 
der Bchafff r unde flocli weg hinder das grab, aber di scbifröbere 
csogen eea dem Aver. nnde namen das. demicbin in 4as ^scbif . 
unde Regelten in gen8iife.meer..> .:. : \ . :;: 

': Der noch ging der schaffer weder her Tor unde sach, das ^ 
di jungfrowe weg' was genommen, do dangte he gote, das he 
ires thodes nicht schuldig wart unde nicht teilhaftig wart des 
großen lasters. .. also ging he wedder czu.dem boßhafügen wibe 
.unde spiachr^owe, ich liabe volbracht dien gebot unde din ge- 
heiße: halt mir was du mir gelabet hast' do sprach das boß- lO 
haftige wieb 'was sprichst du mörder unde du vorreter? wor ttmme 
sal ich dnen solchen mörder frie unde ledig machen? gee hen 
uf gens dorf unde warte' [198^] miner arbeit unde mache dir 
nicht einen czomigen hem unde frowe.' do der schaffer das 
horte, he derhub tnch unde ging sin straße unde hub uf sine 15 
hende kein dem himmele unde sprach 'o herrcgot, du weist 
das ich des lasters nicht schuldig bin. biß du ein richter in 
der sacher alxo ging he wedder in das dorf. 

Dor noch des andern thages, do herdochte das bdße wieb 
eine falsche beschönflnge irer boßheit, do mete si mochte ire 20 
bosheit Yorbergen unde sich konde beschönen, also sante si ir 
gesinde unde ire dinere noch iren fründen unde noch den ge- 
waldigen forsten der stat do di hem alle quamen^ do kleitte 
«ch das falsche wieb in swartcze demfitige einveldige kleidere 
unde ging met czustroweten harn, met offen kleidem vor der 25 
brüst, unde stalte sich czumale [199*] betrübet unde bekümmert, 
met weinenden ougen ging si uß der kammem unde sprach uß 
falschem hertczen 'o ir aller libesten früude, wist das Tharsia, 
AppoUonii tochter, gesteme in dem dorfe vor der stat von eime 
snellen sichtum, das sie anquam, gestorben iß, di ich habe do- 30 
selbigest laßen herlichen bestaten.' alzo worden di Üben forsten 
uude hem feischlich betragen met den falschen eiveldigen kleidem 
unde met dem falschen betrfipeniß unde weinen, alzo glöbeten 
si iren werten, dor noch des dritten tages do duchte di hem 
unde di forsten das gut sin, das si ir lißen machen ein schöne 35 
begrepeniß met eime reilichen gebüde, alze es großer hern ge- 
wanet was czu den gecziten, iren vater czu eem der en große 

195 



- .r*'^. 



tmmm 



Dig i t i zedby Google 



y T yiiji P ^Kj. if I 



1*^^ 



•^'- 






^ 

^^.- 



•5v*<. 



39HHi 



gfite getban hatte, gar schire wart das [lOO**] grab met dem 

gebttde noch alder gewanbeit bereit, nae bi dem meere, nicht 

^^;> , Teme *foii dem.igrabe liooride, irer czuchtmeiBteriime. dor jui 

wart alzo geschreben *di börger ron Tharso haben o^ericht das 

5 gebttde dis. b^repeniß tob ire bi dem meere der jongfrowen 
Thacede AppoUonii tbochter.' 

<}' ünder den gescbiohten qoamen di Bchifröbere czu der gtat 
ir^it : X ^ l- M^lenam. ^0 wart di jnngfrowe Tharua uBgesatczt unde wart 
v^^r:*- * bracht uf den maigt nnde ¥rart daselbegest cm koufe nOgebotten 

10 uf der mitestaet, noch dem alze czu den geczithen sete unde ge- 
wanbeit waB, das. man eigenie Ittte nnde Torbundene lüte vor- 
koufte. .alzo wart och Tharsia gesatczt nf Teilen kouf uf dem . 
mafgiejadder nf der mitestat under andern smelichen koufman- 
scbatcz. czu hant [200*] quam der oberste bummeister adder 

i5Vuffianer gegangen , der gewalt unde macht hatte ober di hum, 
di czu den gecziten nicht frie warn, Sünder si musten der hpm 
meist^e underthaen sien: der selbige waß Leninus genant unde 
wäfi gar ein gieriger man. di selbige cziet waß kein man noch 
frowe der Tharsyain keifen wolde, sunder der forste unde h^re 

20 der selbigen stat, der sach di jungfrowe an, das si gar schöne 

unde czu male sttberlich waß, unde beut um si czehen Schillinge 

^r- güldene phenninge. der bummeister sprach 'ich wil czwenczig 

scMllinge geben vor AJ do bout der forste Antinagoras drißig 

Schillinge, der. bummeister bout Tirczig. czu letczt sprach der 

25 bummeister Vaß iczlicher gebin wil, so wil ich jo czehen Schil- 
linge mee [200^] geben.' do wart der forste Antinagoras czomig 
unde sprach ^ich wil mich met dem buTcn nicht czenken, ich 
wil si en laßen koifen: dor noch wen he si in das frowenhuß 
f: :. brenget, so wil ich wol der erste sien unde wil czu ir ingeen 

30 unde wil ir das moitum benemen, so iß si mir alze ich si ge- 

kouft Tiette.' alzo wart Tharsia vorkouft unde von dem hum- 

li : meistere beczaelt^ der ließ si fuera in ein büß do he das geelt 

Tor ^31 gab unde beczalte si. dor noch liß si der bummeister 

fAem in ein pallas, dor inne waß gemacht ein nagket mannes 

35 bilde, das hatte gar ein groß menlich gemechte, scilicet einen 



2. nich. 24. letcz. 

196 



r ^y 



D i y i l i ieü l y 



i^ 



O 






55 



4. hcylygtvm heylykeyt. 8. der h. 13. gebor. 23. phfyfen. 
bytte. 

197 



^.y}>^. 



grofien pint, der wafirron golde onde waß gecziert met edelem 

gestheme. do sprach. der. ruffianer adder Immmeister ^do bete 

an di heilige mayestatonde das heiligtAmlV do sprach Tharsia :/ 1 

Hch, habe:,niwerldel^lllch heiUgtam:an-.I20ig g^^ o liber :i;,^-7r 

herre» bist du ein bAi;g«r von Irapsaces? di «eibigen börgere 5' ' "Cx 

phlein dn sfllch hcSUgthnm an.^u betene." czu hant spiach -^-Xn^ 

der roffiiäier ^o da flrtüDmperinne, weifidu nichti das du bist in '\y^-^^. 

das hufivnnde in idi^^alt des hummeisters geTallen?.der ifi 

ein ging M▼isch^mal]L^i>äo.das horte Tharsya, do erschrag si ; '\ 

das alle ir lieb czitterle onde bebete, nnde Tiel Tor sine f&fie lO 

unde sprach 'o über herre, schone nüner jungfroweechaft nnde 

knm mier-ezu hfllfel ich. bitte gar demfiticlich, das du minen . . ^ 

kuschen lieb Ton edeltf. .gebort nicht leest met dem unkttschen 

namen unde werke beflegken.' do sprach der ruffianer 'ach du 

stumperinne^ du salt Torware wißen^ daz keinerlei weinen adder u 

beten adder fleen hilft kein der boren meistere.' alzo rief he 

OEU im {201^] den Toit ober di jungen hum unde sprach 'nim 

die hen unde 8tofi.si in eine kammere unde czire si unde «mügke -^^ 

se unde ruf offenbar uB: wer Tbarsye czu dem ersten das moit» 

thum behimmety der sal ^eben.eine halbe marg guldes, dor noch 20 

iczlicher einen gttlden.' der humvoit thaet alze im sien meister 

gebout dor noch an ^em dritten thage wart Tharsya in das 

hurhuß gefurt met phifen unde baßunen, met einer großen me- 

ninge des Tolkes das Tor unde nach ging. 

Czu hant quam der forste Antinagoras, der hatte sien hobt 25 
vordagket unde ging in di kamere Tharsie unde slouß di thoer 
nach im veste czu unde satczte sich uf ir bette, do tiel im 
Tharsia czu fuß unde sprach met weinenden ougen 'erbarme 
dich min^ aller libester herre! erbarme dich mien [202*] unde 
schone miner jogent, miner juDgen tage! ich bitte dich durch so 
den lebenden got , das du mich nicht beflegkest met dem boß- 
haftigen werke der unkuscheit. nü bore unde vomim mine große 
faerliche gebort unde min große ungevelle unde klegeliche un- 
gelttgke disser armen enelenden jungfrowen.' alzo hub si an unde 






Digitized by 



Google 



1 



wmgs. 






► v,.,' 



^-.;:?.' 









a»5 



56 



sagete im alle geschiebte unde gevelle Ton irem vatere unde 
Tön der mater unde och Ton irem ongevelle. do das alles horte 

' Antinagoras^-do 'erschrag he unde 'schemete sich in im selber, 
das im sine -ougen öbergingen Tor yamere, unde sprach ^stee 

5 uf^ Tharna! ich weifi wol, das wir sint alle mensclien nnde 

wifien nicht wafi nnß wedervam mag. ich habe och eine tachter 

Ton miner -liben ftowen di verstorben iB, bi der ich och eins 

/^ Bfllchen Törohten 1202^] muB.' also gab he ir Tircsdg gfildene 

phenninge-^dC' sprach 'sich, frowe Tharsia, ich gebe dir nach 

10 meer wen dine jungfrowschaft uJBgebotten iß. bitte nfl di andern 
och alzo lange bifi daz du kondest erlöst werden.' do sprach 
Tharsia 'mef:rweinenden ougen 'o Über herre, ich danke diner 

' gftte unde Utte dich," das du nimande sagest waß ich dier ge- 
soit habe.' Antinagoras vorlabet das noch czu sagene unde 

15 ging von ir met weinenden ougen. 

Czu haut begeinte im siner gesellen einer der och czu der 
Tharsia wolde geeny unde sprach 'wi stalte sich di nuebrut?' 
Antinagoras entwarte gar kartcz 'si konde nicht baß.' czu haut 
lif der selbige och in di kammere czu Tharsia. Antinagoras 

M Tolgete nach unde bleib vor der thöer steende. der junge ge- 
selle thaet die [203*] thöer veste czu unde sprach 'sage mir, 
Tharsia/ wie vil gab dier der junge man der bi dir waß?' di 
dime sprach /yircaug phenninge.' do antwarte der junge geselle 
'eya, he solde sich geschemet haben, he iß rieh unde iß edeler 

-25 gebort, he bette dir wol mocht me geben, ein gancz phünt, das 
bette im nicht geschat.' Antinagoras horte das unde sprach in 
im selber ^jo du mer gibest, so du serre weinst' dornochnam 
die jungfrowe das gelt von deme jungen gesellen unde viel im 
czu fuß unde herkloite alle ir yamer unde leit unde ungevelle 

30 glich alz sie kein Antinagora gethaen hatte, alzo wante si sin 
gemite von der unkuschlichen bozen libe. dor noch sprach der 
jungeling *stee uf, frowe! wir sin alle gebrechliche menschen.' 
do sprach di jungfrowe 'o liber herre, ich danke diner gfitekeit 
unde ich bitte dich , das du nimande sagest [203**] was ich dir 



3. erscrag. 
dyer junge. 31. 



9. phfennjnge. 
boze. 



17. tharsan. stalte doppelt. 23. 



19S 



ww^a^ 



o 



gesoit habe.'^ cm liant ging he nfi der kamere unde rant Anti^ 
nagoramhi vorne: der stont unde laebte einer, do sprach der 
jnngAiitig ^du bist wol ein berlicher manl kondest du nimande : 
gehab<ni;' deme. du "dine Irenen gesehanket betest, wenne mich 
all^e?^ ako gäobetan n bmde, das n der jongfrowen heime- 5 
'Udi^ mdit 'meldenr/wolden; alzo be^ doselbigest unde 
sagen unde erkanten «Ile di do hen in gingen, das si di jong- 
frowe 4>egabeten ünde* fangen weinende Ton ir, alzo daz si ire :" 
kttsehet^noch behaiden^Mte; ' - .^ -v, i ; j?^, ?-> "; 

Oeu letczt quam sie her vor unde brachte das gelt der hum io 
meistere unde sprach' 'se, do hast du das loen unde das geelt 
miner -jungfrowschaft! do das horte der hum meister, das si 
noch jungifrowe 1204*) 4inde kflsch bieben waB in dem hurhuSe, 
do sprach hefhabe einen guten mut unde bifi umbekttmmert 
unde erwirb noch^vil ine. och, kaust du iedzo vil erwerben an 15 
der jungfroweschaft,.so werst du mir vil mer erwerben wen du 
CKU -einem wibe gemacht w^«t' also rief he sinen knecht, der 
hum voit, unde sprach 'du meinst, das ich alzo gar unvorstendig 
bin, das ich nicht wisse das^Tharsia noch sie jungfrowe. ich 
sage dier: kau si mir an der jungfroweschaft alzo vil erwerben, 20 
80 wert si mir yil mer erwerben wen si czu einem wibe gemacht 
wert, nim si hen unde ge met ir in di kamere unde benim 
ir: das moitum unde di küscheit' czu haut fürte si der hum 
voit in sine kamere [204^] unde sprach Tharsia, sage mir di 
warheit, ab du noch jungfrowe bist' si antwarte 'ich bin jung- 25 
frowe alzo lange alze got wil.' do sprach der hum voit 'wo 
kummet das geelt her das du alzo erworben unde gegeben hast 
mime hem?' do viel im Tbarsia czu fuB unde sprach *'o Über 
herre, kum mir hflte czu htllfe, einer endenden gevangenen kö- 
ninges tochter, unde beroube mich nicht alzo gar yemerlich miner 30 
kflscheitr alzo hub Tharsya an unde erkloite czu male klege- 
lich ir große ungevelle unde ungelügke noch vil yamerlicher 
wen si vor gethaen hatte, do wart der knecht beweget in barm- 
herczikeit unde sprach 'min herre der hum meister iß gar ein 
gieriger man, ich vörchte du kanst nicht jungfrowe bliben.' do 35 


















1: van. 10. brach. 



17. ksech. 26. voy. 

199 



27. ged. 29. gerangene. 



•frwfin 



o 



i 



'=-- ■>, 



- . - ■ 58 

sprach di jungfrowe./ich wil minen aller [205*] grÖBten flies 
thuen. ieh bia geUert in den Men kttnsten, ich kau uf der 
halfen unde uf - d» rotten epilen unde of der lyre. färe mich 
mome ut den fridn mai;g;t do di stAle unde benke dernöhtere 
6 nnAt dar gewaldigen steen, do allerlei yolgczosamene kommet: 
do "vril ieh g^ruehen alle miner knnst unde wisheit, met redene^ 
unde sprechene. ieh wil vorgeben fragen unde antwart uf aller- 
'f^'^^a. ^i* <' ^^ >daa«mir. wert FOigdeit^ undejril «ime iczlichen uf dne frage 
^^>v>-.' ; ^ unde vorlegunge^wislich antwartea^ alzo: wil ich wol sameiii. 
10 geelt unde guty ^ ich mine Jungfrowschaft erlöze unde behalde 
. umyorseert* der knecht volgete deme rathe der jungfrowen 
Tharsie unde ging .-met ir uf di staet do gemeinekUch allerleie 
3"^,^' * "- Tolg OEu^ {205^} samene quam, do das sach Tharsia, das so 
l/\'. . ^nicherleiiYolg cxulief, do waß si ezu male gespreche unde 
16 gebruchte irer kunst unde wiBheit, unde gab vor manicherlei 
wifie frage unde berichte och allerleie kluge fragen unde retczel 
di ir wördeii..yorgeleit do von erhub sich groBe rede under 
dem Volke von der wifieit der jungfrowen Tharsie, unde alles 
: •'. , yolg gewän-si ezu male lieb, ako das si frowen unde manne 
^ 20 gar herlich begabeten* Antinagoras der forste ober di stat, do 
he erkante unde horte di große wißheit unde kunst der jung- 
frowen Tharsie, do gewan he si alzo lieb alze sine eigene tochter, 
-< ., unde b^abete den knecht bisunder flm der fromekeit wille, das 

he di [206*] jungfrowe wol bewarte, alzo selbigest samelte Thar- 
25 sia yil geldes das ir gegeben wart Um irer wißheit unde kunst 
wille. ...... 

Under den goschichten, in dem funfczenden yare, quam 
AppolloniuB Tyrus/ Tharsyen Tater, kein Tbarsum unde wolde 
besfichen sien übe tochterchin Tharsiam. do he n& ging in di 
30 staet, do bedagkete he sien hobt, das en nimant solde erkennen, 
das he also u^gestalt waß, bertecht unde umbescbom. alzo 
ging he ezu dem büße Strangwilionis, ezu sime alden werte, 
do sien Strangwylio geware wart von vemiß, do lief he ezu male 
czowelich unde snel vor hen ezu siner hußfrowe Dyonisiade unde 






»;u;- y 






V 7 , 



*^ f 



15. gebrach. 21. wyßhey. 23. knech. 27. Tnder der den. 
30. sol. 






Uiyiuzüu uy _ 




59 



>.-£''X-- 



-•^-.'^.^--'^"' 









sprach 'du liaBt mir Tor [206^j wäre gesoit^ Appollonios sie nf 
dem mere vorturben: nn kumet he onde wfl one tochter holen, 
waß wol^iwir nfl.Bprecbeii Ton Birne kinde das he uns bevalen 
hattet'^f4o ^pi^ach das fsdsohe h6^ wieb 'o liher*wert, erbarme 
clich mini ich bekenne mine missetaet: ich hatte mine übe 5 
tochter also lieb, das ich genne tochter liß abehendig brengen. 
Sander Tolge mime rate: wir wollen unseinveldiklich kleiden 
in^swaurtcze klieidece.nnde wollen klegelich^ weinen undespre-- 
.ehen,vdasi:si iß gestorben. Toneimesweren sichtum des magen. _ /--{S^^tif ^^ 
wen he das wert an uns sehen unde erkennen, so wert he uns to 
gl5ben.* . oeu hant do das b6ze wieb di wort gesprach, do ging 
Appolloniusccu dem huSe in. do he nu sach ir, falsche be- 
trfipeniß-unde [207*] ire einveldige kleit, do sprach he 'o Über 
getruwer wert unde wertinne, saget mir, wor ümme sit ir alzo 
betrftbet adder waB bedtiten di treuen unde das ir «Izo weint? 15 
ich Yörchte, das di treuen min sint unde min kint beczeichen/ 
das falsche ungetniwe-wieb hersüfte uB falschem hertczeu swer- 
lieh unde sprach /o got, wi gerne weide ich, das du von ander 
Iflten eryaem bettest unde* nicht von mir adder youininen werte, 
das .wir dir das. nicht dorften sagen I diue tochter Tharsia iB 20 
gar von eime snellen sichtum gesturben.V do das horte Appol- 
lonius, do erschrag he das alle sien lib czitterte unde bebete 
unde wart blaß unde. bleich an sime antlitcze unde stunt glich 
alze [207^] he vorstarret were. dor noch sach he das falsche 
wieb an unde sprach 'sint dem male das mine tochter vor kortzen 25 
tagen gestorben iß^ wo sin ire guten kleidere bieben unde andere 
ire köstliche gesmide unde geelt, das ich ir alles gelaßen habe?' 
czu hant brachte Strangwilio unde Dyouisiades das gerete, klei- 
dere unde czirheit, unde antwertens AppoUonio unde sprachen 
'du salt uns vor wäre gl6ben, das wir dir dine tochter gerne so 
lebene weiden bebalden haben unde weiden si dier wedder 
geben glich alze wir dir alle ir gesmide hi geben, och das du 
nicht darfst meinen das wir ligen, so habe wir di börgere czu 
geczttgniß: di gedachten die [208*] früutschaft di du en beczeiget 
hast, di haben ir laßen machen ein schone begrepeniß von ire 35 
bi dem mere, dir czu eern. das machst du noch besehen unde 
schowen.' czu hant do das horte Appollonius, do sprach he czu 

201 



D i y i i i züü üy 



4- 



O 






60 

sinen dinem kernet hen alle daa gerethe unde gesmide unde 

traget es in das Bchif. ich wil geen cza dem grabe miner tpchter.' 

do AppoUoniuB cza dem grabe quam nnde lafi di öberBchrift di 

alzo lute -'die bSrgere in Tharso haben dlB gebflde des b^grepe- 

5 nifi laSen nfrichten Ton Ire bi dem mere Tharsie^ der todtter 

: --' Appollönii, tlm der gAte willen di AppoUonios den boi^em be*- 

wist hat* , — do he di schrift gelafi^ do Torstogte he adder vor- 

^'<^ >J:\, . «^^ ^^ im selber, das he gar stille stont gar sehire {208*J 

f / V ■ - quam he weder eza im selber nnde eprach *o ir vormaledieten 

, ._, ^ 10 ongen^ kont ir jdA nicht weinen, n4 ir geleBen habet di ober- 

\^J"^'"\ schrift des begrepemfi miner liben tochter? 'o we mir nnde we 

-'Ji,:; nur^ kondet' ^ di achrift gelefien nnde kondet nicht di irenen 

'7'^/: :' Toigißen? -ich hatte gehoft, das ich mine tochter lebene fünde, 

.;' ' . ^^ si ifi aber vA gestorben/ alzo ging he wedder czn sime schiffe 

' \ ^^ nnde sprach czn den sinön Werfet mich hen nnder in den^gmnt 

j des Schiffes! ich begere nicht mer czn lebene, snnder ich weide 

das ich in dem wasser des meres TortQrbe, sint dem male das 

ich nicht wert bin nf der erde froide czu habene noch des claren 

tages licht czu seende.* czn hant legeten si en in den gmnt 

;..: . . : 20 des schiffes nnde segelten kein dcme [209*] lande Trypolym. 

: - Gar sehire Torwandelte sich das weiter unde die großen 

winde Torkarten sich unde treben das schif in das wilde meer 

durch manicherlei reriicheit unde schedeliche ebentttre. czu 

:^ letczt riffen ei gote alzo flißig an, das sich das weiter wan- 

25 delte unde treib das schif czu der staet Mytellenam. do si do 

hen czu quamen, do irowete sich der schifmeister czu male sere, 

linde alle das Tolg das in dem schiffe waß di slugen vor froiden 

; die hende czusamene. Appollonius erhörte di froide unde sprach 

%aß iß der schal der großen froide di vor mine hom kummet? 

' /, 30 do sprach der schifmeister Tierre AppoUoni, frowe dich! hüte 

*; iß, große herige czit, heilige kermeße.' czu hant bersüfczte 

Appollonius gar swerlich [209**] unde sprach 'alzo haben si alczu 

male groß fest adder kermeße, ane ich nicht' czu hant rif he 

czn im sinen schaffer adder sinen hovemeister unde sprach 

" y . 35 'niinem volke nnde alle mime gesinde iß es vordroßen genflgi 



6. appollonie. 



■ niji|i^^p| [^y 



Congl^ 



■ _jugi ) ij, [ Hi - I . u . .JJIW'JJ.^MPJMIJ.I I » ! .. . 



i^vs«'/-'.. : 



61 






":^iW^^^ 









das si einen 1>etrftbeten hem haben, docli das si nicht dörfen 

sprechen, ich hin kargnnde sorgreldig, so gib en czehen gülden, ' ^-[^^ 

das si keifen der ttmme wafi si wollen onde machen sich och :^^' 

MUcVnndebegeen/ das fest der lerchwiunge/ unde Törbuit 

alle mime gesinde, dasjnich nimant hen vor raffe noch keiner $ ' 

nicht .tzn' mir her ^ond^ gee: wer das Yorsftcht adder wer es 

tiinet, dem sollen sine knochen czubrochen werden* gescbietes . .^i^ 

abery <las^4Mn friman das thete, der mich riffe (210*] adder bi \'^^^n. 

dem namen tiente^^-der sal «ine friet verlorn haben.' do Tor- - j^^: 

wunderten si sich alle di das horten unde yomamen, das es alzo lo --It 

geboten wafi. dor noch koufte der schaff» adder hovemeister . . . \ 

allerleie das man in dem schiffe uf das schöne fest unde czu der , ' 5.^^^ 

froide haben solde, nnde ^brachte das in das schif unde lifi es > 7^:>. 

bereiten.! also trunken si unde assen unde warn rechte frAlich. ''''^:'^^^^ 

" ünder den gescMchten ging der forste der stat Antinagoras t5 
spatczim bie dem mere unde wart geware, das Appollonii schif 
gar ein schöne schif was, unde sach das di gesellen frftlichdor : X^ 

inne warn, do sprach he czu den sinen ^das schif behoit mir 
gar woL' do das di schiflttte [210*"] horten das he ir schif lobete, 
do baten si en czu irer^ertschaft unde sprachen 'werdiger herre, 20 
edeler forste, werdiget uch unde geet czu uns in diB schif.' do 
was der herre Antinagoras gar dem&tig unde gar gutwillig unde 
ging czu en in das schif unde aB unde trang met en. dor noch 
leite he uf czeen gflldene phenninge unde sprach Hch wil nicht 
met uch fim sfiB gössen haben.' do sprachen si %erre, wir haben 25 
dich nicht in sttlcher maBe czu uns geladen, sunder du soldest 
das billich czu eem genomen haben.' 

Antynagoras der sach, das si alle glich unde eintrechtig 
warn unde konde nicht erkennen, welcher der oberste under en 
möchte gesien. dor ttmme sprach he czu en 'ir esset unde trinket 30 
alle: wo iB den- [211*] ne der herre disses Schiffes?' der schif- 
meister sprach 'der herre diB schiffes liet in dem gründe adder 
in der thttffe des schiffes in leide unde in betrfipeniß, wenne 
he hat sine eliche frowe uf dem mere Torlom unde sine libe 
tochter hat he uf deme lande vorlorn unde begert alle tage 35 
uf dem mere czu sterbene in dem vinstemiB.' Antynagoras der 
herre sprach czu siner knechte eim, genant Arcionas 'ich gebe 

»08 



wmm 



o 



.'^^ 



v-^ * 



r^.*-^> 



■ m f w ^ ' j ' . ^^s^jfOffm^^mm'^'^^^^t^'i^^'^tf^^immf^ 



62 . . 

dir czwene phenninge, gee hen nnde sprich: der fönte diBer 
etat Antinagoras bit dich flißig, dae du her uffer geest ocu in nß 
dem TinstemiB an das Kchte.' der knecht anwarte ich inl nicht 
i/f^JT * ' vier phenninge" nemen das ich da« thete, ich wil ril libeir miae 
5 bein gantcz hehalden wen [211^ das si mir solden czabrochen 
werden, es ifi besser i ich gee nf czwen ganczen beinen, wen 
das ich sölde nf Tier csnbrachenen beinen krichen. sftche einen 
^T'^'-- .^- andern der'das thnn wil. unse herre hat ein sülch gebot ge- 
^^f- v :l satczf: wet in benimet unde her nf rftft, dem sollen crobrachen 

10 werden sine bein«' Antinagoras sprach 'das gesetcze hat he ober 
nch gesatczt nnde nicht ober mich, ich bin im noch nmbekant 
§^,J^' . sage mir wie' he heist : ich wil hen abe stien/ di knechte spro» 

• "';- eben %e heist AppoUonias Tyms.' do Antinagoras den namen 

^' ; : ^; horte, he dachte in im selber *die jungfrowe Tharsia di hat iren 

15 vater genant AppoUoninm.' alzo steig Antinagoras etliche stuffen 
;; - hen nnder. do sach he legene einen herlichen man, bleich nnde 

-^r.- hltiüy [212*] met eime langen harte in dem TinstemiB. den gmste 

he met liBer adder met heimelicher stimme, sprechende 'biß ge- 
gmst, A))polloni!^ '^0 das horte Appollonins, do meinte he es 
io were sineir knechte ein, nnde sach en gaf gmsamklich nnde gar 
heftiklich an nnde wart sere czomig. aber do he erkante, das 
es ^n fremde man waß nnde nmbekant, do sweig he stille. An- 
tinagoras sprach Tort me czn im Hch weiß wol, das dich sere 
wnnd^ ^iBs ich dich bi namen genant habe, dn salt wissen, 
. 25 das ich bin ein forste disser stat, Antinagoras geheißen, nnde 
bin knmmen ccn 4em mere das ich wolde besehen die schit 
under den habe ich erkant, das dien schif aller herlichest iß 
angericht, nnde habes groß gelobet kein <len andern schiffen, 
do das dien gesinde horte, [212^] do baten si mich czn irer wert- 
30 Schaft: do aß ich nnde trang met en gar wüliklich. dor noch 
fragete ich si, wer ein herre were ober dis schif. do berichten 
si mich nnde sprachen 'he liet undene in dem schiffe in großem 
leide nnde betrftpeniß.' das selbige sehe ich n4 selber, laß dir 
das wol gCTallen, das ich czn dir knmme. stehe nfl nf nnde 
35 gee uß dem TinstemiB an das schöne tagelicht, nnde iß unde 






304 



Diaitized bv 



Google 






68 



thring met'^en dinen unde erquigke dich weder , imde hoffe * 
ezu gote: der mag dich noch dem grofien leide unde. betrapeniß 
eere erfrow«?--:- v-'v-'^V- '^. ■■'"'•' ^.' :-'. -- ••?..->♦";•. r.- -'-: 

"^ Api^enius 'was-yamere mide leides fiil nnde 'hnb nf gien 
hAbf unde :«praeh' Hiber herre> wer du bist, gee hen unde iB 5 
imdeihring met den minen gUch alzetnet den^inen. ich bin \ 
: Ton yamem nnde Ton4eide alzo ge- [213*] j)inegety das ich nicht ^ 
mag^'esi9«i^neeb-<tiuifcm><ande*^]^^ liber ein aterbene \-'- 

wen csQ lebene/; alzo ging Antinagoras her nf unde afi nnde ^ 
trang. met den gesellen unde sprach Heb konde dem manne 10 
nicht alzo vil gesagen unde geraten^ das he ginge her. ror an 
das liechte» ich weifi nicht iiraB ich thu/ das Ich ^n möchte ^ 
bewegen Ton dem ^rmmtcze nnde willen destodes. doch Teilet 
mier eins in minen sin/ czu haut sprach he czu dme knabeiT 
'gee hen lau der hum meistere; czu dem hiffianer, unde sprich i( 
das he mir sendevdi dime Tharsiam. ich weiB das di wol ge- 
lart iB in den frien kflnsten unde ifi czu male einer lieplichen 
sfiBen rede unde gar gespreche unde iB gar lieplich an czu 
sehende: di mag den herlichen [213^] man vormanen unde herr . 
weichen sin gemftte,^ das he nicht alzo yamerlich sterbe.' 20 

Czu haut dd das der ruffianer Tomam, he torste es dem 
hem nicht vorsagen nnde sante Tharsyam hen czu im^ aber un- - 
gerne, do Tharsja quam czu dem hem Antinagora, do sprach - 
der herre.czu ir ^ine libe tochter, di wiBheit diner könst unde 
klugheit ifi hie not unde ntttcze. köndest du den hem disses 25 
BchiffeS; der do sitczet undene in dem Tinsterniß, alzo getrösten 
in dem betmpeniB das he sins leides vorgeße! he iß betrübet 
ober sine hußfrowe unde sine tochter, die he beide klegelich 
Torlom hat. ich bitte dich; das du en köndest herweichen unde 
Tormanen, das he weide her vor geen an das klare tageliecht: dO 
[214*] das were ein werg der gfitekeit; wen sich gotdes menschen 
erbarmet gee nu* hen under czu im imde thuch din bestes, ab 
du en köndest bewegen, wen du das volbrengest, so wil ich dir 
geben sechs Schillinge pheüninge. lichte mag en goterloßen von 
dem yamere durch unße bete unde arbeit iß das du es toI- 35 
brengest^ so wil ich dich lößen drißig tage frie unde ledig; das 
du dich diner kflscheit daste serre adder baeß machst gefrowen.' 










•""vr 






-Bigitfz ed tiy 



Ciöogle 



?W" 



!J;JA P ^.. 









»r ^ .'V 



^r^:»7' 



Do das borte Tharsia, do giDg si gar torstiklicb hen under 
unde graste AppoUoniam lieplich met lißer stimme onde sprach 
'biß grftBety da werder man, wer da bist! frowe dich onde fro- 
logke Ton ganczem 4iertczent eza dier klimmet nicht ein öflfen: 

5 [214^] bar wieb; -^ dich grfist eine unschaldige jangfrowe, die 
ire kusche jnngfroweschaft in großer verlicheit ande in engeeten 
unde nftten behalden hat nmbeflegket' do si das gesprach, 

; dp hc^gimde si gar.lipUch met heimelicher stimme wißlich cm 

^'vsii^ne :;•-:: > ''.:fj^^< - ■ "r-: f -:■ . - 



to 



i6 



,^^ 






20 



t 



; 45 



30 



35 



/^ ,p^, sordes.^^radun' et sordis tansda non sum^ 

:.,^ :r siefU rasa ,^hus neseU compungi fnucrane. 

yrlj' ,.pyrate meTrapiuni, gladio /erienies iniqui. 

^"V vehdüa lenom, nynquam violata pudore. 

sed fletus et laerime out luctus de amissis Jnherent* 

' nulla me nohilior esse posset^ si nassem parentes, 

. . regia sum -gradu^ gener asa, sed unica stirpe , 
prapagata priar. qffida, dea medionie, 
• perdita matte licet iandem quandoque letarL 
stringe mado lacrimas^ curasgue resalve dalariSi 
redde celo fadem pectusque extallas ad astra. 
praspieiat. deus amnipatent, qui nan sinit esse 
cassas et vanasjusti lacrimas speculando. 

[215*] Czu dtttschczr 
... . 4n ungewissem gelQgke czi ich hen unde her, 
noch hübet min hertcze boßheit leer, 
glich alze di rose in dem dorne steet, 
di doch kein scharf swert nicht Torseert 
di schifrAbere mich weg rügten 
unde mich von dem scharfen swerte czugten. 
dem hummeistere wart ich balde vorkouft 
noch des landes sete unde louft: 
mine reine kttscheit ich doch emerte. 
groß yamer unde leit mich beswerte, 
weinen unde grinen hatte ich erkom, 
dor ümme das ich di mine hatte vorlom. 



10. sortes. 
Ugiosa gradu. 



•,:, 



consorcia. 12. iniquo. 
19. doloris fehlt 
. • 106 



14. aut lucius fehlt. 16. r#- 



Digitinodiby 



Co. 



-. I 



o 



" ... o ^ x'.. ^ - - ' - - . . . 



65 



b wi gar edele möchte ich denne sien, 
- wen ich herkente di eldem mienl 

Ton edelem stamme bin ich geborn, \ 
^, :*.. rl en einiges killt, aß erkom. - ■ . V.- 

V " do ich Toni miner muter wart gebom, 5 

v^o^ 'do wart mnf dem mere vorlorn: 

wQii ich die noch sölde schowen^ 
1*5. ;. . . des möchte ich mich gar sere frowen. - 
V-^ . ,eya, Adder^erre, wer dubisty cZ.i^ . -> - „ 

Torgifi dins weinens czu disser fiist, to 

1215*] laß alle dine große sorge vaem 
\ :: nnde setCKe k»Q gote dinen waen. 

. . -^ ^ ' heb ^en gesiebte frölich ^{ 
>\' nnde din herleze kein himmelischer czacht 

ich sage dier/ recht ane allen spot, ; 15 

'^ das der ewige bimmelische got - 

':^ ^ des gerechten menschen trenen wil belonen 
met der ewigen himmelischen krönen. . 
he wil sien betrApeniß gerne ansehen, 
das im dor noch froide mag gescheen.^ 20 

Dor noch do AppoUonius horte di wislige nnde klfiglige 
rede Tharsie der jnngfrowe, do herhub he sien höbt onde sach 
Tharsiam an nnde sprach 'ach unde ach, wie lange vechte ich 
in minem gemftte unde ungedult! ich danke diner wisheit gar 
flißig, das du mich getrost hast in mime leide, geschege, das 25 
mine ding besser worden, so weide ich dar [216*] an gedenken, • 
wen ich min königrich frölich entphangen habe : wenne ich Tor- 
neme wol, das du von grossem edelem gesiechte gebom bist' 
alzo gab he ir czweihundert pbenninge unde sprach 'nim hen das 
geelt czu lone glich vor das alze du mich an daz tagelicht ge- 30 
bracht bettest gee nfl frölich weg din Straße, ich wil nicht das 
du mer czu mir kttmmest* 

Die jungfrowe Tharsia nam daz geelt unde ging yon im 
unde wolde weg geen. do sprach der herre Antinagoras 'Thar- 



6. Tolom. IS. gesich. 14. Es stand hynunelischen Infi; für dureh- 
striehenes Inft ist csocht von der Band des Schreihers Übergeschrieben. 
23. an fehlt 2S. du fehU. 

T. 1. 107 5 



>■•' ■ 



-■^" 



Digitized by 



Google 



ummin^ i i iiiB 



66 




sia, wo geest du hen? kondest du dem manne nicht alzo tU 
gerathen nnde gesagen^ das he eins andern gemfites wörde unde 
thötte sich selber so yamerlich?' Tharsia antwarte ich habe das 
beste gethaen alles das ich konde; do gab he mir czweihundert 
5 phenninge nnde baet mich, das ich weg [216**] ginge> ich hette 
im sine pine nnde sin leit Tomflet* Antinagoras der herre 
sprach 'sich; Tharsia, ich gebe dier vierhundert phenninge, nnde 
ge wedder czu.im unde gib im sine czweihundert phenninge 
wedder unde sprich ich begere nicht din geelt noch dine gäbe, 
10 sunder. ich begere din heil unde selikeit in froiden." 

Czu haut ging Tharsya hen under czu dem betrubeten manne 

nnde satczte sich bi en nnde sprach 'sint dem male das du in 

dem betr&beten vinsterniB bliben wilt, so erl6be mier das ich 

met dier reden mag unde czu sprechene möge kummen. iß das 

IS du mine fragen unde vorlegunge ußrichst unde ußleist , so wil 

ich mien straße geen: berichst du mich aber nicht miner frage 

adder retczel adder Sprichwörter, so wil wil ich dier din [217'] 

geelt wedder geben unde wil mins weges geen.' AppoUonius 

der wolde sin geelt nicht weder, sunder wolde hörn ire kluge 

10 wiße rede unde sprichwörtere, unde sprach in minem betrubeten 

leben iß mir keinerlei behülflich noch tröstlich, wen weinen 

nnde weklagen iß mir das gemeinste, doch das du dine froide 

ederst, so frage was du fragen wilt, unde gee denne dien straße. 

alzo 'bitte ich dich, das du mich leest min yamer haben met 

25 weinende unde weklagene.' do hab Tharsia an unde sprach: 

est domus in terrfs clara que voce, resultat, 

ipsa domvs resonat^ tacitus sed no?i sonat hospes. 

ambo tarnen currunt, domus eius et simul hospes, 

si rex es, ut aü, nil prudencius age: 
30 convenit hec sohas, et properabo rtas. 

Czu dtitschcz: 

ein huß uf der erden schriet, 

der wert dor inne gar stille swiet. 

si loufen beide ane allen haß. 

[217*^] sage, edeler herre, waß iß das? 

13. yyDtemjl^. 25. hut. 26. quaeque, 27. et für sed. 30. 
Biess Räthsel s. Anthologia latina ed. Riese pars I fasc. 1. p. 190. nro. XI« 

306 



Dinitized hv 



GooqIc 






67 



birt du dn köning^ ein, edel man, . . 
' BO weist dui/waß difie frage kau« 
kanBt du das nfl recht Torsteen^ . 
- flo mag ich bülich von dier geen.' - v^ -.y ' : v- : -t :% 

AppoUonius richte doh nf unde sprach 'das diu nicht darfst ^ 
aneinen ^das ich •lige^'^sd' iwü ich dir dine frage herichtM: «das ^ ' '!^^" . 
3iuß uf der erde ifi -dn fließ adder ein iczlich wasser; der wert 
in idem^^hnfie d& deüy'&ch .in 4em -wassere^ 4i loufen beide^ ;> ->; \ 

'^er fiseh unde das fwassar,l .- * - ^. :•. ^ ^- • ., . ' ; > ^> 

Dor noch sprach aber Thanaia: 10 :: *" 

'. '" duteii amica det^ ripe vieina profunde, T - ^- / 

>*^ ;■ suave canensMtuiss nigra perfusa colorCj' ^* ' ^::* 

''nupew'um'Ji9igua9 fiigiti$ modulata magistrii* • , ^ .. \, x 

Oeu dtttschcz: -y 

*i<A »ehe bi des wassers Unde -' * I5 

do steen des. wassers gemeine fründe. 
. wen di czu.der hochcsdet werden g^rt:.' 
: unde werden ^«net vingem gerurt - 
durch den -mflnt met meisterlicher haut, 
[2 18'] so geben sie sfißen frölichen klang.' 20 

AppoUonius antwarte unde sprach 'die frflnde bi dem was- 
sere iß daz rAer do man dfirch phift; das phiffen iß der fr61iche 
klang/ 
: Dor noch sprach aber Tharsia: 

longa feror velox formosa fiUa silve, 26 

mnumera panier comitum siipata caierva. 
curro vias mulias, vestigia nulla relinquo. 
Gzu dütschcz: ' . 

'ich werde lang unde schdne uB erkoern 

unde bin doch in dem wilden walde gebom. 30 

geselleschafl bin ich wol gewert 

ich loufe serre wen ein phert, 



11. amicicia ripe profltnde vicina, 12. sermone* 13. ligwa, ma" 
gistro. Das Räthsel steht Anthol. lat p. 188 nro. II. 14. Die Worte 
CSU dfttichcs fehlen hier und bei den folg^äen Räthsebi, 18. Tygem. 
25. longo. 27. Anthol. lat. p. 190 nro. XIII. ' 32. phfert 

309 6* 



Pigjti^Qd t"^ 



Google 



68 

ich loufe gar manichen weg 
ane brügke unde ane steeg. 
ich loufe gar geringe, 
dag wege nimant vinde.' 
5 Do sprach Appolloniae 'o libes kint, were es billich das 
mir das czemete, ich weide dich wol lernen das du noch nicht 
weist doch wil ich dine frage nicht vorswien, piS"*] ich wil 
dor czu antwarten, das ich das geelt nicht darf weder nemen. 
mich nimmet wunder , das du so gar grofie wisheit hast unde 
10 bist noch sere jung, dine frage lut ako: der lange schAne ufi 
erkome iß das schif met sinem mastboume: wen das der wint 
tribet, so löuft es gar sere. sine geselleschaft, daz sin di Ittte 
in dem schiffe, «ine wege kan man uf dem wassere nicht er- 
kennen.' 
15 Dor noch rette Tharsia aber me unde sprach: 
per totas edes irmoxius ignis oberrat 
est calor in medio magnus quem nemo veretur, 
namque nuda domus^ sibi nudus convenü hospes. 
Gzu dtttschcz: 
20 'ein hufi iß aller czirheit loß, 

der wert unde gast sint beide bloß, 
dor inne löuft furige hitcze hen unde her, 
das iß alles der geste begeer.' 
Do antwarte AppoUonius [219*] unde sprach Ven ich min 
25 yamer unde min leit weg leite unde ginge in eine badestabCi 
dor inne iß keinerleie mer, wen di hitcze löft hen unde her; 
der bader sitczt nagket dor inne met den gesten.* 
Tharsya sprach noch me: 

mucro nUchi geminus ferro convincifur unco. 
30 cum vento luctor^ cum gurgile pugno profunde. 

scrutor aquas medias, ipsas quoque mordeo terras. 
Czu dtttschcz: 

'ein swert hat czwene czanken, 
was es helt, das kan nicht wanken. 



17. magnus fehlt. 18. Anthol. lat. p. 205 nro. LXXXDL 29. mo. 
31. Anthol lat. p. 199 nro. LXI. 

JIO 



ninitJypHihui 



■ jJJliWUVi.g W TC.' i 'H ^ ^.:v9mAr.. 'i- Mf^riM-*^ " '" ^^m 



• - % 



69 



es heu striet kein dem winde, - . 
'. kein dem wassere Tioht es swinde. : 

' es reicht in des Wassers grunty ' 

'- do. von wert di erde vorwnnt/" - 1 .; - ; ' " - ^^ 

Appollonins spraeh'/wen ick in dem schiffe sitCKe, so werfe 5 ' i;v 

ich den angker in des' Wassers grftnt, so grifen die czanken in ! :^"^' 

di erde, so muß das schif stille steen vor wassere unde vor "t;. 

windet'-."- •;*-: ; ..u>s j^" .' •.■.■■..;.■;. ; ■ :.. ■ j'-. .-.'^_!^^ 

- [219^ Dor noch sprach Tharsia: ;;,,'- • \V:^'^J^- 

ipsa gravis non sum^ sed ague michi pondus mhereU 10 " 

viseera tota tumeht patuUs diffusa cavemis. ' j :-^'' 

Geu dtttschcz^ ' M ; . • v-^; 

i " ^raet nü, herre, waß iß das: "^ >^^» 

ein Iftcherecht lichte vas; ; ; :X 

sine adem können wasser behalden. 15 ' •: ; ,:7v 

drfigket^man das vas, es gibet das wasser balde.' -* 

Appollonins sprach 'ein swam iß czn male lichte unde iß 'i^^ii.^ 

ful löchere, do nch das wasser wol inne vorbirget; wen 
man aber den swam drfigket, so gibet he das wasser gar 
lichtlich; 20 

Dor noch sprach aber Tharsia: 

est quedam mala peregrina certa figura. 
intus est putehra^ dimni sideris instar, . 
gue nichil ostendit, nisi quod se viderit ante. 
Oiu dtttschcz: • 25 

'sage mir, wase figure das iß: . 
si czeiget recht, aber ungewiß; 
si iß alze ein steme ciaer, 
das antUtcz czeiget si, das iß war.' 
[220*] Appollonins sprach 'ein spigel der iß eine schöne 30 
figure. he czeiget das anüitcz des menschen das doch in im 
nicht iß, adder ander ding das uß im iß: dor ümme mag he 
heißen ungewiß.' 

Tharsia sprach aber me: 



-N, 'Vi;*.; 



10. michi febh. 11. Anthol. lat p. 200 nro. LXm. 24. tddet. 
S. diess Bdthsel Anthol. lat p. 201 nro. LXEE. 

111 



D i g i t i zod by vJ 



70 

guatuor ,eguüles currunt ex arte sodaUs, 
sie quasi certantes, cum sit labor omnibus unus^ 
et properant pariter nee se conjungere possunt. 
Czu dfltflclicz: 
& ^erre, wilt du mir das sagen : 

Tier gesellen glich noch enander draben, 
einer den andern sere joit, 
keiner dem andern hat entczoit 
ab einer dem andern nachsucht, 
10 doch keiner von dem andern wicht' 

Appollönios sprach ^an dem woine loufen vier redere. ab 
sie wol alle gliche sere loufen, doch kan keins daz andere er- 
loufen adder ber&m.' 

[220^1 Tharsia sprach: 
15 scandimus ad celum, quo tendimus alta petentes 

et sumus herentes per nos comtant^r ad auras, 
concordi fabrica quas unus continei ordo. 
Czu dtttschcz: 

'du bist, herre, ein wißer man, 
20 dine wisheit mich berichten kan: 

ab der mensche hoch stiet 
unde kein dem himmele niet, — 
habe ich mich recht vorsunnen, 
so kan he dor in nicht kummen. 
25 he stiet uf in di lüfte 

uf eime ordentlichen gerttste. 
do mufi im ane genftgen, 
he si behende adder ungefüge.' 
AppoUonius sprach ^di stuffen an einer treppen adder an 
80 einer leitem, di geen glich uf in di hege kein dem himmele: 
dor uffe stiet man hoch in di luft' 



3. AnthoL lat p. 203 nro. LXXVII. 10. Die Worte von dem andern 
^cht sind von demselben Schreiber am Rande sttbstituiert für ursprüfigliches, 
nun aber roth durclistrichenes : den andern recht begryft. 15. nos minus, 
16. ad fehlt. 17. ffabrica concordi. — 5. diess Räthsel Anthol. lat p. 203 
nro. LXXVUI. 29. eyne. 31. luff. 



^ 



Digitized by ' - 



>m ..jiiw > ■■ ! ■ ■ ■■ ^ ' S 






71 



Tbarsia sprach me: 
non sum juncta comis nee sum nudata capillis. 
intus enim michi crines sunt quas nan videt ullus. 
[221*1 megue numus, miltunt iterum manusgue remittunt. 
ft 

AppoUoniufi spracli 'die habe ich gehat in Pentapoli do ich 
waß Bchifbröchig worden; do ich wart des köninges frttnt unde 
nam sine tochter, die Torsmaet waß di wile si nicht czöppe hatte, 
dor noch wart si gantcz TorlaBen/ 

Dor noch do die jungfrowe Tbarsia tu kluge unde wiße frage i<> 
Appollonio Torgeleit hatte, do stont si nf unde viel im met beiden 
armen Um sine hals unde sprach 'eya liber [221*"] herre, wor ttmme 
unde wi lange wilt du dich alzo swerlich quelen unde pinigen? 
ich bitte dich flißigi das du herhörst die bete einer endenden 
jungfrowen. ich erkenne das du gar ein kluger man bist, es ist i^ 
schände das du alzo sterben söldest der almechtige got mag 
dir dine hußfrowe wol weder geben unde kan wol schigkeni 
das du din tochter och gesunt rindest hif ümme erhöre mine 
demütige bete.' alzo ergreif en Tharsia bi den kleidem, glich 
alsi en her vor czien weide, czu haut wart Appollonius czomig 20 
unde stieß das jungfrowichen met den fuße, das es hen viel 
ober eine bang das si ir kni czustieß das ir das blut dor uß 
floß, do begunde si gar sere czu weinen unde sprach 'o alle- 
mechtige himmelische gewalt [222*] gotis, wor ümme pinegest 
du mich endendes unschuldiges meidichen met manichem yamer 25 
unde großem leide von minen jungen tagen biß czu dißer cziety 
Ton der cziet miner gebort in der wigen uf dem mere, do ich 
mine Übe muter in sülcher kintbeit forlouß, di in dem schiffe 
starb vor großer kelde unde wart in daz meer geworfen, das 
si uf erden das begrepeniß nicht gehaben konde: alzo weiß so 
nimant, ab si iß czu lande kummen in dem schrine do si min 
Tater in geleit hatte in iren kleidem met czwenczig Schillinge 
güldene phenningen. dor noch wart ich armes endendes mei- 
dichen beTalen den ungetruen falscheu lüten, Sti'angwilioni unde 



4. Anthol. lat. p. 199 nro. LIX. 5. Für die fehlenden deutschen Verse 
8 Zeilen Raum gelassen. 13. wi fehlt. 24. allemech. 

218 



D i y i l i zu ü Uy VjOQG^IC 



L 



72 

Dyonisiade siner falschen hußfrowen, [222*"] met schAnen kleidem 
unde met großem gelde unde gesmide: dor ümme haste mich 
das böze wieb onde antwarte mich einem frömden manne ^ das 
he mich thAten sölde unde werfen in das meer. do selbigest 

5 quamen di schifrAbere unde erlösten mich von dem thode nnde 
brachten mich in diße stat unde vorkouften mich dem roffianer^ 
der hum meistere, o barmhertcziger got, brenge mich minem 
yatere AppoUonio Tyro, der mich in dem enelende gelafien hat 
den boßen Ittten Stsrangwylioni unde Dyonisiade di mich hißen 

to thAten/ 

Ozu haut do AppoUonius horte unde erkante alle di rede 
unde alle wartczdchen, do wttschte he uf in großen froiden 
unde ergreif Tharslam liblich in sine arm unde rif unde schreig 
met wei- [223*] nenden ougen 'o aller libesten frtlnde, kummet! 

15 4Llle mine Üben dinere unde knechte^ kummet! kummet, alle 
libesten heru; helft mir mime betrfipeniß ein ende geben: ich 
habe funden mine aller libeste tochterl' do di knechte in dem 
schiffe horten das geschrei^ do lifen si alle czu. dor czu lif och 
Antinagoras, der forste der stat, unde vant AppoUonium ttmme- 

20 Tangen met siner liben tochter^ unde weinen vor froiden. do 
sprach AppoUonius ^diß iß mine aller libeste tochter um di ich 
mich gar sere betrübet habe, um der wille ich Til heisse treuen 
Yorgossen habe, ich bins AppoUonius , unde habe dich Strang- 
wiUoni beTalen unde Dyonisiade siner hußfrowe. sage mir, 

35 Übe tochter^ wie [223*"] hat dine kindermuter adder dine amme 
geheßen?' Tharsia sprach 'sie hiß Lycorides.' do rif AppoUonius 
oberlut 'du bist vor war mine rechte tochter.* do sprach Thar- 
sia 'bißdu AppoUonius der Tharsiam sficht? ich bin geheißen 
Tharsia.' czu hant warf AppoUonius abe di alden kleidere des 

80 leides unde betrApeniß unde kleite sich in scbAne gewant unde 

in herliche kleidere, unde ergreif sine tochter unde kuste die 

gar liblich unde ging met ir her vor an des klaren tages liecht. 

Do si sach Antinagoras, das si sich alzo lieblich beide in 

in den armen hatten unde weinten vor großen froiden, do be- 



7. brenge nicht durchstrichen, aber gyb drüber geschrieben, 25.wye 
dyne k&t dyne. 



Diaitized bv 



crjcCT? 



1^ 



Mi«|i" ^JLIIW« 



9. sprach fehlt, 35. yf(. 

^15 










'Vr^:-v ^' 73 .^ ;- • ■ - 

gunde he yor grofier libe oeh czu weinende met en unde sagete 

AppoUoniO; das sine tochter Tharsia waß in das frowenhuß ge- 

stofien. {224*] -csa faant ndgete sich Anttnagoras gar demflüklich 

CKU fuJB Vor Appoloniuin unde sprach ^oh beswere dich l)i dem 

lebenden gotC; der dir dine tochter weder gegeben hatydas du 5 "^ T^^IÜ!: 

känen andern man* Tharsie gibest, sundir gib si mir czu einer 

frowen: wenne si bat durch mine hülfe ire jungfroweschaft be- 

haldenV' unde kib' habe si lafien her-brengeu; das si nu iren > 

Vater -erkant bat'^^AppoUonius sprach 'ich kau diner gAte unde 

diner werdikeit si nicht Yorsagen, wenne ich habe yorlobet^ min to 

yamer unde Idt- weg cku legene, biß das ich mine tochter vor- 

truwete unde vorgebe eime blichen manne, aber ich wil mich. 

der noch mften unde arbeiten; das miner tochter Unrechte ge- 

walt sal an deme TufBanere, der hum meistere^ gerochen werden, 

der ein Tiant gewest {224^ iß irer kttscheit' 15 

Do. das horte Antinagoras, do lif he czu der stat in sinen 
hof unde rif ^cscusamene di hem unde di gewaldigen unde och 
alle törgere in ~^ der stat unde rif met luter stimme ^ir Üben 
börgerCy kummet uwer stat czu hülfe; das di nicht czustört 
werde ttm eins boßen^ menschen wille/ czu deme gerftfte unde 20 
geschrde quam alles volg in der stat, alzo das in keime büße 
bleib weder wich noch man. do das Tolg alles kummen waß, 
do sprach der- forste Antinagoras Hr üben börgere unde hem/ 
ir solt wissen das bi iß AppoUonius Tyrus der große könig, 
met schiffen unde inet großem volgke, unde wil unße stat vor- 25 ' 
bemeu; dor ttmme das der ruffianer sine tochter gekouft hat unde 
gestoßen hat in [225*] das humhuß. hir ttmme so füre man her 
den hummeister vor Tharsyam^ das si an im gerochen werde, 
das eine sttlche stat nicht vortorbe.' do das volg di rede horte, 
si begriffen den ruffianer; den hummeister, unde wart gebunden 30 
met iserinnen banden unde wart gerast bi den oera unde alzo 
gefurt uf den margkt czu hant wart ufgericht ein hoch herlich 
stuel. AppoUonius warf abe alle sien yamer unde liß sinen 
langen hart abescheem. czu hant wart he gar herlich in könik- 
liche kleidere gekleit unde satczte uf sien h6bt eine herliche 35 



,?'.*'« 



• ••-*' 






nigitiTori hy 



Gonglr 



^wm 



71 



L 



74 

kröne unde steig uf den herlichen stuel met siner tochter 
Tharsya die he in syne arm slouß üblich vor allem volke nnde 
konde vor [225^] weinende kein wort gereden, Bunder AntinA- 
goras der wenkete dem volke met der hant, das si solden stille 
& svrigen. czu hant sprach Antinagoras der herre ^r liben borgere 
unde hem von Mytellena, alzo alze ir alle hi gesamelt siet, 
so solt ir wißen unde sehen, das hi steet di jungfrowe Tharsia: 
di hat fanden unde erkant Iren liben vater Appollonium Tyrum. 
di selbige jungfrowe hat der bufe, der ruffianer^ geschabemagkat 

10 alzo sere, das wir alle von siner wegen möchten vorterben, di 
doch von uwerer g&te wegen iß noch eine kflsche jungfrowe 
bieben y unde. ich dangke uch allen gar flißig von irer wegen 
unde begere von uch allen, das di große gewalt an dem b4ven 
geröchen werde.' . do schreig alles volg 'den [226*] ruffianer, 

15 den hummeister, sal man lebene in das ftter werfen unde sal 
en vorbömen, unde alle sien gelt unde gut sal man der jung- 
frowen geben.' -ezu hant wart der buve gebraut , unde sin 
Bchaffer adder sien knecht der wart met allen suntlichen frowen 
vor Tharsiam gebracht, met allem gelde unde gute, do sprach 

20 Tharsia czu dem knechte 'ich wil dir das leben laßen, dor 
timme das ich von diner hülfe unde der borgere bin jungfrowe 
bieben.' alzo gab si im czehen phunt goldes unde machte en 
einen frien ledegen man. dor noch spräche si czu den jungen 
frowen 'alles das geelt das ir erworben habet unde dem buven 

25 gegeben habet, das solt ir nä behalden unde solt uch do met 
fitiberlich kleiden, och, siet ir vor eigen unde vorbanden ge- 
west, ir [226^] solt nfl frie unde ledig sien unde solt frome 
tochtere werden.' 

Dor noch stunt AppoUonius uf unde sprach czu dem volke 

30 'ir werdigen borgere von Mytellena, ich danke uch czu male 
flißig, wen uwer gute globe den ir czu miner tochter gehabet 
hat, der hat uch gegeben gutikeit, heil unde ein gerugesam leben 
met labe unde ere. ich sage uch vor war, das noch minen 
tätlichen wunden gevolget hat ein gesaut leben, ich sage uch 



10. machte. 18. knech. 22. phfrnt. 23. den fehlt 25. uch 
fehlt. 

216 



o 






irr>i- 



75 




-."V-oC^V 






och vor war/ das ieli den falschen tod, den ich begerte, habe 
weg geworfen met allem ^yamere unde leide^ onde sage das tot .4: V : -W^'; 
war^' das^die kttschdt miner toehter innewenig keine anevech*: ^7 i^t - ^c 
tonge hat' gehabeti nnde iNige nch das gänez vor war, das mine * - '7? i-^ 
aUer libtaste [227*]^t6ehter iB weder kommen in die lieblichen ( \ 7^ 

arm ires üben Tateis; :.Mr fimme so gebe ichuch f&nfezigmarg ^'"r^^---'^^' 
goldes.' alzo-hifi he sinen hoTcmeister atcsu hant den .börgern . ^'• 

geben fOnfcsig/marg^^cAdes-CKa hant lißen^ börgere gißen\ \''^ \<;^^^^^^ 
Tön Ire ein scWnehiclnPiinde Hßen Tome in^em schiffe gifien > / ;^svf .: 
eine iiinne sule unde dar an das bilde Appollonü: das thrat 10 . ' ; 7. 
met dem linken foBeriif den buren^ der hnm meister; an dem- .^7 7 
rechten arme safi sine übe toehter, och von ire gegossen, dor r • '^:* ^^ 
nbeb lifien n dor an .scbriben diße schrift ^di börgere czü Mitel- 
lena haben difi werjgilaQen ofrichten czu eem nnde czu lobe 
dem großen hem Appollonio, der do iß ein beschermer dißer t5* 
stat nnde nner toehter /Tharsie.' dor noch in kortczen thagen 
AppoUonins [227^ gab^sineHx>chter Tharsyam Antinagore dem 
forsten unde machten gar eine schöne hochczit met großer froide 
alier böigere in der stat. ^ 

Dor noch gar sohire dochte Appollonius in sin rieh czu 20 
wandeme nnde das uf czu nemene met großen froiden. in der 
selbigen nacht entsehein im gar ein schöne persone in eime 
schönen kleide, sprechende ^AppoUoni; richte din schiff das du 
segelst in Ephesum met diner toehter unde toehter man, unde 
gee do selbigest in den tempil adder in die kerche unde vorczele 25 
do vor dem altare alle dien gevelle unde ungevelle: dor noch 
werst du met großen froiden von denuen geen. dor noch salt 
du czien in Tharsum unde rieh di große uii^enade di diner 
unschuldigen toehter gescheen iß von Strangwylioni unde Dyo- 
nisiade siner [228*] liußfrowe.' dor noch do Appollonius er- 3o 
wachte unde dochte an das gesiebte das he in dem slafe sach^ 
do sagete he es siner toehter unde irem manne Antinagore. do 
sprachen si beide 'herre, maches wi dirs wol gevellet.' alzo 
gingen si alle czu dem schiffe unde namen met en silber unde 
golt unde köstliche kleidunge. alzo gebout Appollonius dem 35 
schifmeistere, das he das schif sölde richten czu segelnde kein 

Ephesum. gar schire segelten . si sicherlich in Ephesum unde 

?;: 217 



n irir TIM 



O 



76 

seliklich. do Stegen si ufi unde gingen in die staet unde froiten 
noch dem tempele. in dem selbigen tempele wafi di hnß- 
frowe AppoUonii eine ebtiscliinne adder di oberste Torsteerinne 
ober di andern frowen alle unde ober die pristere, ab he wol 
5 meinte, sine frowe were vor Tirczeen yam toed. cza hant ging 
Appollonios do hen czu dem tempele [228**] unde baet den 
prister, das he im di kerche ufsloße. he sprach darret eine 
kortcze wile, das ich es der obersten frowen, der ebtischinnen, 
czu wissene thu.' do ging der kttster czu der frowen unde 

10 sprach ^werdige frowe, hie iß kummen ein großer herre met 
siner tochter unde met irem manne, aber ich weiß nicht wer 
he iß: der begeert Tor dine genade czu kummene unde in den 
tempel/ do das horte di ebtischinne, die köstbarliche frowe, 
si hiß iren herlichen sthuel gar schöne bereiten unde smflgte 

15 sich unde czirte sich in ir aller beste gesmide unde czirheit 
unde satczte nf ir li6bet eine kröne noch gewanheit des landes. 
alzo ging si in den tempel in eime purpem mantel met einer 
schonen schaer jungfrowen, in großer libe der küscheit, alzo das 
sie vor eine^ heilige gotliche frowe wart gehalden. dor noch do 

2p si sich neder gesatczte, do [229*] hiß si den großen hem heißen 
kummen. do Appollonius in ging unde sach di frowe so in 
großer czierheit sitczen , do duchte en , das si so schöne were 
alze ein engel ron dem himmele, unde vil ir czu fuß unde gab 
ir uß sime schatcze herliche gäbe an silbere unde golde. der 

25 noch trat he vor den alter unde erkloite do offenberlich alle 
sien gevelle unde ungevelle unde sprach 4ch bin Ton minen 
jungen tagen ein edel man gebom von königlichen stamme, 
Appollonius Tyrus genant, dor noch wart ich gelart in allerlei 
kunst do ich czu allerlei wisheit quam unde begreif alle be- 

30 hendikeit di forsten unde edeler hem kindere billich solden 
können, alzo wolde ich allerleie können unde wissen unde be- 
richte den köning Antiochum siner frage die he ußgegeben hatte, 
das ich sine tochter möchte nemen czu einer elichen frowen. 
aber der selbige boßhaftige köning [229^] beslif sine tochter 

35 selber, alzi sine eliche frowe were. dor ümme dochte he unde 



9. gyn. 12. begeer. 35. alze« 

21t 



Diniti^nrl hy 



Cnno]e 



F 






'"-■-■>• 77 



'i^'^:- 



1. tnch. 38. »rclutnti. 31. entczTn. 32. met fehlt. 

tu 






o^.l-r-. 



.-c"^ 



traehte, wi he mieh ^th6ten m&ebte. do ich Ton im floch; do 

quam Jchoin groß b^tr&penifi unde leii treflichen sclufbroch alle 

inins gutöB'-das ich VorloaB uf dem.mere. der noch quam ich 

in^die' itaet Quirenennami do. der^köning Archistratus inne 

wantei^Ton dem wact kh^ar lieblich entphangen unde ufge- 6 '■'■^^^^^^^^S^^' 

7 nomea unde wart. v5on im ceu gröfien em erhaben^ das ich wert ^^t'^?:;v 

wart das he n^r sine tochter gab cam einer elichen frowen. • tx / . 

met der aegelte Joh uf das meer unde wolde heim czin unde die . ^ i;:^«:^v. 

. "v • lurbne rminssÄchesIentphaen: 4o.gebaer mine:^owe in großen /^ v ^%:y.^fi^ 

engestcuDLv unde ungewittere diSe tochter di keinwertiklich bi to . !^ /J*^. 

mir steet/unde starbin den selbigen nAten, n4 sint yoigangen ''■•:?!^-^[ 

: ; ^ sechczen vyar« /do cioeh ich si an in kfinikliche kleid^ unde -"^ - 

[230*] ..leite «i .in ^en: Testen whrien unde leite under ir hAbt . 

- cxwenczig Schillinge 'gttldinne phinninge, das si do met möchte 

bestat werden cm derf.erdeny unde mine libe tochter dr hatte 15 • - --^^^^^r' 

ich bevalen boßhaftigen Iflten. der. noch czoch ich uf dem mere 

unde in frdmden landen yirczeen yar in igroßem yamere unde * ^^.'^)^'^' 

betrupeniß«! ■ dor noch do ich wedder quam czu minem werte, czu 

den boßhaftigen Ittteui unde wolde mine tochter wedder nemen, 

. do sprachen sie, das n gestorben were. . do warf ich weg alle 20 

schöne klädunge unde cadrheit unde schifte weg klegelich unde 

yamerlich unde b^gerte tu Über czu sterbene wen czu lebene. 

gar schire dor noch der ewige got gab mine tochter irem Ta- 

tere wedder.' , : ; , . • 

Dor noch do AppoUonius alle di geschichte hatte offen- 25 
berlich Torczaelt unde iißgeleit^ das es herhorte [230^] di eb- 
tischinne adder di oberste große frowe Arcbystrates, 4i tochter 
des köninges Archistrati^ do wfischte si uf unde Tiel AppoUonio 
met beiden armen ttm sinen hals, sprechende 'eya. Über herre, 
Über wert!' AppoUonius glöbete nicht, das es sine cliche frowe 30 
were^ unde schütte si tou im. czu haut wart si entczunt unde 
^ rp rif met luter stimme, met weinenden ougen Heb bin ArcbistrateS; 

dine hußfrawe, des köninges Archistrati tochter!' unde tII im 
czu fuß| unde dor noch nam si en in ire arm unde kuste en 
gar lieblich unde sprach 'du bist AppoUonius Tyrus, min Über 35 



^^^ ^ " -- , r- . T.-,..._,A;^^oi . i i 



uigitizea oy^ 



O 



BBPP 



78 

meiBter, der mich von minem vatere genomen hat, du bist 
der schifbröchige, den ich rechte lieb gehat habe, nicht in on- 
kttscheit adder unczucht, sunder ttm dine groBe wisheiL min 
aller libester wert, sage mier, wo ifi [231'] mine libe toohter?' 
5 czu hant AppoUonios czeigete uf TharBiam, sprechende 'daz iß 
dine tochter.' >do begunden si alle von grosser firoide czu wei- 
nende.. 
7' Czu hant hnb sich ein grofi geschreie onde frAliche rede, 

; , das der köning^poUonias fanden hette nnde erkänt sine eliche 

10 frowe ArchistrateS; des Jk^ininges Archistrati tochter 'di alle unBe 
pristere vor eine heilige frowe gehalden haben.' do maehte 
f; . AppoUonios : eine .große schöne wertschaft unde hatten große 

lost unde froide alle metdenander. 4i ebthischinneArehistrates 
^ - satczte einen herlichen prister, der ein Torsteer solde sien an 

15 irer staet also ging si met irem üben hem AppoUonio nnde 
met irer tochter czu schiffe met großer froide unde met vor- 
^'l^ •. giBSunge der treuen in froide Jtlles volkes in Epheso. also ge- 

i^-}:-,- seinten sie. alles volg [231^] unde segelten frölich in daz meer 

Jl^x'r^r V- . ^uDide quamen noch der schigkunge gotes des almechtigen kein 
-,;vv ^4 -^^ Anthyochyam in das köningrich das AppoUonio waz lange czu 
.: '- ^ ^ . gute gehalden, unde alles sin volg entphing en gar fröBcL 
:\\' alzo entphing he di kröne des riches Antiochie met gunstunde 
^ '^ ;-! - libe (alles Tolkes.' ' 

io : '- Dw ^oclx schifte he in Thyrum in sien veterliche erbliche 

25 laut: do selbigest frowete he sich met alle sime volke herlich 
unde lieblich, in deme lande satczte he Antinagoram den forsten, 
giner tochter man, czu eime köninge. 

Dor nochczoch he met im unde siner tochter von dennen 
unde schifte in Tharsum. do he in die stat quam Tharsum, do 
30 gebot he das man solde begrifen unde vaen Strangwilionem 
-/ ' unde sine hußfrowe Dyonisiadem. czu hant worden si gebunden 

47 . , gebracht vor alles volg. do sprach Appollonius [232*] 'ir liben 

borgere, ich froge uch, ab Appollonius imande vordriß gethaen 
adder ichsicht czu leide?' do sprachen si alle ^du bist ein liber 
35 werdiger köning unde ein yater dißes landes, wir weiden durch 



5. \^ fehlt. 27. t&chter. 29. thanis. 34. ichsich. 

no 



■■nigiti7nf4layiVii>"^^^ 




7S 



' c 






'Tiw S ,1 






'-^-T-^ 



^ „ Jude gelebet haben: dine hülfe, iß 

uns allen ^.czii tröste /kiinimen.' dor üoch sprach AppoUonius 
^eh h /alen Strangwylioni 

yoAi j ie golden liblich: nf-^ . : ': 3r)o 

ezifinr- h gesmide, aber/sie 5 '^^^i 

woldei ^ Q.' czu bant^prach ^ •*.^';^:^ 

das imgetrawe boSe.mdbi -^iberherre AppoUoni, hasdu doch 
. geleBen^tdie :<«lMa»äiilfV»ober dem graben 4as si gestorben iß.^v 
db stoi^AppolIonSaS'^if dem- hogen-richtersstaleTor allein ▼xylke ^. 
uf dem margkte nnde rief met luter stimme unde sprach [232**] lo 
^Tbarsiai^mine übe tochter, bist du in der vorbCrge der helle, 
so liftre di stimme dines vaters unde kum her vor!' czu hant; 
stunt Tharsia' hmdeir^ideme stule, alze he es bestalt hatte, in. 
herliehen köniciiehen kieidem. do trat si gar balde czu dem 
vatere vor allem Tolke'tmde sprach czu Dyonisyade :T)is ge- i5 J ;-^^;i 
grftBet, Dyonisiadesl sich, ich bin wedder kummen uß der vor- 
bOrge der helW -doverscfarag das falsche -meb, das alle ir' lieb 
czitterte unde'bebeteT^^do wunderten sich die börgere unde die 
hem czu male sere unde frouweten sich noch vil serre. dor 
noch liß Tharsia drar gebuer Theophilum her brengen, der si 20 
solde get6t haben.-' czu dem sprach Tharsia 'Theophyle, sage: . 
wer hatte dier gebotten das du mich töten soldest?' he sprach 
'Dyonisiades mine irbwe gebot mir das ich es solde {233*] 
thuen.' alzo balde namen di bürgere Strangwylionem unde 
Dyonisiadem sine liußfrowe unde fürten si vor di staet unde 25 
steinten si beide unde wölden och töten Theophylum: denbaet 
Tharsia loeß unde ledig, dor Umme das he si hatte laßen bethen, 
unde sprach 'uwere g6tikeit bette mich nicht gehulfen, sunder 
do mir Theophilus der schaffer di cziet unde wile gab czu be- 
tone, do wart ich erlost von den schifröbem.' alzo machte sie 3ö 
och den genanten gebuer adder scheffer Theophilum frie unde 
ledig, aber die tochter Dyonisiades, Philitemiam, nam Tharsia 
met ir weg. dor noch gab Appollonius met gunst unde willen 
sins Volkes den börgem in Tharso herlich gäbe, das sie di 
muwem unde die törme flm die staet solden bessern unde wedder 35 
machen, alzo wante he bi en unde bleib do selbegest sechs 
manden. - - . - 

251 



niniti;^0(1 hv 



Goode 



u 



80 

Dor noch Bchifte he in das köningrich Penthapolym unde 
[233**] ging uf das pallas des köninges Archistrati; der en gar 
herlich entphing unde satczte im nf sin höbt eine kröne unde 
stifte große froide unde lust met allem Tolke des landes, sint 
5 dem male das der köning waQ in sime letczten alder unde sach 
einer toehter kint met irem manne: das waz im u6 der maßen 
eine große froide unde last; unde och sach he sine toehter met 
Appollonio, das im eine besundere frdide waß. also bleib Appol- 

,. lonius bi dem köninge ein gantcz yaer. do he nfl quam in sin 

10 letezte alder ^ do gewan he Appollonium met siner toehter alzo 
lieb; das he im unde siner toehter halb ufließ unde ufgab 
sin rieh. ' m. • 

• : Dor noch do di ding alle geschagen unde volbracht wor- 
den, do ging Appollonius spatcziem bi dem mere: do sach he 

45 den vischer der im den boßen rog hatte halb gegeben, do he 
[234*] waz swerlich 'schifbröchig worden, den selbigen vischer 
liß he begriffen unde hiß en vor sich brengen. do herschrag 
der vischer, do he von den knechten begriffen wart, unde meinte 
man wprde en t6ten. czu haut ging Appollonius czu siner frowen 

20 ünde liß den vischer vor sich brengen unde sprach 'frowe kö* 
ninginne, der iß der brutdiner adder der jungfrowendiner: he 
hat mir gegeben unde metgeteilt sinen boßen vischersrog unde 
hat mich her gewiest, das ich czu großen eern kummen bin.' 
dor noch sprach he czu dem vischer 'min aller libester vischer, 

25 min frttnt, ich bins Appollonius Tyrus, der bloße nagkte schif- 

bröche man, deme du dinen rog halb meteteiltest nim hen, 

ich gebe dier czweihundert gülden, knechte unde meide unde 

andere dinere.^ alzo [234**] machte he en czu eime graven. 

Dor noch quam Elamicus der en in Tharso warnte unde 

30 that im kunt, das en der könig Antiocbus vorvolgete unde in 
di achte gethaen hatte, der sprach * werdiger herre er könig, 
ich bitte dich das du gedenkest an dinen armen knecht Ela- 
micum 1 ' do ergreif en Appollonius met der hant unde kuste en 
Üblich unde sprach Mch gebe dir gelt unde gut unde richtum 

35 unde dor czu eine graveschaft.' 



7. frroyde.ji 8. beBvndern. 27. mdcr andere. 



Digitized by 



eragr 



r 



81 

Der noch do di ding alle rorbrocht worden, do cztigete 
Appollonius met siner üben frowen einen säen: den satezte he 
czu eime köninge in PeDthapoli an des alden köninges Btat 
Archistrati der in kortezen czifen gestorben waß. dor noch 
lebete Appollonius met siner liben frowen vier unde söbenczig 5 
yar met [235*] grosser froide unde last unde besas das rieh 
Antiochiam unde herrschte dor ober mechtiklich unde beschreib 
alle sien gerelle unde ungevelle in ein herlich buch. 

Alzo besaz he das rorgenklige rieh, got gebe uns noch 
dißem leben das ewige rieh. amen. lo 



2. de satezte. 



Hi iß ußgegangen ein sflberlich herlich geschichte 
von AppoUonio Tyro. 



// 



V. 1 223 



Diaitized bv 



GooQle 



Diaitized bv 



GooQle 



üb. ÄPPOLONIUS TON TIRIA. 



6* 



D i y i l i zbü Uy 



Google 




;..-•■'' 



^^^.. 



iftüilüi 



^^^^^^ 



^ \jf : t." 



\K ^^-^ i 



'y'i'^'-ii^Ä-'-' 



■>r-^''-"'»--^ :••*• • .-V >.. j'.1r •?■> zK^: '■ :. "--;V--!IJ— 















'■"'*.?.",'' 
•/'^%. 






[2;] * AlBiTolgiehgeoi von Adam Tiertasent cdbeBhimdert acht 
und idertzig jar; Tön. demrlimflas zWaituBentiächtimd iänsig T 
jar, Ton iailimg der singen tosent nflnhändert tiben nnd ^ssig 
jarV Ton dmücaisertffin Nyni in Aissiria tusent nfinfiondert ains -^' J"^^^"J'* 
und zwaintog jari ron der zerstArang Troyesiben hundert zwai\5 \ v •:-^;:*^ 
und dbentzig jari Von dem anfang der etat Born vierhundert r - >^^- ; 
oben und swaintzig oar^^^eng An ze regniren der gros Allexander, , ^^ : ^ 
der gewaltidich in'zwelf jären mit starker band die gantzen - S^ 

weit im selb machet undert&nig. .. des anfang was in. Kriechen- — . . :^f 
land, Tonsiner mftter Olimpias I des kOnges Philippi wib, von 10 : v!^v 

Kectanabo: geboren^ der «in küng in Egipten was und Ton dan- 
nen vertriben^ der iselb Alezander im zwaintzigosten jar sines 
alters gewaa ab dem ktlng Dario sin rieh und erschlag gros 
mengin dnes volks: er fing och sin mtter^ sin Schwester, sin 
tochter 4md sin wib^ darumb Darius sin hochen mfit hin leget 15 
und schrib_ AUexandro dibnfiticlichi das er im sin mAter, wib 
und Schwester wider gäbe^ darumb seit er halb tail sins gantzen 
riches' lütben und all ein schätz allain besitzen und gewaltiger^ 
regnirer siner gantzen macht Ton mengklichem gehalten werden. 
antwQrt im Allezander [2**] 'dir gehört zä diu rieh ze beschir- 20 
men mit dem isen' und nit mit dem gold, wann unser er wöl 
wir nit verkauffen.' : nach dem und Darius gantz ttberwunden 



■<: 



10. mater feMt 16. dm. 20. Aantwürt 22. dem f^hlt. 

M7 



Diaitized bv 



Gc^ 



*7.r- ■ 



66 

^ ■ 

was, gewan AUexander T\Tiam und Sidoniani; und von drAen 
bette sich das gantz hebräisch rolk an Allexandnim ergeben, 
wan das sie Ton der götlichen stim gesterkt wurden die do 
sprach 'ir sollend den frechen nit fürchten , ir sollend frAlich 

5 sitzen mit geschribner stimen miner namen Joth He Vau: dann 
Wirt tich AUexander günstig sin, so er ewere hfibter mit diser 
geschrift gezieret sieht,' das och besehach: wann er lies sie nit 
allain undurch&chtiget, sunder gab er in finhait mer wann sie 
von Dario irem herren vor ie gdiebt betten, zA lob dem h Ach- 
te sten gott der im yerhaissen hett gewidt ze geben Ober Fersen 
und Indien mder Forum der zwaier und driasig rieh ain küng 

- wJBui^ den er mechticlich überwand und gewan im ab die stat 
Susis, dar in der köstlichost palast was Ton dem von angang 
der weit untz uf die zit ie gehört ward , in : dem ain reben 

15 werklich Ton luterm gold gemacht was, die trüben Ton aller- 
hand edlem gestain; da erlüchtet karfunkels brinender schiui 
rubines rfittin, granaten brünin, iadncten ffires gilbin, thopasius 
goldes &rb, nit minder von [3*] nnaracten wol gezieret: kainw 
band edelgestaine ward do nit gefunden, do AUexander des 
'^20 alles gewaltiger herr was, hett er erbftrmd über Forum und gab 
im das aUes wider, doch hielt Forus nit sin trew an sinem 
herren AUexandro: darumb ward er erschlagen. 

. Fürbas zoch: AUexander in Ammosoniam der frowen land, 
die macht er im undertAnig. er facht och mit löwen, ainhom 

25 und mengerlai tracken. er fand och ains Ton den zechen 
geschlechten der Juden, deren fnrer 6og und Manog waren, 
bat er got sie ze beschliessen in die berg : do ze band fieln die 
berg zesamen und wurden umb ir unmenschUch leben ewigcUch 
dar in verdampnet wann, als Tsidorus schribt und die gros 

30 Sibilla, fürten sie ain wülfisch leben: sie aussen menschen- 
flaisch, der ratter sine kind wann sie gesturben, die kind iren 
Tatter; sie lebten on alle Ordnung, on alle recht, on aUe ge- 
satzt, darumb sie untz an die z&kunft des endcrist beschlossen 
sin mfissen: dann kommen sie her auß zu hülf dem endcrist 

35 wider die cristenhait, mit dem sie gewalticlich richsnen werden, 



13. das zweite von fehlt. 

228 



niQiriyprlhVi 



CrK^alf^ 




.ij i i U i iAJiW ii .L- " J^; ! i ■ ^.flUJJjl-'H ' w - 



'.•'i'VItf •i?-»' 



87 



80 lang biß ain römiseber kttng ufferätan wirt, der an einer 
Btttmen den namen OnsA in gold gescbriben tragen wirt: von 
dem werden sie gedSmbt nnd erscblagen. . r%. 
•' . -Daniaeb [3^] kam* AUexander in Bragmamam nnd begeret 
an. äe -M wiesen ir leben nnd das sie im undert&nig weren. 5 
Dindimus ir kfing antwttrt im in gescbrift ^wir wollen von kainen 
. gesatzt .. verbunden .ttn, sunder dem angebomen reckten nacb- 
Tolgen^-'wir .pflegen-kaines krieges^ wirlzinken iFasseri nnßre -. 
hUser waebsen mit nns- nf , ^wir band kainerlai wanffen, unser -^ 
spiS ist weder flaisch brot nocb win^ wir kand wreder stett nocb lo 
merkt; wir eren kain a1>gott| wir brennen in weder wirocb nocb 
mirrenj^ niunder'^eren wir got mit rainem gemftt, wann was fvir 
got geben mflgen, jdas ist vor bin 4nn on nnfiren frien willen: 
wan es wer fremd ze.bftren/ das im ain tempel oder bild oder 
fOr von wirocb, Ton^menBcben band gemacbt, empfenclicber i^ 
wer wann- sin baimlicber tempel und das menseblicb gem&t, 
die er selb gescböpfet kaut, darumb sott du lernen, gott uß -^ 
friem gemftt lieb baben; glob in in und tft aim andren als du 
dir wellest bescbecben. das du got wellest buwen, das gib den 
armen, und leg von dir diu. wauffen und tft ab alle krieg, wilt 20 
du got gefftllig sin/ Allexander gab im mengerlai antwttrt, 
dar uf [4*] im Dindimus bin wider schrib, docb z& leczst ließ 
in AUexander in friden leben nacb siner alten gewonbait 

Dar nacb kam AUexander zfi den bomen der sunnen und 
mones und fraget , wie es im eigan sölt, und fand ain antwttrt, 25 
er solte von vergttfte sterben, docb e das er starb, macbt er 
im die gantz BabUonia undertiuig und drdet den Römern ze 
komen, und scbrib in in ainen brief nit mer wan %om icb, kom 
icb, kom icb.' antwttrten im die Romer in gescbrift nit mer den 
so tU 'komst du so findst du, komst du so findst du^ komst du 30 
so findst du/ docb e das er zfi inen kam, ward im vergeben 
und starb ellendiclicb, und zergieng gäcblingen der gros gewalt 
des der alle dise weit undert&nig gemacbet bei do wart die 
weit getaut und underwand sieb ain ieder als er bestritten 
mocbt. die Römer gewunnen vil durcb ir macbt und wißhait, 35 
besunder durcb zwen man, der ain Brutus, der ander Valerius 
Maximus gebaissen. aber in der ersten tailung des landes 









229 



Diaitized bv 



Goqq] 



. 88 



AUexandri ward es getailt in zwelf tail, deren ich etlicb sagen 
wil: Ptholomeus het Egipten^ Antipater Eriechenlandi Selencus 
Antiochus het Syriam Babiloniam und Antiochiam, von der ich 
[4^] iiin nach aller maist sagen wil; Cassander hett Litthiam, 
5 Antiogonus hett die grossem Frigianii die andern die namen 
ieder mit sinem gewalt was im werden mocht, nnd trüg ieglicher 
nach sinem willen ain kflngliche krön sines landes, als man 
in den bfichem Mächabiomm voUeclicber geschriben fint 

Als aber der erst Ptholomeus , der nacb dem Allexandro 

10 regniereti Egiptum inhett, ward er enzflndet wider die Juden 
und kam mit grosser mengin gen Jherusalem in and&chtiger 
gestalte got ze loben an irem hochen fest und sabath, und fing 
dar uß alle man, wib und kind, mit allem irem gät, und f&rt 
sie gefangen in Egiptum und verkouft sie allen kouflttten. do 

t5 wurden sie zerstöret in die gantzen weit, und spricht Josephus, 
das sie grösser eilend nie gelitten haben, der selb Ptholomeus 
Sother gewan och Syriam und Damascum. 

Nach dem Ptholomeo kam ain ander Ptholomeus , Phila- 
delphus gehaissen, der ergetzet die Juden alles laides das in 

20 Yon dem vorigen geschehen was: ^r het sie lieb und leset sie 
uB aller fenknuß, und wa sie verkouft waren, kouft er sie wider 
umb und bracbtz wider ze land und uß gefenknuß, ob zwai 
malen hundert tusent Juden, der selb Ptholomeus het got lieb, 
und was der [5*] Philädelphus, der die zwen und sibentzig 

26 maister iedlichen in ain besunder wouung tet und hies ied- 
liehen, on des andern wissen, die hebräisch geschrift der Juden 
und die bibel zfl siner sprach machen, do fand er, das ir aller 
ußlegung gelich was, dar umb er och gelobt und bekennet, das 
ir geschrift der bibel und ander inen von aim götlichen gaist 

30 ingeflossen was. er gelobt och, das ain warer got wer, uß 
dem alle geschrift der Juden wer. der selb Ptholomeus het bi 
im in grossen eren Esdram den propheten, und starb under 
Pompeio. 

Dar nach regniert der drit Ptholomeus, Euergetes gehaissen. 

35 das het sich verzogen von dem anfang des gewaltes Allexandri 



5. nam. 15. wurde. IS. phiiadephus. 

430 



ninitirpfl.hv 



Cnno]c> 






89 



• -<■ . '^^ ■-.••- •' 



giben und* fBnfetig jar und was von dem anfang der Btat Born 
Tier hundert «und vier, und adiezig <^« eA denen ^ttra «i^ 
hüben doli *die grossen rtrit ;der B6mer wider Eartäginenses, 
dochcgewunneuri^ BSmer zA letst den sig; in den^ selben 
litten ^^[niert in Egiptum^ der Tierd Ptholomeusy Philofpatef 5 
gehaissen, der die Juden oeh lieb hett: aber Anliochus Seleu- 
eus, Ton des yater vor ge^chriben staut, das er nach dem tod 
Allexandn im selber eignet in Syriam Babiloniam und Antio- 
chiami der wart im intrfig t&n [5^] und krefticlich wider in 
kriegen mit so grosser macht, das der selb Antiochus oblag lo 
und Ptholomeum «rschlflg und macht im Egiptenland . under- 
timg und durchichtet das hebräisch volk mer wann die andren, 
darumb die' Juden iren forsten Oniam gen Bom santen, dag ze ^ 
fftren Aber .Antiochum. do ward gesendet von den Bömem, 
Scipio Affiricanus: der stillet in mit gewaltiger band und 15 
schwAr im Antiochus, den Juden fttrbas nttmer kain un- ! 
gemach zAfi^en. dar Aber satzt er zA gisel sinen sun,/ 
och Antiochus Seleucus, sin vatter der grosser, der sun der 
minder gehaissen* dar nach in kurtzer zit ward der gros An- 
tiochus von rechter gottes ^rach von der pristerschaft in Persia'iO 
ze clainen stucken erhowen, und ward nach im regnieren sin 
sun Antiochus der minder, der gen Bom gisel was gesetzt für 
dn vatter. der selb Seleucus was ain wietrich und het kain 
erb&rmd Aber die Juden, och tet er andre unzimliche ding 
mit siner tochter, von deren wegen er menigen man ertötten ^5 
lies: besunder ließ er durch&chten AppoUonium der ain küng 
in Tiria und Sidonia was. so ich aber des selben Appolonii 
leben schriben wolt, hab ich vor her ains tails [6*] erzelt 
von Allexandro, welch! kAng geregniret haben untz uf Appo- 
lonius zit, och von anfang des buwes Bom untz uf Allexandrum, 30 
das man dar uß dester bas wissen mflg, wie lang vor der ge- 
purt Cristi Appolonius gewesen sie. und merk, das von dem 
anfang der stat Bom biß an das rieh OetaTiani verloffen waren 
sibenhundert und f&n&echen jar, und in dem siben und dri- 
sigosten jar sines riches ward geboren Jhesus Cristus der 35 



t4. R(^inm. 20. rechtem. 27. appollonio. 

231 









-^r- f 












O 



gottes 8un von der Junkfrowen Maria: das tflt an ainer summ 
Ton anfang der stat Born sibenhundert zvrai und fOnftzig jar. 
nun regniret Seleacus, der durcb&chter Appolonii, da man zalt 
von anftmg Born yierbondert vier und achczig jar: dannoeht 
6 belibt zwaibundert acbt und seebczig jar zA der gepurt Cristi 
von Appolonii ungefell. 



135 



i^fiki 



■«,«li.lJ^iJ(Jlll^ 



"/ f*' K^ 3rW^: ' 4gl> ' ' ....n' J 



i^ -t ' JKr-'-?.-. 



r 

C- 

t 



-/:c>>'i----- 


.• '. :r^*-^ . ;-..•:,....•' 


vrjTf^rv"'' j- 


■•'•-■'•i>V.;>r:>^'v- 


• ■^ :^.-v; r.- 


v.V-.'*' -^ •:• i- 


V-.- : -^ • 


. \v: .^■■?^^:-'i;::r- 


.:., •.'* • 


. n»/ \y:.u*ii\-;^:.. 


-.>>^K>'. -.' 


••»i:-^--^';^*l^-v^-" 


-:r ^i-:-'-^- 


- .' :;^ -f ^ -^.'* vt-^? r*i!'>."s 



-m^-' 






Hie TAciiet an AppoloniuB angefelL 



-r*» •, f^# 



~ In der stat Antiochia Tegniret Antiochus Selencos der minder^ 
dem gemftchelt 'Was ainiöc Antipatris, die im gebar ain r 
ttberschöne tochter, die nach ktlnglichen eren wol und schon 
erzogen ward untz uf die manbare jar« do wart die muter krank t 
untz in den tod. sie befalch insunderbait dem yatter ir liebes 
kind inerclicben und verschied, sie ward bestatet [6*"] zfl der 
erd nach kflnglichen eren und geklaget von mengklichem lange 
zit die tochter wiftchs in «chAne und tagenden^ das man irs 
geliehen nindert finden mocht, so vil das ir lob brait ward in lO 
allen landen, nmb das "begeret ir mänig man Ton künglichem 
geschl&cht zft wibe mit unschätzlicher grosser zfigabe: die wil 
sich aber der vatter betrachtet, welcherm er sine tochter aller 
liebest zfi wib geben wölte, wais ich nicht von was ungerechter 
unyfttterlicher begirde und scharpfem flammen er enzündet ward 15 
in unordelicher liebi siner tochter, mer wann ainem ungesiptem 
zimlich wer, ich g^chwig aines ratters, so ril das er im für- 
setzet, mit ir die werk der unküschait zä verbringen, aines 
tages ging er in die kamer siner tochter und hieß all. sin diener 
uss gan, och der tochter alles hoffgesind, als ob er etwas haim- 20 
lichs mit ir ze reden hett er wart bewegt von wietendem raissen 
der uDkünschait, das er siner tochter gewalt anlegt so krefticlich, 
das ir* macht des vatters b6ssen willen nit widerstan mocht, den 
sie zwungenclich volbringen mdst. do aber der vatter von ir uss 
gangen was, saß die tochter und betrachtet innerclichen was 25 

ISS 












>;:-l-^"' 



iOHKii 



gk 



-r«r»g|g d 



"n 



92 



r 4 



sie getan hett^ wie ir ir kUnschait so [7*] ellendeclich geuomen 
was von irem vatter. ging in ir maisterin und fand sie mit 
wainenden ogen, zerstrobletem hanr und trurigem angesicht und 
sprach also 'o umb was ursach ist diu sei also bekümret?' 
5 antwirt die kttngin 'o aUer liebste, uf dise stund sin zwen edel 
namen von mir entwichen ^ künschait und vätterliche liebi die 
ich baide verlorn han, und e ich gemachelt bin, bin ich mit der 
grösten sflnd geschmacht worden«' do das die maisterin erhört, 
mit erschrockem hertzen und amächtigem gemfit sprach sie 'o 

10 welcher tüfel ist so türstig gewesen, das er die haimlichait ainer 
kanglichen Jungfrowen understanden hat ze offnen?' antwtlrt die 
tochter ^ungfitikait hat das gemachet.' sprach die maisterin ^war- 
umb öffnest du das nit dinem vatter?' antwürt die tochter 'wa 
ist min vatter? wan du mich recht merken wilt, so ist vätter- 

15 lieber nam in mir verloren worden und waiJB mir ander hilf nit 
ze sAchen wann den tod.' do aber die maisterin höret, das sie 
von grosses laides wegen und erkantnuß der sünde wegen sächet 
sich selb ze tötten, wart sie die tochter trösten und mit senften 
Worten ir laid und truren minder ze machen, da mit sie von 

20 dem fürsatz sich selber ze tötten gezogen ward. 

[T] In den wilen erzaiget sich der küng gegen allem 
sinem hoffgesind als ain senftmi&tiger giftiger vatter gegen siner 
tochter, die er maint insunderhait mit vatterlicher liebi. das 
t&t er darumb, das er on arkwan sinen uss und ingang dester 

25 öfter zA ir haben möcht. sin gemüt wart erhebt, das er siner 
tochter ain gemachel funden hett in sinem huß, darumb billicher 
sin sei in laid Ijewegt worden were. das er aber sin angenomne 
boBhait und liblich unzimliche woUust mit siner tochter dester 
bas allain volbringen möchte, ward er erdenken ainen nQwen 

30 weg der schalkhait, da mit er vertriben möchte alle die siner 
tochter ze wibe begerten, und sprach vor mengcliehem also 'wie 
vil sind der werber umb mine tochter ! nu ist sie durch ir schöne 
und wolkündendi aller eren wol wirdig, und besunder das sie 
ainen man hab der mit wißhait und künsten also begäbet si 

35 das er nach minem tod das küngrich regniren mtig. darumb 



34. und doppelt. 



234 






^- 






93 



-i'-/.. «•■' i - • •>v.- 





'— tV 


Vj:- 


-f 


- * 'V' 


X'-i'- 


■^^ 







80 wil ioK> 4as diß geealzt Btät gehalten werd: welcher ußleg 
min fnigvi3ie-ich t&nswud, das der selb nun tochter.ze wib 
liaben^BöU:':^eleher sich aber des imdeisifindej^^ 'V^- -r^. ^j 

l0gang;fäto wurd^.demidtt inansin hobt «hscfalachen;^ diB ^''[^^^'':^ 
gesatzt ließ er schriben an das iorniit grossen büchstaben, das ^ 
de mengcKch sechei^m?Veht^ :r ;;v.,^.; • :i /' 

* ' [8*1 In korlzen zitten -aar: nach worden beweget durch die ''"':'^J;^^l 
nngelöbliche-BchAne der toehter menig kflng und fürsten kfinder, '. 
das sie ir ze wib begeiten^^iind'ob irvetlich' dhroh ir.kunst und r 
wißhait des ktlnges frag wol und recht usslegten, nit dester to 
minder sprach er, sie:hetten gefeit/ und ließ in ire hApter ab- 
schlachen und dierselben uf xlie tbr stecken,:; dar limb das alle 
die:^ dar '^«tb^rscliieeken^eölten^ die da- k&men umb sin: techter ^ 
xe werbeDt.'j'':''i-''*-^ "•■^^ji^i yi:- "/-j- •?',;-»' ♦.-;'• -;- ;• .]--•' ' - 
r- * I}it7tlang:?diur:^iiaeh'*'uff6rhfib ffi(^ ain jttogling, Appolonius 15 :t ?i v^f-'^ 
gehaissen, ;äin:^ewaltig:iting zwaier kttngriidii Tiria iind Sido- ^^^ ";*]1>" : 
ma//dem.der ufBatz'undf.bftß listAntiochi. unwissend was, und ' ■'S^'^^j^'-^^^:^ 
f&T .fibor./mef gen Antiöchia. er ging in fOr den kttng und sprach ' "-f^? ^"-.-7 
also ^kttng;, du siest gegf&ssetü antwflrt im Antiochus ^welcher ^l^f%^^^ 
min4ochter ze wib wirt^ haben, der sie behalten/ do sprach ^ -v :« ' r^^t 
Appolonius fkttng, ich bin darumb kommen das ich diner toehter ' : -^^ 

ze wib begere.' , dö der küng hören mftst das erungeren bort, ; v; 

sach erden jflngling.an und sprach also ^t dir it wissend die \.' ■ y v 
mnbstend.des bitten« ?i.on gross sorg dins lebens macht du nit 
dar zfl komen/ antwtlrt der jungling Heb wais es alles woL 25 ; ' :'^ 

ich han och gesechen erschrockenliche urkund uf den porten " '. 

und din gesatzt gelesen.' do ward der küng bißwegt [8^] in si- 
nem gem&t und sprach %un hör die frag und gib rechte uss- - ..j 

legung oder : da :¥mrst din -hobt verliessen^ die ist also^ 
'.: :' • der sfinden wagen menen ich. 30 • '^'- 

: mfiterlich fiiaisch das spiset mich. ' ' ;]^^ 

wie fast mich mant miner mftter man, ^ -" 

" so wil sich doch nit findeji lan . : ;/ 

der brftder des ich begert hau.' . 



18. de kOng. 24. nit . wissent Txnb die yinstend hat der Druck von 
1471. 28. in sinem gemdt doppelt, . - 

235 



o 



94 

Der jungling vernam* die frag and ging ain klaine wil hin 

sich zfi bedenken und fand durch sin kunst und göttliche gnade 

die wäre usslegung der frage, er ging wider in zfl dem kting 

nnd sprach also ^o gfltter kflngi du haust mich gefragt, nun h6r 

5 die antwürt. wann so du sprichst: 

der Sünden wagen menen ich — 
sich dich selber an und dine werk, die andren wort so du 
sagst:, 

, . mflterlich flaisch das spiset micL 

10 . wie fast mich mant miner mflter man, 

so wil sich doch nit finden lan 
.=der brflder des ich begert han — 
^ann du zusamen sätzst dich selb und die werk diner tochter, 
«0 findest du das diso letste wort din tochter berftrent ob aber 

15 din will were das ich din frag klarlicher usslegen sölt, dar zft 

. wil ich auch berait sin.' do aber Antiochus merket , das nn 
Bflnd -offenbar werden wolt, sach er Appolonium zomidiche an 
und verschlag im sine wort das er [9*] nit me redeti, und sprach 
also ^0 wie wit ist din usslegang von der warhait ! sie mag miner 

20 frag nit geliehen in kainen weg. darumb ich dir ietz solt laussen 
dinen köpf abschlachen. aber von diner gfiter gestalt wegen so 
wil ich dir geben dri tag zug, dich bas zfl bedenken, oder aber 
zfich haim in din land und bedenk dich nach dinem willen, und 
wann dich bedunke das du die rechte usslegung funden habest, 

25 eo kom her wider: so gib ich dir min tochter zfl ainem wib. 
und tflst du das nit, so wirt dir din köpf abgeschlagen.' das 

. tet Antiochus darumb, das er in haimlichen tötten möcht, als 
man hin nach findet 

Appolonius wart betr&bet von disen werten, und in grossen 

30 sorgen ging er wider in sin schiff mit allem sinem volk und 
fftr wider in sin küngrich Tiria. aber als bald er von dannan 
kam, berflffet Antiochus sinen hoffmaister, Thaliarchus gehaissen, 
und sprach zfl im 'o aller liebster Tbaliarche, du bist der der 
min hertz und all min haimlichait gantz erkennet so ich dich 

35 och trew und verschwigen wais, so wil ich dir sagen die be- 



18. redetin, wie auch der Dnuk. 34. gant 

236 



immmmmtMBm 






95 



8. and doppelt, 22. sAchte. 26. enaigen. 30. gefimde. 

2S7 



;i.r 






^.^-5:^' 



••'^\'^^^ 






sebwenmg mineB gemfUes und wag ich wfiUe das da dar zft 

tftn 8oIt da 6olt /wisBeoi das Appolonios Ton Tina hat rechte 

assle^^g banden' miner Img. danunb [9^] «0 berait and wapne . 

sehiffang nach dinem ^nllen and far nach dem Appolonio and 

sfteh in bo lang bifi das da in findest, and tötte in, es sie mit i^ . l }}^^^] 

isen oder mit vergift daramb solt da von mir b^;ahet werden . C^^'%^1' 

nach aOem dinem ^willen.* Thaliarchos lies zArichten die schiff 

^and nam lA imvgros.^t von gdd nnd silber and f&r ofi zft y : >^^ '^^^ 

darcbichten-Appoloniam^^ "' •. v - ::-: - .^ ,.^'.^ :^.,^, -'■■'-:^^?^^^ 

In dem was Appolonias haim komen and ging in sin has lo .^ .C: — -' 
nnd besucht sine bftcher nn^ fand, das er in allen dingen dem ' \^ -^--.^^^^SC 
Iritng recht gesagt hett/'nnd gedacht in im selb 'so der kling ' '^'^''''^^^ 
so. in* inbrünstiger bdser liebe siner tochter also brinnet, so las- ^-^-^^^^ 

set' er nit, er trachte .kOnstendiche nach minem lib, mich ze 
tAtten, daramb das ich nach siner tochter nit mer gestellen mflg. 15 
nnn.ist besser von im g^ochen wan gestorben.' zft band liefi 
er im zfiberaitten galeen mid grosse schiff and die laden mit 
handert tasent steren ^oms. er nam zfi im von gold jsilber 
and gewand grosse richtam and fflr mit wenig siner liebsten 
diennem in der dritten stand der nacht afi von Tiria, angesegnet, 20 
och on wissen aller siner bargen do ain tag verging and der 
herr von niemand gesechen ward, sfichten sie iren lieben herren 
mit tra- [10*] rigem gemflt, aber wart nit gefdnden, daramb die 
gantz stat and das gantz land in klag and unmflt gesetzt ward, 
and das sie ir trew and liebi des gemftttes mit den werken 25 
dester bas erzaigten, liessend sie verhütten das sich niemen 
scheren torst, och niemen tantzen, niemen baden noch hochzit 
haben, alle tabemen warn beschlossen , aber dietempel der 
götter geöffnet, dar in mengclich ging ze bitten, das ir kfing 
Appolonios gefanden warde. 30 

Die wil die klag also weret, kam Thaliarchas, der' von dem 
kfing Aotiocho gesendet was Appoloniom ze tötten, in die stat 
Tiria. er sach, das alles volk in traren was, da von er wander 
hett, and sprach zfl aiaem jangling 'ob da leben wollest, so sag 
mir: war amb ist dise stat in laid gesetzet? waromb ist alle 35 



-r> 



ninitiyorl h\/ 



Cnno]e 



96 

fröwd in dem rolk erloschen?' antwürt der jungling *o ho, 
waist du das nit das rederman kuntlich ist? unser herre Appo- 
loniuS; nach dem als er ron Antiocho komen ist, ist er verloren 
worden und waist nieman, ob er .in leben oder tod sie.' do 

6 ThaliärohuB das ^«rh6ret, sin gem&t wart erfüllet mit fröwden 
und ging wider in sin schiff und fftr haim gen Antiochia und 
ging in fr6iicher gestalt ffir den kling und sprach also ^er küng, 
(lO*"] du solt dich £r6wen, wann Appolonius ist rou diner forcht 
wegen uss sinem land geflochen und waist nieman wo er sie, 

10 und gedenkt nian mer ob erJin dem mer versunken sie wann 
das er lebe.': spracb der kflng ^er mag wol fliechen, aber nit 
entrinnen. darumb:so setz ich uf sinen Hb: welcher mir ge- 
fangen bringt Appolonium — der ein verschmacher ist miner 
künglichen migestat und sin leben verwirkt haut, wann er tnin 

15 frag nit usslegen kund — der sol haben ffinfczig pfundgoldes; 

welcher aber mir sin hobt brächte, dem wil ich geben hundert 

pfund goldes.' ^als bald das ber&ffet ward, do wurden nit allain 

die find, sunder. och die vor sin frtlnd gewesen waren, durch 

. giükait bewegt,' das sie Appolonium durch&chten, ze t6tten oder 

20 ze fachen, er ward von in gesucht uf dem mer, uf dem land, 
in den wälden, in den bergen und in allen haimlichen hölem, 
aber nit gefunden, der kttng lies och zöberaitten ain grosse 
meugi der schiff in ze suchen, so wit man uf dem mer gefaren 
mdcht« 

25 £ das aber die schiff gantz berait wurden, lendet Appo- 
lonius in die porten des meres bi der stat Tarsis. als er aber 
ging [11*1 uf und ab bi dem mer, do begegnet im ainer siner 
burger von Tina, Elemitus gehaissen, der och uf die selben 
stund dar komen was, und sprach zu im 'gegrisset siest du, 

30 küng Appolonü' Appolonius, als die mechtigen gewonlich gegen 
den armen t&nd, verachtet sinen grüs. do ward der alt Ele- 
mitus beweget wider Appolonium und grfisset in aber und sprach 
'gegrfisset siest, Appoloni! und grüs mich widerumb und ver- 
smach nit min armAt und min alter, das von der erberkait und 

35 gfttten Sitten her komen ist! wann wistest du das ich waiß, du 



16 hunder. 21. allen doppelt. 

Ü3S 



Diaitized bv 



GoQx?Ie 







wirest was behfltet- waii du bist* Bprach Appolonius %h bit 
dich ze.Mgen, was das.8ie.' ^antwürt Elemitas ^u bist in der 
aber&ciiil^iid ist meiigcliohem über' dinen lib erlob'et und dar 
nf -geittgesetzet' spraiclt Appölonius^weloher getar ainen ffiisten 
yeifftren?f antwiirt l^emitus *der kting Antiocbns haut clas. getan.' ^ 
qnaeL^iippoloiaQSi^iimb^^ antwflrt er "^daramb das dir 

knntlich^ Jsty ob ^ 6r4;8iii ^vatter oder sin selbs . tocbterman siei* . 
8pracb>i^^polQni]n 3iat r-er gesetzet nf rminen 'lib J'rantwürt : 
EleimtdS' ^flnföag^^^pfokd ^öldes welcher ilieh lebend ^gefangen ? 
bnnget; welcher, ttber ^nen köpf [W^] brechte, der c^ol hundert ^<^ 
pfond-gpldes i^ Ion liabiHL dar umb soltu bewaret.sin uhdmer 
sicherhaUjsftchen.^ /da mit schied er Ton im* als.er^a'ber hin r. 
'dan^luun> fft^^ wider nnd sprach in grossem" ' 

unmüt 2& im ^angnutvinir, so wil ich dir geben die hundert, 
pfund-goldes/das du mir Ideii köpf abschlachest und 4en küng is 
dar mit erfrdwest' / antwirt Elemitus 'das wende der obrost got, 
das ich umb sSliche säch gold niemen solle.' sprach Appolonius 
^dJrist das wol cimlich xe tfin, wan ich dich darumb bitte^ und 
bestelle das!:^ dem kttiig 4ie fröwd bringest dar zft'so hast 
-du;-di6Khundert pfund goldes wol an mir verdienet mit diner 20 
trttwen wamung? ^antwirt Elemitus- ^t miner warnung hab ich 
trfiwe frOntschafti erzaigt die uss rechtem gemftt ainen nrsprung 
haut, tmd lai-sieh Teoht liebe und frflntschaft tunb gold und 
Silber nit verkouffen, sonder wirt sie geboren uss ainikait zwaier 
gemftt und nit uss gäben* da mit so schaid ich von dir.' 25 

Appolonius ging mit trurigem hertzen hin und her spaczieren, 
gedenkend wie er sich bewaren wölte, und sach gegen im gan 
ainen den er wol erkante, Strang- [12*] wilionem, unm&tigen 
und truriges angesichtes. er sprach zfl im 'gegr&sset siest du^ 
Strangwiliol' er antwirt im 'o herr Appoloni, das dir och all- 30 
.weg -wol siel was sflchest du hie in diser gegen? diu gestalt 
betüttet uf kttmemus.' antwirt Appolonius 'ich bin geächtet 
und Terschriben von dem küng Antiocho.' sprach Strangwilio 
'warumb ist das?' antwirt Appolonius 'darumb das ich siner 
tochter oder, das ich bas. rede, sines gemacheis zft wib begert 35 
hau. darumb, Strangwilio, wölt ich geren in ewer stat ver- 
borgen ligen^ möcht es gesin.' antwirt Strangwilio 'o herr Ap- 






••^'*f< 



'.^■-"K^: '^s« 



■•bCT- '-.ÄfccJ* 



' rf .^ ** 



•f^<> 









^', /. ;^^'.; 






-^ 



▼.1 



289 



üi^iir 



o 









•T^^ 



^S!^mm^mm^9mi!^mm , , j ' . , ■ l ■ ■■ J Pi 



98 

poloni, unser Btat die ist die ennest under allen Btetten und mag 
dir nit genög tftn nach dinen eren, von grossem hunger t^nd türin 
die mr liden^ und ist den bürgern ffirbas kain hoffhang des 
lebe^ns: sie seehen ire kttnder sterben vor hnngers nftten. was 

5 sol ich mer sagen? der grfisenlich tod sitzet uns allen Tor der 
tttr dem wir nit entrinnen mfigen^ darzd uns der banger zwinget^ 
Appolonias sprach ^so sagend lob and dank dem faftchsten got, 
das er mich flichtigen fleh ze hilf and troet gesendet hat wan 
wöltmt ir mich halten verborgenlich in gflfer hflt, so wil ich 

10 flwer hangrigen stat.ze hilf komen mit handert tasent mefi ko- 
ren*' Strangwilio bracht es an die barger. die komen gesamlet 
fttr Appoloniom. ue fielen für nn [12^] fiefi and sprachen also 
^o berr Appoloni| da wilt ansera banger vertriben, danimb so^ 

^ wollen wir nit allain din flucht verbergen, sunder, ob es not 

15 wurde, fflr dich säitten untz in den tod*' Appolonias ging mit 

' in in die stat und st&nd an offinem markt nf dem obresten 
riöhterstflli do gesamnet was die mengin alles Tolkes, und sprach * 
also ^ burger Ton Tharsia, die Ton hnngers nftten betrfibet 
sind und nider getrukt untz in des todes not, merkend was ich 
^20 Och sag: ich wil fleh oss ndtten helfen, darumb das ir der gflt- 
hait'die ich' an fleh tftn ingedenk siend und min flucht Ter- 
borgen haltent und min leben ttcb befolchen sie, wann ich doch 
nit von schulden -^egen yon Antiocho verschriben bin, und 
durch üwer hau ich flflchtiger zA flck bring hundert tusent mefi 

25 komes, die ich üch verkouffe umb das als sie in minem land 
erkoffet sind: ain mefi umb acht Schilling.' die burger wurden 
wöl gemöt und yerschwand in alles ir laid. zfl hand lieB er 
ussmessen mengclichem das koren, iederm nach siner notturft, 
des sie dankber ^aren und williclich bezalten, ieder nach dem 

30 als er genomen hett do aber das koren usgeben was, gedacht 
Appolonius, das koffmanschaft und kttnglicbe wirdikait nit ze- 
samen ffigtin: wolt er lieber ain milter geber den ain koffinan 
gebaissen [13*] werden, und berfiffet wider alles volk und schen- 
ket in das gelt das er umb das koren empfangen hett, darumb 

85 das volk in gro(»em gunst und innerclichen liebi gegen im en* 



25. das sie als in ffs.; das als sy in ^ I>ruck. 

€40 



^ jWjp*^*i>^---^7 ' --v4 ^ j| W ^^4^ 



. ; l 






99 



. • . ^ V "' 



OV^ 



"" *^5''^»- '?^i«k'* 



24. Von 4er fehU wü auch im Druck. 27. inderwätigem. 

141 ^ T» 



endet ward tdid liessend im howen ain staine sul und die stel- 
len mittd jot^den markt, und dar uf mt bild, das mit der rech- ..... f: V- 
ten band das korennss^ und mit dem linggen f&B das gelt ':^lir:'7]r,^^ 
Ton im«ti^czft ainer ewiger ged&ehtnuB de^ gftttendasAppo- >^^^';^:^^ 
kmins an in\f etan }iett,hnd- liessend schriben an den fftß der s ^'v^^S^, 
.^BUl/damäW begäbd; «n^A^ von Tiiia, der dise stat .i \^^^^ 

Ton tAdlichemliunger: erlediget haut, des wir nümermer ver? :,^^<^^,i': 
-^^S^KMta^^tß^ behalten in gfiterMtTon Strang- v^^^ 

- wiIione^.imdVBinem"wib:pi(^^ iin ^wartetetL^mit zim^ '-'^ ;^^^^: 

liehen eren; als er wol wirdig was. lo • ^ 

Nit lang dar nach ging StrangwQio und sin wib Dyonisiades ' Vr^^' ; 

ingehaäm'j^'Äppolonio und sprachen also %err, wir haben sorg 
da-'ligest^e lang tUL aiuem end, darumb dester e ^u yerkunt- '■'■". 
Schaft werden^ mÖditesL^ -darumb latten wir: ob esdin wil were 
aini dt hin'weglse faren> bis diu Torgessen wurde, und dann ts 
h&r wider -keinen, so möchtest in besserem frid beliben.\ Appo- 
lonius'volget irem'rattmd richtet z& sin schifFung und besegnet - 
alles YOlk -die in mit grossem tnim in das schiff belaiteten^ und 
schied tou dan, in willen ze [13^] £aren in ain insel, dar in er 
mainet unerkant ze sin. do er aber dri tag und dri nacht gef&r, 20 
do erhftb sich ain nngestifanes wetter und grosse widerwfirtikait "^ 
der winde, Eurus Ton^ mittentag, Aquilo von mittemacht: Ton 
den erkÜbe sich hagd nebel und regen,^^ die pUwe des hünels 
verbärge sich, das mer ward also beweget das von der grössi 
der wellen nnd ir ungest&ni ire schiff ietz ze grund des mores, 2S 
ietz in hichin der wölken gesehen wurden. Affricus und Ze- 
, phirus in widerwärtigem starken ween zerrissen alle segel. die 
schiff zerbrachen, darumb sie in todes not kamen: ieder behalf 
sich so er best mochte, do ging in mores gfunt alle künglich 
zier von gbld silber gewand und gestain des kttnges AppoloniL 30 
alle sine duier verdürben, er seh warn uf ainem brett das er 
begriffen hett, nackender, so lang bis in das mer uss schlag an 
das tirenisch gestad. als er aber uss kam, do st&nd er an dem ^ 
land und sprach also ^o du ungetrflwer trugenhafter Neptune, 
wie hast du mich berobet aller miner eren und gätes, das ich 35 



'wiSimimi^immimi^mmiiSMi 



i*im4 p . I L , ^ ' , . L I.IJ«. ^<>j,x; ^ . *J^f jK-^ 



f 



100 



^M?. 



..^'•• 



nackender und elend on alle hoflfhung der hilf ttan mflfil das 
gelfickxad . hat nur den namen geben aines kttnges von Tiria 
und Bidonia: des hasta [14*] mich berobet and dar f&r armilt 
und bellend ^ Regelten; fBat gftte gestalt und gederd mines libes 
5 machest 'idü mich nackenden und eilenden i Tor grosser keltuir 
. zittrendeii und kraftlosen bi dir stan, das ich nit waiß, welch 
end ich keren söUl' ::^ 
^^iT^;^;^; :^^ JMevwU er aber aIbo sin not erklaget, mo sieht ^r gegen im. 

^> r ? ^ ganainen, starken Jüngling in h5sen* zwilchinen klaidem: den 
10 rftffet er an dem&tticlich und sprach wainend also 'o wer du 
. siestv so erbairind dich durch gottes gftttikut über mich!' er 
^ spraoh^äsag -an« .wer du bist' er antwürt im und sprach üdf 
^ bin^nit mer der ich was ; mir hat das mer min gftt und den" 
^^ ;^ . i' .: namen und er genomen. -ich bitt dich du wellest mir eilenden, 
' t^ doch nit von niderm geschleeht gebom, ze hilf komen und mich 
. wisen wie ich min leben frOsten mflg/ der jungling erbarmet ! 
sich Aber in und'f&ret in unferre ron dem mer in sin eilendes- 
huBliniond tailet mit im willidichen sin armflt und setzet im 
^ für dietspifi -die er haben mocht, und das er einen gftten willen 
- 10 destM bas gen im eizaigte^ zoch er ab sinen eilenden rock und 
tailet in in zwen tail und gab im den ainen, das er sinen nacken- 
den lib ains tails dar mit bedecken möcht, und sprach ^se, jung- 
ling/nim gftfidich ^on mir das ich vermag: hett [14^] ich mer,- 
ich dette bas. und -ge hin in die stat Pentapolim die nach hie 
25 bi lit: TÜlicht wirdest du finden der sich über dich erbarmet, 
wann da ist küngliche richtum; bi mir macht du nit mer ge- 
haben wann du. gesechen haust ob du aber niemant fttndest 
der diner. armfit bas wölt zt hilf kommen weder ich, so.ker 
wider zfi mir, so wollen wir mit ainander gemain fischen, doch 
30 alweg das hin zfi gesetzet: ob du imer in diu wirdikait wider 
gesetzet wirdest, das du miner armfit und'gfttikait die ich dir 
geton hab, ntlmer vergessen wollest und mich nit verschmachen.* 
antwürt Appolonius ^ich danken dir nach minem vermügen. und 
ob ich diu vergesse, so wdlle mir got aber mores not und schifiF- 
35 bruch zfifftgen,' und si niemen der sich über mich erbarmen 






7. end fehU der Es., entnommen aus dem Druck. 23. hett het 

541 



w '-•■^^ 



PV'igi'PPPPf^lpn^ 






l yji^ ' -^^^;^^ij;^v.y-, .^-■i^^WfA.'m^',^ " 



101 . 



10 



werde als du getan hast/ - da mit 2aiget er Appolonio den weg 
lind schied Tw; im. ;/:y;j:-v . ..:: r .. 

lAls.^al)er Appolpnius In die stat kam und betracbtet, wie 
er hilt aines lebens ^den möchte^ da aach er idnen nael^enden 
knaben mit ainemcbeekin durch die «tat klopfen und schrien 5 
initiutter.Btim--'r^'>^'tJjH^;-7^^ ''•-■•-- .- ■ '^••''•:'.. 
^^ V ' - : /^ *h&V^ch >"^d arm^ 

;.ui^;;f.^;-. . -j;-r.»da8'Jiad^iÄ ^%£i '-u .-.'.*.., ::.:.i':, '.;.. '[ 

t i-L Vr • ■ lut^wer '«ich iwSl w&schea^imd lalbenr /^r , ;:: ^-^ 
s am hobt und allenthalben, 

' : *er si'lerr to '..- 

\^ • ;— • ,^ : demi wiriigewartet schon.' • A- '?:> - ^ 

do Appolonius [15*] das ^hAret, er gedacht in bedem und ta^- 
bemen lernet man tnengin des Tolkes erkennen.' er zoch sich 
ab und ging in das bad nnd wftsoh sich nnd aach all umb und 15 
Tand nieman zA'^dem er willen hett ze dienen, zfl band ward . 
ain r&f in dem bad ^der küng kompt ze baden T Appolonius 
ging fttr das bad, in ze schowen: do sach er her gan den kttng 
Archistrates mit tu siner diener die ir kfirtzwil triben mit dem 
bal. do gedacht der nackend Appolonius ^des spiles kennest 20 
du dich maister sin/ 4ind mocht nit Tcrhalten, er lief dem bal 
engegen nnd schl4g in so subtilclich, das der kfing ain besunder ^ 
u&echen uf in hett er fiisse sich och, das er dem kfing mer 
wann den andren den bal isflschlfige, wann er an gepurt sines^ 
geliehen was. als sie aber in das bad kamen, Appolonius nachet 25 
sich zfl dem kttng im ze dinen. alsbald aber Archistrates das 
ersach, do hiefi -er Ton im gan all sin diner und wolt allain 
Ton dem jungling gewaschen und gesalbet werden, dar ab er 
ain gros wolgefallen.hett als er aber uss dem bad kam, sprach 
er zfl sinem hoffgesind 'mir ist nie in kainem bad so wol uss- 30 
gewartet als heut Ton disem fremden jungling, darumb gang 
ainer under ttch und berflffe in zfl minem tisch, des er mich nach, 
siner gebärde nit unwirdig dunket' 

[15^] Des kttnges diner kam zfl Appolonio und fand in ge- 
klaidet in sinem halben zerrissen rock und sprach also 'es ist 3^ 



"V- 



y^ . /-^"-^«ir 






34. in doppelt. 



243 



ly^-^"^'^' 



ni jitJTQH hy 



Cooglp 



Tsssfss^mm^ 



102 

des kttnges wille, das du mit im ze bof das mal nemest.' ant- 
wirt Appolonius ^du siebst, das icb minen üb nit bedecken mag, 
darumb icb unwirdig bin ze berfiffSen Aber ainen kflnglicben tiscb 
oder uf den stfil der eren ze setzen: wann miner er, gut nnd 

5 wirdikait mit dem namen bat micb das mer berobet. das bit 
icb dicb dem kflng ze sagen, dar nach tftn icb nacb sinem gebot' 
der diner saget dem küng alle ding nnd sprach Hierr, der jnng- 
ling ist unbeklaidet er hat ainen scbiffbmcb gelitten, darumb 
er gfttz und zierd berobet ist und treit an sinem IIb nit mer 

10 denn ain halben zerrissen rock der im durch barmhertzikait ge- 
geben ist, darumb^^ er sich unwirdig schätzet in dinem sal ze 

. sitzen.' zft band hies in der kfing beslAffen in gfite klaider: dar 
in ging er ftlr den kling so höflich nnd wolkunend, das der 
ktLng ain besundem willen zä im gewan. da wart berait nach 

15 kfinglicher wirdikait ain kostlich mal, der sal und die tisch mit 
teppich gold und Silber wol gezieret: da erklungen die trum- 
meten zA dem tisch mit grossem schall und frowden des hoff- 
gesindes. der kfing lieB [16*] den jungling gegen im an sinen 
tisch setzen nnd manet in ze essen und frölich ze sin. aber 

20 dar mit der kttng mainet Appolonium frölich ze machen, bracht 
er in in truren : wann do er kfingliche essen und von gold und 
Silber die kostliche klainet sach, do ward er gedenken, was er 
Terloren het uf dem mer und oss sinem land yertriben, darumb 
er in sölichen unmüt fiel, das er nit essen mocht und ward im 

25 sin hopt sinken von truren. do aber das hoffgesind merket, 
das er ain sunder ufsechen hett uf die klainet, sprach ainer under 
in Heb merk, warumb er nit essen mag: er ist so gar verstocket 
in sinem gemfit mit gedenken, wie er die klainet gestelen mocht, 
das er sin selbs vergessen hat und nit essen mag.' der edel 

30 kttng Archistrates vemam Iren bösen arkwan und sprach also 
% irrend vast an der warhait diser jungling gedenkt was er 
verloren hat und klaget sin ungefell in sinem gemfit, wann er 
on zwiffel wol gnftgsame zierd gehaben mocht, in künglichem 
sal ze sitzen^ bette im das glukrad die nit empffiret.' und sach 

85 Appolonium an in frölicher gestalt und sprach Jüngling, du solt 



--HJ-^t: 



2S. wia CT dia. 

244 



Diaitized bv 



^^^^^^ 



majjii..mmiM L- ' iy S i ' ilMyil-i ' ! }^ ^ W^J.A4l. i'-^^V??«^ ! H-WW^*>^". ■ ~ '^t.wjt ' frju i 

k., •' -. ' ■-■••.,■,..■ ' •■■ •.-■'. ■■■.'>■' ■-•- . . , •.■-■•'■''• 
t ■•' ■■ ■ v.v. '. ";/-'•;■■,•■•■ •■•••-^y------- -•.'- •, . -'■•■. -. •-: .• • .■ ■■ ■ ■ . 

". - :. . : 'v..' : -->' ■' los - ■ '■' 



1**1 JU. 



*. - ^. '. - -I 



.18. es /tof^ er der Druck. 32. min statt nttw; new </^ DrtirA:. 

545 



> . /. 



din trurenjasecm uad ifi and trink mit gutem mflt und hab hoff- 
nung z&..got oinb besser glüek, der wird dich nit Terlassen/ 

.. ;»[16a]. Die wil Aber der kttng den Jüngling also tröstet, do 
kam Ingegangen aia . ttberscböne junkfrow ,. des kfinges • toebter 
Cleopatra mit irem hofjgednd, lind grftsset iren vatter und gab ( 
im den knfi des frides tmd.^^ naeh allen denen die mit im ze ^ 
tiscb Sassen, do ging .« wider zfl dem vatter and spracb zft ^ 
im /aller Hebster ratteiy^ wer ii|t ^er jungling den du hast set^n 
laussenVjmvdie ;erHcbei(Li>atat jdines. tisehes^^ er bedanket mieh ^i^ ' 
flberladen sin mit trarem' antwflri der ktlng 'o min süsse toebter, 10 - 
diser jungling bat.ainen sobiffbruch gelitten7 und bat mir bUt 
in dem.bad so Wol gediene^ das icb in berftffet ban zft minem . .<> 
tiseb; dU'icb abeTiaigeaclicb wisse, wer er si, sag icb nit.. 
docb zimmet dir nit übel, das do in iragest, und wenn du das , 
wissend bist, im gütig und barmbertzig siesL*. z& bändig die }5 . 
toebter zfl im und spracb also ^ aller liebster jungling, din 
gestalt und gebart zaig^ uf tugent, da Ton iob din gemftt / 
geadlet, scbfttze, und, wölt geren von dir wissen — ob er dir 
nit acbw&r wölt sin ze sagen— - dinen namen, din gepurt und 
din ungefelL'- . antwirt der {17*1 jungling ^fragest du micb nacb 20 
minem namen? den bau :icb in dem mer verlorcu fragest du 
aber.nacb minem adel? den ban icb in Tiria gelassen.* do 
«pracb. die junkfrow /ich bit dicb, sag es mir verstentlicber, 
wann din imgefell bescbwäret micb.' do spracb Appolonius ^so 
du das wissen wilt, so sag icb dir, das icb nit von nidrem ge- 25 
scbläcbt geboren bin in Tiria, und yon ursacb wegen dar ufi ^ 
gescbaiden mit grossem gAt, das mir alles mit den scbiffen in 
dem mer versunken ist, und bin icb nackender mit grosser arbait 
uf ainem bret an das gestad komen.' mit disen werten kund 
Appolonius nit yerbalten, im wurden sine ogen zäcbem. do das 30 
der kflng ersacb, er sprach zö der toebter ^6r uf, du bast ge- 
nüg gefraget, du macbst im nüw sin vergangen laid. so ferr 
er aber dir sin ungefell und staut erzeilet baut, so ziromet dir 
wol das du din milti gegen im erzaigest nacb künglichen eren.' 
z& band sacb die junkfrow den jungling an und sprach zfi im 35 



•^ ,t_. 



w>'-',**.-' 









'.-■.^:ü^ rf^ 



104 

^joDgling, leg liin din truren und nim an dich mannes mfit: da 
8olt fiin unser faoffgesind und richtum von minem Tatter en- 

> pfiacben.* Appolonius saget lob und dank mit schäm und sünf- 
ezen irer gfitifcait die sie im erzaiget hett nach sinem grossen 

5 ungefell. 

[17^] Zfl hand sprach der kOng achter, das der jungling 
und das hoffgesind wider erfröwet werden, so lafi uns hören 
din harpfen und ander saittenspiL' die ließ sie bringen und 
sang so 'wol dar nf, das mengelich dar von erfröwet ward, und 

10 was nieman alda der die junkfrowen insunderhait nit lobet, und 
sprachen all das sie besser und siesser gesang nie gehört betten, 
on allaih Appolonius der schwig und saget ir kain lob, darumb 
der kting wider in bewegt ward und sprach also 'Appoloni, du 
t&st unhofiTlichl min tochter wird gelobet Ton mengelichen für 

IS die beste in musica und allen saittenspilen und du allain schwigesi; 
da mit du ain schelten erzaigen wilt sag mir, ob sie dir nit 
gefal in irem gesang?* antwirt Appolonius ^t es dir gefällig 
das ich dir sag die warhait von den künsten diner tochter, so 
sag. ich dir das sie in der musica ungelert ist: sie hat dar in 

20 ain anfang, aber die kunst ist ir beschlossen, und ob du des 
wollest wissend sin, so schaff mit diner tochter, das sie mir die 
harpfen liehe: so wil ich dich hören lassen die rechte kunst' 
er nam die harpfen und stftnd uf in frölicher gestalt und sang 
so wol daruf, das der gantz sal dar von erklänge, und lobet 

25 [18*] in der küng und alles hofgesind übertrefenlich für alle die 
sie ie gehöret betten. Cleopatra die junkfraw het besunder 
wundern von siner kunst, wan sie das bäs verstund wann die 
andren, und sprach zfl im 'du haist Appolonius : billicher werest 
du AppoUo gehaissen dem die harpf geaignet wirt so hat och 

30 dich Orpheus in sinen künsten nie übertroffen, darumb so wir- 
dest du aller eren wert billich geschätzet.' und keret sich gegen 
dem vatter und sprach 'o aller liebster vatter, ich bitt dich, du 
wellest mir ginnen das ich disen jungling begäbe nach sinen 
künsten und wirdikait.' antwirt der kUng 'tochter, mir sol wol 



4. hett nach — ongefell fehlt im Druck, 10. die fehlt. 13. beweg. 
14. wir. 17. sy dirgefaD oder nit in der Druck, 2S. und doppelt, 32.aattar. 

246 












105 



gefallen ^was' du- im zfl eren tft8t' zA band ging sie ubs und. 
bracht mit ir.xwaibundert mark goldes und mer «ilbere und 
koeflidi. gewand-'ünd orJUiet im t& knecht und m^ und spracb 
also* '6e; aller liebster jungling) nim bin die gab Von minem vatter 
und tiiir, der du wol wirdigbist von diner kttnsten we^en.' dö^ard 5 
rdie jönkfraw gelobet ^'^menglicbem umb ir gfttikait und mÜtiV 
^- Zfl- band dar .nadb nam das bofgesind nrlob tou dem ktlng 
und ging ieder^ln mn':^erbeTg. Appolonius st&nd ocb uf und: 
sprach also ^O- gftter kflng/ der 118"*] armen barenbertzikait^ und 
du kfingiui aini liebhaberin der kttnsten, ich danken ttch nach to 
minem' vermttgein— ^ wanki nach minem willen kau ich ttch nit 
gedanken — ümb die gtitikait die ir an mir nackenden erzaiget 
habeifr der obroi^ got/WÖll ttch bewärenl* und spracb zft sinen C 
knechten die man im ergeben bett-'nemend hin die gaben, das . 
Trir nsgangenlierberg^sfichenr do aber die kfingiii erbSret, das 15 
der jungling von ir «cbaiden seit in des liebi sie enzttndet was, 
do wart sie betrfibet in irem'gemftt und sach irenvatter innere-- ~ 
liehen an und sprach ilso-'o aller liebster vatter, dubastAppo- 
lonium httt rftch gemachet, du seit nit liden das er yeruntrttwet 
werd umb das da mit wir in begabend band, .ich wolt raten> 20 
du behieltest in %o lang-nutz das er bessre kuntschaft des Volkes 
ttberk&m/ zA band lieB im der kttng ordnen ain wonung in 
sinem sal nach siner wirdikait, dar in er sin wesen haben solt. 
Des kttnges tochter Tcrtrib die selben nacht ungeschlaffen. 
morgens frfi ging sie ztt irem vatter in sin scblafkamer. do sie 25 
der yatter sach, er sprach zö ir 'o tochter, was betütet das du 
so M wider din gewonhait [J9'] httt ufstast von dinem bett?* 
die tochter antwttrt nnd spracb 'o min vatter, ich kan nit rA 
haben, du gebest zA mir Appolonium, mich ze leren in musica 
und andren kttnsten.' zA band ließ der kttug berAffen Appo- 30 
lonium und sprach zA im Jüngling, min tochter begeret von dir 
ze lernen dine kunst. ich bitt dich, du wellest sie undervrisen 
und leren nach* dinem vermttgen alles das du kanst. darumb 
wil ich dich begaben nach dinem verdienen.' antwirt Appo- 
lonius ^herr, ich bin alweg berait ze leben und ze tAn nach 35 



V^r^i 



i4f!»V-?l5 






14. die man jm erst gegeben hett der Druck. 

247 



O 



106 

dinem willen.' er leret die tochter mit groasem flis, das sie in 
kurtzen zeitten wol dar in geubet ward. 

Kit lang dar nach ward die junkfrow krank und abnemen 
an irem lib von tag ze tag ie mer und ie mer. der vatter ließ 
5 die artzat berftffen, die iren lib beeachen und die adren begriffen 
und kündend krankbait ires libea nit befinden noch dar zfl rat- 
teui das och wol billich was, wann es was ain krankbait des 
' gem&tes. dar umb der vatter laidig ward und ging in zt der 
tochter ttnd sprach ^o liebe tochter , was scbw&rer krankbait 
10 [19^] mag das gesin die die artzet nit erkennend und och dar 
zfl nit wissend ze raten? we mir, solt du von mir sterben one 
alle hilf 1 sag mir doch, wa ron du mainest das dir dise krank- 
bait komen sie?' antwirt die tochter 'aller liebster vatter, ich 
kau dir nit. gesagen was das sie. doch wais ich, das mir din 
15 gegenwirtikait schmertzen bringet in minem gem&t darumb 
so gang ain wil von mir, so will ich mich bedenken; wie ich 
dir min krankbait kund müg tfln.' 

In den wilen waren komen zwen jungling, zwaier f&rsten 
kttnder, die gflngen fflr den kfing und grfiseten in. der kttng 
to fraget sie, was ursach irer zflkunft were. si sprachen ^err, 
wir sien komen dich ze bitten umb din tochter, wann du iegli- 
chem vorhin anleitung geben hast, so haut uns der weg un- 
gef&r zesamen tragen, darumb bitten wir dich baid mit ain- 
ander, das du ainem der dir gefall din tochter gebest.' antwirt 
25 der küng Hr sit nit zfl rechten zitten komen: wann min tochter 
übet sich in der lemung musice, und von grossem willen und 
inbrünstiger liebi die sie zfl den kunsten hat ist sie krank wor- 
den. [20*] doch das ir nit gedenkend, das ich verziechen dar 
in sflchen wöU, so schrib ewer ieder sinen nameu und sin rieh- 
30 tum mit der baimstflr und morgengab: das wil ich miner tochter 
schicken, das sie uß ttch erwele welchen sie haben wolle.' des 
waren sie willig, sie gaben dem kOng die gescbrift: der über- 
laß sie und versigelt sie mit sinem ring und rfiffet Appolonio 
und sprach 'maister, nim hin dise brief und antwirt sie dinem 
85 schfller.' Appolonius enpfing sie und ging in die schlafkamer 



31. die Worte das wil— schicken doppelt. 

24S 



Diaitized bv 



GoöqIc-j 



^ ■• -/.■'^^.^.■/•■- 



im 



-•■ f^Tj. -'- 



101 



der kflngin. als bald sie aber den ansach in des liebi ir berts 
en^flndet wasy . spraeh sie /o . maister, was bedütet, das du ainig 
ttber min-bett. kommest?? .antwirt Appolonins 'das ist von gebot 
dines^Tatters,^ der.;8eftd0t.-dir dise brieL' als sie die gelesen . 
betty^o saeb jie Appolpninm inneielicben an und sprach ^maister^ i 
maisteri wer idi dir ]iä>^*d]n bertx wurd dar von bescbw&ret' 
dar .init:Scbrib aie 4da,'«qtwirt irem Tatter und sendet im die 
Tersigdt widemmb,4>ljAllK>lonio. .4er-.lLfljQig las sie^ die was ^ 
also ^^aller gftitigister .Tiirf^ beg^estl«ntwirt ^on mir, wel- 
chen ich haben wSl dt ainem man* [20^] so du aber die wal io 
tt mir^ setzest, so b^ger ich des schflflTbrflcbigen«' er sach di« 
jungling an imd sprach -jcd in ^welcher hat undertlch mores not ,'-^ 
geUtten?.;der sol minjtochter haben.' zfl band sprach der ain-^ 
jungling ^fliig, der bin ich.' von stund an sprach der ander 
jungUng /schwig! das du alweg betrftbet siestl ich wais/ das du ^^ 
für die porten d^ mores nie komen bist' do aber der. kling - 
nit merken mocht, welchen sie mainet mit ir geschrift^ sach er ^- 
Appolonium an und sprach %e hin, liB du disen zedel! villicht 
machst du bas yerstan ir mainung, wan du bist dar bi gewessm . 
do-sie in geschribon hat' Appolonius erschrak von der ge- 20 
Schrift und errötet do .das der ktlng merket das sin tochter 
Appolonium liebet er sprach zfl den junglingen 'ziechend haim, 
und wenn die zit komt so wil ich nach fich senden.' isde namen 
urlob und schieden von dannen. 

Der kling gftng zft der tochter und sprach 'Cleopatra, sag 25 
an, welchen hast du orwelet zö ainem man?' die tochter fiel im 
fttr die fflß und sprach ^aller liebster vatter^ so du begerest zfl 
wissen den willen diner tochter, so sag ich dir, das ich kaines 
begere [2V] wann des schüffbrttchigen Appoloni mines maisterS; 
und sol mir der nit werden, so verlttrest du dine tochter.' do 30 
aber der vatter sach sine tochter so innerclichen wainen/ do hflb 
er sie uf Ton der erd und sprach zfl ir ^o libes kttnd, du solt 
dich nit betr&ben in dinem gemfit Ton forcht wegen gegen mir, 
das du des begeret haust den ich och lieb hau und von gfltem 
willen sin vatter worden bin. wann ob .wir siner gepurt, sines 35 



29. begere fehü in der Bs., beger der Druck. 

249 






,J.-*i*> 



'.-■ ■"yr^Wr-i-:'^''^ 



uigiTizea oy 



108 

geschlächtes, adele und gfltes unwiggend gind, go kenn wir doch 
ein tugend und erberkait, dar durch er den küngen wol ze gli- 
chend igt' die junkfraw ward erfrowet und vergchwand ir all 
ir krankhait und kftgget iren vatter ze Ion, dag er ir den fechten 

5 artzat gegeben hett der yatter gtecket den tag der hochzit und 
lieB berftffen allen ginen adel und die niachburgchaft und gprach 
z& in 'ich tfln ttch ze wisgen, dag min tochter mit minem willen 
Appolonium iren maigter zfl ainem man genomen hat darumb 
bitich 'Hch, mit mir und inen fröwd ze haben.* do ward berait 

10 nach küngclich^ wirdikait grogge wirtgchaft, die weret menigen 
tag und ergting'imit firöwden, und ward Appolonius gekr6net 
und äin gewaltiger tochterman deg kfingeg gehidggen. in kurtzen 
ziften hinnach ward die tochter geh wanger , da von mengclich 
erfföwet ward. 

15 [21^] Nit lang dar nach ging der küng Äppoloniug mit einem 

' gchwecher und wib gpacieren bi dem gegtad deg mereg. go gicht 

/ er von ferren her faren ain groggeg schiff^ und erkennet dag ee 
Ton ginem land wag. gie warteten an dem gegtad big eg zft- 
lendet do gprach Äppoloniug zfl dem patron 'gag an^ Ton wanne 

20 du komegt* antwirt er *von Tiria.' gprach Äppoloniug 'du nem- 
megt ain land dag mir wol erkennet igt' do gprach der patron 
'o herr, gag mir ob du it kennest den fttrgten deg gelben landeg, 
der haigget Äppoloniug, den wir lang zit Tcrloren haben.' ant- 
wirt er 'ja, ich kenn in go wol alg mich gelber.' do gprach 

25 der patron 'ich bit dich, ob du zfl im kemest, dag du im grogge 
fröd rerkünden wöUegt: wann der küng Antiochus mit giner 
tochter igt von dem helligchen für uf dem mer verbrennt und 
dar in vergunken, und ist unger herr Äppoloniug von mengclichem 
ze küng erwelet worden und sind im die schätz und richtum 

30 behalten, darumb ich und vil ander ußgesendet gind in ze 
gflchen.' do gprach Archistrates 'es ist wol ze wundem, wo der 
verborgen lig, so er das obrest hobt der weit werden goL' Ap- 
polonius ward erfrowet in sinem gemflt und sprach zfl sinem 
schwecher 'herr und vatter, so min glöck [22*] miner gehurt nit 



6. genome. 11. war. IS. wartete. 22. landes fehlt in der Es., 
laxmdes der Druck. 24. ch statt ich. 

250 



Hj^>(,jQ i 



D i g i t i god J L , _ _ 



1^- 



^ r 






109 



: '•" -<»'- 



glich wa8|Jwolt ich dir min wirdikait nit ze wissen tfin; so sich 
aber das >geUlckrad nun gewendet iiat, so Ifln.ich dir kont das . 
ich tder «elb vAppolonius hin den man sflchet. : .darumh so sag 
mir/ was^-din will «ier^äs wil ich alweg yölhringen*., daromb, 
wilt dn-das ich das ktlngrieh inneme^ so t&n ich es und machen 5 
dich ^gewaltig Hber alles das mir wirt: wann du hast mich armen 
ufferhebt nnd/ußnichten ettwas gemacheV du hast mich nacken- . 
den >kostUch^:geUsddettnndjwol^l>Qgabet9-du^ hast ^ g^liget 
mitj ainem wib' und Hschwecher^ du hast : mich ?mitkOnglichen 
eren gezieret, des ich nimmer vergessen soL' der küng Archi- iö 
strates ward erfröwet -und sprach zft der tochter fdu solt dich 
fröwen; dasitlu 'Ton.dinem man so hoch gewirdiget bist nim 
war, sun; i<Ä gib dirrwon gold silber gewand und edlem ge- 
stain was du beerest, :4as: du zierlich in din künglich er gesetzt . \ 
werdest^ do sprach Appolonius zt sinem wib 5icb bitt dich^ du r5 
wollest dinen^ willen dar zft geben/ . sie ward, innerclichen wai- 
nen und sprach zft Am ^*o herr, und werest du von mir in ferren 
landen, du söttest haim zft mir gacheu; so ich der geburt so 
nahet bin,-r-- und .wilt^ron [22*] mir hin w^ faren? ob du aber .- 
nit beliben i?rilt, so wil ich mit dir. darumb, vatter min, bit 20 
ich dich mir ze gtlnnen mit minem man ze faren.' antwirt der 
vatter 'mines willen bediBtrfst du nit warten^ din maniiat vollen 
gewalt nut dir ze schaffen .nach sinem willen, gestern was er 
mir glich, httt ist er idn herr der weit; vor ist er min sun ge- 
wesen, nun bin ich minder dann er.' da mit lies er in zftbe- 25 
raitten die schiffung und wes man dar uf nottirftig was. sie 
namen baide frintlich urlob von dem kttng und fftren hin weg. 
darumb: das ir gepurt.so nachet was, färten sie mit in hefammen, 
pflegerin und was ainer kintbetterin not ist, besunder aine die 
sie in disen dingen geflbet erkanten, Ligorides gehaissen. 30 

Do sie aber wenig tag gefftren, von dem ungestftmen wegen 
des mores ward das gebl&t der kttngin sich entrichten und iren 
lib so ser beschweren, das ir we ward zft dem kind und gebar 
ain schöne tochter^ doch mit sölichem grossem we und nötten, 
das alle gaist des lebens sich hinder sich zochen zft dem hertzen, 35 






•vCy^V-. ^ 



^^ .i*' '«i . 



vfe.-> 



10. ninmer. 18. gältest. 28. hefämen. 

IM 



29. die sich in dinen diagen. 



JtJ^^h*^-; 






.'4 



?" -,, 



Dinitjyprl h\/ 



Goo? t'e-^. 



110 

dar von das hertz also Terstoppet ward, das man kain zaichen 
des lebens an ir gespOren mocht die frowen [23*] worden schrien 
und wainen mit lutter stimm nmb ir frowen. do das Appolo- 
nius erhöret 9 er lief schnelliclich zfl ir. als er aber sach sin 
* wib tod ligen, als et wenet, er zerriß sine klaider von der brüst 
und leget sich fttr ir fftß und schrai wainend mit lutter stimm 
und sprach 'o aller liebster gemachel, des kflnges Archistrates 
tochter;^ wie sol ich dinem yatter antwürten für dich? umb die 
frAd die er mir gemachet hat^ mflB ich im truren und laid bringen« 

10 wie mag ich fürbas on dich leben, aller liebstes wib?' die wil 
er also klaget, kam zfi im der patron des schiffes und sprach 
%err, das mer lidet nit in im das schiff mit dem totten lichnam; 
darumb senk sie in das mer> das wir entrinnen mügen.' ant- 
wirt Appolonius ^o du yerstockter mensch, weitest du das ich 

15 den edlen lichnam in das mer würfe, der mich armen und nacken- 
den Ton mores nöten erlöset, erfröwet und gerichet hat? billich 
were, umb widergelten des guten das mir von ir beschechen ist, 
das ich fOr sie stürbe, wann es gesin möcht.' do sprach der 
patron 'herr, es ist besser, der lib werd in das mer geworfen 

20 wann das wir alle sterben.' do berfiffet Appolonius sin diner 
und sprach z& in 'so es dann nit anders gesin mag, so [23''] 
richtend mir z6 ainen sarch der wol gebicht und gewichset sie, 
dar in sie nit versinken mttg: villicbt wird sie bewaret vor den 
merfischen und komet ze land und wird nach künglichen eren 

25 best&tet' der sarch ward berait: er ließ ir anlegen küngliche 

klaider und l^et sie in den sarch und zfl ir vil goldes und 

Silbers und ain tafel Ton bli und'er ir hopt, dar in geschriben 

was also Velcher disen sarch findet, der sol wissen das diser 

" lichnam aines künges tochter und aines kfinges wib gewesen 

30 ist darumb erfülle er die barmbertzikait und bestatte sie nach 
ktlnglichen eren, und nemo zfl sinem Ion des goldes das bi ir 
liget zehen pfund, und das übrig sol man verbruchen zfl lob 
dem obrosten got und dem totten lichnam ze eren.' da mit 
Hessen sie den sarch uf das mer mit grossem laid und klagen. 

35 Der sarch schwam uf dem mer untz an den tritten tag: do 



9. ich fehlt. 26. kkider fehlt in der Es., nicht im Druck, 

i5^ 



Diaitized bv 



GoqqIc J 



Vn!-V- ' ^,-'i»vS{» ! W^.^jy*- ' -j'»; ■ H.-V'i--'4;^y^l ! ;:-V ■■ v. 



Bchlflg in das mer an das land Epheseonim^ nit ferr von dem 
■ " "* * ■ " ' maister in der erczni was und 

n mit «inen jungem {24*] bi dem 
m den Barch uf das land, si tetten 
L ain fiberBcbönen frowenlichnam 5 
:ezieret,'da Ton sie in tniren be- 
18 gold und die tafel under irem. 
m dieneren 'tragent bin den sarcb . . ^ 
Bsem 4iß Tolbringenrnttgra deb 
willen des dw die tafel gescbriben bat ob wir ocb barmbertzi- to 
kait mit disem 4icbnam erzaigen^ ist nit unbillicb, wann on 
zwiffel er bat yil Wunen sünftzen^ klagen binder im ge- 
IiübMl'' zä liand spracb er *zfl den T dienern ^ir sollend zflbe- 
raitten alles das ainer%fln^cben lieb zAgebdret^ wann ich sag 
ücb ffir war, das' min gemftt Ton käines menseben sterben nie 15, 
so ser betribet worden'^ist' ' als bald ward zöberait die bar dar 
uf man sie yerbrennen JBolt und was dar zA gebftret nacb irer 
Ordnung, do was ain junger des maisterSi deritlr die andren 
in den kttnsten .der ertznie wol geftbet was. zu dem spracb - t. 

Cerimon 'dir sol befolcben siu; den licbnam ze salben mit dem 20 
[24^] baisam I das der scbmack des fttres dester besser sie^ als 
irer künglicben gepurt wol dmlicb ist.' der junger nam die 
salben und zocb ir ab Ire klaider und salbet ir den gantzen üb, 
und als er zft dem bertzen kam, beducht in die nattlrlicb wermi 
nit gantz erloscben sin:- er salbet sie umb das bertz ie bas und 25 
ie bas senfticlicb und begriff .ir iren puls, er leget ir erzaiste 
bomwoUen für die naBlöcber und tet sine leftzen uf die iren 
und befand kunflieb/ das das leben strittet wider den töd. zä 
band spracb er zfl den dieneren ^eraittend zfl die secklen mit 
den krflttem sie wider ze wermen, wann ir gebifit ist verstecket 30 
und erkaltet' er rftffet sinem maister und spracb 'o berr, die 
junkfrow lebet, die du tod schätzest, gib hilf und rat, das si 
bi dem leben belib.' z& band ließ er ir wermen die gflten 61 
und die legen mit wollen über das bertz und senfteclicben stri- 
chen, so lang bis das yerstocket blöt von wermi des öles wider 35 



14. kOogliche. 19. dem doppelt, 24. wiermy. 

353 






^'K 



D i g i t i gGO ^ 



bj Google J 



112 



entscbläpfet. do wurden die gaißt des lebens wider ußgao von 
dem hertzen und dem hobt durch die adren und das mark in 
dem [25*] gantzen lib. do ward sie ire ougen uf tfln und sach 
den jungling an der sie salbet umb das hertz und sprach zfl im 

5 Mu siest wer du wellest, so begrif mich nit unzimlich, wann ich 
bin ains kttnges tochter und ains künges wib und wil min raini- 
kait, so lang ich Ton minem man bin, ewiclich behalten, aber 
umb die ertzni die du mir getan hast, solt du von mir mitgold 
begäbet sin/ do aber der maister höret ire yemttnftige wert, 

10 sprach er z& ir-^frow^ du solt bewaret sin ror allen schänden, 
ich wil dir zfl dienste geben min ainige tochter, und wes du von 
mir beerest, solt du alles geweret sin.' dankt im die frow nach 
irem vermögen und sprach 'ich beger nit mer von dir, wann 
das du mich haltest in sämlicher h&t, das ich von kainem man 

15 berftret werd.' do sprach der maister 'so dann du söllichen 
willen haust rain ze leben, so ist allhie der tempel der göttin 
Dyane, in dem so vil gaistlicher frowen sind das du bi in wol 
bewaret bist.' die kttngin kam dar in williclich mit grossen 
fr&den und lernet in kurtzen zitten bi in, das sie in gottes dienst ^ 

20 [25**] ttbertreffenlicher wann die andren ward und ain hobt aller 
tugent in allem Erichenlaud geschätzet. 

In den zitten was Appolouius gefaren in grossem truren 
und laid , und von Ordnung der götter kam er an das gestad 
des landes Tarsis. er ging von dem schiff in die stat Tarsia 

25 die er vor von tödlichem hunger erlediget het, in das hus siner 
alten wonung Strangwilionis und Dionisiades, und ging mit im 
Ligorides der das kindlin befolchen was. er erzelet inen sin 
ungefell, wie im sin wib uf dem mer an dem geboren gestorben 
wer, doch wer das künd bi dem leben beliben. darumb so bat 

30 .er sie, das sie im das kindelin ziechen und neren wölten als 
ob es ir aigen were, und nieman dar von sagen: darumb wolt 
er sie begaben nach irem willen, und gaben dem kiud ainen 
namen Tarsia nach der selben stat Strangwilio und sin wib 
wurden laidig ab sinem ungefell, doch empfiengen sie das kind 

35 williclich und verhiessen im, das ze halten nach allen eren. er 



l. entschlaffet der Druck. 



12. danck. 

154 



17. im. 25. des. 31. er. 



t 



D i y i l i zuü - Uy V_jOQG^LC 




.• V • N •• 






113- 



gab in;>öa gold flilber und gewand grosse ^richtum und lies bi 

lt. t26*J da mit :tet Appo- ': 
nen bart.schereii moch das 
.das diezit •k&me.das sin 
leixi echwecher fllrÄn ver-^ - 
It 'ging er wider in sin scUff 
besetzet das nach sinem >; 
n .diener ; von jriria rund ffir , -cT < 
gen nacb: küngliciien eren ': 
nndrregnieret das landt^nitrgfltem .Mdy'^dar:»mb er Ton menjg- :io 
dicheio/tlber.i^^ ;.W :ruL'> - - ;:\::^ 

:.in:udenr wilen;.*^^ ron Strangwiliöne . / 

bi siner. 4U)chter.1PhiloiDancia die in gelichem alter was. mit ir. . 
in. dem iflnften.rjar .^ird::sie^ m ..die scbfll gesetzet,, dar in sie :...- 
lernet In.den siben rkOnsten, das sie in kurtzen .zitten übertref- 15' 
fend was alle die lang!. ^rorirgelement betten. .db':Bie .aber in 
das zwelft Jac J:amf;.db wardir pfiegerin Ldgorides krank bis 
in.den.tod., oind.do jsie sacb das ires lebens: nit .iner was, sie 
ber&ffetire' iocbter Tarsiam und redet in gehaim mit ir also ' 
^aller. liebste tocbter^ ..leh ,wil dir sagen .das dir vorverborgen ist, 2P 
das bebalt [26*^ in dinem hertzen : die du haltest für vatter und 
mftter, die..sind.es* nit; Jün. bist ouch nit des geschlächtes Strang- 
wilionis. wer 'du aber siest, wil ich dir darumb. sagen, ob dir 
von iemand kain laidgescheche, das du dich wissest ze halten: 
der küng Appolonius ist din vatter ; .du bist geboren uf dem mer 25 
von der küngin Cleopatra^ des künges Archistrates tochter,- die 
an dinem geberen gestorben ist und in ainer. truchen mit gold 
Silber und künglicher zierd uf das mer gelassen: wa hinaie aber 
komen sie, wais ich nit . doch so ffiret dicb din vatter her in 
dise stat und hat dich befolchen mir und Strangwilioni und 3Ö 
sinem wib, und hat äin verhaissen getan, das er sinen bart har 
oder negel nit beschniden wil, bis du manb&r werdest, das er 
dich für sin wibe sinem schwecher bringe, darumb so wil ich 
dich des warnen: ob dir die die du vatter und müter nemmest, 
die es doch nit ensind , kainerlai untrttw erzaigen wölten, das 35 















S. nam fe?ili in der Es, 

V. 2. 



SM 



Digitized by 



Google 



rssm 



114 






du denn gangest an den gemainen blatz^ da findest du ain hoche 
sul die dinem Tatter ze eren ofgericht ist worden, und sprich 
'ich hin des tochter dem die snl gesetzet isf — so werdent [27*] 
die barger Ton der stat, als die diEmkberen der gfitikait die sie 
5 Ton dinem yatter. empfangen haben, dir zft hilf kommen in allen 
nfttten.' do sprach Tarsia 4ch wil got bezogen: bettest du mir 
da von nit gesagty mir werend die ding alle unwissend.' zft 
band starb Ligoiides. Tarsia liefi sie loblich bestatten zfi dem 
grab in ainem kirehhoff nachet bi dem mer, nnd wainet und 

10 klaget sie das gantze jar> und wann sie Ton oder zil der schAl 
,ging| so nam sie kaln libliche spis, si opfert vor brot und win 
nf ir grab, und begeret bittende ir natürlich frilnd ze finden. 

Das gestund so lang, bis uf ain tag das Dionisiades mit 
Fhilomancia irer tochter nnd Tarsia über den markt gingen^ 

15 in ungelicher zierd, wann Tarsia lichtet als der morgensteren, 
Venen wol ze glichen, abei* Philomancia ward von dem volk 
ze phee geschätzet, und sprachen die burger gemainlich 'o wie 
hat sich widerwärtikait, sch&ne und ungestalt so gar zesamen 
gesellet!^ do aber die mflter erhöret, das ir tochter Philomancia 

20 gescholten und Tarsia gelobet ward, gewan si ain nid zft ir und 
gedacht sie ze tötten, darumb das ir tochter Philomancie Tarsie 
zierd und klaider wurden, und sprach zft irem man 'o aller 
liebster Strangwilio, unser tochter wird verschlagen von dem 
volk, umb das Tarsia so wol gezieret gat wann unser tochter 

25 so wol geklaidet [27^] ging als sie, so würd sie och schön ge- 
haissen. so ist ir vatter Appolonius zwelf jar ussgewesen: sölt 
er in leben sin, er hett sie so lang nit verlassen, so ist ir pfle- 
gerin gestorben, das wir die Tarsia on sorg wol tötten möchten 
und ire klaider und klainet unser tochter geben, und wann sie 

30 getöttet wer, wölten wir sie bestatten lassen ze glicher wiß als 
ob sie rechtes todes gestorben were.'* Strangwilio gab sinen 
willen dar zfi. zfi hand beruffet die frow ainen iren gepuren, 
Theophilus gehaisseui und sprach zfi im 'Theophile, du bist arm : 
ob du mir folgen wilt, so wil ich dich rieh machen, du solt 

35 mir Tarsiam tötten, so wil ich dich richlich begaben.' sprach 



12. finde. 32. tod. 



ue 



J 






•■^v,. 



115 






der ge&^ 'was bit sie fibels getan? 'antwttrt die frow ^ boß-; 
hait irt asxalbftilicii sil, . dammb . aolt du min gebot Tolbringen^ 
' wann 'weitest da ^4"^ ^V ^^ » . ^^ mÜLBteBt ungef elles Fon mir 
^mirtänd'^m/ spiad^ ; TheojphiloB *frow, yie möchi; ich diaia yoI- 
bTingen,H>daa esiTjybtirgen. belib? wann Uun es nss^ ich w^j^. 
oeb\:getftttei' spraßhir^ie ;fiPOW 'sie haiit äin gewonbait^ wann 
sie Tpn scbfil^gaty'J^^isie kain Jiblich spifi nfisset, sie gange vor 
m'( den^vlenip^: lie^^ 

aldar!Soit du icjf^Äitsnf wann die stst Ven den Itttten ist^ <la'' - 
magst du sie wol baimlicL tötten. dann so biescbwer iren lipb- lO 
nam mit ainem stain nnd wirf sie in das mer.' der gebor ging ^ 
12^] in. die kiröbcoiamit beschwertem gem&t und wartet der junk- ' 
&«wen.i'M'handJkiun'Tar8ia Ton der schftl, als Jr^ewonhait '"-! 

waSyJlber das grab irer:pfl^erin. der gebur .begriff sie bi dem. , : >'^^ : 
bar und spfacli t^aim, du foflst sterben*^ sprach sie'^o was hab U ^ /"^"^ 
ich in dieh gesmdetJv "antyml Theophilus 'diu ziedich gestalt.. - :- J 
und:dine kostliche Ualder biingent dich^fl^em tod, wider mich 
hast.du nit gesindet'; sprach Tarsia 'o so ich dah sterben sol^ 
so tail.din barmhertzikait mit mir und laß mich got anrfiffen 
Ycbr minem tod> das jer miner sele gnad mittaüen wolle.* da 20 
sprach der gebur 'knienider und bette nach 'dinem willen, das 
wil ich dir gttnnen:: wann ^ wer ich nit gezwungen dich ze tötten^ . 
waist got Wol .das ich es nit -ent&tte/ 

Die wil sie aber-alse mit ainander redeten, do fttren mer- 
rober uf dem.mery.die schnelleclich zfllendeten, sie baide ze 25 
£achen. das ersach Theophilus e das er die junkfrowen ertdttet^ 
und 4och Tön dannen. die rober namen die junkfrowen zft in 
in das schiff und fftrten sie hin weg* der gebur kam haim zfi 
siner frowen und sprach *frow, ich han Tolendet din gebot' sie 
sprach 'nim hin ain ^pfund goldes und zwai Silbers und biß ewic- so 
liehen fri von allen diensten.' sie ging zfi irem man Strang- 
wilioni und sprach 'unser tochter Tarsia ist getöttet wir sollen 
wainen [28''] und trurig sin Tor dem volk und schwartze klaider 
anlogen und sprechen, Tarsia sie von grosser krankhait gestorben.' 
Strangwilio folget irem rat: sie klagten, sie wainten zwunge^lich 35 
und schrien mit lutter stim ^o was grossen ungefelles! alle unser 
fröd hat sich geendet' so die gestorben ist von der wur richtum 

IST 'S* 



-3 . v" 



uigiTizea oy 



Google 



^^^"^-^*TBW*fTP?^PlP^ 



116 



"^-r.-" . :.' 






.Sr- 



und glück empfangen haben IV do die barger in der stat das 
Uagen erhörten, sie lieffen zft und fragten ursach ires tnurens. 
do sprach Strangwilio ff Tarsia die ain toehter gewesen ist. des 
der dise:.statiTon hungersnöten' erU^t ondmir sie befolchea' 
^ hant, die ist g&ehlii^en gestorben und hat nns nit gelassen waim 
wainen* nnd IdagenT do ward bew^et mit laid und troren alles ' 
y^-J . : - Tolk-und liessen-:lrem Tatter zft eren, mnb die gftttikait:.die er 
^\y^,^-^\^ Jessen ain kostlick.grab Ton meß nndt^aran l 

'^^^ "^ dise begrebt hant giessen la&sen die 

< j - :io buiger. Ton Tarsia tdiser junkfrowen umb das verdienen ires 
". yatters.!.>>;l^»it- '.ijcj/ w:- %./...... 

a;'1^1 Ais'Abca:.^e merrober Tarsiam genomen betten in das'schiff 
' ' ünd;5ie s^r "wunderten von irer schftne und mit unzimlichem an- 
Z fechten igegen ir bew^et wurden,. fiel sie dem patron des Schiffes 
15 fttr die f&ß und erzellet im ir grosses ungefell und bat de, ir 
barmhertzig ze sin [29^ das ir lib uuTermalget beliben möcht| 
und bezwang «ie mit iren vemtlftigen Worten, das kainer under 
. in was 4er nit ain mitliden mit ir hette, und Hessen sie unver- 
- xnalget. sie füren «oüang biß sie kamen zfl dermftchtigen stat 
20lGlitena, .dar, in der gros künig Athanagoras regniret. do lief 
ain grosse mengin ;des Volkes. zft dem schiff, ze sechen was man 
koufmanschatz brechte, pch der kfinig selber, do ward ußge- 
fftret Tarsia mit andren scheffen und öffentlich fail gebotten. do 
aber der kttng Athanagoras die Tarsiam ersach, er het gros 
2$ wunder von irer^ sdelicher gestalt, schöni and geb&rd, dar durch 
er beweget ward sie ze koffen, und leget uf sie ain grosse summ 
geltes, das ersach der riffian und obrester maister der offnen 
Sünderin, der och. rieh und. mochtig worden was von den sünt- 
lichen werken der firowen. der gedacht 'wann dir dise junkfraw 
^0 werden möchte, so gewunnest du grosses gut, wann ir schöni 
ist nit menschlicb sunder den göttin ze glichen/ und schlug mer 
ufvsie denn der künig getan hett der. künig meret sin summ 
über in: der riffian schlug so lang über in uf, das der küng ab- 
ließ und gedacht,- er wölte sunst der erst sin der sine Übliche 

«.der mer robea;. . 15. f&ß fehlt, 23. das ßcheffen der Es. ist un- 
^i-i* »«•^^tfmWicÄ, etwa sclafCeh? der lateinische Text hat 38,20 inter cetera man- 

cipia. scheffan der Druck. 33. das kOng. 



r-^"^. 
•^'/ 






5W^^/^?IJi^i^-*-iM: 



f :V- ' ^ ' ^ 






117 



b^lirde imt der junkfrowen volbrechte, und were im glich sIb 
ob ar neselb gel^öffet bette. : der riffian f&ret «iebaim in das 
genudn'^bus ;j29^] ^derostlnden m äin aäerliche luuner^ dar inn bet 
Ä *^dito%ot Priapumimt ^^old T^ 

imd 4q[)racb' zfl ir rfden lK>1t du anrftffen nnd ^bitten, dais er dir s 
jpelüöklieh lind bilfUdi 'sie in din^ w sie sprach >^ö berr/ 

kainen-sölicben götbäbTJchiiie ängebetteih 'ich main du siest 
ain LapJMteniuti^dttr^lid^ ist Piiaposl'^ doispraeV der^^ifsi^ . 

fiib^^'^irdirgfttte-dieni^vidches^ nit das dn mittel in dein selben ' 
leben/bist?- durch die werk des selben jwilich richer von dir lo 
werdeii.^' do das die^ juhkfrow erhöret/sie fiel- im: fOr. die.i&B . 
nnd ' ipifach - 'o herr ^^ !.l>ifi bärmhertzig miner kfinscüait und laB 
mich-^nit gesetzet weiden in den schantlichen namen der Sünden.' 
antvp^- er -'wüst du'^njty das gegen dem henker und dem rif- ' 
fian weder gebet noch wainen hilflich smd?' ' .'".'.■ ..^ 15 
'^ : Dar mit berftffet' er sinen knecht und sprach zfl im las mir. 
die :diemen deren 'mit köstlichen klfiideren und gebenden und 
schrib^ainen 'zedel:^an.'das tor: welcher der erst wel sin zfl der : 
Tarsia, der «ol geben aih Schilling guldin, der ander ain halben, 
dar nach iederiainTgiddin.': aber der kflng Athanagoras hett 20 
bestelleti 'das ior -dei^^erstVSlt sin, und ging haimlich und Ter- 
bunden. in- die kamw'Tarsie und liebet sich zfl ir jiach nnzim* 
lieber^ Bewegung des' gemfltes« do Tarsia das ersach, sie fiel 
im für die fflß und sprach zfl im {30*] ^o herr, biß 'mir bärm- 
hertzig nmb den willen des obrosten gottes! du bist ain künig 25 
und sollend alle tugend an dir erlüchten: so bit ich dich, du 
wellest durch die tugend der sterkin dinen bösen glüsteii wider- 
stan, und hör Tor min nngefell, so wirst du mit mir laidig werden, 
ich bin küngliches geschlächtes Ton Tatter und mflter. ich bin 
uf dem mer geboren: min mflter starb an dem geboren, ich 30 
ward in dem eilend befolchen ze leren und ze neren Strang* 
wilioni, der wolt mich lassen tötten: do ward ich erlediget von 
der band des morders von denen die mich in diß süntlich leben 
Terkoft band. künig, das laB dich erbarmen, wann es ist wol 
zimlich, das küugklich geschlächt von kunigen geeret werd und 35 



1. Tolbrechten. 



10. der selben. 

»9 



31. zeneen. 



Google 



Digitized by 




ns 

beschirmet I und hilf mir das ich mom aU hüt min künschait 
betaalten mflg nach minem willen, dar durch dir lob und er von 
aller weit gesprochen wirf der kQng ward beweget in barm- 
hertziikaiti das im die ougen mit ir zachem wurden, und sprach 

5 zfl ir 'diu ungefell hat mich beschwiret. nim hin zwaintzig gul- 
din, das ist mer wann uf dich gesetzet ist umb die werk der 
sQnden, und bitte dioh das du wollest din kflnschait behalten 
gegen den andern ab du sie vor mir behalten banst' die junk- 
frow.watnet rör frftden und saget lob und dank siner gfitikait 

10 Zfl band ging. zfl ir in die kamer [30^] ain jungling, des 
künges Athanägoras diener, und sprach z& ir 'der ktlnig ist tru- 
riger Ton dir ufigangen: du solt mir früntlich sin, so wil ich dir 
iner geben wann der kflnig/ die junkfrow nam das gold und 
fiel im für die f&ß und erzelet im ir ungefell als sie dem künig 

15 vor getan hett do das der jungling höret, er erschrack dar ab 
und sprach /o fraw^ stand uf ! wir sind auch menschen und mfls- 
sen täglich sölichs ungefells wartend sin.* da mit schied er ouch 
zecherend von in -das ersach der künig und sprach lachend 
zfl im 'du bist jung und stark: wilt du dich nit schämen, das 

20 du lachend zfl ainer junkfrowen ingast, mit ir fr&d ze haben, 
und wainend von ir uss schaidest?* da mit verhiessen sie ainer 
dem tmdren, das sie nit sagen wölten wie es in ergangen were, 
und betten ain ufmerken uf die andren die in gingen zfl ir, und 
sachend sie iei^U waiuend usgan. 

25 . Do es abend ward, der riffian vordret das gelt von ir. sie 
sprach 'se hin .den Ion von miner künschait die ich mit zache- 
ren und bett behalten han/ do aber der riffian höret, das sie 
dannocht junkfrow was, er berfiflfet ainen buren, dar zfl geordnet, 
und sprach zfl im 'ffir hin die dimen in din gemach und [31*] 

30 brich die schlos irer künschait.' als er sie in sin kamer gefftret, 
sprach er zfl ir 'sag an ob du ain junkfrow siest?' sie antwirt 
'ja ich bins und wil es lang beliben, ist das mir der obrost got 
bistendig wesen wil.' do sprach der gebur 'so sag an, wie hast 
du dich rain behalten vor so vil mannen und dar zfl vil geltes 



6. warck. 25. Hier kern Absatz in derHs.^ sondern vor deti Worten: 
do aber der riffian w. s. w.; ebenso der Druck. 

MO 



■ nigitirpri hv 



GooQle 



p 



JUUMLJ.Ul . 1 



5I"W?'" 



y ^.VV*-! ^ 



^ - >..• ^ 3 :. . 



119 



gewunnenVVantinrt Tarsia ^h faan in allen eixelet min unge- 
fell, 80 4iaiid ue^un erb&nnd mit mir geh&bt wil icb dich bitten, 
dn wciUeat mir> oefa gfttig.aind bannhertzig sin.' . do sprach der 
iM^bel .^b ich das^ geren dAie>.80 -ist din maister.so gitig nf das 
gAty wann er hat dich umb gewinnes Trillen koffet. doch wistest 5 
du ander -wegy gelt se gewinnen:, so wölt ich dir^ hüflicb siiL* 
«ntwiti^Tanda ich bin wol ge&bet nf singen nnd sprecheni dar ^ 
jEfl ainmaistm^nfid^ Jiarpfen^ da mitjch dfu» gWiiUe desyolr , 
ies ;^Dl>bewiBgen^wil:-mi]us6 geben.: . so .bin. Job ocin der sij>6n ' 
-ktlnstgelerk; für mich an den markt, so wil ich etzaigen^was 10 
ich kan?. der gebio^ erbAret ir gebet nnd ttret .4de mit irem 
saittonspil Jin offnen üiarkt;' da iies^sie ir fragen nfbietten nnd > 
Terantwirt sie'so-snbtildidii das mengdich dar ab wnndert :<ne 
aang^oeh so^^ol nf der harpfen, das grosse mengiDi des Volkes 
zflhAret, dar durch sie vil geltes yerdienet, [3t^] dasrsie alles 15 
irem maister gab. JAthanagOras het ain sunder .ufsechen zfi der 
jnnkfrowen nnd^ was ir zfl allen zitten hilflich^nnd r&tlich, das . 
sie ir knnschait behielte. , : :.:, t 

: . In den zitten^Vials Tierzehen jar. vergangen waren, kam^der - 
kOnig Appolonitts in die istat Tarsiam, das er sin tochter mit 20 
im hin w^ f&rte. do das Strangwilio nnd sin wib erhörten, 
sie legten bald an ir schwartze klaider und gingen im engegen 
wainend mit nassen ougen nnd falschen zacheren, do sprach 
der kling 'o was bedfltet das ir wainend in miner zflkunft?idi 
lian sorg, die zAcfaer sien min, nit ttwerJ do sprach die frow 25 
'0 herr,: ich mftß dir sagen das ich ungeren t&n und wer mir 
lieber es würde "dir von ainem andren wann von mir oder minem 
man kunt getan: din tochter Tarsia ist g&chlingen gestorben.' 
do das Appolonius erhöret, aller sin lib erzittret und ward sin 
gemfit verstoppet, das ^r läng vor schreken nit reden kund. 30 
über lang, als er wider zfl kreften kam, sprach er ^0 wib, wie 
übel hast du ir dan gehfltet' do sprach sieben-, ich hab ge- 
tan nach minem rermfigen, und als sie gestorben ist, hau ich 
gesagt den bürgeren von diser stat, das sie din tochter gewesen 
ist: die haben ir zfl eren ain kostlich grab von messing gfissen S5 







29. Biner. 32. ir fehlt in der Hs, wie m Druck. 

261 



Diaitizöd bv 



Goo<?k- 



. .- - -•1 



120 

lassen.' do sprach [32*] Appolonius ^ich wil da hin gan und das 
sechen.' als er aber des grahes ttbergeschrift läse, redet er un- 
gestfimlieh und verflfichet sine ougen und sprach ^o ir herten 
ougeu; wie mOgen ir ungewainet sin, so ir lesend den titel des 
5 grabes miner tochter?* da mit schied er Ton dann und ging 
in sin schiff/ in mainung widemmb in sin kttngrich ze faren« 
do er aber uf das mer kam, ward er mit sölichem unmftt be- 
wegety das er abging in den boden des schiffes und sprach zft 
1^ V-; sinen dienern 'alle inin frdd hat sich geendet: da solminwo- 

10 Bung sin bis in den tod/ zfi band erhflbe sich ain grosses un- 

'^ gewitter, das* der patron von dem schiff schier verzwiffelt was. 

dö hatten sie alle got Neptunum, das er in hilfe zu ainer j>orten, 

wä die were.' -also warf sie der wind tft der stat Militena da 

sin tochter inne was. do lobten sie alle got, das sie von sorgmi 

15 wlediget waren. \- 

Als sie aber an das gestad kamen, da sachen sie grosse 
fest, ^anu man beging den hochzitlichen tag Neptuni des mores 
got. do ging der schiffherr zu Appolonio und sprach 'o h^r, 
diso stat ist ei-füUet mit fröden, man machet Neptunalia.' antwirt 

20 der kflng 'ich gflnne iederman siner fröden, ich sol aber trurig 

sin. doch das min kumer mine diener nit ze vil beschwere, 
so nim hin die zwainzig guldin, da mit ir dises hochzit [32''] in 
sundem fröden och begangend. doch so ferr: welcher mich zft 
den fr6den berfiffe, das man im sine schinbain erschlache.' er 

25 nam das gelt und kouffet darumb das im not was zfi den fr6den. 
Athanagoras der kUng sach das schiff und sprach zu sinen die- 
neren 'so ain kostlich wol beraittes schiff hab ich nit mer ge- 
sechen.' do das die schifflfit erhörten, sie sprachen 'o herr, wir 
bitten dich das du her in gangest, das recht ze sechen nach 

30 dinem willen.' er ging zu in in das schiff und hielt Wirtschaft 
mit in und schenket in nach sinen eren ouch zwaintzig guldin 
und sprach 'das ir mich nit umb sunst geladen habend, so söl> 
lend ir da mit begäbet sin. doch wölt ich geren wissen, wel- 
cher der herr dises schiffes were.' do sprach der patron 'der 

35 herr hat laid und liget an dem boden des schiffes und begeret 



2. graber. 12. im. 23. begangen: begangend der Druck, 

2G2 



Digitized by VrrOOvlc 



■li Lj pj u.lj l l^yiMJf... ' 



121 




in dem mef''^ie -Bterben,' darambdas im «n lociiter-tf dem land •; >- ^ 

ge«torben'ist^ • *dö sprach Atlianagoras rt ainem kneclit, Ardalio - - ;ä^'V 

gehaissen'^Sch-söbeiie-dir i^ :>?i^S^?? 

gÄÄ»'^ -antwift #-^**^ ' guldin mScht'icii mine -sishmbain ' - ' r?^rT 

nit' TOdet' inacKenV^ vii^^'^bät geee^^ w^r in zA frftden berftffiat; i ^ 
Mcte&i söl-'man^nnii'idnÄ^ ^o spräclr ÄthanaJ- / 

goras 'diß g^tet --'bat -er &cb , nit mir gemacht. -[33'] ich wil 
^a^gaa ift [im:,« ob^bV-teizfl frMenbringen^^ er kam zA'/- .^ 

im und sacb in rücli^Tanfl&figen/init -langem und Bpracb - 

zfi im mit senfter stimm -'gegrflsset Biest, berrePAppolonius ge- 10 _ 
dacbt/ es wer ainerVsiner diner,und wolt-in zoren ge^en im 
bewegt sin, lind beb^V^siniantlüt üf und siibt ain kttnglicb person ^ k:^:C'-7^^'-lr l 
•vor im Btan wolgezier^^n'dVerdracketsinen zoren. do spracb^ ' 
Atbanagoras *bprr,'du sott nli wnndeVn, das icb zu dir komen ,^ 
bin: icb bin ain fSrst'vön ^iiser^-stat, ^nnd band mir dine diner 15 
gesaget, du siest in'laid gesetzet, dammb icb bescbwäret bin und . 
kom zu dir 'dicbzetrftöten, -und bitte dicb* das du wellest uß' 
der finstrin gan an- das liecbt und bofßiiung baben zfi got, das 
er din truren in'iröd'Terkeren werde.* Appolonius antwirt im 
'nach minem ungefell : bin icb nit wirdig kainerlai frftd ze^o" 
baben. in disem boden'des^^cbiffes wil icb ersterben, dar umb, 
du siest wer du wellest, so danken icb diner gflttikait, und gang 
bin in dem Wd: dü-'Äagst bi mir nit iner geschaffen/ Atba- 
nagoras ging bin üTzÖBinen dieneren und saget inen, das er 
iren berren nit möcbize^den bringen. 25 

Atbanagoras gedacht ainen weg, wie er in ze fröden brecht, 
und berftffet siner diener ainen und sprach zfi 133^] im 'ge hin 
zfl dem frowenwiert und bitt in von minen wegen, das er mir 
Tarsiam senden wolle > die ist wol gespiäch und sfisser wort. 
villOcht möcht sie durch ir wißhait den kflng berftffen zfl den 30 
frftden und bewaren vor dem tod.' Tarsia kam in das schiff, 
do sprach Atbanagoras zfl ir 'ich bit dich, du wellest ussziechen 
alle dine kunst, ze trösten den berren dises schiffes, der an der 
fünstrin däB bodes Hsiizet, ob du in bewegen möchtest zfl fröden, 
das er beruß ging an das liecht. darumb wil ich dir geben 35 



9. unflätigem. 10. siest. Der hexre A der Druck, 28. 'mar. 

263 



fi^if^2 















^:?'r>. 



Digitized by 



Googk 






122 

drisBig stuck goldes und so vil Silbers.* die junkfrow ging keck- 
lieb bin ab in das scbiff und gr&sset in mit senfter stimm und 
spracb z& im /du siest wer du wellest, so grfisset dicb ain raine 
junkfrow die ir kflnscbait in grosser anfScbtung bebalten baut' 
5 mit den werten ieng sie an ze singen mit senfter stimm zfl der 
barpfen so maisterlicb, das Appolonius gros wundem- dar ab bett, 
imd was ir gesang Ton werten uf die mainung: 
^izi.wesen ban icb in dem kat, 
docb unTermalget blibt min wat: 
10 das r&ßlin bi dem . dorn stat, 

kain, schände es dar Ton angat, 
.«.^ es blibt fin rain nacb sinersat: 

. also fl&cb icb der sei unflat 
^ enmitten in den Sünden. 

15 dem icb solt wesen lieb und wert, 

ider aller [34*] maist mins todes gert; 
der find lost micb ron findes scbwert. 
min ungefell sieb täglich mert, 
• . : ie mer und mer glück sich verkert, 
20 der künschait baß mins libs begert. 

mer wil icb dir verktlnden: 
Terkouffet ward ain blüm der flom. 
ain gebott ging uß mit grimmem zom, 
ich. solt min künschait ban yerlom: 
25 got half mir uß den nötten. 

. so edle ist ietz nit gebom, 
stich mich nit ungefelles dorn, 
noch t&n icb als das künsch ainhom, 
so man es sucht ze tötten. 
30 ich stüpf min sinn mit wißbait sporn, 

also t& och, herr uß erkoru: 
haust büt nit gliek, es kompt moni. 

din laid solt du beschrßten. 
uf götlich gnad setz din geding, 



U. kan. 22. der doppelt. 23. aint. grimmen. 24. verloren. 
28. ain hören. 31. ich für och der Drtick. uß erkoren. 33. be< 
Bchniden if;.^ bescimuten der Druck. 

2C4 



Diaitized bv 



GooqIc 



"ppffw 



mit siner hilf nach fr&den ring. ^ 
^., herr, iTie/fiiiii h&rpf so sftß erkling, 
;. ^* zft fröden ieh laidiges. herbe zwing. ^i 
' :" din gernfttnlso «ft got ufietchwingi >^ 
* ; der will ^dir^^enden miggeling;' - 6 

din tniren^^ar verkeien/ : J v 

V. der kttng Appolonins ;. > ; • . ^ 

^^ ^^\ \-'\^i:' ersttftoet j^.;^nd;«prach al«ug^- ^t-v.: 
^^;^^, ■ -; 'ir^ß äir^^ :-^ 

ich 'sag dür^rdank, kern ich hin. uß/.. 10 

wann ich i^ 
ViV;: o" t^ / '. u:^ er.': 

s^'^y-jy:M \'. eilend spit dich nit seren. .: ;:: „ ;: < /^ 

rit,: > T ^^.sogbeor laid nnd n^ :[ . ;; : ., ^ 

:.. . ' min wibelst und fröd min gell, : ':■ l* 

,;,,:;::..-- BOJ^ -^ 

T : r • -;?;..' din truren und din aohe^^^^ . - (.;. '.. 

sie sprach ,^ch mich ift dir gesell./ i -' ;v^:' k'/ 
umb mietnoch gab. uß diser hdl. 
brächt ich dich geren. [34**] darumb so well 2ö 

mir betfltten zwiflich Sachen.' r ^ 
er sprach 'gasg ußl din, red verstell I 
und halt din er, kttnschnit empfel. 
als sag vnir^ bald diner frage brell, 
dann las mich allweg schwachen/ tb 

Da mit richtet Appplonius uf sin hopt und ließ die junk- 
frowen T& im setzen imd fragen was sie weit, darumb das sie 
bald wider hin weg gtlng, das er stat bette zft truren. sie waren 
och beide vor laid also verstocket in irem gemfit, das irkaines 
gedacht das der vatter mit der tochter redete, da mit fting die 30 
junkfrow an ze fragen und sprach also: 

'ich sach ain hus, da von man sait, 
es sie schön, zierlich, wolbeklait, 
mit gfltem gestain und holtz gemait. 



i-:^-^'' 



,j-:i\^T,,.^-.^ 






2. hör ßr herr der Druck. 3. hertz. 15. etwa anfr^d min gsell? 
32. 'Fgl über diess Räthsel oben S. 66, 30 die Note. 

365 






mm 



^rU 



o 






■f^wipwii j w.m p— ^^n^^ 



124 

ich bor das hos wit und brait, 
. e wan die gest. in kurtzer bait 
fiocb es Ton mir on arebait, 
stünden die gest far -stillen. • ' 
6 ' gar bald dar nacb, in kurtzer zit, 

die gest ocb flocben widerstrit, 
ainer nach, der ander wit 
berr, von dir icb der antwirt bit^ - 
er sprach 'ich mach dich zwiffels quit: 
10 in wassers Aus der fisch lit, 

•'•Wbt und gat nach willen.' 
Do sprach Appolonius 'ich nim wunder ab diner vemunft, 
so du so jung bist dine sinn sint englisch, wann menschlicb 
^ Vernunft mdcht din kunst nit begriffen.* da mit bat er sie hin 
16 weg [35'] ze gan. aber sie leget im für ain andre frag in sö- 
licher form unä bat in die nß ze legen, wann sie wol verst&nd, 
das die vorig frag die Üsch bedüte deren hus das wasser ist, 
das hin weg loft sa die fisch still stand. 

^Ain Tis, erzogen in'ainem wald, 
20 • ^/ '' stark schön gros edel nnd och ald^ 

rit uB, gelaitet manigfalt, 

mit dieneren siner naturen. 
wie wol sie kamen schnell und bald 
in manchen grüsenlichen bald, 
25 nocb fand man kainer spor gestald. 

her, sag mir diß figuren.* 
' -er sprach 'wer ich vor laid nit kalt 

duTiörtest sprüch aller herald. * 

• ' der «egelbom din frage spald 
30 mit sinen nachgepuren, 

wann der segelbom wirt belaitet mit den andren bomen die in 
dem schiff sind, das da gantz hiltzi ist, und fert schnelliclicb 
von dem wind durch menig grüssenlich fortun und wellen und 
lat doch kain spor siner fart.' sie fraget in aber in sölicher form, 
35 was das were: 



1. Im Druck vor der vorigen Zeile. 19. Vgl oben 5. 67, 27 Note, 

266 



Diaitized bv 



GooqIc 



^ i ,4 ) U i ll^ i ^^^W i jq i ;jy^ 



y 



125 



X^ ^<^^1^^^^^^ K^^ und innea ruck, ^ ^ 

. . . •. iw Btostman mir.in nunenbucb^ 
: z^tM «aiu'ttoek^ hert mit grobem liar, :v u. c 

. /::f -n*i\ !i* i4wr von iwird ict ^Bllet gar." »r - V -^j^e v : > ; 
;.c fr. *7:^>. / die.be&diLieren fliegeii mich vv v.. .:4;: : : b 
' f ii - '*'! irr 'und löffen fflr ; und Hiind^ flieh. ^ . v , / 

^^ijr*. ir, ;.hoch.und ander muß ich lenken, ^ .; 

:>- -Do siuradi:jB&4Tc^ppdlonius ^du,bewi^eeti35^J miohin nfles 
laid, wann du machest mich gedenken an minen acbweeher, . der do 
mich am .ersten '«eikennet durch den ball dar von din frag ist, der 
usseii;4idii:,<und inwaidij^ mit:har gefOUet ist, den nuMä mittlen 
henden hin^'imdrher^-.hoch ^d^^r. nider schlecht' do fraget 
'sie aber::^- i-.- . . .:. :,y;:r<,. :.<-!. •-. , '.< -.■^, ':::^:.^ , .. .- i: . ^r-.- 
: c . ;.: Falles das; uf, erden ist> ■ .j v-::.r^- : : 15 

V dem ^b- ich. bald in^kurtzer fiist: ^. : > 
K.- .: . -v ; ' was es b^^ert, nach siner gestalt, . 
f. .1 -.v . r lebend tod ;klidn ^os jung ald alt, 
^ -; V — und kan mir selber geben nit. .. :. .t. 
....^-^ .^ ,. V das ich .:aim andren taile mit'. . -^ , 20. 

Appolonius antwirt it 'das du fragest ist ain Spiegel der 
iederman ..sin geitalt,.git>. an im selber.', söliche frag und vil 
ander, yeran^ivirt! ir -Appolonius und het ain gros wundem ab 
irer vemunft und: sinnen, do aber die junkfrow merken ward, 
das er ain gefallen ab ir hett, sie mainet in hin uß ze bringen 25 
an das Hecht, ^von truren zfi den fröden, und jiam.in bi sinem 
rock und zoch in . uf ^und sprach zfi. im '0 herr, stand uf und 
gang uß der .finstriui^mir junkfrowen ze eren,. wann, es wer 
unzttmlich das ain man von «0 hocher knnst und remunft durch 
truren Tcrgan sölt^ Appolonius ward beweget in zoren umb dO 
das frftvelich ziechen das. sie im tett bi sinem rock, und stieß 
sie mit ainem ffis das sie fiel und letzet sie an ainem schinbain 
das sie schwaissen ward, dar [36*] umb hfib sie an ze klagen 
und ir ungefell erzelen in sölicher maß '0 trager der himel, 
wie verlast du mich unschuldige in so vil kttmmemuß und trib- 35 



t. FfflS.ll^ANote, 



ll dem. 15. Vgl S. 69, 24 NoU. 

2C7 



20. andre. 












-1 — - ^ 









Qjgiti^niitii^il 



O 



126 

sali von anfang miner gebort untz uf dise stund, das ich rechter 
fröden nie tailh&ftig worden bin! we mir arme, we minem eilenden 
Tatteri we miner mflter! o tod, war nmb niemst du mich nit aß 
disem eilend? min ungelackliche gebart ist gewesen uf dem mer, 
5 ich bin aln ursach gewesen des todes miner mfiter, die min vatter 
in ainem sarch in das mer liefi und mocht ir so tU ertrichs nit 
ze tail werden das sie begraben ward, do ward ich erstge- 
bomes kindlin Ton minem vatter antrawen lütten befolchen in 
der stat T'arsia) die mich weiten getftt haben durch iren knecht 

10 doch ward ich von den merroberen Ton in genomen und her 
gefftrt in dise stat tmd verkoffet an offem markt in dasgemain 
AntH^ IdMn, dar inn ich minen lib kflnsch und rain behalten 
hau. ' und ban dich ufi trurigem hertzen getrAstet: so hast du 
mir den Ion gegeben des ungefelles. o got, wann sol sich enden 

15 min ungemach? besser wer mir, das ich stürbe oder nie ge- 
boren wer! gluckrad, so du alle ding verkerest, warumb wilt 
du min ungemach nit enden? was han ich wider dich gesundet^ 
das du mich geleczte von dir sendest? doch wil ich als min 
liden in geduld setzen, untz [36^] ich ron minem ratter Appo- 

20 lonio laides ergetzet werd, in den ich all min hoffhung ge- 
setzet han/ 

Als bald sie aber anfing ze sagen das sie uf dem mer ge- 
boren wer^ do losset Appolonius fliBclich uf und merket an allen 
iren Worten das sie sin tochter Tarsia was^ und fiel ir umb den 

25 hals, h&lset und küsset sie und wainet innerclichen vor grossen 
frftden, und schri mit lutter stimm 'o barmhertziger got, der du 
kennest die himel und die tieffin der hellen und die haimlich- 
halt aller betrftbten hertzen, gesegnet si din nam! o aller süsseste 
tochter^ min sei und leben, ich wil fürbas nit mer sterbeui von 

30 dinen wegen: ich han die fanden durch deren willen ich des 
todes begeret stand uf, aller liebste tochter, und frA dich mit 
dinem vatter des du begeret haust.' und rftffet sinen knechten 
mit luter stinun lonffend zfi, all min diener! nun körnend, all 
min fründ, und helfent mir vertriben unmflt und truren, wann 

35 ich han wider funden min ainige tochter, die ich verloren hett' 
do das die diener erhörten, sie ließen zfi im und mit in der fürst 
Athanagoras> und funden in wainend vor fröden umb den hals 

26& 



Htaw 



■^acPT 



^27 

siner tochter^ und Bprach zfi in 'nemend war, die ist min tocbter 
von deren wegen ich trorig was und des todes begeret. nun 
wil [37*] icli wider leben.'/ da was nieman dem sineougenTor 
iröden nit ^Sebem wurden^ db warf er bin sine trurige klaider 
und- zieret sieb in ktinglicbe waut do spracb menglicb ^o berr, 5 
wie gar bat dise junkfrow diu gestalte und wann du sunst nit 
wistest'das sie diu tocbter were, so beweiset das ewer baide ge- 
licbin/ die tocbter küsset iren Tattei^ aber und aber ttnd spracb 
'gesegnet «i der obrest got der-mir bat gnad gegeben dicb ze 
secben und mit dir ze leben und ze sterben.' ^ > ; lo 

< Zfl band fraget Appolonius sin tocbter von allem irem im* 
gefdl. die saget sie im: wie sie der ungetrfi riffian erkouffet 
und in das sOntlicb leben gesetzet bett^ das er durcb Iren lib 
geriebet wurd^ und wie sie durcb die gottes bilf ir kflnscbait 
bebalten bett Atbanagoras was enzflndet in ir liebi und be- 15 
sorget das sie nit aim andren gegeben wurd, und ffil Äppolonio 
fOr siii fftß und spracb 'Scb bescbwer dicb bi dem lebendigen 
got der dicb widergesetzt baut zfi ainem yatter diner tocbter, 
das du dine tocbter kainem andren wann mir wollest zfige- 
mäcbleui wann icb bin ain f Orst diser stat: so ist sie durcb min 20 
bilf junkfrow beliben^ bö baut sie durcb min zfitfin dicb iren 
vatter erkennet' antwirt Appolonius 'du bast vil getan von 
miner tocbter wegen , danmib icb sie dir nit versagen wil, und 
begem das sie din wib sie, [37^] docb vor allen dingen wil das 
du mir über den riffian recbt lassest folgen.' zfi band ging Atba- 25 
nagoras in die stat und berflffet die richter und spracb zfi in 
'der ktlng Appolonius bat funden sin tocbter in diser stat; die 
scbentlicb von disem liffian zfi Sünden und scbanden genöttet 
ist; wann das sie im mit der gottes bilf widerstanden ist: darumb 
ir sollen im das recbt lassen widerfaren über in, das die stat so 
nit in grösser sorg gesetzet werd.' zfi band lief uß der stat 
alles Volk Appolonium ze secbcD; und sprachen gemainlich zfi 
im '0 berr, was du begerest das sol sin.' der riffian ward ge- 
fangen und für recbt geffiret und nach klag und antwirt ain 
ainbellige urtail gegeben, das man den riffian lebend verbrennen 35 



22. antwir« 

2C9 



ninitJypH hxi' 



Qc 



128 

8Ölt und der jonkfrowen all sin richtum gegeben werden, do 
ber&ffet Tarsia den gebnren dem befolben was sie se feilen, 
und spracb £& im ieb gib dir fribait, wann durcb diu gftttikait 
bin icb maget beliben/ und scbenket im zwaihundert stuek goldes, 

5 und friet alle die dimen die in das bus der sttnden borten dar 
inn i9ie was Terkouffet worden. Appolonius spracb zfi dem rolk 
'icb sag Heb allen lob und dank umb die g&tikait die ir mir 
und miner toobter erzaiget band/ und scbenket dem common 
fOnftzig pfund .goldes, das sie in grossen eren und dank von im 

10 empfingen, und Hessen [38*] im setzen ain sul mittel in die stat 
und dar an.scbriben 'dise .sul ist gesetzet ze eren dem kttnig 
Appolonio^Tiiio und siner tocbter Tarsie zft ainer ewigen ge- 
d&cbtnus ires lebens.^ zfl band gab er sine tocbter dem fursten 
Aibanagoras und. bielt kostlicb bocbzit nacb künglicben eren, 

15 mit grossen frftden aller menglicbs. 

In kurtzen tagen dar nacb lies Appolonius ordnen sine scbiff, 
das er mit siner tocbter und tocbterman in Tarsian fftre, rauob 
ze- geben Strangwilioni und sinem wib, die sine tocbter betten 
gescbaffen ze idtten. als er aber des nacbtes an sinem bett lag, 

10 da kiam im fOr ain scbw&rer träum, das er dankber wer umb 
die gfitikait die im got erzaiget, das er sine tocbter wider funden 
bett, und wie er solte faren vor allen dingen in den tempel 
Epbeseorum, ze lob und er der göttin Dyane, vor der er ocb- 
knieend alles sin ungefell von siner kintbait untz uf die zit mit 

25 lutter stimm erzelen solt. dar nacb sölt er dann sin tocbter 
reeben, als bald er aber erwacbet, do berfiffet er sinen tocbter- 
man und tocbter und wurden ze raut, das sie gen Epbeseum faren 
walten, als sie aber da bin kamen, sie fragten in den tempel 
Dyane und begerten von den closterfrowen, das in der altar der 

30 göttin geöffnet wurde, das sie ir opfer dar in bringen möcbten. 
do aber die kungln Cleopatra erböret, das ain fremder ktlng 
da [38**] bin komen wolt, sie leget an ir zicriicbe klaider imd 
ging uß mit den iindren gaistlicben frowen den küng ze soeben 
in dem tempel, wenig gedenkend das ir man Appolonius mit ir 

35 tocbter komen solte. Appolonius sacb sie an und wundert ser 



2. arsia. befolhem. 5. borten fehlt ; in dem — waren der Druck. 

270 



Diaitized bv 



Goode 



129 



von irer acli&n6|, und tet ir so groBse. er als ob sie die gdttih 
Dyane selber „were. doch bei er kain gedenken ^ das «ie sin 
wib weeen sölte, wann er nit anders wiste wann sie were tpd. 
da' mit ging ^r-fiir den alter Djane und kniet nider und spräcb 
mit lutter stimm also %b Appolonius, ain gebomer kttng von 5 
Tiria,' do ieb gelert ward in den kflnsten, das icb vil fragen ver- 
antwirten mocht', kam icb zft dem bösen kttng Antiocho und 
Terantwirt sine fiagi darumb er mir sin.tocbter ze wib solt ge-. 
geben hau: aber dureh sin bofihait behielt er im die selber und 
trib*mit ir unzimliche werk und sftcbet mich in mengen weg ze lo 
tdtten, darumb ich flichtig ward^ und verlor uf dem mer als min 
gflt und. diener und schwam nackend uß uf ainem brett und 
kam eilender zft dem kttng Archistrato: der empfieng mich güt- 
lich mit sölicher tugend, das er mir sine tochter zu ainen wib ^ 
^b. dar nach, als Antiochus gestarb, ward ich gesöcht, das 15 
kttngrich ze innemen. do f&r ich ufi mit minen schwangeren 
wib 9 die mir ain tochter gebar uf dem mer: doch starb [39*] 
sie mir an der geburt. do lies ich iren totten lichnam in ainem 
sarch mit gold 4ind silber uf das mer, ob sie ußk&mC; das sie . 
da mit wirdiclich best&ttet wurde, und dise min tochter hett ich 20 
befolhen ze leren und ze neren den allerschalkhaftigisten litten, 
bis das sie z& iren tagen k&me. dar nach in dem vierzechenden 
jar, als ich wider kam in Tarsiam min tochter ze sfichen, spra- 
chen sie, sie wer gestorben, das gelobet ich und setzet mir dar 
umb für in truren und laid all min tag ze vertriben und also 25 
sterben, in dem ist mir min tochter on fürbetrachten wider 
gegeben.' 

Die wil er aber also redet, do mocht sich Cleopatra nit 
lenger uffenthalten: sie ging zu dem knienden Appolonio und 
umbfUng in begfirlich mit iren armen und wolt in geküsset han. 30 
Appolonius weret sich in ungedult, unwissend sines wibes. do 
sprach sie mit wainenden ougen 'o herr, min trost, min sei und 
leben, nit tfi also: ich bin diu wib, des künges Archistrates 
tochter, so bist du Appolonius Tyrus min man und min maister 
der mich gelert. haut, du bist min schiffbrüchiger den ich lieb 35 



^>-- •ri-'C-j 



12. ga. 



21. der. 



271 



L 



^y 



Hi 



ni^cflo 



la 



130 

ban gehat, nit umb liblicb be^rd^ sunder von künsten und wis- 
bait wegen.' do das Appolonius erböret und bi disen zaicben 
erkennet das sie Bin wib was, er fiel ir nmb den hals und 
wainet vor frftden und spracb 'gesegnet si der obrost got, der 
5 mir min tocbter und das [39''] wib wider gegeben bat/ do 
spracb sie 'sag; wa ist die selb min tocbter?' antwirt er ir und 
zaiget nf Tarsiam und spracb 'die ist es.' sie küsset sie inner- 
^ dicken erfr&et, mit grossem jubilieren aller meng des yolkes, das 
die kflngin iren man wider funden bett 

10 Appolonius nam mit im sin wib und ander sin volk und 
fAren über das bocb mer gen Antiocbiam und besafi wider das 
kttngrich das im bebalten was. dar nacb fftr er in Tiriam und 
macbet sinen tocbterman Atbanagoram gewaltigen berren des 
selben kttngricbs. von dannen fflr er in Tarsiam mit grosser 

15 mengin sines Volkes und lies da facben Strangwilionem und sifi 
wib und fftrtent die für die burger der stat, nnd spracb vor 
mengclicbem mit lutter stimm also Hr burger von Tarma, nun 
sagend ob ich ewerem kainem ie kain laid zAgeffiget bab? sie 
spracben all mit ainbelliger stimm 'dn bist unser g&tiger berr, 

20 wir sind all.berait fftr dicb ze sterben, wir band ocb dise sul 
gesetzet zA ainem zaicben das du uns von dem tod erlöset haust' 
do spracb Appolonius 'so klagen ich ücb^ das mir diser Strang- 
[40*] wilio und sin wib mine tocbter die ich in befolchen bett, 
nit wider weiten geben.' do spracb das wib 'o berr, nun hast 

25 du selber ir grab gesechen und die fibergeschrift gelesen.' ant- 
wirt Appolonius 'die mainung der burger die das grab gemachet 
band; ist gflt, aber dine werk sind bftß gewesen.' da mit be- 
rfiffet er Tarsiam. die ging her für und sprach mit senfter stimm 
'Tarsia die von den toten nfferstanden ist, saget ücb allen iren 

30 grfls.' die burger betten gros wundem und fröd von irer gegen- 
wirtikait Tarsia lies berflffen Tbeopbilum den geburen der sie 
sölt getötet haben, und spracb zfi im 'dar umb das dir vergeben 
werde, so sag die warhait: wer hat dich besildet, das du mich 
töten söltest?' antwirt Theophilus 'das hat getan Dyonisiades 

35 min frow.' zu band namen die burger von der stat Strangwi- 



6. antwir. 15. straDgwUonen. 

271 



> 1 ■ r« 



DiaitEed bv 



C^fl^rtT/> / 






II P. J i l ii .j P J i W I M lii -^ ■ - ^>A-;,,Wv ,>-^- 



131 



I 



lionem mid sin wib und fftrten sie fttr die stat und versUunten 
sie. Tbeöphilum wolt Tarsia nit tötten lassen^ umb das er ir . 
zeit beigegeben zel>etten/ dar durcb sie erlediget ward:. Appo-, * ^ 
lömns 'begäbet die stat \nnd f&r in grossen fr^den mit sin'em wib : 
iind^ tochter geni. t^eiitapolim zft demr kttng Arebistrates sinem & 
scbwecber^ T<m deren zflkunft der kttng nnd^das gantzlander- ''':■ 
fröwet ward, nit lan^dar nacb starb der kttng Arebistrates "^1' 
und besassen sie das kflngrieb. ' ' : .. 

.[40^] Ains tages litt der kttng Appolonius späczieren bi dem _r^ 
. mer und saeh.den fiscber der im sinen balben rock mit getailet lO ^ 
het^.und sprach zi sinen dieneren ^nemend den und ffirend in ^ 
fttr uns in unsem sal/ der fiscber erscbrack und besorget, man -' 
wölt in-tfttteuy als man in fttr f&ret do sprach Appolonius ^ne-, «- 
mend^war, das- ist min wirt der mir die erste barmhertzikait. - ^ 
nachminem Schiffbruch erz&get und mich in dise stat gewiset4^^^^ 
hat darumb sollend ir in begaben mit zwaihundert pfünd goldes, ^ 
knechten und megten, und fttr min hoffgesind halten die wiL':' 
ich lebe.' Elemitum der in gewamet hett vor dem kttng An- > '.- 
tiocho, begäbet er mit ainer grafschaft nach dem ^lem gebar . • 
im sin wib ainen sun dem er das kttngrich Fentapolim in gab 20 
und behielt, im das'kungrich Antiochiam. alda lebet er bi si- . 
nem wib vier und sibentzig jar in friden und s&likait, und lies 
sin leben beschriben. in zwai grosse bilcher und leget das aln 
in den tempel Epheseorum, das ander behielt er in siner liberi, 
und endet sin leben in friden. amen. ^ 



Hie hat Appolonius lessen ain end. 



, - ': ^. ~ • 



273 . 9* 






Diaitized bv 



CoOQh .-r 



ipwWPT" 



W 



l' 



v:::.'^ 5■^V■'-'"»-- 






^-V, -.«-'- '-;.;- 









1 



GLOSSAR. 



-i- ---^^^•'«^-=^'-:^*-iJ!^ " ■ 



^•^;- * ii: 



UiyiiizyU ur 









. f ■• ^ 



V -> 



-4 , - 



"^ 






U- 



r-,-^ -- 



?; •, 



uiyiuzüu uj 



«^ 



i 



O 






VJJ^'*-«^ — 









-'-.: ' '".. ; - V.orbemerkung. : 

••••-..- c - -v-,^. "■ ;:~ . : - ■ .<- ..■■.(• -^ • ■ , 

- ■- D^r ümsUmd, das» in iMthfolgmidvm Glossar drei verschiedene Mund- 
arien berüekeiehägi werden musten, hat ihm ein etwas huntseheekiges An-^ 
sehn verliehen ynd wird, wie ich mir niehi verhehlen kann, die Handlichkeit 
der Benutzung, beeii^rächtigen. Doch sei Mum Ferständniss bemerkt dass^ , 
wie in der ganzen PubUeatien, so auch im Glouar hauptsächUeh die mittel- 
deutschen Formen berueksichügt, die oberdeutschen ihnen unter- und ein^^ 
geordnet sind. — Das Dehnungs-e («. die Einleitung S. LXXXII) üt im Glossar 
»war verMeiehnet, aber in- der alphabetischen Ordnung der ffUrter nicht 
respeeliert, so^dass ae, 66, le, 06 und ae wie einfaches Af^ i, o und n be- 
handelt sind, ebenso xd wie n; cz ist unter z, th wie t, ai unter ^ ver-. 
^seichnetj die Praefixe T6r- und zer- suche man unter yor- und czn*. 



■ -• A. 

Ab adv., ob 8, 29. 10, 30 u. s. w. 

ab pracp, u. adv.; von 125, 23. 25. 
dar ab 101, 28. 118, 15. 

abegünstig a4j; missgünstig ^ neidisch 
37, 2. Jkb6gan8tig 37, 7. 

abebendig brengen bei Seile schaffen 
59, 6. 

aberächt stf., 'Aberacht 97, 3. 

abesageo swv.^ abschlägige Antwort 
ertheilen 41, 22. 

abeslaen stv.^ abschlagen 28, 14. ab- 
8cblach6n93,4. praes.Z.sg. abesleet 
30, 9. 31, 12. parL abegeiloin 27, 2. 

abewesen «in., Abwesenheit 10^ 9. 

abg&n stv,, hinunter gehn 12 t, 9. 

abgott «tot., Götze 87, 11. 

achen subst. Tnfin. stn., das ach i^ Sa- 
gen, Klagen 123, 17. 

adder adv.^ oder 4, 25 u, s, w, ader 
5, 13. 

afterrew6#//:, NachreucEinl. ^.XXXIII. 

affesiebte — aogeaicbte 14^ 34. 

aid conj.^ oder 125, 18. 

alder stn., Alter 4, 23. 80, 5. 10. 



277 









alfaky m., ein heidnischer Fürst, EinL 

5.iV. LXIV. 
alBiis adv., so 123, 8. 
alter «toi., Altar 129, 4. ■ 
altherre nnii., Senator 37, 1. 
a]tman#/m., alter Mann. £yn/.5.XLIV. 
alz6, alze, alz adv, u, conj.^ wie 3, 

13. 11, 3. MO 4, 18. 5, 25. aU 4,27. 

5, 24. ebenso 5, 19. 7, 9. also 3, 

22. 4, 3. als ob 10, 23. glich vor 

das alze ebenso als ob 65, 30. alzi, 

als!, alze ^ alz (als) si 9, 23. 14, 

13. 21, 4. 26, 2. 
^mächtig adj.y ohnmächtig 92, 9. 
amarel «tot., Admiral, heidnischer 

FürsL EinL S. XV. 
ambacht stn., Amt 10, 8. 
amblig «toi., Anblick ; Blick, Anschauen 

12, 25. gen. ambligkes 11, 34. 
ane adv., an. dor ane 5, 4. 26. 
&ne praep., ohne 15, 27. 6n 88, 26. 

&ne ich nicht ich allein nicht 60, 

33. &n im selber nur nicht sich 

selbst 125, 22. 
angelayt pari., gekleideL Einl.S.LXY. 

angelegt ibid. LXVH 



:igö^lwvjt &: 



O 



mm*^ ■ v.m n r 






5?^ 



i. -!...-:.'_.. 



136 



aDg^n onom. v., 4Uikomm§n^ überkom- 
men^ treffen 42^ 32. angkn 122,11. 

unleitong #i/l, ßoffnung, Ju*ncki(?) 
106, 22. ^ , - , 
nchten t«w., anweisen^ amUUen, 
raeL richte aen 19, 8. 
chln sin denjineekein haben 9,21. 
lehen ^<o., oiutAn 5,5. j»raet sach 
an 14, 12. 27, 11. 
fit xte., JnÜilM 121, 12. 
irart «/A Jfniwert ll, 15. 14, 19. 
^ 7.. anftwflrt 67, 21.; antwirt 
il,% ■■■ ■- - - . '_ 
irarteiij entwerten /«tpv:, ünhowien 
S, 9. uberantworien, geben, praet, 
ntwarte 8, 25. 26, 10. aniewarte 
1, 29. antwerte 59, 29. entwerte 
,'30. 49,48. entwarte42, 16. 50, 
. antwtffl 56,^ 20. antwirt 92, 5. 
erjL geentwärt 50, '24. 
Riehen sto., anfangen 91, 1. praet, 
kng an 123, 30. 

arckayt #//!, KargheU, GeU. EmL S. 
-XXXVI. 

arkwftn stm,, Jrgtoohn, Ferdaekt 92, 
V 24. 102, 30. 
armüt etn, Z^ M. 35, 2. 5. 
mrtczt «An. 46. 24. artsit 108, 5. pL 
erczte 41, 7. 8. artsit 106, 5. 
- artset 106, 10. 

- : B. 

Bibesi #(m., Pe^et 15, 14. 16, tO. 
badestabe ewf.^ Badeetube 29, 18. 35, 

18. 68> 25. 
bar adj.^ naeket. dat. pL banressen 

n7, 32. 
b&rc sif,, Bahre 47, 9. bAr 111, 16. 
barenhertzikait stf,, penoniT,: ß^ohl- 

thäter 105, 9. 
barh6tig a<;., bdarhäuptig 17, 32. 
baß adv,, besser 56, 18. baeß 50, 12. 

63, 37. bas 89, 31. 92, 29. was 

97, 1. paß EM. S. XlJy. 
baßüne /*., Posaune 55, 23. 
l>edegken swv. ; praet. bedagkete 58, 30. 
bedanken anom. v., bedanken, praet. 

bedftcht 111, 24. 
bedüten swv., bedeuten 42, 4. deuten, 

erklären. betOten 105, 26. betQtten 

123, 21. praes. 3. sg. bedüt 26, 9. 

bedüth 28, 7. betüten üf deuten 

auf 91, 32. 
begebet für mit aec, sieher vor. Eint. 

S.JSi.- 
beg&n anom. «., begehn. praes. 2. pl. 

begangend 120, 23. 



begeben swv., begegnen 7, 29. 30,31. 
b^eer stm., fTunsch 47, 8. 6S, 23. 
begemnge stf., Begehren, Wunsek 4, 

1. 8. 40, 34. 
beginnen swv. 15,27. praet. b^gnnde 

7, 5. 25. li. part. begnnst 15, U. 
begrept stf.. Grab, Btgräbniu 116, 9. 
begrifen stv., angreifen, betasten 48,^ 

9. ergreifen 78,30. verstehen, be-- 
greifen 76, 29. begriffen 80, 13. 
praeL begreif 47, 21. begriff 111, 
26« 115, 14. 

bM^Orlich adv., mü Begier 129, SO. 
bdagen ewv.; praes. 3. sg. behoit 4, 

14. 61, 18. 
behalten part. a^\, bewahrt, selig 

93, 20. 
behegelich adj., angenehm, gefällig 

5, 19. 8, 8. 13, 34. 17. \ u. s, w. 
behende «4^ ., geschickt 39, 2. 14. 
behendikdtfi/'., Geschicklichkeit, Far^ 

Ugkeit 27, 8. 28, 1. 35, 24. 29. 39> 

13. 17. 
beiderczH adv., beiderseite 19, 22. 
bait stf.. Zögern, Frist 124, 2. 
beiten swv., warten, prfft^ beittel5, 

26. part. gebeit 47, 14. 
belaiten swv., begleiten 99,18.124,31. 
ben6men swv., benennen, bestimmen 

6, 5. 44, 10., mü Adamen nennen, 
anreden ^2, 9. 

berichten swv., anrichten, ordnen 7, 

27. 10, 8. schlichten 10, 10. abwar- 
ten 36, 10. beantvforten 66, 16. 

beröben swv., berauben 40, 13. 42,21. 

99, 35. 
bertecht a<;'., bärtig 58, 31. 
ber&ffeo swv., berufen 94, 32. 106, 6. 

114, 32. rufen 120, 24. 
beschechen stc. mit dat., gesehehn, 

widerfahren 87, 19. 110, 17. 
pescheinen swv., »eigen, su erkennen 

geben. Einl. S.LlV. 
besch^rmer stm., Beschützer 75, 15. 
beschem«/»., scheeren. czt bescheme 

50, 27. 
beschunen swv., beschönigen, entf 

schuldigen 26, 1. 28, 11. 53, 21. 
beschunuDge stf., Beschönigung hZ,20. 
beschrlben stv., beschreiben, part. be- 

Bchreben 21, 2S. 
beschruten stv., beschneiden, abthun 

122, 33. 
beschweren stv., beschwören 127, 17. 
bes^n slv., ansehn; imper. besieh 

4-2, 6. 
besetzen «u^v., bestellen, ordnen WZ, 1. 
besUden swv., besolden, dingen 130, 33. 
besinoen stv., nachdenken, überlegen 

10, 21. 



- } 



278 



i 



•^r^-^^ -k-v-J 



.137 



besiet ado^ M Seite 35^ 22. 34. 36, S. 
heBikftn siv.ibe$ehlM/9H. du b«tWeit 

28, 7. prael. besUf 25, 3. 
beslfiffen ^.ftpir.; kleiden 102» 12;- > 
b^soigea^ ewo. inir, u. Te/L_^ßirekten 

2r, 22. 127,16. ^tiii. S.li. Iran*., 

eorgen fBr einen 21« 21; x.V. 
bettoten ewv., ^etlaltot;i6ri6. 47, 2. 

befttUen 110, 30. 114, 30. ^ 
betteUen swv,, anordnen 45/ 5. jrraeL 

befUKe 6, 1. 44, IL perL beetolt 

- 45, 18.. - - '-■'-- -...:>..« 
beBtendikdt «(^., Besiändifckea,\JVeue 

14, 2. .20. 20, 23.21. 2«. r,. 
beftilchen etv^ bestrHeken'; jfraei, be- 

ithreicb 35, 22. beetrelcb 36, 6. 

perL bestrichen 35, 15> • 
bestritten tt»^ dtarek Streit '^n sieh 

bringen!^, 34. 
besonder, bisundem «<(;'., betender 4, 

10. 49, 1. 

besnndem adv^ besonders \f, 70. bi- 
\ sonder 19, 27. 37, 17. 58, 23. be- 
sonder 87, 36. 89,26i ' 
besw^ren swo.^ beschweren y behjUm- 

- mem 20, 14. 64, 33.' beschwiren 
"103, ^4. 107, 6. beschwtoen 109, 

33. 115, 10. le- 
bete stf., Bitte 4, .18. 26. 63, 35. bett 

^ 118, 27. 
betrachten swv,, trachten 8, 28. refl., 

neehdenken 27, 35. " 
peMffen swv. impers.^ ' verdriessen. 

EinL S, LIV. 
betrlgen «/o., betragen; pari, betragen 

53, .32. 
betriger stm.. Betruger 34, 5. 
betrfibekjich adv., betrübt 37, 3. 
betrAbeoi «v^v., betrüben 14, 7. be- 

tröben 31, 31. betrlben 111, 16. 

trübe maetienf erregen 33, 26. 
bereleni/v., befehlen b,^ 6. anbefehlen, 

übergeben 12,18. 18,34. praet, be- 

fol 9, 1. befalch 91, 6. parL be- 

▼alen 12, 5. 14, 15. befolchen 98, 

22. 112, 27. 

bew^en swv., bewähren, erproben 20, 
19. 21, 1. in R^ahrheit befinden 
48, 12. 

bewlsen swv,, beweisen, zeigen 13, 3. 

34, 30. praes..3. sg. bewie8t37,31. 
bezogen swv., Z9im Zeugen anrufen 

114, 6. . 
bi praep. v, adv., bei 21, 31. bie 

11, 3. 16, 25. 34, 34 «. s. w. 
bisondem s. besunder. 
blBtendig a<;., beiständig 118, 33. 
blten stv, mit gen., warten auf 124, 8. 
biten stv., bieten, praet. boot 54, 21. 

23. 24. pL poten Ein!. S. XLV. 



bitten stv, ; praet. conj. 3. pL b^then 

3 22. 
bll V/n.,* Blei 46, 10. ^10, 27. 
bllben stv., bleiben 21, 31 . 30, 28. be- 

llben 90, 5. 109, 20. praet, bldblO, 

4. 15, 23. pari bieben 29, 32. be- 

liben 112,29. 
bHx Mm., BliU 44, 29. 45, 9. 
bhittroppe swm., BluUtropfe 26, 5.' 
boderlmecht xlm., J?a(fa^/eiter 35, 15. 
b5m Jim., Baum 87,24. 124,31. pawm 

Binl. S, XXI. ^ 

borg A BurgipL'sw. borgen 3, 8. 
börger^ist., Bürger 26, 25. 30, 31..^ 

borger*32, 23. 74, 5. borger 98, 

11. .114, 4. 

bom swm., Brunnen 7, 26. 

b&yisch adl/^ bübisch^ schlecht 55. 9. 

b6se a4fn hö*^, schlecht 6, 9. 19, 33. 
26, 1. b6^ 15, ^. 25, 15..: bdze 
35, 21. 40, 13. htSe 15, 5. 

brell «toi., Beryll, ein Edelstein. ' 
Uebertr;.' dlner Mge brell 123, 24.. 

brengen swv. anom,, bringen 15, 29. 
weg oder d5 von br. bei Seite schaffen 
10, 34. 11, 28. praet conj. brechte 

12, 16. 15, 29. ' ' . ■ ' 
brtf sim,, Brief, Urkunde 46, 15. pl, . 

brtye 15, 13. 14. 
brinen stcy brennen 86, 16. brinnen. 

95, 13. 
brünin/*., dasBraun,Purpur färbe S6, 17. 
brüt <//*., Braut; AeuvermähJte 7, 11. 

15, 33. 56, 17; brftth 7, 28. 
brüthegam stm., Bräutigam 44, 13. 
bü stm., Bau; gen. bftwes 89, 30. * 
buch stm., Bauch 17, 18. 20. 
bftve swm., Bube 54, 27. 74, 17. b6ve 

55, 16. büfe 74, 9. 
büwen swv., bauen 87, 19. paowen 

EinL S. XXI. 

D. 

Dach I- doch 15, 10. 19, 14. 
d&mben swv., ersticken, vertilgen ; pari, 

ged&mbt 87, 3. 
dannocht adv., dann noch, also noch 

90, 4. 
dar adv. n8 dar wohlan 5, 18. 
daste adv., desto 50,12. 63,37. dester 

89, 31. 92, 28. 
dauseo swv.^ still sein, schlummern, 

Einl. S. XLVn. (?) 
dtoi'itiff adj., herablassend 61, 22. 
dömütiklich adv,, demüthiglich 14, 6. 

dt'imutiklich 85, 16. 
den nach Compar., als 87, 29. 
denken swv. anom.; praet. dochte 20, 

18. dachte 21, 19. 



•-• -•.-->'. . ">, - 












" . ^ 'rt-"^;* * *<>»r \«e .\v 






2*9 



k 



D i g i t i god ' 



god l oyM " 



O 



r 



13S 



denoe adv,^ dann 2S, 15. 30, 13. 

derheben s. erheben. 

derkennen s. erkennen. 

demichen sin,, Dirne 52, 22. demi- 

chin 53. 3. 
deeter $. datte. 

digke ad»^ oft 6, 28. 12, .24 u. $. w. 
dien gai, von da 4, 29. 
dien pron. poss., dein 8, 21. 
dime swf^ 11$, 29. diem 117, 9. 17. 
dü^ pntn., dieser 4,26. disser 11,34. 
d6 eor{f,, da 7, 29. 32. d6r 26, 1. als 

I, 26. adv^ da, d6 met 5, 27. dö 
l)ie 11, 3. d6 heime 7, 26. 

doln swv,, dulden. Einl, S. LX. 

dor, der ^ dar. dor ane 5, 4. 26. 
dor in 5, 27« dor inne 7, 24. dor 
n6ch 5, 35. dor t3 11, 13. dor 
üffe 34, 1. der ext 27, 19. 

dörfen swv, anom^ dürfen 41, 29. 
praet. conj, dorfte 59, 20. 

dörftig adj., dürfUg 40, 2. durfFäg 
wesen bedürfen. EinL S, LYIII. 

dr&tt, dr&te ado., schnell.' Einl. S. LV. 

drie uum.^ drei 41, 13. 16. 17. 

drisigost ord., dreissigst 89, 35. 

dr6en stov^ drohen 87, 27. infin, subsi, 

stn, 86, 1. ^ 

'danken anom, v,, dünken*^ praes, 3. 

sg. dacht 17, 17. 20, 6. praet, vi, 

dachten 26, 33. pari, gedacht 16, 23. 

danre stm,, Donner 45, 9. 

durch praep,, durch 60, 23. um — wil- 
len 31, 6. 

dtirch&chten swv., verfolgen 69, 12. 

dütschcz adj\f deuUch 64, 23. 

E. 

£ s. eer. 

ee stf,, GeseU. Einl. S. XLY. Ehe 

13, 5. 25, 12. 
ebenthOre #//!, Geschichte 39, 14. ylöen- 

teuer 60, 23. 
ebtischinne «r/*., Ähbtiuin 4S, 27. 76, 3. 
eien ^^ eigen 25, 3. 
eigenschaft #//*., Bewandiniss 27, 19. 
eigentlich a</i'., ausdrücklich^ bestimmt 

II, 12. aigenclich 103, 13. 
ainheUig adj.^ einstimmig 127, 35. 
ainhom stn.^ Einhorn 1 22, 28. Leber 

die Arty das Einhorn zu fangen^ 
vgl. den Physiologus bei Karqjan, 
deutsche Sprdchaenkmale des 12. 
Jahrhunderts S. 78. 
einig adj., einzig 45, 35. 65, 4. ainig 

112, 11. allein 107, 2. 
ainist adj\, einzig. Einl. S. XLYIIL 
ainpom pari, adj., eingebom. Einl. 

. l Lxn. 



einyeldig adj., einfach, schlicht 6, 32, 

53, 24. eiTeldig 53, 32. 
einTeldiküch adv.^ einfach 59, 7. 
eiflich adj., häuUck 34, 14. eialich 

34, 31. 51, 24. 

eMem pL, Eltern 5, 11. 27, 14. 
^ch «<;., ehelich 5, 15. 8, 15 u. s. w. ; 

flect. ^lige 50, 28. ^ch werden 

heirathan 4, 19. 42, 13. 
empfeUen #tor., fallen lauem, vertieren ; 

im Der. empfel 123, 23. 
empienclich a4f-, angenehm Sl, 15. 
empfären ncw., nehmen, rauben 162, 34. 
en, ihn 3, 22. ihnen 9, l. 
te 1^ ein 41, 19. 

endcrist slm,. Antichrist 86, 33. 34. 
enelende adj.^ elend 55, 34. 57, 29. 

heimatlos, eilende Einl. S. LXI. 
enelende stn.\ Elend 46, 8. 51, 16. 

eilende Einl. S, LL 
enpem stc. mit gen.. entbehren; part, 

enpom Eint. S. XLL 
eapfelchen stv., Au/trag geben; be- 
fehlen ; imper. enpfilch Einl. S. X. LH. 
entphin #/»., empfangen ; aufhehmen. 

enpf&chen 104, 3. ich eatphi 44, 

35. da entphtet 20, 32. en4>hee8t 
18, 33. imper. entphich 4, 26. parL 
entphangen 16, 33. cxü entp binde 
5, 34. 

entpömen swv., anzünden 47, 24. 
entrichten swv. re/7., in Unordnung 

gerathen 109, 32. 
entschioen stv., erscheinen; praet. ent- 

schein 75, 22. 
entschläpfen swv., flüssig werden 112,1. 
entwerten s. antwarten. 
entczagen swv. mit dat., einem Feind- 
schaft ankündigen; part. entcioit 

70, 8. 
enwicht zd untauglich zu. EinL S. 

XVUI. 
eer comp. adv„ eher, lieber 11, 14. d 

99, 13. com., bevor 115, 26. 
erbärmd stf., Erbarmen 86, 20. 89, 24. 
erbeling stm.. Erbe 21, 25. 
erbeten */i'., erbitten 52, 7. 
erblten stv,, erbieten 19, 34. re/L, 

sich erbieteti. herblten 5, 6. 
erdenken swv. anom. ; praet. herdochte 

53, 19. 
ere stf., Ehre 29, 13. pl. sw. eem 

21, 11. 33, 22. 
herfrischen swv., erfrischen 47, 33. 
erfrowen swv., erfreuen 10, 17. 31, 19. 
ergetzen swv. mit gen., entschädigen 

für etwas SS, 19. 126, 20. 
ergrifen stv.. ergreifen; praet. ergreif 

34. 27. hergreif 43, 22. pl. her- 

griffen 9, 7. 



280 



E 



sww pi ' m 



' ^^j - t 



.; :.- 139 \ 



erheben t/o. r«/!.; pra«/« herhftb-dd, 
25. 65, 2). der&üb 53/ 15. erhüb 
58, 17*^ -V- ..' . 

erboren '•«•00^ Jld'rMi; pr««<. herbArte 
77, 2«.V^bteet toi, iS. : ^v 

erbowen jiv., uttkourni 89, ^1. 

&rin #. Irin. -' 

edceldet fwrU a4j\, k€U41,.7%. er- 
kaltet 111, 31. 

erkennen swv., erkmuien^ kennen ler- 
nen 9, 34.' 10, 22. kmmet^; fr^tmt. 
derkante 48, 19. eoiy. berkente65, 
2. p9rL berkant ^, 29. ^m< m4j. 
eikennet bekannt 108, 21.- 

erklagen <vrt^ klagen 52, 18. praet. 
^doite 51, 16. berüoite 56, 29. 

erk6ffen ««w., kauran 98, 26. 

6dicba^'.i «ftiwivol/. die «rttche stat 
dar ßkrenplaU 103, 9. karriUh, 
schön U, 11. 

erllden #/o., arUiden^ ariragan 10, 16. 

25, 22. . 
erloiben mwv^ erkmben 16, IK er- 

löbien 42, 18. 45, 11. erlöben 97,3. 
erlacbten nov^ UuehUn 86, 16. 117, 

26. pari, atff- berlncht erieuchtel 

• 27, 8. . 

ermdich o^'«, ärmliek 17, 32. 

eme {au$ ergen, wie mome atf# mor- 
gen) ad»., irgend 14, 25. ' 

erneem noo., ernähren 6, 25. bewah- 
ren 21, 31. part bemeert 50, 15. 
emetikeit w/; ^j-iul 12, 12. 13, 3. 

15, 10. 
erre atff., irre 25, 13. 28, 13. 
erscblnen $lv,, sichtbar sein; praet. 

erschein 6, 35. 
ersd^rockenHch adj^schrecklich^ZM. 
ersl&n </v., erschlagen, ersdüacben 

120, 24. pari, ersloin 45, 9. 
enüfczen swv.^ seußen. praet, er- 

süfczte U, 31. bersOftczte 60, 31. 

bersOfte 59, 17. 
erweffken swv,; pari. erwagk^40,28. 
erwelen nov., erwählen 3, 22. 4, 2S. 
erwörgen swv.^ erwürgen 11, 30. 
erwüichen swv., erwischen; praet. er- 

wOBchte 33, 27. erwOste 43, 7. 
erzaiet parl.^ zerrissen^ gaupft 1 1 1, 26. 
erczien #^t*., erziehen; pari, erczogen 

9, 24. ercsoin 9, 22. 
ercznXstf., Arzneikunde 111, 2. Arznei; 

ärztlicher Beistand, ertznle 111, 

19. ertsnl 112, 8. 
erzuffen swv., zeigen^ erweisen 131, 15. 
esseföbe stf., Speisesaal 39, 6. esse- 

16be 39, 12. 
ettewen adv.^ zu einer Zeit 17, 24. 
etwe TU einige, mehrere. Einl. S. 

vin. 



F $. t. 
0* 



Gicb a^. mir iit gicb ickeiie. Binl. 

S, JjuL 
gieben swv.^ eilen 109, 10. 
gftchUngen adv.,jäh^sS'i,Z2. 116,5*. 
gan s. gOnnen. 
gin s. gfiL 

gaackelftfbe stf., die -durch Zauberei 
hereorgebraehteFarbe.MiMl.S.XlJL 

gawm tnen achten auf etwas ^ wahr^ 
nehmen. EinL S. XLDL nym in 
deinen gawm gib Acht. ibid. S.IN. 

gebaem svw., gebahren 19, 15. 

gebende stn.^ äopflmiM 117, 17. 

gebärde stfn., Gebahren 6, 29. 12, 20. 

14. 28. 19, 17. gebird 116, 25. - 
geberen #/o^ gebären; praet, gebaer 

10, 16. 12, 32. 45, 26. pari. sw. 
pebert 13, 7.. - 
geberunge stf., das Gebären 13, 23. 

45, 17. 
gebet stn., BUle. JSinl. S. X 
gebicht parLy ver picht 110, 22. ^ 
geblten stc.^ gebieten; praeL gebout 

12, 15. 29, 2. imper. gebflt 46, 5. 
geboren swe., gebühren 16, 9. 
gebort slf., Geburt, Herkunft 4, 30. 

15, 16. geboert41,24. gebort 108, 
^ 34. Entbindung 10. 17. 109, 18. 
gebrechen #/v., mangeln 5, 32. 
gebrücben. swv. mit gen., gebrauchen 

13, 24. 26, 17. 58, 6. 
gebade«//!., Bau; Grabmal b\, 9. 53, 26. 
gebaer stm., Bauer ^), 10. 52, 1. ge- 

pure swm. 114, 32. gebür 115, 

1. 11. . 

gebflerisch adj., bäurisch, von niederer 

Herkimft 10, 30. 
gebuersman stm., Bauersmann 13, 12. 
gebuershfll^cben <^t., Bauemhäuschen 

18, 5. 
gedecbteniß sin., Gedanke 25, 21. Ge- 

dächtniss. gedüchtnuB 128, 13. 
gedenken swv. anom., erdenken 121,26. 
geding sin., Hoffnung 122, 34. 
gefletze sin., Fiusbedeti 26, 6. 
gefrowen swv.^ freuen 63, 37. 
gefOge stf., Sehieklichkeit, Anstand. 

Einl. S. XLVn. 
gegeben verstärktes geben o, 10. 
gehaben verst. haben 15, 20. 34, 29. 

46, 18. 
gehaß ary., feind, böse 15, 10. 
gehertz ae(f., beherzt, muthig. Einl. 

S. IX. 
gehurig ae(j., gehorsam. Einl. S. X. 
2Sl ' 



•^ '■ • •' •^■rf .'m'-^: 















v 



u i y i üiyu uy 



Ge- 



o 



140 



gel ««&'., gelb. Einf, S^ XIX. 
gelabcn swv., geloben 5, 20. 22. 11.4. 

25, 12. 39, 30. 
geleben verst. leben 10, 32. Mil gen,, 

erleben 49, 22. 
geledemU pL, GUedmatsen A\y 9. ge- 

ledemitoi 45, 30. 47, 21. 
gelefern two., gerinnen 45, 28. pari, 

geleffert 47, 27. 33. gelibert Einl. 

5. XXI. 
geleisten #tcw., vollbringen 53. 1. 
gelicbin elf., AehnUehkeii 127, 8. 
gelhnpHch adv,, glimp fliehe gütig 1 1, 7. 
gell nDr.y Kebiweib 123, 15. 
gelöbde etn., Gelübde 49, 25. gelQpt 

U3, 3. 
geelt ein,, Geld 4«, 22. 54, 32 u. f. w, 
gem*ch #6i., Ruhe 10, 32. 
gemachel <fm., Gemahl 92, 26. (?«- 

-mahlin HO, 7. 
gem&chelen m^i^., ü«rmi(A/«n9U3. ge- 

m&cbelen 92, 7. 
gemachelschaft f//., j^Ae. £in/. 5. IX. 
gemachsam a^v., ruAr^ 12, 15. adj\ 

20, 11. 
gemechte ein,, membrum virile 54,35. 
gemeine a^'., gemeinsam 4, 12. 24. von 

niedrigem Stande 10, 30'. 
gemalt a(^'., tlaUlieh, echön 123, 34. 
gto onom. t^., gehn. gin 100, 9. du 

feist 42, 5. er git 114, 24. g6tt 
iinl, $. XIV. prass. eonj, du gangest 

114, 1. imper. gang 97,14. praet. 

günff 107, 25. eonj. gOng 123,28. 
genenaen *wv.j Muih fassen, sich er- 

kühnen. Einl. S, LXV. 
gener proti., Jener 16, 15. 20, 14. 

neuir. gens 29, 7. 30, 17. pl. genne 

34, 15. 
gepSir stn.^ Gebahren, Benehmen. Einl. 

s. XLvra. 

gßr swm.f SauM, Zipfel; Tasche. Einl. 

s. xxix. LIX. 

ger stf, Verlangen, mit ger eifrig. 

stark. Einl. S. UX. 
gereden swv., versprechen 5, 19. 
geren swv. mit gen., begehren 122, 16. 
geren adv., gern 97, 34. 
ger^the stn., Geräth 40, 7. gerate 

59, 28. 
gering adj., wenig \ armselig 6, 14. 

19, 33. 
geringe adv., leicht, schnell 6S, 3. 
gertef stn.. Gärt lein, Garten. Einl. 

S. XXXVI. 
gerflfte stn., das Rufen 73, 20. 
gerügesam adj., ruhte 74, 32. 
gescü^ stv. es gescniet 8, 19. 28, 17. 

conj. praes. gescb^ 47, 5, prael. 

pl. gescb&gen 80, 13. conJ. ge- 



scb^ 26, 30. t5, 25. parf. ge* 
scbem 31, 7. 
geschepfte stn., Geschöpf. Einl. S. 

gescbichte stn. 21, 28. 25, 1. in den 

gescbichten unterdessen, inzwischen 

7, IS. 11, 19. 18. 24. 
geschiffen verst. scnUTen 33, 23. 
gescbigken swv. re/L, sieh bereiten 

5, 34. 
gescbmach a((/., wohlriechend; schmack- 

haft. Einl. S. XLVIL 
gescbrift stf., Schrift 86, 6. 88, 26. 

107, 17. 
gescbwlgen stv., geschweigen 91, 17. 
geseinen swc, segnen %um Abschied^ 

sieh verabschieden von einem 12, 3. 

39. 34. gesteen 31, 23. 
gesetcze sin., Gesetz 62, 10. gesatzt 

86, 32. 87, 7. 121, 7. 
gesin verst. sin 16, 23. 97, 37. 110, 

18. 21. gesien 61. 30. 
gesmlde stn., Gesehmeide 17, 13. 21, 

II. 33, 23. 
gespr^che adj\, beredl 3, 23. 56, 14. 

gesprdcb 121, 29. 
gesteUen swv.\ gest n&ch trachte» 

»ach 05, 15. 
gesteme adv., gestern 53, 29. 
getar praeter Hopraes., ich wage 97,4. 
getemmere sin,, Lärm 18, 9. 
getrüe stf. Treue 4, 5. 
gctrüwe adj., gelreu 8, l. 11, 20. 48, 

33. getbrfte 17, 10. 
getrüwen inf subst. stn., Vertrauen. 

Einl. S. IX. 
getbuen verst. tbnen 19, 4. 
gevar adv., aussehend, bescheffen. Einl. 

S. XIX. 
gevelle shi., Schicksal 37, 32. 38, 5. 
^eveeße sin.. Gesehirr 36, 33. gereel^ 

37, 3. 
gewanet sif, Gewohnheit 35, 23. 53, 

37. gewanbeit 51, 10. 
gewicbset pari., mit /flachs bestrichen 

110. 22. 
gezeug swM., Zeuge. Einl. S. XVIIL 
geczirde sff, Zier, Schmuck 17, 17. 
geczite pl., Zeiten 6, 6. 51, 10. 
geczuig sin., Geräth S5, 16. 
geczügaiß sin., Zeugniss 59, 34. 
gicht s. jehen. 
gilbin f., das Gelb 86, 17. 
gMnme f., Edelstein, Juwel. Einl. S. 

"Lxn. 

gisel stm., Geisel 89, 17. 

gil>en stv., giessen. gössen 119, 35. 

praet. gonS^ 52, 18. 
gitiff adj., habgierig 119, 4. 
gitikait stf., Habsucht 96, 19. 



2S2 



■I " 711 



J 



-<>' 






41 



-• ^ • 



10, 



glich a4j\ W#ieA 9,23..2q.32. 32, SO. 

adv. geleidieii Effd, ,S. LYIL 
glichen, galicheQ »wif.\ vet ' ' ' ec 

C^ldiend 108, 2. - ze gll< 6. 

{finehen^ enüpreehen Si 
glldiewol «A.« fUichwoh 
f^ck ttn,y GHiek 122, Sl 
gl6be mm., ÜUnti^e 14, 3! 
. - 24., 74, M. glonbe 20, 22. '. - / 
gl6beiino9., |r^t/6«fi 8, 18. 9,17.20,23. 

gl6beii 87, 18. geloben 88, 28. 120, 24. 
1^ stfl, Gloss€^ BrMärHim,Nui%an-^ 

wendmg.Bifd. S. XlY;^^^ - 
glnkiadiih., Glüekirad^^ekiek$at i02, 

34. 126, 16. gelackrad lOOi 2. 
gnAtflen slv. mit gen^ im Be$iU von 

etwas seiHf in den Besitz von etwas 

- 4reiangen. ich gnÜB 123, 11. 
golt stn,y Gold; gen. gnldes 55, 10. 
.gr&Te swm.y Graf \% 17. 8(S^28i. 
grinen #/p., weinen 64, 34.- T 
gFobelich ade., gröbliek 20, 13. 
grüsam adj\, grausam 25, 2 h -grtJam 

34, 6. ' - 

grA^n 4WV. 27, 11. 30, 35. grAsen 
106, 19. ffraet. grOste 27, 10. 30, 
32. 64, 2. jtart. gegrinst 62, 19. 

- grato 64, 3. 

' grOgenlich adj., -grausig 9S, 5. 124, 

24. grOssenlich 124, 33. ! 

golden adj,, gotden 7, 6. 9, 8. gul- 

.din 7, 7. 9, 12. gülden 46, 14. gol- 

' dein Eint. S. XIJ. 

gOnnen swv, anom,, gönnen; arlauben 

35, 12. 109, 21. ginnen 104, 33. 
ich ffan 39,23. er gan 37,^5; jfraet, 
gonde 21, 11. 

H. 

Habehowen- #^v., abhauen 32, 1. 
haben swv., halten. Einl. S. XIIV. 
bald stm.. Ort, AufenÜ^aU 124, 24. 
hant stf. czü hant alsbald 4, 33. 5, 

32 u. s, w. zA band 95, 16. 
hir sin,, Haar 9, 7. hanr 92, 3. 
he (hA?) er 3, 14 u. s.w. her 28, 28. 
haydenischen adv., in heidnischer 

Sprache. Einl. S. XUX. 
heimelich a^'., vertraut 4, 2. 11, 20. 

14, 4 t^. s. w.\ heimlieh 4, 11. 
heunellcheit <//*., Geheimniss 2$, 23. 

haimllchait 92, 10. 126, 27. 
haünstür stf., Aussteuer 106, 30. ' 
heischen stv. IS, 30. praet. bisch 14,-8. 
heißen stv., heissen\ befehlen; imper. 

heis 7, 32. praet. IM 12, 13. 25, 

23. bis 31, 16. conj. da bist 8, 29. 

pari. gehAtoi 72, 26. . 
hell stf., Hölle 123, 19. 



hen adv„ hin 7, 21. 31, 18 n. s. w. 
her- s. er-. 

herald stm., Herold 124, 28. . . 
hArig adi. hArige czlt Fest 60, 31. 
bAr^ban stf., Cesammtheit der Her^ 
reny Gefolge 5, ^l. 6, 2. 7, 20. 13, 

15. 18, 26. Herrschaft, Herren- 
Stellung 16, 22. 

hnt adj., hart 125, 3. 8. . '^' 

bützi atO\ hölzern, 125, 32. 

bindet praep. binder. sieb {oder im . 

111, 12) zurück 109, 35. 125, 6. 
binfins stm.. Sifidfluih B5, 2. 
bdbesch a4f:, - höfisch , fein 16, 7. 1 9, - 

21. 22. - < . - ■■' 

hobt stn., Haupt 9, 8. 39, 9. bObet 

31, 12. höbt -55, 25. 93, 4. pl. 

bübter 86, 6. •.: 
bof stm.; dat. hB.\e 21, 21. 
huge stf., Höhe 70, 30. h6cbi 99,^26: 
hunen swv., höhnen ^ einem Böses zu- 

fugen; part geboent 48, 24. 
huren noo.j hören; gehören; praet. 

bArte 58, 21. 128, St. czü hAmde 

43,. 29. 
hAm s. oer. ■,-■■■ 
bowen stv., hauen 99, 1. 
hm stn., Augenblick Jb%, ^l. 
b«Lß stn., Haus 7,24. 48,31. p/.bOser 

87, 9. 
bAißdien stn., Häuschen 6, 9. bül^chen 

S, 12. hüJkdiin 8, 15. huschen 

16, 16. hüßlln 100, 18. 
büßfrowe swf., Hausfrau 17, 24. hüß- 

frö 20, 27. ' 
hüte adv., heute AO, 12. 41, 23. hat 
105, 19. 



lacint swm., Hyacinth, ein Edelstein ' 

86, 17. 
icht pron., irgend etwas. EinL S. X. 

adv. it etwa 108, 22. 
iedlicb pron., jeglich 68, 25. 
idocb adü., jedoch 10, 17. 14, 32. Idach 

12, 11. 
lleu swv., eilen 45, 3. 
InoLni pron., jemand; acc. bnande 34, 34. 
ien ade, ein, hinein 18, 10. 
Ineignen swv., aneignen, zueignen; 

praet. eignet In 89, 8. 
IngAn anom. v^ hineingehn; praes. 2. 

sg. Ing&st 118, 20. 
ienuemen stu., einnehmen 33, 4. in 

Besitz nelimen, Innemen 109,5. ze 

Innemeu 129, 16. 
innercUchen adv., innig 9\,1. 105,17. 

innerlich 91, 25. 
innewenig adv., inwendig 75, 3. 






•*-:•■-• ' 



283 



--1 



1 



i, 



■ D i g i t i fflQ tt* 



O 




rs^^ 



^■■5"^ 



142 






,;J_W., •-r'. 



intrftg tSn Eintraft ihun S9, 9. 
inwonung ' stf., das darin M^oknem. 
EinL S. Vm. 

• #/ir., Erz 83, 8. 54, 5. 60, h, 75. 

-Ä. 12. - * ''- V . 

in üdj\ 4iham 75, 10. lriiiS3,7. 10. 

(en «üi., ££Mn, Schwert 85« 2 L 

min a4fif eüem 73, 8L 

^.icht . . 

lelkeit #l/^ ^üU, niektff^Din^aA,!!. 

ididi /^roft.» ^'«iftfr 16,8. 19, 1. 37, 16. 

eeani ado.^jeUt 45, 4. : 

agen iw., ja£^en, prasi. 3. j^^. yoit 

70, T ^ . . . V- ' " 
Imerlich a^j., jämmerUeh IS, 2. y^ 

merlich 18, 3. -^ 
^enrar a4jW iratirtg^. EM. S. LTX. 

LHL 
ihen, jechen </v., sagen, eA herren 

aen «2f Herren bekennen, EinL 5. 
Vn. praef. 3. eg. ncht £ö»/. 5. 

XXXIV. prael. pf. j£hen £fn/. 5. 

XLVI. 

i inierj\f Ja 20, 8. ade^ immer, durch- 

mu 54, 25. j6 — s6 je — desto 0) 

56, 27.. 

^gent stf., Jugend 55, 30. 
ingfrAlich a4;., jungfräulich 9, 6. 
ingfrowechin «/n., Mädchen f52, 20. 

Jongfrowichen 52, 35. 



At stmnW Roth 122, 8. 
Kein pron.9 kein; subsL, Keiner 5, 25. 

'irgend ein. kain 1 J3, 24. kainerlai 

irgend welch 113, 35. 
kein praep, mit dal^ gegen 4, 2. 7. 
' II, 24 1/. #. to.; «n^'tfS'en "<, 21. im 

Fjtrgteich mit 16, 2L gegenüber 

36, 30. km dir 6beri2tr^d^tfRü^er 

37, 19. < 

keinwerüg adj\, gegenwärtig 39, 30. 

45, 4. 
keinwertikeit slfl, Gegenwart 8, lt. 

gegenwirtikait 106, 5. 
kennechen stn.^ Kännchen 52, 17. 
kerche swf., Kirche 29, 19. 75, 25. 
kerchwlunge stf.. Kirchweih 61, 4. 
kermeße stf., Kirmes 60, 31. 33. 
kindelbette stn., Kindbett 45, 4. 
kindermftter stf., Amme 45, 16. 49, 14. 
klsen stv., wählen 41, 32. praet. kool^ 

48, 20. part. gekorn 46, 28. 
klagen swo.\ prae/. kloite 28, 22. part. 

gekloit 49, 3. 



I kleiden swt.; praet. kleitte 9, 4. 2U 
I 12: kleite 39, 11. 72, SO. pari, ge- 

kldt 17, 6. • 
kleOich adj.. fein, zart 20, 15. 48, 17. 
kl^Od stn^ Kleinod 7, 7. Uainet 402, 

22. 2«. — 

kldse swf., Klause: bildL de^ mayen 
. klOM Einl. S.UL 
klöglich adj\, klug; flecL UAg^. 

65, 21. 
k%]ich adv., klug 42, 24. 



Ufstm^ 
33, 1. 

k6fen ew 
54, 19. 
32, 31. 



Kauf, Preis 32, 30. kouf 



., kaufen, koifen 32, 32.'. 
k6ffen 116, 26. parL köft 
köffet 119^ 5. 
kölichen stn., Kohl 6, 23. 
common stn., die Gemeinde, Commune. 

128 8. 
kop #tR., Becher 36, 34. A'op/28,14. 

pL köppe 27, 2. 
kortcz adj., kurm 12, 31. 33, 14. adv, 

kartcc 56, 18. 
körczewilef/A Kur»weaZb,M. kOrts- 

wU 101, 19. 
körczewUen swv., KurtweU treiben 

35, 29. 
kdsen swv., plaudern 41, 12. 
köstbArlich atb'., köstlich, herrlich 

76, 13. 
koofmansehatce stm,, JFaaren 54, 13.- 

116, 22. 
krengklich adj., schwach 48, 6. 
krftdechin stn., Kräutehen, Kraut 

6, 23. 
krAtcze stn,, Kreuz 12, 3. larficze 14, 1 U 
küme aJv., kaum 9, 26. 
kflmernis stf., Kummer 97, 32. küm- 

xpemoß 123, 12. 
kommen siv., kommen 7, 13. praes, 

Z. sg. kümmet 17, 1. kummet374 25. 

preet. quam 7, 33 u. s. tD./ conj, 

qutoe 1^, 29. imper. kam 28j 15. 
küng stm., König 85, 11. 
kQngrQch sin., Königreich 113, 7. 
küuEeit stf., Kühnheit 4, 7. 
können swv.^ können; praet konde 

42, 27. coT\j. künde 46, 19. 
konstencllche adv., künstlich, mit List 

95. 14. 
kusch adj'., keusch 26, 3. 55, 13. künsch 

122, 2S. 
kOschet stf., Keuschheit 57, 9. küscheit 

57,23. künschait92, 1.117,12.118,-1. 

künsch 123, 23. keosche £m/. 5.L. 



Laben swv., loben 36, 2. 38, 29. 
lantfrowe swf., Landesherrin 5, 4. 



284 



Diaitfeeä bv 



^ mm u.. ■ ii i .j i itm \ 



-se?5"»WP«»iFWr 



143 



^ 



v^ 



Jawdccht ü4f:. Utu AI, 19. 
lisen stv,. Uu§m 15, IK Ifttai 26, 13. 
Usen S2t 30. lin 93, 33. 94, 11. 
bkosseo 94,':30» tb/L, sieh »erlaami 
27,9. :mmit: ^M. 5.LIL ^tötlai^ 
/«Mit. ITtii/. 5. LXm jir«a#. dd 
Itot 52, 27, leest- 55, 13. er Ut 
124, 34. ;»r«#<. MI 12, H. 15, 12. 
dnUflt 17, 14.: - 

lebene piß^L, /e^Muf 30, 8. 31, 10. 47, 

23. 59, 31. 74, 15.' 
Mderin aif;% Ment 34, 14. fidri 
^•- - 125, 12.- r' ^- :-• ^^ :••- 

i; 4edechiii ttfu.. Jir/«meX«i<0 12, U. 
^ leftse swf^ Lippe Jll, 27. , 

legen noi»., /^fen; pttteC leite 46, 13. 

47, 36. legete 46, 12. 

^. legea #<o., Iicfr«!» 6, 18. ligen 97, 37. 

' |rr«e#. 3. ^f. Het 41, 25». 61, 32. öt 

lüO, 25. 124, 10. IM Eüü. 5.7111. 

praet. eanj: 1^125,8. p^fri, praea, 

legene 34, 27. 46, 28. 62, 16. pcrt. 

„ -. • prwi. geieki 4,20. 9, 33: ., 

' kgertr e tiiw. , ifer /r«y<i /«f •'^ Ä/»/. 

leybnar $tf., LebeJumiiüL £inl. S, 

xvm. 

leide adv., IM, im was leide 29, 17. 
layden #vt. mtl ^t, /eti< Mifi. ßüU. 
•- ÄLX. • • 
laidig aif/., MrIrM 112, 34. mH mir 
laidig Müleid habend mit m/r 1 1 7, 28. 
kTBein adj» tum Leinen, BinL S, 

Lxvm. 

16reo \9tDV„ lehren; vraei. larte 49, 
30. «1, Ih, part gelaert 38, 34. 58, 
2. gdart 63, 17. . 

lerneo mwv., fernen 21,29. lehren 12, 

20. 14, 28. 40, 34. 41, 2. lernen 
in czüchten Zucht lehren 49, 17. 

lernnnge slf^ das Lernen 49, 34. 51, 

ii. lemong 106, 26. 
Usen nov., löeen 88, 20. 
lessen f/n,.AppoloninB lessen dfe Er- 

Zählung, Geeehiehle von A. 131,26. 
letzen swc, verletzen 125, 32. pari,. 

geleczt 126, 18. 
IIb </m., Leib 6, 32. lieb 17, 11. 18. 

21, 30. Leben 95, 14. 
Übe #//:, Liebe 4, 7. 

Uberl stf^ Bibliothek 131, 24. 
llbtich adj„ UipUeh 114, 11. fletMch- 

//cA416, 34. 130, 1. 
üblich adj,, liebevoll, gütig 4, 26. 33. 

12, 18. lieblich 9, 29. schön, beb- 

lieh 6, 11. 
liech #//:, Leiche 47, 12. 
llchbang #</U Bahre 47, 9. 
Uchenam etm., Leib 9, 5. Leiche 12, 

6. 46, 11. 



lichte «<;., leicht ^9, 14. 17. 
lichten ewv,, leuchten 114, 15. 
Uchtüch adv^ leicht 16, 18. comp. 
' llchtMcher 34, 9. 
Uden etv^ leiden 32, 24. 46, 4. Vh/I 

subst. itn^ Leiden, Leid 116, 19. 
lieben ewv. refL mit -zii, -^ch einem 

angenehm zu machen eUchen, ^isum 

echmeichelnd nahen 117, 22. ~ v. 

llen etc., leihen 38, 34. liehen 104, 22. . 
Ule^4r., Uise 62, 18. ^dv, 46, 28. 

47,22. ^- 

16be #!/*., Laube, bedeekU Galerie 39, 31. --^ 
I0befich adj^ löblieh 4, 31. iobelich : 

10, 6. > . - f 

locherecht adj., voll Löcher 69, 14. 
löffen etc,, laufen 125,6. 1<mffenl26, 

33. praee. 3. f^. lönft 68, 22. lAft 

68. 26. lOft 124, 18. 
lotsen ewv., hören, horchen 126, 23. ,-* 
lonft etm^ Lauf, Gewohnheit, Sitie'^-^--^ 

64,31. 
hiigen #to., lügen 42. 32. Dgen 59, 

33. 67, 6. '- - ' 

Instiig a(fj., schön, angenehm, anmulkig . 

3 '9. 
Ittstiich adj^ dass, 3, 6. 44', 18. a^o 

in LmsI 9, 16. 
luden stm.^ Geschrei. Einl, S. XXY] 
lüt adJ., laut 101, 6. 110, 3. 115, 3( 
luet stm^ Laut, Ton 40, 20. ' 
lütb&r aÄ'., lautbar 15, 21. 30, 12. 
late pL, Leute 4, 16. Ifithe 6, 8. Iftte 

7, 15. lütte 115, 9. litte 129, 21., ^. 

lewt Eini 5. XLIY. *" ' 

lüten sun),^ lauten; praes, 3. sg. lüt 

6^ 10. praeL lüte 60, 4. 
lüter at(f, , lauter 86, ,15. Uitter EmL 

s. ym. .. ,.. 

lüterlich adv., deutlich 38, 3. 

lutzel atff., wenig. Eini 5. XXXVII. 

lyre stf., Leier 58, 3. 



M&gt/m., Ferwandter. Einl.S.LYJH. 
mki sin. c£ü falczü 6, 33) m&le sehr 

6, 8. 12 u. s. w. 
mamb&r atfj., mannbar 25, 9. man- 

bär 113, 5. manbär 113, 32. 
maen stm., Mann, Diener 8, 2. 
m&nit stm., Monat. Eini. S. LV. 
m&nde swm., dass, : pl. m&nden 33, 1 5. 
meidichen stn., Mädchen 51,6. 71,25. 

maidel Eint. S. LVI. 
mail stn., Fleck. Eint. S. XXXV. 
main stm., unrecht. Eint, 5. XXXVI. 
meisterschaft stf. Torr^ttenil^ miner 

meisterscbaft Ferrath von mir, dem 

Schiffsmeister 30, 20. 



>:^',''*h\ t^^vv 



>4 



285 



k 



■TTmmftf iikiäaa 



i 



r 



144 



L' 



meit «//:, Mädchen 7, 27. Magd SO, > 
27. mait 16,27. moit 19,9. Jyng- \ 
frau, maget 128, 4. pU megt 
105, 3. 

melm </m., 5totf6, Santf. £m/. 5.XyL 

menen nc^v., führen^ tr$tbtn. ich me- 
nen 93, 30. 94, 6. 

meniff pron., manch 93, 8. 124, 33. 

mengklich pron,, M&nniglich^ Jeder- 
mann S5, 19. 93, 6. 

menlich adj,^ männlich^ mannhaft 6, 
20. 32. manlich EM. S. IX. 

mennilge #//!, Menge 7,22. ineniDge55, 
24. mengin 85, 14. 88, 11. 98, 17. 
116,21. menffi 96, 23. meng 130, 8. 

m^r eomp^ mehr 4, 23. 17, 9. mö 

11, 10. 13, 23. 

merken swv. trän», oder mil üf, beob- 
achten \ praet. margte 12,34.37^2. 
mankte 14, 34. 

merröoer ttm., Seeräuber 115,24. 116, 

12. 126, 10. 

meß Mtn., Messing 116, 8. messing 

119, 35. 
meiS stn,, ein Geireidemass 9S, 10. 26. 
m^keit stf., Massigkeit 6, 16. 
met praep, u, adv,, mit 3, 12 t/. f. to, 
metdenander mit einander 20, 32. 

metdennander 41, 12. 
miet slf„ Lohn 123, 19. 
milti stf., Freigebigkeit 103,34.105,6. 
minder eomv,, kleiner 89, 19. 109, 25. 

superl. minst mindest 7, 23. 
missehagen swo., miss fallen; praes. 3. 

sg, museboit 11,10. mil^eboit 42, 1 1. 
misseling #//*., Unglück 123, 5. 
missetreten #/r., einen Fehltritt machen. 

Einl. S. XLIL 
missewende stf. Sc/taden, Unglück, 

Eint. 5. XXXV. - 
mltestaet stf., Sklavenmarkt 54, 10. 

mlteitat 54« 13. 
mittel adv,, mitten 99, 2. 117, 9. 
mittelwegen adv., mitten 9, 2. 
moitüm stn., Jungfemschaft 54, 30. 

57, 23. moitthüm 55, 20. 
mome adv., morgen 18, 31. 59, 4. 

mom 1 18, 1 



Ni, nOch adv., nahe, nihet 109, 18. 
n&chet 109, 28. nich 124, 7. nihen 
Einl. S. XXV. gar ni beinahe 8, 
6. 21, 5. ezt n6ch zu nahe 41,21. 
comp, naer 36, 2. superl. adj. neett 

9, 32. ntet 15, 30. 19, U. naett 
34, 33. 40, 21. 

nichbürschaft stf., Naehkarschaft 

108, 6. 
n&chgepür swm., Nachbar 124, 30. 
nicbsllcben stv.^ nachsehlHehen 70,9. 
nacbtrüge stf., Nachtruhe, Nachtlager 

6, 24. 
naegeboren aiff., nahe verwandt 1 5, 35. 
nagd stm.; pl. nofle 49, 21. negel 

113, 4. 
nihet #. ni. 
naen swv. refL,' sieh nähern 36, 2. 

nichen 101, 25. 
naeite s. ni. 

neder adv., nieder 34, 17. nider 45,34.- 
nederlegen swv., abstellen. praeL pl. 

nederieiten 29, 17. 
nemelicb adv., namentUeh 3, 17. 8, 3. 

10. 28. 19, 31. 

nemmen swv., nennen 108,20. 113,34. 
neren swv., aufziehen, ir neert 49, 1 1 . 
neest, n^st s. ni. 
nichsnicbt pron., Nichts 11, 10. 14, 

24. 50, 30. 
nid stm., Eifersucht 114, 20. 
nidene adv., unten 36, 30. niden Einl. 

S. XV. 
niemenf/p., neAffun 97, 17. daniemst 

126, 3. 
nimant pron., Niemand: acc. nbnande 

34,35. niemen 100, 35. 
nien slv., neigen 70, 21. 
nindert adv., nirg ends 91, 10. nyen- 

dert Einl. S. XLVIIL 
niwerlde adv., niemals 36, 9. 55, 4. 
n6cb praep. v. adv., nach 4, 31. 7, 

9. 18, 21 u. s. w. dor n^ch 4,23 

u. oft. Fgl. ni. 
nagel. 



! noile s. 

_ jnötten swv., nöthigen 127, 28. 

mom^Vhi. Seemann. Einl. ^.XLm.jnA adj., neu 13, 2". 18, 25. 29. 19, 
müre stf., Mamerll, 21. muere 27, 3. ; 25. 56, 17 nüwe 92. 2» nö^ 103, 

pl. sw, müwem 79, 35. ! 32. nü 125, 9. newe Eml 5. XXXEO. 

mürmelen in f. subst. sin., das J/t/rr^n i nümmer adv., nie me/ir 12, 29. 50,27. 

13^ 8. : nümer S9, 16. nic/U 100^ 32.. 

müßen *wv., müssen-, praet. müste 39, nussen sU\, gemessen 115, 7. 

2. conj. müste 14, 7. 26, 13. pari. ' 

müst 38, 1. i 

müt slM., mile 4, 18. 11, 15. 13, 32.; 

Sinn 4, 35. muet Einl. S. XIV. 'Ober praep., über 12, 11. Ober 13, 
mutkaly m., ein heidnischer Fürst. \ 10. 15, 21. 18, 28 u. s. w.; mehr 

Einl. S. XV. : als 19, 31. über 113, 11. 

556 



■ JJ. »jr.L*-"!^ 



oberlAt «ifo., Übirlaut, imU 72, 27. 

oberste #te^' n«M«04«, dwfiluBkn\ 
pramL obenach 28^ 32. 

öbertt ntperLy oAtrfl.^6,.1^. obrest 
98,-16. . obroiti^T, IfL lt0,^3- 

teh. ad»., amck4,-9m:4wimMr. . * 

offmbir a4f'. öffImiUek 10, 11. 64. 5. 
• o/r«iA<r 28, 10.. idSnMr 30, 11. 
„ x>ffeiib6dich «ilo., i^ifafiKfeA 76, 25. 
--..77, 25;. ■• ^* • ^ "^ . 

O&en swv., ö/fhm 92, .11. eröffken, 
:. miUkmlBm 92, iS-*- '- • * - 
:Jbge sln^ Aug9 92, 3,>.^-w; .- 
^n «. "ine. * * . ^-^^r^r*"- -^- 
.opptf #6i., Op/5w^ 53," .1* •'^* 

oer noji«, OAr; pl. o«rQ 4, -13. 13, 8. 
h6ra60, 29. - - ^ 

orl6b #0«., ürUtub 28, 19. 40, 5. nr- 
10b 407. 24. — - — 

on tlM., StreitroM. 'B4tü. ^. XVI. 

onprosg itm,, Unpnmg 1^0, 11. 



fiasten *wt^ ruhen, begraben liegen. 

EtnL 5.iVIlL 
raet eim., Malhgeber 28,' 23. Ratk- 

eehUg 33, 16. rftt 34, II. zojaot 

▼erden heeehUeuen 128, 27. 
rttlich ai{;., müRatk beUt&ndig 119, 17. 
rauch #i;^ Rache, ranch oeben mt/ 

ifat, ÄieAe n^men an 128, 17. 
reeben #/v., rd'cA^n 128, 26; imper. 

rieh 75, 28. pori. gerochen 73, 14. 
redaft «4^'., 6afW< 3, i3. 
redeüch adij., verständig^ vemUnfUg 13, : 
^ 11. 17, 17. 29, 6. «ito.n9, 4.. 10. 

44, 12. 
redelichkeit elf., Ferstand, Ferminfl 

6, 31. redelicheit 7, 3. "■ 
reden swv., reden; mit dal., verspre- . 

ehen 5, 22. praes. 3. sg. ret 13, 5. 

rett 123, 9. praet. rette 7, 34. jnu*^. * 

gereth 8, 17. geret It, 4. 39, 22. 
regnlren «w., regieren 85, 7. 9 1, 2. * 
raid a4f^ lockig, BinL S. XEL 
reinlich adj., reift 36, 4. reilich 36, 

27. 46, 12. schön, prächtig 53,36. ' 
ndBsen inf, eubst, sin., Reiz, Lochmg 

91, 21. 
rötcsel sin., Räthsel 26, 28. 58, 1«. 

r^Üde iSinl. 5. XTTT. rdtelein ibid. 

S. UV vyj'- rfitd ibid. S, LVm. 
riben Wv., reiben; prael.. reib 36, 3. 
rieh stn., Reich 25, 5. 44, 24. 
riebe adj., reich 38, 16. 41, 24. rOch 

105, 19. 
riehen swv,, reich machen 110, 16. 

127, 14. 
richsnen stov,, regiereti 86, 35. 
richte stf,, Richtung,- di richte fe- 

radetiveges, direct Einl. S. XXVL 
richten swv. mit an, »ur Rechenschaft 

ziehn über 5, 26. 
riffi&n s, mffi&ner. 
ris stn.. Reis 124, 21. 
rißen stv., reissen, zerreissen; prael. 

reiiS 45, 32. 33. 
rlten stv., reiten,' praes. 3. sg. (?) rft' 

124, 21. praeL reit 7, 21. ritt 131, 

9. cof^\ rete 12, 15. 
rOber slm., Räuber 115, 27. 
röfen swv., raufen Ab, 32. 
rog stm., Rock 34, 14. 35, 21. 
des meres ! roer stn., Rohr, Schilf 67, 22. 

'rOsenplatt stn., Rosenblatt das ist 
porte stf. (tat. porta/, Thor 93, 26. j mir als ain rOsenplatt {gleichgilHg? 
prifÄt Jöif. (n.T), Abtritt. Einl S.XXII. angenehm?) Einl. S. XXVL 
püMn stm., leno. Einl. S. XLELffg. rofSlln stn., Röslein 122, 10. 
püi^ (stm.) tön einem eines dinges emem j rotte swf., Rotte, ein Saiten instrument 
Abhülfe schaffen gegen, einen 6e- 5S, 3. Einl. S. XLVIH 
'freien von. Eint. S, LI. | r6ttin f., Röthe, das Roth 86, 17, 

V.:2 W7 10 



Pallas sin., Palast 6, 6. 17, 14.43,25. 
parawn stm., Baron, ßüd. S. XVL^ 
pe- s. be-. 
pette lwerch stn.,' das Betleln. Einl 

S. xvnL 

phee intefj.; ze phee schätzen mit 
Verachtung behandeln, %u oder von 
Jemand ^pftu'!' sagen 114, 17. 

phlfe stf.. Pfeife 55, 13. ^ 
. phlfen stv., pfeifen 67, 22. inf. subst. 
stn. phlffen 67, 22. 

phlegen stv., pflegen; praes. 3. sg. 
pUeit 48, 18. pl. phkin 55, 6. 

pmOmTedembette stn., Flaumfeder' 
bell 6, 18. 

pine stf., Pein 66, 6. 

pinlich tf <(;'., peinlich 41, 22. 

pint stm., pen/f .55, 1. 

pisant stm., Byzantiner, eine Gold- 
viiinze. Einl. S. LX. 

pU «<;., blau. Einl. S. XV. 

pifiwe stf., Bläue 99, 23. 

polsterhundelein stn., Bündchen wel- 
ches auf Polstern zu liegen gewöhnt 
ist, Schosshündchen. Einl. S. 

xxvni. 

porte swf (Igt, por tos), Hafen 120, 
12. Einl. S. Vm. p " 
96, 26. 107, 16. 



'f.^Cv-.r 















-^^^ 



-*'!•'': 






DiniTizRfl.hv 



ant^retp - 




fm/ ' ?■ * 



mi f i m.1 «^ .- I- - ' ■ ' /i >■ i t. ' A.j i ■ 'TTf'a^^ffH 



146 






rüch a/(7'., rauk t21, 9. tlS, t. . 
rAffen twv. ifi'< ^/., rufen 111, S2. 
roffi^er «tei., iena 54, 15. 55, 2 v, 

: w. riffiin 116, 27. 33. 117, 2. 

8. 15. . : - 

rülgen sum^ .^ruh&n .40, 16. . 
ragken noo., r9i$$mif prmel nigte 
. C4,-26.V '- . .'■•>» 
rOimen Jt^v., räumen 16, t4. 
raun #lm!, Baum. * gieb Tonm amcA« 

PlaU 16, 15. 
rnndd #/ii., ein am Heim hefindHthee 

rundes. Jf^appemckiidy wohl äknliek 

dem an umem Piekeikäuken. BinL 
•&-XV.'-..' ••'-•>^.- - •. • 

rüren nov., rühren: prael. fftrte 39, 

6. p^/. gertLrt 67, 18. 

Sache. WA 4>McA0 41, 10. 50, 4. 
sagen euw. da sollt 40^ 15. man sait 

i23y ^2. part. gesait 13, 20. gesoit 

43,1^. .56, 14. . 
sael ilm^ Palasty Haus 7, 16. 10, 13. 

26, 16 u. s. w. 
sftliffen swv., begBeken 109, 8. 
s&nuicli adj,l solch 112, 14. 
samnen #tov., versammln 98, 17. 
Sftt eif^.Saat, Jrt 122, 12. 
-satrapaß >ftot., . Satrßp, heidnischer 

FürsL EinL S. JjXVTL pl sa- 

trapp^ ibid. LXIV. 
scbabernagken swv. Irans., einem Leid, 

Schmach zufügen 48, 23. parL ge- 

Bchabernagkat 74, 9. 
sch&chzabelspü «fn., Sehach. Binl. S. 

LXV. 
sdiaffen slv^ befefüen 12%, 19. 
schaffer slm.y f^erwaiierZi, 15. 53, 2. 

60, 31. 74, 18. scheffer 79, 31. 
schalghaltig^tftff;., bashaft 10, 29. 
schawr #< m., Ge witterschauer^ Hagel. 

EinL 5. XVn. Bildlich: der 6ren 

schawr der Venächter der Ehren, 

der Ehrlose, ibid.' . 
^chöfchen f/n., Schäfchen 6, 15. 22. 
scheffen ? 1 1 6, 23. Fgl. die FaHanie. 
scheiden twc. refl.; praet. scheitte 

45, 20. 
scheitczlich atff., scheusUch, hässlich 

34, 15. schOtczlich 51, 24. 
schei sim., Beschäler 119, 4. 
schemde stf., Sehaam 42, 24. 26. 
SchemeHch a4j., dessen man sich schä- 
men muss 36, 15. 38, 28. 
schemiff adj., verschämt 17, 33. 
scheppelein stn., Krän%lein. EinL S. 

schewben stci, schieben. EinL S. XXXTI. 



scUtbroch #liit., Schiffbruch 42, 34. 

77,2: 
ftchifbröche «<;'., sehifftrüchig SO, 26. 

subsf. Murm., dar Schiffbrüchige 36, 

25. schifbroche 42, 31. 
schifbröchk aiff-, sehtffhrüchigZ^,\^ 

scbifbrocmg 42, 28. flect. der schif- 

brochle 42, 30. 44, 33. schifbrQchie 

sc^hng stf., BiMMchiffimg ; Sehiff^h, 

4. 99, 17. 
schifr^ber sim., Seeräuber 52, 32. 54, 

7. 64, 28. 
scUgken swv., beschaffen,- ordnen 6,* 

3. 19, 1. 30. 49, 15. . 

schln sim^ Schein, Clan» 86, 16. 
schlre adv., schier, bald 7, 4. 16, 15. 

31, 25 u. s. w. 
schlachen st».,. sehlagen; praes. 3. sg. 



schlecht 125, 13.. 
schm&chen swv., Sehwtack anthwt, be- ^ 

flecken 92, 8. 
Bchmack stm., Geruch 111, 21. 
schmehsen »w»., \mit Schmelzarbeit 

einlegen, emaillieren. BinL S. "XY. 
SChmirben swv., beschmieren, einreiben. 

Einl. S. XIX. 
6ch5n adv., schön 91, 4. 101, 12. 
schände stf., Schönhaü 6, 31. 25, 8. 

10.. 44, 20. schöne 114, 18. schöni 

116, 25. sw. der schOnden gepawr 

einer der nichts von Schönem und ' 

Edlem weiss und hat. Einl. S.XYEL. 
schöpfen swv., schaffen 87, 17. 
schowen swv., schauen 59, 37. 65, 7. 
schrlben stv., schreiben 41, 29. praet. 

schreib 42, 17. schrlb 87, 28. 107, - 

7. part. geschreben 41, 33. 42, 25. 
schrien siv., schreien 64, 32. 101; 5. 

praet. schreig 5t, 6. 72, 13. sehr! 

126, 26. schrÄ EinL 5. XLIV. pl 

schregen 52, 33, schrien 115, 36. 
schrtn stm., Sehrein 46, 26. schrien 
. 46, 9. 12. 
schatten swv., schütteln ; praet. schatte 

77,31. 
schütczlich s. scheitczlich. . 
schwachen swv., kraftlos, schwach wer- • 

den, verkommen 123, 25. 
schwecher stm., Sehwäher, Schwieger- .- 

vaier 108, 17. 34. 125, 10. .; 

schwellen swv. refl., sich stauen. EinL 

S. XIX. 
schwaissen swv., bluten 125, 33. 
seckle (secklen ?]r n., Säcklein ; pL seck- 

len 111, 29. 
6egelb5m stm., Afasfbaum 124, 29. 31. *- 
selbegest, selbigest adv. alzO selb, grade . 

ebenso 17, 16. so, auf diese ß^dse 

58,24. .' - . 



268 



Digitized by 



Google 



r 



Ben #SV^'«VMVr. MCDtm 12U, 2. 

glst 17, 6. Bichett 117, 9. praeU 

Bach 12, 2.34* 26. ispiy. s^ge 40,9. 

ijfiptr.vBich 17^ II.' 34, 34. 36, 12. 

b6 ^7^ 11. 118, 26. ^ - 

senft «<;.; .lÄnA 121, 10. 122, 5. 
Bto «liff., mAt 10, 34. 18, ^ u, $. w.; 

comp, «tee (6, 27. 63, 37.-67, 32. 

79, 19. -/. ^ - 

B^ren 4tov., t>«rMAr0ii 123. 13. 
Bertoe A» i^/rm«. EinL J.vXT. 
Bethe Vit ff ^ Siits; pL mw, Bethen 6, 

30. 16, ». Beten a, 28..i2, 20. 14, 

.28. 16, 7. : -. . .* 

Sder adv^äanaek. EinL S. LXY. 
i ttm.y 6imiy Meinung 4, 12. 38, 33. 

42, 19. » - 

Bin anowi. -v^ sefn 4, 3a Bien 4, 27. 

pra0s: 2. pL Bie int 41, 24. 3. f /. 

Bin 27, 14* eof\f. al 12^ 8. da sleBt 

18, 31.. p^ «len 4, 15. imper. bil^ 

16, 14. 27, 11. ' 

den smner, de»sen 4, 8. 6, 21. 
sien pron, poss., sein 6, 21. 
Binden nov., sündigen 115, 16. 18. 
Binebel a4f., rund. ßinl. S. XV. 

XXXm. Binewel LVL 
sint praep,yseii; seither, EinLS.UX,' 
-Bint dem m&le sintemal 5, 3. 49, 5. 

seit 10, 28. 
gHe euwf., Seite 52, 14. Bitte EinL 
, Ä VIIL - ' 

Blachte stf., jirt. EinL 5. XXXVÜ. 
Blechtes oÄ^^ sehiechierdings. EinL 

S. UV. 
Blilen sto., schUessen ; praet. slouß 55, 

26. 74,-2. 
Bmflche a4j»y verächtiich, sehmählieh. 
. £i9iL 6. XXXVn. 
Brn^Mch aiy.y schmählieh 54, 13. 
BmOgken «vc, sehmüeken 9, 9. 46, 11. 

parL geernüket 46, 29. gesmügket 

51, 9. 
Bn^wlß adj.^ schneeweiss 9, 14. 
Bniden </r., schneiden ^ praeL sneit 

34, 31. 
Söben num,^ sieben 15, 30. 49, 31. 

siben 85, 5. 
Bebende ord,^ siebente 45, 25. 
söbenczig num,, siebenzig S\^ 5. 
Boen ttm^ Sohn 12, 32. 13, 8. 27, 30. 

Baen 81, 2. Bon 89, 17. 
Borg stm., Sarg 46, 16. 25. Barg 46, 

9. Barch 110, 22. 
Borgreldig a£(;., besorgt b2,\^. geizig \?) 

61, 2. 
Bpalten siv. der BegelbOm dln fr&ge 

spald die - JuPöMung deines Räth- 

»eis ist der Mastbaum 124, 29. 
Bpam swv,, schonen, EinL S, XXXTTl. 



v^^^. 



;v5r-- 



-riii^^ >'vi 



au : spei sm.^ opiet 09, 24. dv. 

q>elen two., spielen 29, 24. 35, 31. 
gpilen 58, 3. praes, Z. sg, speelt 

spdhük «In., Spielhaus 37, 22. Bped- 

h«J 35, 18. 20. - - , - 
BplBe etfn Speise 36,.30..Bpi^ 34,29. 

splze 48,17. ^^ 

Bpor etf,, 5/ner'124, 25. 34.' 

Bpr&chen stov,, sieh unierhalten. EinL --■■ - - -:' r •. 
"'s. LX. .- ' -' V 'V i^:^:- '- 

Sprichwort #61., Räthsel 66, 17. -- * V- -i; J-V 
Btabe <fwA Stube 35,-20. 36, 3. 10.-^^^-Ci>i:4i^ - 

37,22: -^./r.-., ' ■, _.^..^^:;;^-^^. 

BUphe sum,^ Stufe. EinL 5. l^XXYI: >-*'"• "^ ^^""^ ' 
BUXstf., Stadt; Stätte 58, 12. p/.Btete . >- . '7 '. 

3, 9. 44, 3. Btette 98, 1. - v > :\>-- 

Btat stf,, Gelegenheit 115, 9. 123» 28. 
stauch svm/:, ErmeL EinL S.ISYEL. 

Lxvni. .. /" 

stauß stm,, Steiss. EinL S, XXX~" 
staut #/iR., Stand, Verhältnisse iOZ, 
Btegken ' ium, , stecken ;. . festseti 

stecken 108, 5. praet. stagte 

21. parL gestagket 27, 3. 
stelle <u(;., </m 18, 23. stille 34, : 
stellen swv, refl,, sich stellen; pn 

stalte 10, 23. 11, 16. 56, 17. 
stellichen stn., kleiner Stall, äütiei 

9, 22. 
steen anoui, o., stehn. steen n< 

eineme nach Jemand trachten, sein 

Augenmerk auf einen richten 25, 11. 
. praes, 3. sg. st&t 122, 10. 
Ster stn.i ein Getreidemas* {eine halbe 

Metze) 95, 10. 
Stöte adj.y beständig 15, 24. Stät 

93, 1. 
stöte uäv,, stets 4, 15. 
stiUeo su)i\, zur Ruhe, Ordnung bringen 

89, 15. 
stiUeswlen stn,, Stillschweigen 37, 30. 

38, 31. 
stimme stf, under einer stimme 41, 16. 
Stlen stv., steigen 62, 12. 70, 21. 25. 

Z\. praet steig 48, 31. 74, 1. pL 

Stegen 76, i. 
stregken swv.; praeL stragte 34, 17. 

pari, gestragt 34, 27. 
strlt stm,, Streit 89, 3. striet halden 

streiten 69, 1. 
stümperinne /*., dummes /f^eibsbild 55, 

7. stümperinne 55, 15. 
stund st/:, Stunde ; MaL EinL S, LXII. 

zestunden, understunden zu Zeiten, 

manchmaL EinL S. XXVIII. LH. 
Stupfen svw., stossen, stacheln 122, 30. 
süberlich adj , säuberlich 46, 12. adv, 

20, 26. 37, 15. 46, 29. süberlich 

Ib, 33. 



269 



lO* 



r 






148 



sAchen nc^r., suchen 28, 27. St, 30. 

gOlch vron, adf,, solch 4, 15. solch 
6, 31. sölicb 124, 15. 35. gen. 
BtÜge^ 10, 25.. 

gttle sif,, Säuie 33, 9. 50, 34. tül 9», 
1.-114, 2. ßewle Einl. S. XXXVIL 

gnllen anom. t>., sollen, dn iah 6, 24. 
13, 33. er sal 4, 10. 5, 27 ir. i. w. 
d goDen 20, 32. eonj. prees. söU 
93, 3. praet. conj\ solde 33, 17. 
Bölde 8,30. 11,29. 13,33. sölt93,4. 

Bfimen swv,, säumen 5, 21. 

gummerczlt stf., Sommeneit 44, 18. 

timder aäj\, besonder 102, 26. 120, 23. 

Bänder eonu^ aber 4, 16.V5, 21. son- 
dern 5, b. 7, 24. 9, 22. nur 33, 30. 

Bünfcsen inf, subst, sln.^ Seu/Un 104. 

4. tu, 12. 

Bunth&ul^ f/n., Bordell. EinL S. XIIX. 
sontlich tf <;., sündig, sontllclie frowen 

Jiuren 74, 18. 
sü^ «ife., «0. Bust £öt(. S. XYL noch 
• BOSt noch tö weder so noch so^ auf 

keine JFeise. Einl S. XYI. sonst. 

BonBi 127, 6. fim bü^ umsonst 61, 

25. omb sonst 120; 32. 
vmkitadj\ schwer 21, 4. 
Bweren #/v., schwören\ praet ^w^ 

49. 20. 
BW^lich adv.y schwer 60, 32. 
swlgen sU\, schweigen 74, 5. swlen 

66, 33. prael. sweig 36, 18. 62,22. 

schwlg 104, 12. imper. swlg 42, 32« 
swinde adv., starke sehr 96, 2. 

T. 

Thaben swv., loben^ wiithen 25, 17. 
thabeme tur/l, fFirthshaus 29, 19. 

tabeme 101, 13. 
tachter stf., Tochter 18, 10. 37, 13. 
tagecziet stf., Frist 26, 13. 29, 1. 
thaer praeteritopraes., ich wage 26, 16. 

praet. thorste 7, 12. 27, 4. eoT\j. 

tbörste 38, 32. 
thavel stf., Brett 33, 28. thafele 

34, 1. 
thegelich adj., täglich 4, 21. 
terciencziet #//*., Zeit der Terz, der 

dritten Höre 19, 11. 
tevelein stn., Schreibtäfelchen. Einl. 

5. Lvn. 

tichten svw., erdenken 26, 28. ; 

thlf adj. 34, 15. adv. tlf 10, 20. 

thogent stf.y Tugend 7, 2. pl. thögende 
1*2, 19. togende 14, 27. thogende 
48, 26. ' 

thögenUich arf/., tugendlich 3,9.6, 11. i 

topb sfm., Kreisel. Einl. S, XXVII. 

thoer stn., Thor 27, 3. j 



thOer stf., Thür 17, 7. 56, 21. thoer 

39, 4. 56, 21. 
torm sim., Thfirm. fl. tOrme 79, 35. 
torstiklich ad»., muAig 64, 1. 
tqoagen stv., waschen; praet. tqniUff 

36, 3 ' 

tqnang sim.. Zwang 11, 25. 
tqoingen stv., zwingen 16, 10. 
tracke swm., Drache 86, 25. 
trager stm., Träger 125. 34. 
traen stm., Thräne 11, 32. 18, 6. pl 

sw. tränen 11, 32. 59, 15. 
traoch f^ii., FalU. Einl S. XXXYII/^. 
trftge adj., träge 3, 16. 19, 6. trige 

adv., langsam. Einl. 5. UV. 
trlben stv., treiben 13,9. 35, 17. praet 

treib 60, 25. trib 129, 10. traib 

Einl S. LYin. pl treben 60, 22. 

part. getreben 34, 2. 46, 22. 
thr6m stm., Traum 21, 4. 
tr6sUch adv., tröstlich 37, 9. 
trübe swf, Traube 86, 15. 
trübe a<(f., trübe. Einl. S. XL. 
trubsäli stf., Trübsal 125, 35. 
tmche swf, Truhe 113, 27. 
trocken swv,, drücken ; part getmkt 

9S, 29. 
trogenhaft a4j., trügerisch 99, 54. 
trüng a4f., traurig 93, 3. 126, 13. 
trüwe stf., Treue 3, 1. thrüe 5, 5. 

trew 66, 21. 
trQwe'a£(;., treu 97, 21. 
tüfel stm., Teufel 92, 10. 
tbOffe sttwf. Tiefe 61, 33. tieffi 126, 27. 
thuen anom. v., thun 3, 13. 25, 16. 

geben 39, 3. ich thü 13, 17. ich 

tun 122, 2S. conj. praes^ thöe 46, 

3. praet. thaet 11, 32. conj. d^ 

100, 24. d^t Einl S. XU. part 

gethaen 13, 16. getdn 100, 32. 

imper. thüch 11, 9. 12. 5. 13, 34. 

14, 15. 3S, 20. 
tbOre adv.. thetter 31, 9. 49, 20. 
türi swf. (?», Theurutig 98, 2. 
türstig ad f., kühn 92, 10. 
thüronge stf., Theurung 32, 10. 

Übermügen anom. v. trans., einem 
iib^rleffen sein* praes. 3. sg. tiber- 
mag Einl S. XXXn. 

übertreffenlich adj., trefflich. Einl S. 
IX. adv., sehr 104, 25. comp, über- 
treffenllcber trefflicher, bester 1 12, 20. 

üch e.'tch 5, 4. üch 101, 32. 

üf (of?) praep. u, adv., fft//* 9, 24. 33, 
29. üffe 34, 1. üf das auf dass, 
damit 10, 3t. üf das das bis auf 
das dass, nur dass 4, 20. 



290 



Diaitized bv 



GooqIc i 



iyü UIXU 






■^••«"•■»i 



■« 









:: ^ 149 



nnhöbiadi /K^'., 

12,1. 
nnkÄscUich o^f*., imAreitfcA 66, 31. 
nmnAre a4j\ vrkaut BinL S. XXXVI. 

"^ ' " '^'^ ^ unordentlichen .^rfc.^ auf vngehVHge 

fß^0ise7Jß, 27. 
unsprechlich üiff .^ tma&gUeh «, 34." ' 
ontageot #/A w/M|reiirf 26,^^. * v^ 
nntrttw #//:, C/nlr«tM 113, 35. 
nnvennAlget pari, a4j.^ unb$/Uekt 116,. 

16. 19. 122,9. ' 

untE praep. n, adv,^ bis 86^ 14. 89,^9. - 
nnzalbirlich a^;'., wuäkUg 115,^. v. 
urkund stf., Zntgniss. 93; 31. ' ' 

t3 praep., au» 9, 34 u. # . to. ; ^au«<arr~ 

/ra^ 69, 82. : .— 

tÜ^ o^., oatften 43, 26. .üflsen 125, 

1. 12. ' . 
tiemeaag ^dv.^ atuwärts 10^ Z.' :,^^ -\- 
fÜ^g&n anom. v^ atugehn 112, 1. li8,24^. 
ü^eeben#/t?., vorhgen, aufgeben 1^^Z2., 
tSlegak Jtwv,, auslegen, deuten' dar- 
legen 93," i,praes, 2. sg. ünei8t66^ 
15. pari. üPgeleit 77, 26- 

tlflegaj» sif^ Erklärung, Vebereetmung ■: 
88, 2b. Beantwortung 93, 2. : 

tißricliten nrv., beantworten 26, "84.' 
il^erichten 27, 2. ;ira«t. ^. «^. ü^ . 
riehst 66, 15. ; 

ü^richtonge <//., Beantwortung . 2%,. 

2. 33. 
üLßsatKonge #//*., Bestimmung 27, 19. - 
üßticbten nc^t»., erdichten 15, 13. 
üsswarten n£w. trans., einem aufwar* 

Ltn^ einen bedienen 101, 31. 
omTorsonnen pari. adj\, unverständig | üßczien «/v., aus%iehn 32, 20. pur/. 

üPgec^agen 17,^18. hervorbolen, zu- 
sammennehmen, ÜBBziechen 121, 32. 
Awer pron. poss,, euer 4, 6. 7 v. «.ir. 
üwer 98, 10. ewer 97, 36. 



üfbietten I/o;, aujge^en:.Ar9,r\2r 
tdfenthalten Wv. re/ir., xieA »urHekhalien 
. 129,29.-. ->-. '-W- - -••; 
iUferlieben #fv.,: #rA«5«ft** ; r«/I^ sieh 
,, erheben; ^ praet Merhiib >^3, 15. 
^^^part^sw. 'tSoAkAü 409/7. ' 
jft^b«n ete., übergeben &^^^U ■ 
A&ehalden sie,, aufnehmen Zl,'^%. 
aber «fo., heramfXTXilZ, y.r - 
tSMecL sto,, hinteriaeeen; praeL ti» 
,üe> 80, ll.i: ^- :. o; -^. 
'tifoemen sto:y aufk^anen 46, 8«' ^ ^e- 
'y^eiU nehmen 44,'v85r^i> T-r-r: • 
"(kftechen inf eubst stn^^^ufmerksam" 
- 1MM02,'26. 119, i6.v^: 
üfcnen sto., eniehn 12/ 19.|49, 11. 

hinhaUen, aufkiehn'Al, lA pari. 
" ..^äSgfiCMMiseaii 41, 21.-!^ . 
Vat^praep., uni 7, 2. 8, lt. 41, 15. 
flxnme.oito., um. lilr 41imne hierum 

41, 23. wor Ikmme warum 5, 12. 

26. 10, 7 u, s.-w., 
nmbeschom parL. a4j\, ungeschoren 

^8, 31. 
nmbetracht parL a4f,, unvermuthet 
'8, 6. . •- .. ..- : - 

nmbetrdbet parL adj^ unbetriibt 11, 
* ^ tf . #. t £r. nnbela^bt Ar/oi*, r«öt. ^^/. 

5. Tin. . , 

nmbstand stm,, Saehoerhalt; pl, mnb- 

stend 93, 24. 
flmmegxlfen ste,; umfassen; imper. 

fimmegxlf 50, 35. * 

-Qmmelan^ adv., umher 9,-32.^ 
flmmer adv., immer 13,^29. 21, 31. 
nmmAtikeit stf., ünmuth 18, 23. 









29, 27. 
ttnde stf. fFoge 67, 15. nnde Einl, \ 

S. Lvn. 

nndentee swm., ünlerthan ZO, 32. 

undersfunden s. stand. 

anderwinden stv. mü gen. od ace., 

etwas auf sich nehmen 5, ^. 9. et^ 

was an sieh reissen 87, 34. 
nndnrchächtiget/iar/., tmv«r/b^<86,8. 
nngesipt pari. adj\, nicht verwandt 

91, 16. 
nngestalt pari, a^,, verunstaltet 58, 31. 
ongetrA a^;., untreu, schlecht 71, 34. 

nngetra 127, 12. 
nnger&rlich adv.. t>on tm^e/SArlU, 3. jfast «/(/., fest, Einl. S, 
ungevelle stn., Unfall, Unglück ZA, 23, , sehr 93, 32. 94, 10. 

38, 9. 48, 34. on^dfell 90, 6. 103, 20. | vechten stv., kämpfen; praes. 3. sg. 
ungeyerte stn., M ühsal , f Tiderwär- \ Yicht 69, 2. praet. vacht 25, 17. 

tigkeit. Einl. S. XXVlil. | 47, 24. facht 86, 24. 

nngewaent part. a^j,, ungewohnt vsdge adj\, zum Tode bestimmt^ un- 

40, 26. , selig. Einl. S.. XLVI. 

nnglAblich a^j., unglaublich 6, 34. nn- vel s. tu. 

gel6blich 93, 8. {velen swv., fehlen 5, 32. feien 93, 4. 

291 



V. F. 

Vaffd stm., Fogel 12, 18. YOgell4,17. 
fallen slv.\ praet. f&l 127, 16. 
yaen stv., fangen 78, 30. f&chen 115, 26. 
yaern #/v., fahren 43,30. 65,11. faren 
128, 27. praes. 3. sg. fert 124, 32. 
yas stn., Gefäss 69, 14. 16^ 






:. - ■ »' 5—1 /T'. j«f , 



■v:A,iÄ\^>»i?»'l^' 



^t'J<*"XV 



^^^ . 






nijiti^oH h^; 



poogl 



£a< 



r 



!<p«mpm 






^i.' 










-■ .?"ftr-- 




W^ 



'serrnnt 



"•Wi 



l-AI .»P 



150 



i^^ - ^.,\^ 



Tende swm., Bmuer im Sekücksphl. i tot prsep., fOr 46, lo! haben vor 

EinL 5. LXY« | kmltm ßir 48, 31 

fenknnJ^ stf., G^/üM^wsehafl'SS, 21. : TenatwIrteD swv,, b^&niworten I2&, 23. 
Tent #/as Ajmi^ 36, 14. 36, 12. Torbernen swv^ vtrhrmmen 73, 26. 

▼CT- #. Tor-; T. ' I Torb6nien 74. 16- 

yMichtÜitf,, Fährliehknl, lr«Aiikr 60, j Torbm ti/*., f^mkffy, F^rkmUei ämt.- 

23. 64, 6. . / . ! TorbSiKe 79, 11. 47. 

verne o^v., /em 44, 19. . Terre 4&, 2. TorbrcDgen «t9v.> voUtrmgen; p^rL 

Ton venii^ oo» ferm 56, 33. Ton forbrocht 81, 1« 

ferren 108, 17. s6 ferr «oAm, mcA- Torbonden port aiff., UiMgm^ mmUt- 

dtsm 103, 32. t0i/«r if«r ßHUngmmg ikmn &2, 2. Tcrmmdeo tw w MJWJ wf, 
' 120, 23. ^. ; mit twhiiilUm ifmupt 117, 22. 

vettel $tn^ kimnm Gtfiu. BimL ^.IverbAtten *lv^ vtrki^tpi 95,26. cmmt. 
- LTn. ; ; ; ! niibait61,4. 

Tlant Mtm.,^Feind 28, 27. 30,M3. find | forcbt stf., Furcht 96, 8. 107, 33. 

96, 18. 122, 17. Teint EinL 5. Torcbten «icrv., ftirekUn 10,34. förcb- 

XXXnL - I ten 11, 11. 26, 17. du Torcbst 30, 

Tietch «<;.,, oMiUteA, mnmwsekiiehi 19. praeL Torcbte 28, 9. Törcbte 

14,23. - .? ' - ! 40, 8. • > 

^figftre. swf., Ding 69, 26. Ghickniss i TorchUam a4;\ in Furcht smmd 26, 10. 

124, 26. - ' j Tordecbtenilt $tn., Vcrdmcht 18, 12. 

tO tf^T., t^«/.4, 20. 9, 33. ^dv. 6, 28. ; vord^dcen noo., bedecken f pttrU for^ 

-?el 16, 20. dagket 65, 26. 

vültcbt ^dv^ ^Mlmeht 107, 18. vil- ! Tordenken swv. Itam., mjmii tu Fer- 

lacht 121, 30. : dacht heben, üebiee von einem den- 

ftn «i(/., A'n 122, 12. i ken \\, 24. pert Tordacht 14,22. 

'flnd e, Tlant - Torder edt., weiter, mehr 26, 16. 

finstri siüf., Finstemiss 121, 18. 126, Vorder $wm,, Fa^ehr. ForgänMer 
, 28. fünstri 121,34. j 113. 11. 

virwQsch sim^ Fememfisch 47, 26. | Tordne^ $tm., Ferdruss 20, 14. for- 
fikhtig e4f., (mchäg 98, 8. 129, U. ; drtf 78, 33. 

flien stv,, fliehen 30, 4. 38, 2. £dechen yordrltoi </r., verdrieuen 3, 17. prcef. 
' 96, 11. ich flach 122, 8. praet.\ Tordroo^ 3, 17. parL adj, Tor- 

fi6ch 116, 27. 124, 3. pt, flochen dronen verdrieaUch , Ferdruu 6e- 

124, 6. parL geflogen 30, 3. geflo- reitend 37, 32. 41, 22. 

eben 96, 16. imper, fluch 31, 1 3. ] vordrlshch adj^ e,um Ferdruu ge- 
: flach 60, 33. . , reichend 13, 6. 

flieS etmn., fliiesende^ fFaeser 67,7. ' yerdrocken itc^v., unierdrSeken 121, 13. 
üifistm., Fieiss,.Ei/'er,Sprg/aUi2,\6.\\onchVen ewv., in die Acht thun 30, 

21,, 21. 47, 32. flie» 7, 1. Als' .6.31.6.0. 

106, 1. Torechtonge stf., Aechtung 30, 11. 

filmen slw refl., sich befleissigen ; prael, foreri stn., eist Hitterspiel. Einl, S, 

ind. flisse 101, 23. . LXni. 

flil^if odj,, eifrig 6, 13. adv, 6, 14. 21. * yerfAren swi\, ächten 97, 4. 
flislieh adv,, fleissig 20, 12. fllMich , verg&n anom. v., vergehn, verkommen 

126. 23. ! 126, 30. 

fi6r swf, BHUhe. ain bl5m der fl6m i yergemebelen swv. refl., sich vermäh* 

122, 22. 1 itn. EinL S. Et. 

yoit stm., Fegt 66, 17. 67, 24. I yorgift slfn,, Gift 28, 29. yergOft 

TolkOmmelich adv., völlig 16, 3. toI- j 87, 26 



kumnelich 20, 22. 

yoUedicher ade, comp,, ausführlicher 
88, 6. 

yor praep,, vor 7, 6. yör 7, 22. für 
107, 16. mehr als 111, IS. adv., 
vor, hl yoer 8, 13. zuvor 13, 17. 
61,' 16. 1 14, 9. vormaU 13, 20. 109, 
24. yor hen im Foraus, voraus 1 3, 
29. 18, 26. früher 21, 8. für sich 

■ vorwärts 126, 6. 



yorhaelen slv., verhehlen 32,4. 16. 21. 

pari, yorhaelen 33, 19. 
TOrheben sie, überheben 6, 6. 
yerhaissen sin., Gelübde 113, 31. 
york^ren swv. refi., sich wenden, drehn ; 

praet, yorkarte 60, 22. 
yorlaben swv., versprechen, geloben 

56. 14. refl., sich verloben 42, 11. 
yerli^en stv., verlassen, du yerlAst 

126, 36. 



392 



|-M^;.;^^p| i^j^^ 



-->* 



|frr,^''>, -' 



fMusr./Toxgewa 20, z. 4. ^. - - 
Torlegosge ^/A dm PargelegU, dU 
• Fr^^ee, 15. . : -:- .► • 
TorUtai .9iü^ vwrUermi -41, Als 40, ^. 
•jrorllse& II, 13: -TerlieBgen 93, 29. 

da Tozlflst 28, I9r, Toxlnisi 43, 32. 
. TerlfiDett. 104,/3(;.: f»#«ef. Yorloo^ 

29, 14. 71, 28. .Teri6rl29, U. ptfrl. 
Torlorn 26, Sl.*^ Toriottn 37, 35. . 

YOrlöbe #(/:,' ForhalU 36, 5/ 

* Tonnaderi jmr/. a4i'^ penMdert 18, 20. 
-Tonniigietf «IM. rt/I, <nM «m/*. «^mu 

vfnUhM 4, 2. . -..^ ^'"' •* 
Torntoelidieit ti/«, Fer9tkndnu${^) 

28, 12. ^ . . 

Tornenitti #<«., o<m«Aiiicii, v^rtUhn 

11, 29. 43,2. :'. - 

• .Tornften ««w., «niMMfi 66,76. 
T0rr6ter*ieM., fVrf^Aer ^3/ 10. 

' Torrttcni* ^y., f'emi/Ä.30, 20. . 
• Terschlagen.«^., v^MckUn^^ sekmäJien 
. 114, 23. Tertdblfig im glne wort fiel 
-ihm m'» ^orl 94, 1$. ^ ^ 
^ TencbmAcher «^ Tomneer. . 
yenchrlben stv., praserilßüren 97, ^3. 

98/23 ^ . , : s .. . 

yerschwellen ^m., aupkalleki ver- 

stopfen 123, 16. . 1 : 
Tormbtiff «i(f., voräuesekend 9, 23. 
TOnichtikeit«^., yorautneht, fToniehl 

10, 13. ' • - 

TonigiUlien swv., versiegeln 41, 95. 
yoniimen twv. re'fl^ nachdenken, sieh 

besinnen 10,' 20. 28, 1. 
▼onmeen nov., verschmähen, verachten 

30, 7. 31,* 1. YOnmaen 35, 5. 5e- 
iei^j:«!» 38, 3a prae/. Tonm^te 30, 
33. 51, 2ö. 

Yonmeierstm.y f^erächter Z0,71, Ter- 

sehnlicher .96, 13. 
Torsnlden Wr., besehneiden 49, 22. 
yersti^en swv., steinigen 131, 1. 
Torsten anotn. v., verstehen; imper, 

yerstftnt 34, 23. 
yörsteen anom, v. trans., beherrschen 

4, 32. einen in Obhut, Pflege haben 
- 51, 32. 
yorsteherinne stf., AebÜssin 48, 27. 

yorsteerinne Erzieherin 50, 3. 
förstinne »tf^ Fürstin 5, 24. 8, 33. 
fönthlich <!<;., pirslUeh IX, 13. 
yorstogken swv., erstarren 60, 7. 
yerstoppet part, adj., verstopft 110, 1. 

119, 30. . 
yorsöchen swv., versuchen \0, 22. 14, 

31, part. Torsücht 20, 19. 
yorsOmeüch adj., säumig 41, 4. 
yorsümen swv,, versäumen ^b, 8. yer- 

Bdmen EinL 5. IX. 



k 20, 20. 09, 

7. praei. pi. yorswBgen 3,49. pari. 

Torswegen 4, 9. . 
Torterben^, swv,^^%u Grunde richten 

42, 22. .,.,-. 

Tortörben.'/v.,' Sil Grunde gehn, itm^^ 

kommen 73, 29. praei. pl. yorturben" 

33, 29. cory\ yortOrbe 60, 17. pari. 

yorturben 26, 11. yortorben 51, 30. . 
TortrageQ -stvu, überheben 5, 8. 
yortrlben ^iv^ vertreiben;, praef. ind. 

yertrlb i05, 24. part yortreben* 

31, 34. ; ; . ; . . ; "'■■ 

yortrftwen swo., antrauen , vermählen 

9, 8. 42, 11. anhaken um eine 43,^ 

20. >ar/. yortrüet 12, 17. Vorthrüet 

17, 12. .,. - — 

yenmtrüwen #w. * froni., • bestehlen 

105, 19. . • r 

yonrechten sty., yertheidigen 32, 20;\ 
yerweeen stv.' refl. mit gen., sich einer 

Sache unterwiehn; praet. yerwag 

EinL S. LI. 
yorweig stn., vor der Stadt -gelegenes, 

Gehöft 46, .23. 
yorwesen stv. trans^ verwesen, ßr 

einen sorgen 51, 32.« ' 

yorczelen swv.^ erzählen 75, 25. parf. 

Torczftelt 77, 26. 
yerziechen inf. sttbst. stn., 'Hinzögerung, 

Ausflucht 106, ^8. 
Mgen Mwv. du froist^O, 28. fragest 

37, 33. praet. froite 76, 1. frägete 

31, 6. 
fnm adj., fromm 5, 11. 
frame swm., Fromme, Nutzen 33, 4. 

frume EinL S. XXXVIL 
fr&yelich adj., kühn, keck 125, 31. < 
frede stm., Friede 10, 31. 16, 32. 30, 

2S. frid 99, 16. ' ^ 

firedelich adj., friedlich 20, 11. 
frayßlich adj., schrecklich. EinL S. XXV. 
frl adj., frei 47, 34. . di frlen kuDSte 

49, 31. 51, 13. frtgen' willen EinL 

S. EX. adv. frle ohne, ff^eürres' 

27, 33. 
frlen swv., freien , heirathen 26, 29. 

frei machen 128, 5. 
fridt st f.. Freiheit 52, 12. frtet6l,9. 
froide stf, Freude 9, 16. 21-, Qu.s.w, 

fröwd 96, I. fr6d 108, 26. 
j fremde a4J., fref/jtd 30, 27. frOemde 
- 35, 19. frömde 49, 2S., befremdlich, 
I seltsam, firemd 87, 14* 
' frömelich adj., frommend, nützlich 
! 5, 17. 

jtrömekeit stf., Bravheit 58, 23. 
; frowe stf., Frau 4, 19 1/. #. w. 
» froweHch adj., weiblich , einer Frau 
i zustehend 10, 8. . 




293 



l. 



152 



sieh freven 30, 1. 
froawen 79, 19. 



^- 



frowen swv, refl, 

44, 28. 65, 8. 

frowen 9ö, 9. 
frowenhüi^ stn., Bordell 73, 2. 
frowenwiert slm^ leno 121, 28. 
front lAfi., Freund 4, 34. 29, hu. *, 

w,\ f^enoandter 15, 30. 
frfintlich adv^ fheundscha/tUeh 21, 18. 
M adj\ voU 43, 16. 63, 4. 
f«loi ewv^ fUhien; praeL fftlte 47, 22. 
falle stf., Föllerei. Einl S. XXXVIL 
füer #te^ Feuer 44, 29. 74, 15. für 

86, 17. 87, 15. - 
fürbetiaditen inf, subsL.stn. 6n fürb. 

unvermuthet 129, 26. ^ 
fOdg «4^., /*«Mri^ 68, 22. 
fftm ncw^ /SAj^ 20, 11. fAern 54, 

34. praeL fttrte 8, 31. f&rt 88, 13. 
. pari. gef6rt 55, 23. 

WA örfr., wo 113, 28. 120, 13. 
wagen sim. 93, 20. ifa/. woine 70, 11. 
wAien ncm.; praei. weite 26, 35. 
wutoe /% balaena^ ein, Fisch. Einl. 

S. XV. - 
waen <<m., Hoffkung 65, 12. 
Winen «u^o., wohnen 6, 7. 9. 46, 24. 

79, 36. 
wann s. wen. 
war tön milgen., ^twas bemerken. 

Einl. S. TiXTT. 
was pnm. interr., was ßir ein; fem. 

wase 69, 26. 
w&t slf^ Gewand 122,9. waut 127,5. 
wmten stv., gehn, dringen; praei. wüt 

Einl. S. XXVt 
wichen ewv,, aufloeiehen 47, 37. 
wedder adv.^ wieder; dagegen 5, 21. 

weder 8, 7. 16, 16. 
wedderraem sio., widerfahren; praes. 

3. jg". wedenrert 4, 24. 35, 4. vart. 

weddeiraern 28, 18. 48,34. wedder- 

Tarn 34, 24. 
weder bei Compar., als 100, 2&. 
wege sin., Richtung, Bahn 66, 4. 
wegen in f. subsl. sin., Schwanken 

109, 31. ^ 
wegen siv. ; praet. wag. wag aine n slag 

fuhrif,' einen Hieb. Einl. S. XXYL 
weidelich adj., stattlich 19, 21. 34, 26. 
weidewerg stn., Jf^aidwerk 3, 15. 
weylent adv., vor Zeiten. EinL S. 

XLYn. 
weinzurel stfn., I/^inzer. Eint. S. 

XXXIX. 
wellen swv., wollen, du wilt 92, 14. 

wol wir 4, 28. 30, 27. wolle wir 

32, 19. wöl wir 85, 21. conj. ich 

wolle 95, 1. . du wellest 87, 19. 



praet. wolde 33, 1. co/y'. weide 

<wolde 59, 31) 3, 21. 11, 15. 13, 

30. 31. 
wen eonj., ausser, wann dMsnurdass 

127, '29. Aach Compar. u. Negat^ 

aU. wen 4, 23. U, 11. 13, 22 ii. 

s. w. wan 87, 28. wann 89, 12. 
wen eof{f^ wenn 10, 3. 27, 1. wann 

114, 24. 
wen coiy., denn 5, 28. wenne 8, 9. 

15, 24. wann S5, 21. wenne wor 

flnune denn warum 5, 12. 10, 7. 
Irenen ewv., entwöhnen^ ablaetarefparU 

geweent 10, 19. 13, L 
w&en swv.fWähtun 110, 10. winen 

Einl S. XTX. 
wenken sufv., winken 74, 4. 
wenne adv., wann 4, 25. 
wennen adv., woher 7. 12. 44, 22. 
werde stf., fFiirde; pl. 19, 1. 20, 3. 
werden stv. ich wird 93,2. duwerst 

4, 19. er wert 5, 16. praet pL 

worden 3, 20. 15, 9. eory. wOrae 

7, 13. 18, 16. 21. 27. werde 18, 

14. 21, 23. wurde 95, 30. ward. 

93, 4. 
werdiclich adv., würdig 5, 34. 
werdig adj., würdig 4, 9. 19. 16, 22 

u. s. w. wirdig 92, 33. 
werdigen swv., ehren 5, 23. 8, 34. wir- 

digen 109, 12. werdi^ Ach seid 

so gut 61, 21. 
wcrdikeit stf., IFürde 4, 18. 16, 22. 

wirdikait 104, 34. 105, 23. In dar 

Anrede dlne werdikeit 32, 8. 
weren swc, währen, dauern 95, 31. 

108, 10. 
weren sww. abwehren, zurückw eisen ; 

veriheidigen. Eütl. S. XXXVL 

LXYn. refl., sich wehren 26, 2. 
werken swv.. wirken, schaffen, wurcken 

Einl. S. XLV. praet. werte 10, 7. 

pari, geworcht Einl. S. XV. 
werklich adv., kunstvoll S6, 15. 
werre «/>m.. Aerger, Kummer, Noth. 
1 EinL S. LVUI. 

{ werren stv. refl. mit in, sich kümmern 

I t/m, sich mischen in 5, 28. 

wert stm., irirth 49, 4. 50, 31. 59,14. 

wertinne stf. 49, 4. 59, 14. 

wertschaft stf., Festlichkeit: Mahl 5, 

I 33. 7, 4 ?/. *. w. wirtschart 108, 10. 

Iwesen *ti\, sein, praet. du wftrt EinL 

I 5. LXI. was 3, 23. wal5 3, 6. 9. 

I 14 V. s. w. waz lu^ 10. 18,23. cofu. 

w^re 7, 12. w^r SS, 30. w&rst du 

51, 3. ir w§rt 45, 1. parL gewest 
' 16, 6. 

Iwesen stn,, Leben, Dasein 10, 26. 
, 122, 6. 



294 



Piniiirfifl [ 



^e 



Digitized by 



Google 



pr^. 



Dnek voa J. B. Biriekf«U in Laifd«. 



I; 



8^- 



'mmmm 



o 



i 



Digitized by 



Google 



r 



o 



ninitizpfi hv 



Goodf 



Digitized by 



Google 





/ - — -, ^ 




? 1 



^v^: 



-'V 



; 



.-^" ^-. 



^ 



IL .J . ^ 






. f- • L* 



x'^ 






■v > 






v^* 



"^ 









<if 













rn-: 



RETURN 



CIRCULATION DEPARTMENT 

198 Main Stacks 



LOAN PERIOD 1 
HOME USE 


2 


3 


4 


6 


6 


AU BOOKS MAY BE RECAUED AnER 7 OAYS. 
Book« may b* Rwwwsd by coMng 642-3405. 


DUE AS STAMPED BELOW 


AU6192ni 









































































FORM NO. DD6 



UNIVERSITY OF CALIFORNIA. BERKELEY 
BERKELEY, CA 94720-6000 



<> 



''■5-, 



^> , .Cr 



/^ . ^'"v 






'^^. 









j^ 







i>^ 






^^ \ 









* c 



s-^ 



v^ 



V. 






/" 



»^ 



'^^'^yjMJ^'tp 



'4^. 



,» , .J.,r 







"^^W^^ 



.^^ \. 



.■fx •rf'"/^' 



SENEIAL UtMRY • U.C. KMELEY 



--^/M;-.:^, 



BOOOMlbbaO 




v^ 



>s.-'> ^ 




^ 






■T^rzi, ''c^ 










% 


^<^ 


.^^^^ 





V.' 










r5ii££:^<r % 



<i^ 




^^ fr-hy 






-y^^^^x:-' 



■^ 




'o- 



<ic- 







/"■ 



^ ^/-^C 



^ 







4-^ 






^••:7K^-^ .*-■ 










•o 



%. 



>" 



C/- 






,.C 




"-'A 



-j^ 



-^ij,. 




«i^ 



o. <is 




>> 



•fc» 



^^> 









<>, 



%. 



^" 






Digitized by 



Google